La quinta volta a Roma – Ausgewählte Impressionen

BEVA schlug direkt fürs nächste Jahr einen Ausflug nach Orvieto mit Übernachtung vor. Ich glaube im Abendlicht wird der Dom seinen ganzen Charme entfalten. Auch der Torre lockt. Danke Tacitus für diese Anregung.
Vielen Dank, Ludovico, für die nette Reaktion. Nie hätte ich gedacht, Dir und Deiner BEVA hier irgendeine, wenn auch noch so kleine Anregung geben zu können. Ich freue mich schon jetzt auf bessere Bilder von Dir aus Orvieto als ich sie gemacht habe.

Gruß
tacitus
 
Hallo tacitus,

vielen Dank für deine Schilderungen, gefällt mir gut.

Viele Grüße

Tizia
 
Samstags von San Saba zum Campo de’Fiori

Der Blick vom Balkon des Hotelzimmers verheißt endlich einmal gutes Wetter. Zur Auswahl steht für den Vormittag eine Fahrt zur Priscilla-Katakombe, anschließend zum Complesso von S. Agnese fuori di mura (mit S. Costanza und der Catacombe di Santa Agnese) und weiter zur Villa Torlonia. Oder aber ein Bummel durch Trastevere. Wir entscheiden uns für Trastevere, nehmen direkt vor dem Hotel die Straßenbahnlinie 3, achten nicht auf die Haltestellen und sind schneller als gedacht an der Piazzale Ostiense.


Der durchaus verlockende Gedanke, unsere Eindrücke vom Cimitero Acattolico aufzufrischen (vgl. La seconda volta a Roma, 30.01. - 03.02.2009 - Seite 7 ) wird verworfen. Wir setzen uns in die für die Rückfahrt wartende Straßenbahn, fahren eine Haltstelle zurück bis Aventino / Albania, laufen von dort die Via di San Saba hinauf und stehen bald vor der uralten Kirche San Saba (vgl. hier im Forum bereits San Saba und vor allem mit vielen schönen Photos Rom etwas anders erlebt - Seite 12 ). Leider können wir das Innere der Kirche nur ganz vom Eingang aus aufnehmen und nicht in ihr umhergehen, da im linken Seitenschiff eine Messe zelebriert wird. So entgeht uns der Blick auf die alten Fresken in dieser sehr schön auf dem sog. Kleinen Aventin gelegenen Kirche.




Wir gehen den kleinen Hügel wieder hinab zur Bushaltestelle an der Piazza Albania und sehen, dass gerade der Bus der Linie 75 abfährt. Nun, aus dem Nahverkehrsplaner der ATAC wissen wir, dass die Linie alle 12 Minuten fahren soll. Wir setzen uns auf eine kleine Bank an der Bushaltestelle (Piazza Albania, Rom, Italien - Google Maps !) und warten im wärmenden Sonnenlicht des früheren Vormittags. Nach 43 Minuten kommt der nächste Bus der Linie 75 und bringt uns zur Porta Portese. Unser nächstes Ziel ist S. Francesco in Ripa mit Berninis Verzückung der Sel. Ludovica Albertoni (Lodovica Albertoni – Wikipedia). In der Kirche findet ein Trauergottesdienst statt, so dass wir sie nicht betreten.

Wir trösten uns mit dem Gedanken, dass die Sel. Ludovica Albertoni auch bei unserem nächsten Rom-Besuch noch verzückt sein wird.

Wenige Straßenzüge weiter (und an Direzione Regionale per i Beni Culturali e Paesaggistici del Lazio in der Via di San Michele entlang)


stehen wir vor S. Cecilia in Trastevere



Auch von dieser Kirche gibt es genügend Informationen im Forum, zuletzt und ausführlich hier Santa Cecilia in Trastevere . Wir besichtigen den Innenraum mit dem Apsismosaik aus dem 9. Jahrhundert,

vor allem aber natürlich die Marmorskulptur der Hl. Cecilia von Stefano Maderno.
Vor allzu großer Andacht bewahren uns (wieder einmal) die Bemerkungen von Herbert Rosendorfer im ADAC-Reiseführer über die Legendenbildung rund um die Verehrung der Schutzheiligen der Musik in S. Cecilia in Trastevere. Für 2,00 € je Person erwerben wir das Recht zum Rundgang durch die Ausgrabungen und die Unterkirche.

