Samstag, 15. Juni 2019
Am nächsten Morgen waren wir die Ersten beim Frühstück und zufrieden mit dem für ein 1-Sterne-Hotel sehr bemühten Angebot. Sogar nach dem Wunsch für Käse und Wurst wurden wir gefragt, eine ganze Flasche Orangensaft stand auf dem Tisch und der Cappuccino war sehr lecker. So waren wir gut gestärkt für den zweiten Reisetag.
Wir nahmen zuerst ein Stück die Bundesstrasse, da auf der Autobahn Stau gemeldet war, bei Rovereto dann auf die Autobahn.
Es war viel Verkehr, hinter Bologna dann auf der Apenninstrecke trotz geteilter Fahrbahnen Stau wegen einer Baustelle, der sich auch hinzog.
So kam es, dass wir später als geplant unser Ziel für die Mittagspause erreichten: Montepulciano.
Wir fanden einen schattigen Parkplatz direkt unterhalb des Stadttores und marschierten dann zügig den Hügel hinan.
Ich hatte bei Tripadvisor ein Lokal gefunden, das uns verlockend erschien, von dem ich allerdings wusste, dass es um 14.30 Uhr schließen würde. Leider hatten wir keinen Stadtplan, ich hatte zwar die Adresse, aber mein Datenvolumen auf dem Handy war aufgebraucht, so dass ich die genaue Lage nicht finden konnte. Also in einem Laden fragen, wir wurden noch ein ganzes Stück die Hauptstrasse weiter hinauf geschickt.
Endlich kamen wir an (es war 14.15 Uhr!) bei "
Rosso Rubino" - leider schon geschlossen. Offenbar waren keine Gäste da ...
Letztlich wunderte uns das auch nicht bei der Vielzahl an Restaurants auf dem Weg und doch einer zumindest nicht übertrieben großen Anzahl von Touristen, die wir unterwegs gesehen hatten. Überhaupt ist der ganze Ort natürlich einerseits sehr malerisch (ab dem Stadttor fast nur noch Fußgängerzone), andererseits aber auch touristisch mitz einer Enoteca neben der anderen, dazwischen kleine, aber sehr nette Kunsthandwerkerläden, auch einige nette Boutiquen.
Aber wir hatten natürlich wirklich Hunger, das Frühstück war schon sehr lange her, deshalb suchten wir nun etwas weniger Touristisches und wurden auch gleich fündig: Im netten Ristorante "
La Pentolaccia", wo wir nicht draußen in der Mittagshitze, sondern drinnen, wo die Einheimischen waren, unter dem Ventilator saßen und von der Chefin sehr nett bedient wurden. Sehr feines Essen!
Anschließend stand ein wenig Sightseeing auf dem Programm, auf der Suche nach dem Dom kamen wir zuerst zur Kirche S. Agostino mit einer wunderbaren Renaissancefassade.
Zum Dom müssen wir dann noch einmal zum höchsten Punkt des Ortes, zur in der Renaissance groß angelegten Piazza Grande.
Der mittlere Palazzo (Palazzo Tarugi) und der Brunnen daneben stammen von Antonio da Sangallo il Vecchio
Erste Begegnung mit den Arbeiten der Familie della Robbia (von denen ich erklärter Liebhaber bin)
Eine weitere wunderschöne Madonna entdeckte ich beim Schlendern:
Ein wenig schlendern wir noch durch die malerischen Gässchen ...
Schöne Blicke in die Umgebung:
Auf dem rechten Bild ist ein weiteres wichtiges Werk von Antonio da Sangallo zu sehen:
Die Chiesa di San Biagio, der wir vor dem Weiterfahren noch einen kurzen Besuch abstatteten.
Wunderschön schon das Hinkommen:
Durch die herrliche Landschaft der Südtoskana mit Bilderbuch-Motiven, Zypressen und endlos gelb leuchtenden Ginsterhängen fuhren wir dann zu unserem Ziel, dem Bolsenasee. Wunderbar, so nach dem Süden anzureisen!
In Bolsena angekommen, kaufen wir die wichtigsten Vorräte im großen neuen COOP, der direkt auf dem Weg zu unserer Ferienwohnung liegt, und beziehen dann unsere Wohnung mit herrlichem Blick über den See. Die Wohnung gehört einer Berlinerin, die selber mehrmals im Jahr dort Urlaub macht, entsprechend persönlich, nett und umfangreich ist die Ausstattung (u.a. mit unglaublich vielen interessanten Büchern!).
Nur schnell auspacken und dann zum ersten Bad im See.
Anschließend Bummel durch den Ort, wo an diesem Wochenende ein Handwerkermarkt stattfindet. In schönen kleinen Läden kaufen wir Wein, Olivenöl und - brett direkt beim Erzeuger, bevor wir auf der Terrasse unser erstes Abendessen genießen.