Kurzer Dienstweg

[Gaukler]

Kurzer Dienstweg

Raggi al premier Conte: "Poteri e due miliardi a Roma"

Virginia Raggi hat die gestrige Festa della Repubblica sofort genutzt, um sich dem neuen Ministerpräsidenten in Erinnerung zu rufen - er war Hochschulassistent, als sie ihr erstes Zivilrechts-Examen ablegte - und ihm sehr beherzt klarzumachen, man werde sich jetzt öfter treffen:

Stretta di mano, sorrisi. Il ricordo del primo esame di diritto privato sostenuto con il neopresidente in veste di assistente e un gigantesco in bocca al lupo: "Diamoci tutti da fare, so che ci rivedremo presto".

Denn in Zukunft gedenkt sie den kurzen Dienstweg zu beschreiten, wenn sie für Rom etwas möchte - unter Umgehung von Regional-Präsident Nicola Zingaretti (der dem Partito Democratico angehört). Das hat sie u.a. verlauten lassen bei der abendlichen Grillen-Party an der Bocca della Verità.

"Quei due miliardi questa volta non scapperanno". Sono sicuri in Campidoglio. Con un governo amico non ci saranno sorprese.

Dessen ist man sich auf dem Kapitol gewiss: Diesmal werden uns die zwei Milliarden nicht entgehen. Mit einer befreundeten Staatsregierung wird es keine unangenehmen Überraschungen mehr geben.
Danach zwar ein kleiner Schritt zurück; ein Hauch von gutem Ton - aber nur, um gleich wieder auf's Gaspedal zu treten: "Sagen wir es klar. Ich will kein Geld verlangen, sondern Befugnisse und Macht. Ich will direkt mit dem Staat reden, ohne einen Mittelsmann".

Raggi, poi, fa un passo indietro. Piccola retromarcia, un pizzico di bon ton. Poi di nuovo piede sull'acceleratore: "Chiariamo. Io non voglio chiedere soldi, ma competenze e poteri. Voglio andare a parlare direttamente con lo Stato, non voglio passare per un tramite."

 

[Gaukler]

Da haben wir nun gerade nebenan festgestellt, dass unter der neuen Regierung das Eintrittsgeld für's Pantheon nicht realisiert wurde, in Übereinstimmung mit den Absichten der kapitolinischen Ober-Grille Raggi:

... und also ist dieser eine Wunsch nun schon in Erfüllung gegangen.

Und siehe, zu genau dieser Zeit las ich bei Roma today: Raggi fa la lista della spesa, da Atac ai decreti per Roma ecco i dossier sul tavolo del nuovo governo.

Gut bekannt von ihrer Studienzeit her sind der sindaca nämlich auch zwei der neuen Minister, die seinerzeit ihre Tutoren waren: Justizminister Alfonso Bonafede (= guter Glaube - was für ein schöner Nachname ) und Riccardo Fraccaro, Minister für die Beziehungen zum Parlament.

Tra i ministri anche i due ex tutor della sindaca: Alfonso Bonafede, neo ministro della Giustizia, e Riccardo Fraccaro, neo-ministro per i Rapporti con il Parlamento.

Der Traum der 5 Sterne ist wahrgeworden: Jetzt ist die Regierung "befreundet" - und die grillinische Bürgermeisterin kann ihr Netz zu spinnen beginnen. Von der ATAC bis zu speziellen Befugnissen für die Hauptstadt: Raggi bereitet ihre "Einkaufsliste" für den Palazzo Chigi vor.

Il sogno a Cinque Stelle si è avverato, il governo adesso è "amico" e la sindaca grillina può cominciare a tessera la tela. Da Atac ai poteri speciali a Roma Capitale, Raggi prepara la "lista della spesa" per palazzo Chigi. (...)
Primo dossier caldo sul tavolo: il concordato preventivo e il risanamento dell'azienda capitolina dei trasporti su cui pesa un debito da 1,4 miliardi di euro.

Dabei steht die Sanierung der ATAC ganz obenan.

Nun, diese 1,4 Milliarden nehmen sich angesichts des horrenden Staatsdefizits fast schon wie Peanuts aus ... und uns Romreisenden kann's ja im Grunde nur recht sein.