Nach dem Rundgang im Untergrund verlassen wir die Kirche und klingeln an der links von der Kirchenfassade aus zu erkennenden Tür. In Begleitung einer Nonne fahren wir in einem Aufzug in den ersten Stock des Gebäudes und werden in den Nonnenchor an der Rückseite der Kirche geführt. Dort können wir uns in Ruhe Cavallinis Freskenfragmente des „Jüngsten Gerichts“ ansehen (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/79/Pinturicchio_Last_Judgement_01.jpg?uselang=it und http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/40/Pinturicchio_Last_Judgement_02.jpg). Das Fotografieren ist untersagt. So entschädigt S. Cecilia mehr als genug für all das, was wir in S. Saba und S. Francesco in Ripa nicht sehen konnten.

Der weitere Weg führt ins ins Herz von Trastevere hinein.


Es ist Zeit für ein landestypisches Heißgetränk. Dazu verlockt natürlich die Piazza S. Maria in Trastevere.



Die vier barocken Skulpturen an der Balustrade der Fassade zeigen die Päpste des frühen Christentums: Calixtus I. (217-222), Cornelius (251-253), Julius (337-352). Wir fragen uns, wie der Hl. Calepodius in diese Reihe gehören soll, der kein Pontifex war (Quellen: Basilica di Santa Maria in Trastevere (Roma) - Cathopedia, l'enciclopedia cattolica und Santa Maria in Trastevere - Churches of Rome Wiki). Schließlich tragen alle Figuren die Tiara.


Auf dem weiteren Weg durch Trastevere werfen wir kurze Blicke in Sant’Egidio und Santa Maria della Scala

und erreichen bald den Palazzo Corsini mit der Galleria Nazionale d'Arte Antica (Home - Galleria Nazionale d'Arte Antica in Palazzo Corsini - Sito Ufficiale). Die hatte uns bereits beim letzten Rom-Aufenthalt angelockt, als für sie nach dem Besuch der gegenüber liegenden Villa Farnesina keine Zeit mehr blieb (vgl. Un fine settimana sempre più lungo a Roma: Zumeist abseits aller Trampelpfade - Seite 4 ). Beim Rundgang durch die sehr schönen Räumlichkeiten müssen wir feststellen, dass der hauseigene Caravaggio, die Darstellung Johannes des Täufers (Caravaggio - San Giovanni Battista - Galleria Nazionale d'Arte Antica in Palazzo Corsini - Sito Ufficiale) für eine auswärtige Ausstellung ausgeliehen ist.


Nach dem Mittagessen in der ganz passablen und preisgünstigen Casetta di Trastevere auf der Piazza dè Renzi


zieht es uns zur Siesta ins Hotel zurück. Folglich richten wir unsere Schritte zur Straßenbahnhaltestelle auf der Viale di Trastevere, wo wir die Linie 8 in Richtung Piazza Venezia besteigen. Wir wissen, dass uns von dort die Buslinie 87 in die Via Labicana zurückbringen wird. An der Piazza Venezia angekommen, sehen wir den Bus bereits kommen, laufen schnell zur Haltestelle, sind froh, ihn gerade noch zu erreichen, geraten dann aber in einige Verwirrung, da er in die Via del Teatro di Marcello abbiegt. Bei Santa Maria in Cosmedin (lange Schlange vor dem Bocca della Verità!) steigen wir aus, laufen am Circo Massimo entlang


und nehmen an der Piazza di Porta Capena die Straßenbahnlinie 3 bis zum Hotel. Wir hätten wissen können, dass die Buslinie 87 an den Wochenenden eine andere Route fährt, weil sie die Via dei Fori Imperiali nicht befahren kann, und uns ebenfalls sicher zum Hotel gebracht hätte.

Für den Nachmittag hätte die Augustus-Ausstellung im Museo dei Fori Imperiali auf dem Programm gestanden. Wir hatten aber am ersten Nachmittag auf die Chagall-Ausstellung im Chiostro del Bramante verzichtet und bisher auch ein unverzichtbares Ritual nicht eingehalten. So nehmen wir nach der Siesta die Busline 87 in Richtung Centro storico, sehen uns an, wie wir mittags bequem zum Hotel hätten fahren können, und steigen an der Haltestelle Rinascimento aus. Der Ort des Rituals ist schnell erreicht.

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Über die Piazza Navona hinweg


gelangen wir zur deutschen Nationalkirche Santa Maria dell’Anima, die von innen zu sehen uns bisher auch nicht vergönnt war.

