Italien: Kommt die Brücke nach Sizilien?

Simone-Clio

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Die Regierung um Italiens neue Premierministerin Giorgia Meloni nimmt nun einen neuen Anlauf für den Bau einer Hängebrücke zwischen Sizilien und dem Festland. Das Projekt könnte 100.000 Jobs schaffen und Sizilien enger an das Festland binden, argumentierte der neue Verkehrsminister und Chef der rechten Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, nach Medienangaben. Die Brücke wäre die Krönung der Bahnverbindung Neapel-Palermo, deren Modernisierung die Regierung mitfinanziert. "Der Start der Bauarbeiten für die Brücke über die Meeresenge von Messina ist eines meiner prioritären Ziele als Minister", sagte Salvini.

Vorgängerthreads: Italien: - Eine Brücke für sechs Milliarden Euro und Italien: - Brücke von Messina vor dem Aus
 

Die Brücke: ein Mythos. Hartnäckig hält sich die Legende, dass schon die Römer im dritten Jahrhundert vor Christus zwischen Reggio Calabria und Messina einen schwimmenden Steg aus Booten und leeren Fässern gebaut hatten. Beweise gibt es nicht; die starken Strömungen in der Meerenge sprechen dagegen, dass es sie je gegeben hat. Im 19. Jahrhundert träumte dann der Vorkämpfer der italienischen Einigung, Giuseppe Garibaldi, von einer Brücke an dieser Stelle.
 

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Melonis Kabinett will trotz Erdbebengefahr Brücke nach Sizilien bauen
Das Kabinett verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Dekret, das das Parlament in 60 Tagen in ein Gesetz umwandeln muss.

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Laut Außenminister Antonio Tajani soll mit dem Bau bereits 2024 begonnen werden.
 
Glaubt eigentlich in der heutigen Zeit jemand ernsthaft, ein paar Meter Wasser in der Meerenge von Messina würden die N´drangheta und die Cosa Nostra ernsthaft daran hindern, Verbindung aufzunehmen und eine Brücke würde das ändern? Wir leben 2023 und nicht 1823. Schon was von Internet, Telefon, Flugzeugen usw.,usw. gehört ? Was für ein Unsinn.
 
Glaubt eigentlich in der heutigen Zeit jemand ernsthaft, ein paar Meter Wasser in der Meerenge von Messina würden die N´drangheta und die Cosa Nostra ernsthaft daran hindern, Verbindung aufzunehmen und eine Brücke würde das ändern? Wir leben 2023 und nicht 1823. Schon was von Internet, Telefon, Flugzeugen usw.,usw. gehört ? Was für ein Unsinn.
Na, hast Du denn den Artikel ganz gelesen? Es geht nicht um die Aufnahme von Kontakten, sondern ums Mitverdienen an den gigantischen Investitionen. Davor warnt der im Artikel zitierte Pfarrer.
 
Mitverdienen tun die kriminellen Organisationen in Süditalien eh immer. Entweder am Fährgeschäft oder beim Brückenbau. Egal ob die Brücke kommt oder nicht, verdienen tun N´drangheta oder Cosa Nostra immer. Es ist für die Kriminellen egal, ob die Brücke gebaut wird oder nicht. Die Baubranche ist bekanntlich einer der schlimmsten Tummelplätze der Kriminellen. Und dass das bisherige Fährgeschäft völlig von diesen Organisationen beherrscht wird, ist ja nun auch nicht unbekannt.
 
Aktueller Zusatz:

Die Zweifel bezüglich der technischen Machbarkeit werden verstärkt durch den Umstand, dass die von Salvini vorgegebene Marschtabelle für den Brückenbau bereits überholt ist. Im Herbst 2022, kurz nach dem Wahlsieg der Rechtskoalition, hatte er den Baubeginn für das Frühjahr 2023 in Aussicht gestellt. Ein knappes Jahr später ist von Baumaschinen aber nichts zu sehen, weder auf der sizilianischen noch auf der kalabrischen Seite der Meerenge. Nun soll die Grundsteinlegung „spätestens Ende 2024″ erfolgen und der Bau bis 2032 abgeschlossen sein. Von den Justizermittlungen lässt sich der Transportminister nicht beeindrucken
 
Ausgerechnet aus der eigenen Regierung bekommt die Brücke nun gewaltigen Seitenwind: Das Umweltministerium unter Gilberto Pichetto Fratin vom dritten Koalitionspartner, der Berlusconi-Partei Forza Italia, hat einen Katalog von 237 Ungereimtheiten zusammengestellt, verbunden mit der Gesamteinschätzung, dass das Projekt liederlich vorbereitet sei. Die Rede ist von fehlenden, unklar datierten und teilweise unleserlichen Dokumenten. Auch das Kulturministerium hat Bedenken. Salvini will das zwar alles binnen 30 Tagen klären, aber ob die Brücke wirklich kommt, ist offener denn je.
 
Mit einem (zugegeben leicht boshaften :oops:) Schmunzeln habe ich die letzten Sätze des Artikels gelesen:
Viel beachtet wurde, dass der frühere Parteichef Umberto Bossi, 82, Salvini jetzt ungeniert öffentlich zur Disposition gestellt hat: «Die Lega braucht einen neuen Leader – einen, der wieder die Interessen Norditaliens ins Zentrum stellt.» Wer so denkt, und viele tun es, der braucht auch keine Brücke nach Sizilien.
Edit: Das Verhältnis dieser beiden zueinander erinnert mich an das weiland zwischen Seehofer und Söder.
 
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