Bericht: Kleiner Bilderbogen aus dem Land der Störche und Seen

FestiNalente

Censor
Stammrömer
Nachdem an anderen Stellen gelegentlich Hinweise auf Fahrradtouren "auftauchen", möchte ich hier ein paar Eindrücke von unserer Radtour durch Masuren (für mich bereits die zweite) schildern - dabei beschränke ich mich weitgehend darauf, entsprechende Bilder zu zeigen, da dieser "Bericht" sonst doch zu umfangreich werden würde :~:~:~


Die Anreise erfolgte per Bahn über Berlin nach Warschau - unser Hotel lag am Rande des ehemaligen Warschauer Ghettos:

Blick aus dem Hotelfenster auf die Überreste einer ehemaligen Fabrik am Rande des Ghettos

Am Nachmittag des Ankunftstages gab es eine "kurze" Stadtführung mit den wichtigsten historischen Erläuterungen, um wenigstens einen kleinen Eindruck vom heutigen Warschau zu bekommen:


An der Wende zum 20. Jahrhundert wurde die No?yk Synagoge (Synagoga No?yków) fertiggestellt. Da sie von den Nationalsozialisten als Lagerhaus genutzt wurde, überstand sie (im Gegensatz zu allen anderen Synagogen in Warschau) den Zweiten Weltkrieg


Grabmal des unbekannten Soldaten

Gegenüber unserem Besuch vor 13 Jahren hat sich Warschau in seinen "modernen" Bereichen enorm in Richtung einer "westlichen" Großstadt mit Hochhäusern, Glaspalästen und Einkaufzentren "entwickelt"

Am Folgetag ging´s dann per Bus nach Mragowo (das ehemalige Sensburg)

... wo wir dann auf die Räder umstiegen, um an mehreren Seen entlang



... unser erstes "Zwischenziel" šwieta Lipka das ehemalige Heilige Linde anzusteuern

(unser erstes Picnic)

Nach der "Pause" ging es dann an die Besichtigung der Kirche



besonders eindrucksvoll war dann die Vorführung der Barockorgel mit den beweglichen Figuren (meine eigenen Aufnahmen von Teilen des Konzerts sind leider nicht so gelungen)


Danach ging´s weiter nach Reszel (Rößel)

(leider ist die Kirche immer noch Baustelle, so daß wir sie uns nicht ansehen konnten)

Nächstes Ziel war Ketrzyn (Rastenburg), von wo wir am nächsten Tag aufbrachen, um die Wolfsschanze zu besuchen - weniger schön, aber eben doch historisch wichtig:


Unser Gästebegleiter (das Wort "Führer" hat er sich "verkniffen") hat mehrere Bücher über Masuren geschrieben und wußte manches Interessantes zu berichten


Von dort führte die Tour nach Sztynort (Steinort)

leider ist das Gutsgebäude (wie vor 13 Jahren) immer noch in sehr schlechtem Zustand (was man von der Marina nicht behaupten kann; aber mit dem Schloss kann man ja auch kein Geld verdienen)

Per Schiff ging´s dann über den Mamry (Mauersee) nach Gi?ycko (Lötzen)

Am nächsten Morgen ging´s dann in die Puszcza Borecka (Borkener Heide)

Wisente haben wir nicht gesehen - aber die Bauten, die die Bieber im Sumpf errichtet haben


Im alten Forsthaus gab´s dann Mittags statt dem sonst üblichen Picnic schmackhafte Fische aus dem See



Am späten Nachmittag gelangten wir dann nach Olecko (Treuburg)



Am folgenden Tag ging´s in den Nationalpark Biebrza

Das Dorf Sulejki, dem Sigfrid Lenz mit So zärtlich war Suleyken ein literarisches Denkmal gesetzt hat gibt fotografisch nun überhaupt nichts her :twisted:

.... und wenn wir vorher noch nicht wußten, wo die Weihnachtsgänse herkommen .... jetzt wissen wir´s


Am späten Nachmittag gelangten wir dann nach Pisz (Johannesburg)


Die Tour am nächsten Tag führte uns rund um den ?niardwy (Spirdingsee) zunächst durch den Masurischen Nationalpark


Dorfkirche Wejsuny (Weissuhnen) mit wechselvoller Geschichte



Schließlich gelangten wir nach Mikolajki (Nikolaiken)

Der Ort war schon 2002 sehr "touristisch" - jetzt noch mehr :(

Am folgenden Tag ging´s von Pisz aus zunächst nach Wojnowo (Eckertsdorf)