In der Chagall-Ausstellung im Chiostro del Bramante


ist das Fotografieren verboten. Der Andrang ist groß. In den kleinen und engen Ausstellungsräumen stehen wir teilweise in der dritten Reihe vor den Exponaten. Entsprechend eingeschränkt ist unser Vergnügen daran.

Die blaue Stunde des Abends vor der Umstellung auf die Sommerzeit verbringen wir in einem Stammlokal des Forums auf dem Campo de’Fiori.
 
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Hallo tacitus,

besonders bedanke ich mich für die schönen Bilder von Santa Cecilia. Habe ich sie bisher doch nur von außen betrachten können.

Man spürt, dass ihr in Rom zuhause seid, das ist doch ein gutes Gefühl, nicht wahr?

Viele Grüße

Tizia
 
Schade, dass Ihr die beiden ersten Kirchen, besonders San Saba nicht innen besichtigen konntet. Ihr habt euch ja selbst schon getröstet.
Was wäre Rom ohne die zahlreichen Geschichten und Legenden. Sie sind wie eine Dichtung. Der Wahrheitsgehalt ist dabei nicht wesentlich.
 
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Vielen Dank auch von mir für den umfangreichen und interessanten Tagesbericht.
Am Circo Massimo tut sich auch nicht viel, oder? Die Baustelle sieht seit Jahren gleich aus. Mafia capitale?? :twisted:
 
Vielen Dank für deinen Bericht, insbesondere über Santa Cecilia habe ich mich sehr gefreut, steht die Kirche doch für Mai auf meiner Liste.
 
Leider können wir das Innere der Kirche nur ganz vom Eingang aus aufnehmen und nicht in ihr umhergehen, da im linken Seitenschiff eine Messe zelebriert wird. So entgeht uns der Blick auf die alten Fresken in dieser sehr schön auf dem sog. Kleinen Aventin gelegenen Kirche.


Bei einem zweiten Besuch von S. Saba könnt Ihr sie sicher bewundern. Die Fresken sind wirklich schön, davon konnte ich mich bei meinem Erstbesuch am vergangenen Dienstag überzeugen. Wir waren pünktlich zur Nachmittagsöffnung um 16 Uhr dort und die einzigen Besucher.

Vielen Dank für die bisherigen Impressionen von vielen schönen und vertrauten Plätzen in Rom.
 
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Schade, dass Ihr die beiden ersten Kirchen, besonders San Saba nicht innen besichtigen konntet. Ihr habt euch ja selbst schon getröstet.
Was wäre Rom ohne die zahlreichen Geschichten und Legenden. Sie sind wie eine Dichtung. Der Wahrheitsgehalt ist dabei nicht wesentlich.
Für mich ist dafür immer Borrominis Säulengang im Palazzo Spada das größte Sinnbild:


Wahrheit und Dichtung, Wirklichkeit und Illusion, Sein und Schein ...

Gruß
tacitus
 
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Vielen Dank auch von mir für den umfangreichen und interessanten Tagesbericht.
Am Circo Massimo tut sich auch nicht viel, oder? Die Baustelle sieht seit Jahren gleich aus. Mafia capitale?? :twisted:
Vielen Dank, pehda, für die nette Reaktion. Über den Circo Massimo kann ich nichts sagen. Wir haben ihn seit 2010 zum ersten Mal wieder gesehen.

Gruß
tacitus
 
Bei einem zweiten Besuch von S. Saba könnt Ihr sie sicher bewundern. Die Fresken sind wirklich schön, davon konnte ich mich bei meinem Erstbesuch am vergangenen Dienstag überzeugen. Wir waren pünktlich zur Nachmittagsöffnung um 16 Uhr dort und die einzigen Besucher.
Sehr schön! Wir gehen da bestimmt irgendwann mal wieder hin. Übrigens: Uns wunderte, dass die Kirche an der Piazza Gian Lorenzo Bernini liegt. Für Bernini ist das ja doch eher eine abgelegene Adresse in Rom. Hätte er nicht einen zentraleren Platz verdient?
Vielen Dank für die bisherigen Impressionen von vielen schönen und vertrauten Plätzen in Rom.
Gern geschehen!

Gruß
tacitus
 
Übrigens: Uns wunderte, dass die Kirche an der Piazza Gian Lorenzo Bernini liegt. Für Bernini ist das ja doch eher eine abgelegene Adresse in Rom. Hätte er nicht einen zentraleren Platz verdient?
Gruß
tacitus

Da sagst du was tacitus. Auch sein Grab in Santa Maria Maggiore ist so schlicht, dass ich er zuerst gar nicht gefunden habe.
 
