Kulturpolitik unter Sangiuliano

Meloni und ihr Kulturminister Gennaro Sangiuliano installieren immer wieder unerfahrene Parteifreunde auf wichtigen Kulturstellen und erlassen Gesetze, um ihre Personalpolitik durchzusetzen.

Auch Melonis Koalitionspartner, die rechte Lega, mischt mit. Sie fordert etwa die Entlassung des Direktors des Ägyptischen Museums in Turin, Christian Greco, weil dieser der Lega zu „links“ ist. Teilweise verkürzt die Regierung die Amtszeiten von führenden Verantwortlichen in Kulturinstitutionen einfach.
 
Die neuen Direktoren für eine Reihe staatlicher Museen in Italien sind ernannt, darunter Eike Schmidt, der von den Uffizien in Florenz ins
Museo e Real Bosco di Capodimonte in Neapel wechselt. In die Uffizien wechselt Simone Verde, bisher Direktor des Complesso monumentale della Pilotta in Parma.


In Rom erhalten die Galleria Nazionale d’Arte Moderna e Contemporanea und die Gallerie Nazionali di Arte Antica eine neue Leitung.
 
... Eike Schmidt, der von den Uffizien in Florenz ins Museo e Real Bosco di Capodimonte in Neapel wechselt.

Dazu inzwischen auch: Scheidender Uffizien-Chef Schmidt führt künftig Kunstmuseum in Neapel

«Ich war wirklich sehr bewegt», sagte Schmidt der Zeitung «Corriere della Sera» als Reaktion auf den neuen Top-Posten. Die scheidende Direktorin der Galleria dell'Accademia in Florenz, die deutsche Cecilie Hollberg, soll nach dem Willen von Sangiuliano an der Leitung des Museums in Neapel mit beteiligt sein.
 
Na ja, ein Aufstieg ist das nicht gerade. Capodimonte ist deutlich kleiner als die Uffizien und dann auch noch mit einer Doppelspitze.
 
Das Museo Capodimonte ist sicherlich eine bedeutende Gemäldegalerie und die wichtigste in Neapel aber mit Verlaub, bedeutende Gemäldegalerien gibt es in Italien jede Menge. Mit den Uffizien sicherlich nicht zu vergleichen was das internationale Ansehen anlangt. Ich kenne mich mit den Befindlichkeiten von Museumsleuten nicht aus aber ich möchte annehmen, dass man das als Degradierung bezeichnen könnte.
 
Die Uffizien sind auf einem Level mit Prado, Louvre etc. Jeder kennt die Uffizien. Capodimonte bei weitem nicht. Bestenfalls 2.Kategorie in Italien. Ich kannte den Namen Capodimonte zu meiner Schande nur als bekannteste Porzellanmanufaktur in Italien, die aber mit dem Museum nichts zu tun hat.
 
Das Gebäude ist zwar wunderschön aber doch begrenzt in Hinsicht auf Fläche und Exponate. Jedenfalls kein Vergleich zu den Uffizien, obwohl ich dort schon tolle Ausstellungen gesehen habe - aber kaum Besucher.
 
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Hier einige Bilder von Neapel und Capodimonte.



Der Blick aufs Meer von Capodimonte aus hat natürlich was.

Ein Werk von Michelangelo, wie oben im Artikel geschrieben, ist ein Karton im Zeichenkabinett.​
 
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Den letzten Coup versuchte die Regierung vor wenigen Tagen bei der Stiftung Teatro di Roma, in welcher vier bekannte Theater der Ewigen Stadt unter einem Dach vereint sind. Im Teatro di Roma hat Melonis Kulturminister Gennaro Sangiuliano zusammen mit der ebenfalls rechts regierten Hauptstadtregion Latium den ihr politisch nahestehenden Theaterintendanten Luca De Fusco als neuen Generaldirektor installiert. Nach Protesten der linken Römer Stadtregierung, die mit Abstand die höchsten Subventionen an die Stiftung zahlt, einigte man sich dann auf einen Kompromiss: Es wird am Teatro di Roma nun eine Doppelspitze geben, mit einem linken und einem rechten Direktor.
 
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