Russisch-Orthodoxe Kirche


Kloster der Altgläubigen Philipponen


weiter ging´s nach Krutyn (Krutinnen), wo wir eine knappe Stunde mit einem Kahn über die Krutynia gestakt wurden:


Die Weiterfahrt nach Szczytno (Ortelsburg) erfolgte dann per Begleitbus und Taxi

Unser letzter "Fahrradtag" begann mit einer kurzen Besichtigung des Masurischen Museums und den angrenzenden Ruinen des Ortelsburger Schlosses:


danach brachen wir zu eioner letzten Rundtour durch die Masurische Landschaft auf


Am nächsten Tag ging´s dann wieder per Bus zurück nach Warschau. Den Nachmittag nutzte ich dann noch für einen kleinen Streifzug vom Hotel in Richtung Stadt mit dem Schwerpunkt "Jüngere Vergangenheit"

Direkt vor dem Hotel erinnert heute ein Denkmal an die (nach Kriegsende) nach Russland verschleppten Polen

knapp 1/2 km weiter kommt man an das Ghetto-Ehrenmal

Ich schlenderte dann weiter durch den Park des Krasinski-Palastes


... und gelangte dann an den gleichnamigen Platz, an dem sich auf der einen Seite die Kathedrale der polnischen Armee, auf der anderen Seite das Oberstes Gericht Polens und davor das Denkmal des Warschauer Aufstandes befindet



Abends gab´s dann noch einmal ein gemeinsames Abendessen in einem gemütlichen Restaurant in der Nähe des Schlossplatzes



...... und am nächsten Tag ging´s dann per Zug nach Hause

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für Deinen Bericht aus dem heutigen Polen.
Vor der Wende war ich oft dort und habe ebenfalls fast unberührte Natur, schöne Kirchen und bekannte Städte (wie Wroclaw/Breslau und Krakow/Kraukau u.a.) mit ihren historischen Stadtkernen erlebt. Und gutes Essen.

Deine vielen Fotos wecken Erinnerungen und gefallen mir sehr.

Viele Grüße - Romitis
 
Obwohl absolutes Neuland für mich war Dein - natürlich wieder einmal mit ganz tollen Fotos ausgestatteter - Bericht über die Fahrt durch Masuren ein lohnendes Sonntags(bilderbuch)vergnügen :thumbup: :nod: :thumbup:. Diese Landschaft muss ja wundervoll sein. Wir hatten hier schon mal einen so eindrucksvollen Masuren- bzw. Nehrung-Bericht, der - wie auch dieser - die Reiselust in das "Land der Störche und Seen" weckt. Träumen kostet ja nichts :~...

Einen schönen Sonntag wünscht
Pasquetta.
 
Obwohl absolutes Neuland für mich war Dein - natürlich wieder einmal mit ganz tollen Fotos ausgestatteter - Bericht über die Fahrt durch Masuren ein lohnendes Sonntags(bilderbuch)vergnügen :thumbup: :nod: :thumbup:. Diese Landschaft muss ja wundervoll sein. Wir hatten hier schon mal einen so eindrucksvollen Masuren- bzw. Nehrung-Bericht, der - wie auch dieser - die Reiselust in das "Land der Störche und Seen" weckt. Träumen kostet ja nichts :~...

Einen schönen Sonntag wünscht
Pasquetta.
Die Kurische Nehrung "fehlt" uns noch - die Frische Nehrung habe ich vor einigen Jahren einmal anläßlich einer Fahrradtour durch Westpreussen, Danzig und die Kaschubei kennengelernt - ebenfalls ein lohnendes Reiseziel.

Was das Radfahren in Masuren angeht:

Mir ist aufgefallen, daß viele der Wege, die wir vor 13 Jahren gefahren sind, inzwischen "ausgebaut" wurden - für Radfahrer nicht immer zum Vorteil :twisted: :!: Man hat viele Feld- und Verbindungswege mit Schotter und grobem Kies befestigt (vorher eher Sand bzw. festgefahrener Acker- oder Waldboden). Das "verleitet" Autofahrer, diese Strecken "zügig" zu durchfahren, wodurch sich durchweg ein "Waschbrett-Belag" entwickelt, der auf Dauer ziemlich auf die Handgelenke geht und auch die Sitzfläche gut durchmassiert.

Separate Radwege sind selten, und "dank" des inzwischen doch recht heftigen Autoverkehrs ist man gut beraten, auf "Hauptstraßen" eine Gruppe in 3-er Grüppchen mit reichlich Zwischenabstand aufzuteilen :~:~:~
LG
 
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