Uns wunderte, dass die Kirche an der Piazza Gian Lorenzo Bernini liegt. Für Bernini ist das ja doch eher eine abgelegene Adresse in Rom. Hätte er nicht einen zentraleren Platz verdient?

Über Letzteres masse ich mir kein Urteil an. ;) Tatsache ist, dass er sich hier mit Giacomo della Porta, Bramante, Maderno, Borromini ... in bester Gesellschaft befindet. 8)
Das Viertel ist übrigens ein sehr interessantes, über das ich gerade eine Menge lerne. Ein wenig mehr dazu dann in einem kommenden Reisebericht.
 
Lieber tacitus,
einen ganz herzlichen Dank für Deinen schönen Tagesbericht! Tja, S. Saba würde ich auch gerne mal besuchen - sie steht auf meiner Liste, aber ich vermute, dass ich noch etwas auf sie warten muss ...

In Vorfreude auf Deine weiteren Eindrücke :nod:!

Padre
 
Ein kleiner Nachtrag: Im Palazzo Corsini ist es mir sehr ähnlich ergangen
Drei Museen an einem Tag

An diesem Morgen unternahm ich einen zweiten Anlauf, um den Palazzo Corsini zu besuchen.


Dieses mal hatte ich mehr Glück, denn die Tür des Palazzos stand weit offen und gab den Blick auf ein wunderbares Treppenhaus frei.


Die Gemäldesammlung befindet sich im ersten Stockwerk des Gebäudes und vom Treppenhaus aus, konnte ich einen Blick in den Park werfen, der an dem Botanischen Garten angrenzt.


Nachdem ich den Eintrittspreis von 5 Euro entrichtet hatte, machte ich mich auf der Suche nach Caravaggios Johannes der Täufer. Bald stellte sich heraus, dass sich zu dieser frühen Morgenstunde nur wenige Besucher im Museum aufhielten. Leider ist im Palazzo Corsini das Fotografieren verboten. Die Räume haben über die Zeit hinweg, ihren prächtigen Glanz erhalten und allein das Gehen durch die Säle bereitete mir viel Freude. Endlich kam ich in den Raum, wo der Caravaggio hängen sollte, aber er war nicht zu sehen. Ein Hinweisschild gab Auskunft, dass er für eine Ausstellung ausgeliehen war. Gerade, als sich das Gefühl der Enttäuschung in mir breit machen wollte, las ich weiter, dass das Gemälde zur Zeit im Palazzo del Quirinale zu sehen sei. Erleichtert schaute ich mir die anderen Bilder an und machte mich anschließend in Richtung Quirinal auf. Da ich an diesem Tag keine weiteren Ziele hatte, brachte dieser spontane Besuch nichts durcheinander. Auf dem Weg bummelte ich, im wahrsten Sinne des Wortes, durch die Stadt. Ich schaute im Pantheon hinein, an der Piazza Colonna betrachtete ich ausgiebig die Marc-Aurel-Säule


und trank in der Galleria Alberto Sordi einen Cappuccino


und trödelte so auf den Dienstsitz des italienischen Staatspräsidenten zu.

Gut eineinhalb Jahre zuvor, besuchte ich den Qiuirinalspalast im Rahmen der Ausstellung „Der Quirinal,von der Vereinigung Italiens bis heute“ und war neugierig, was mich nun heute bei „Il Presidente“ erwarten würde? Die Ausstellung die nun gezeigt wurde, hatte den Titel: „Klassizismus und Europa“.


Inzwischen war es fast Mittag und die Warteschlange vor dem Palast war sehr überschaubar. Nachdem ich das Eingangstor passierte, konnte ich einen kurzen Blick in den Ehrenhof werfen, hier werden die ausländischen Staatsgäste empfangen.


Die Ausstellung war in drei Räumen nahe des Eingangs untergebracht und im letzten Saal fand ich endlich „meinen Caravaggio“. Auch hier war das Fotografieren leider nicht gestattet, als Entschädigung dafür, hatte ich das Bild eine ganze Weile für mich allein. Hier ein paar Bilder. Als ich die Ausstellung verließ und wieder auf der Piazza del Quirinale stand, bekam ich noch eine Wachablösung mit.

Mich würde schon interssieren, wo sich der Caravaggio gerade befand? Schön, das nun auch hier fotografieren erlaubt ist!
 
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