Klimawandel und der Zerfall des römischen Reichs - Fatum von Kyle Harper

Claude

Triumphator
Stammrömer
Auch die Alte Geschichte bleibt vor dem Mainstream-Thema nicht verschont. Wie seriös das ist, wird man im März lesen können.

 
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FATUM ist das erste Buch, in dem konsequent die katastrophale Rolle untersucht und beschrieben wird, die Klimawandel und Seuchen beim Zusammenbruch des römischen Weltreichs spielten. Gestützt auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich der Klimawissenschaft und der Genetik erzählt Kyle Harper die Geschichte eines Infernos, in dem wir wie in einem fernen Spiegel beängstigend vertraute Züge unserer eigenen Welt wiedererkennen.
Das Schicksal des Imperium Romanum wurde nicht von Kaisern, Legionären und Barbaren entschieden. Mindestens ebenso bedeutend waren Vulkanausbrüche, Sonnenzyklen, die Instabilität des Klimas und menschenmordende Viren und Bakterien.

Dürfte in unseren Zeiten hochaktuell sein.



Mit Leseprobe incl. Inhaltsverzeichnis
 
Wobei ich mich hier frage: Kitschige Vorstellung eines Emporkömmlings oder wirklich hochinteressante neue Aspekte rund um eine Grundsatzfrage? Jedenfalls werde ich das Buch im Auge behalten.

Danke für die Info.
Grüsse
Rainer

PS. Ich sehe gerade: Beck Verlag. Und die verlegen aus meiner Erfahrung nix schlechtes...
 
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Aber zum Ernst zurück. Mehr Infos gibt es zur Originalausgabe:

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Zwei Hinweise auf das Buch von Harper Kyle zu einem Thread zusammengeführt.
 
Entschuldigung, aber ich hatte nach dem Titel des Buches - Fatum - gesucht und dafür gab es kein Ergebnis.
 
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Buchbesprechung im Tagesspiegel von gestern:


Das Buch, das im Original bereits Ende 2017 erschien, wurde nicht kritiklos aufgenommen. Sein Hauptproblem ist die mangelhafte Quellenlage. Die tatsächliche Mortalität der drei Epidemien lässt sich nur durch Rückschlüsse aus Steuerlisten und ähnlichem vermuten.

... stark an Harpers Buch sind seine globalen klimageschichtlichen Aussagen, die uns im Big-History-Stil in Erinnerung rufen, wie sehr die Menschheitsgeschichte Funktion der Naturgeschichte ist.
 
Eine weitere Buchbesprechung:


Von Gustav Seibt

Harpers Buch ist ernste Wissenschaft, wenn auch farbig geschrieben. Der amerikanische Untertitel spricht von "Klima" und "Krankheiten" und vom Ende eines Imperiums. Die deutsche Version hat nur das Klima übrig gelassen, was zeigt, dass das Lektorat vor der Corona-Epidemie abgeschlossen war. Doch "The Fate of Rome" erschien im Original nicht nur vor Corona, sondern auch vor Greta, nämlich schon 2017.
 
Davon abgesehen ob sich hier an ein aktuelles Thema angehängt wurde. Selbstverständlich haben Klimaveränderungen historische Entwicklungen nachhaltig beeinflusst. Es gab eine Warmzeit hierzulande etwa um 600 v.Chr., also in keltischer Zeit. Ich habe mal gelesen, dass das Klima in Süddeutschland etwa war wie heute in Norditalien. Gegen Ende der römischen Epoche wurde es kälter, was die Völkerwanderung befeuerte. Vom 9. bis zum Ende des 13. Jahrhunderts herrschte das mittelalterliche Klimaoptimum, was in Europa zu einem enormen Bevölkerungswachstum führte. Man muss sich klarmachen, dass die Wikinger damals in Grönland !! Getreide angebaut haben, woran auch heute noch nicht zu denken wäre. Aber Anfang des 14. Jahrhunderts setzte - und zwar ziemlich schnell - die "kleine Eiszeit" ein, die bis etwa 1850 anhielt und natürlich auch wiederum Auswirkungen auf die Expansion Europas nach Amerika hatte, da der Bevölkerungsüberschuss aus dem mittelalterlichen Klimaoptimum in Europa nur noch mit Mühe ernährt werden konnte. Klimaverschlechterungen waren auch oft verbunden mit Epidemien, die die geschwächte Bevölkerung mit Wucht trafen (die Epidemien zu Ende des römischen Reiches aber noch stärker die große Pest von 1348 seien hier nur beispielhaft genannt). Auch der Untergang der Mayas und des Khmer-Reiches werden von Fachleuten in Verbindung mit Klimaveränderungen gebracht. Was mich bei der ganzen Sache etwas irritiert ist dabei allerdings, dass die Ursachen dieser historischen und teilweise sehr schnellen Klimaveränderungen (sowohl von Erwärmungen als auch von Abkühlungen) nicht hinreichend erklärt werden können. Es gibt da nur Vermutungen. CO2 durch menschliche Verbrennung fossiler Brennstoffe kommt jedenfalls nicht in Frage.
 
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