Bericht: Kleine Schlösser und Kirchen an der Loire

Hallo Pasquetta,

Angers - wie schön! Auch da waren wir vor vielen, vielen Jahren in einem unserer vielen Frankreichurlaube mit den Kindern.
Vielen Dank für den wunderschönen Bericht und die stimmungsvollen Fotos! :thumbup:

Liebe Grüße

Angela
 
Hallo, Pasquetta,

kaum selbst aus Südfrankreich zurück, bin ich Deiner Aufforderung zum Mitreisen an die Loire nur zu gerne gefolgt. Ich kenne bislang weder die Loire (noch die Bretagne).

Deine ausführlichen Schilderungen und die vielen zauberhaften Bilder gefallen mir ausserordentlich gut.

Das Château Le Lude war mir kein Begriff aber durch diesen Park würde ich zur Zeit der Rosenblüte auch sehr gerne schlendern:

Den Anfang machten wir mit dem Château Le Lude (am Flüsschen Loir im Département Sarthe gelegen) – noch heute bewohnt und berühmt für seine Son-et-lumière-Veranstaltungen im Sommer, aber dafür waren wir zu früh im Jahr.


Zufällig habe ich gestern gelesen, dass die Abtei von Solesmes im Oktober ihren 1000. Geburtstag feiert. Der Papst wird Kardinal Tauran zu den Feierlichkeiten entsenden.​

Pasquetta schrieb:
Die Abtei Saint-Pierre de Solesmes wurde im Jahre 1010 gegründet.


Es sind Benediktiner in ihr beheimatet, die hier in besonderer Weise den gregorianischen Choral pflegen. Hier wurde die Gregorianische Semiologie begründet und viele bedeutende Werke über den Gregorianischen Choral verfasst, der hier im 19. Jh. erneuert wurde. Am Dreifaltigkeitssonntag konnten wir eine besonders festliche Vesper mitfeiern.

Pasquetta schrieb:
wenn Ihr wollt, weiter mitspazieren-lesen, darüber freut sich Pasquetta

Ich bin mit Vergnügen weiter dabei :nod: 8)!

Der Teil über Fontevrault hat es mir ganz besonders angetan :thumbup:,

... eine der schönsten romanischen Sakralbauten des Anjou mit den ungewöhnlichen Grabmälern der Plantagenets. Wie auf „Paradebetten“ liegen die überlebensgroßen Figuren, eingehüllt in sorgfältig drapierte Gewänder: Heinrich II. und seine Frau Eleonore sowie ihr Sohn Richard Löwenherz. Die vierte Figur wird als Isabella von Angoulême, Witwe von Johann Ohneland, ebenfalls ein Sohn Heinrichs und Eleonores, angesehen. Beide Witwen verstarben im hohen Alter als Nonnen im Kloster.




Pasquetta schrieb:
Der Rest muss warten, bis ich aus Potsdam zurück bin :)

Da Du gestern abend angemeldet warst, heisse ich Dich herzlich willkommen zurück aus dem sicherlich auch sehr schönen Potsdam und freue mich zu gegebener Zeit auf die Fortsetzung Deiner Impressionen von den kleinen Schlössern und den Kirchen an der Loire.

Liebe Grüsse,
Simone
 
auch von mir ein herzliches Dankeschön für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder aus Frankreich :nod::thumbup::nod:

grüße
Annie
 
Angers - wie schön! ...
Vielen Dank für den wunderschönen Bericht und die stimmungsvollen Fotos! :thumbup:

@ Angela
:blush: Ein Dankeschön dafür und auch für's Mitlesen, Dir, liebe Angela :nod:

und ebenso auch an
@ Simone

kaum selbst aus Südfrankreich zurück, bin ich Deiner Aufforderung zum Mitreisen an die Loire nur zu gerne gefolgt. Ich kenne bislang weder die Loire (noch die Bretagne).
Deine ausführlichen Schilderungen und die vielen zauberhaften Bilder gefallen mir ausserordentlich gut.


:blush: Dankeschön und es freut mich, wenn ich Dein Interesse an dieser Gegend von Frankreich wecken konnte, obwohl Du doch gerade aus einer ebenso schönen zurück bist ;)

Zufällig habe ich gestern gelesen, dass die Abtei von Solesmes im Oktober ihren 1000. Geburtstag feiert. Der Papst wird Kardinal Tauran zu den Feierlichkeiten entsenden.​
Danke für den Link. Ja, das hat uns gefallen und gut getan, diese Andacht mit den schönen klaren Gesängen in der Abtei von Solesmes

@ Annie
schön, dass es auch Dir Spaß macht, in Gedanken mit im Tal der Loire zu spazieren

auch von mir ein herzliches Dankeschön für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder aus Frankreich :nod::thumbup::nod:
Bitteschön - gern geschehen

und: kommt Zeit, kommt Fortsetzung ;)
verspricht Euch
Pasquetta
 
Für alle die heute nicht auf "römischen Spuren" wandeln konnten, trotzdem aber Zeit und Lust haben wenigstens in Gedanken zu verreisen, hier die Fortsetzung der Reise an die Loire 8)


Den 4. Tag an der Loire stelle ich unter das Motto:
Narren hasten, Kluge warten – Weise gehen in den Garten (Tagore)
Eine lange Allee zieht sich vom Örtchen Breil


zum Château de Lathan, das in einem riesigen Park liegt, der in verschiedenen Gartenstilen im 17./18. Jh. angelegt wurde.

Abseits der Touristen-Schloss-Route fahren wir weiter nach Gizeux, wieder eine breite Auffahrt hinauf bis zum Château de Gizeux,
einem Privatschloss, das noch von der Adelsfamilie bewohnt und bewirtschaftet wird. Es scheint wie so manches private Schloss mit staatlicher Hilfe restauriert worden zu sein und dadurch – das ist dabei die Auflage – der Öffentlichkeit zugänglich und zu besichtigen und oft auch für Unterkunft oder Veranstaltungen zu buchen. Aber heute liegt es ruhig und einsam in dieser schönen Landschaft.






Weiter auf kleinen Landstraßen, der Himmel bewölkt sich, aber ein Halt beim Château Champchevrier lohnt.

Jenseits von Wassergraben und hinter hohen schmiedeeisernen Toren steht es eindrucksvoll in einem weiten parkähnlichen Areal. Baustil: Renaissance und 18. Jh., seit dreihundert Jahren in Familienbesitz und König Ludwig XIII. soll sich hierher „auf der Pirsch“ zurückgezogen haben, vermerkt der Prospekt.

Zahlreiche Abdrücke von Hundepfoten auf dem Gelände würden – wenn man sie nicht bellen hören würde, sobald man sich zu nahe heranwagt – einen sofort darauf hinweisen, welcher kostbare Schatz heute noch im originalen, 1804 gebauten, Zwinger gezüchtet wird: wunderschöne Jagdhunde.







Accueil – Sonnez fort!



Aber wir wollen gar nicht hinein ins Château de Cinq-Mars, sondern uns nur ein wenig im verwunschenen Garten aufhalten.

Wenigstens ein
Château sollten wir schon von innen besichtigen. Wir entscheiden uns für das Schloss in Langeais. Es liegt mitten in der Stadt

und über die wieder hergestellte Zugbrücke kommt man in den Innenhof mit dem schönen Schlossgarten.

Das im 15. Jh. erbaute „neue Schloss“ (die erste Festung aus dem 10. Jh. wurde zerstört, nur geringe Reste des Festungsturmes stehen noch im Schlosspark und sollen die ältesten einer steinernen Burg in Frankreich sein) war Schauplatz eines für ganz Europa wichtigen Ereignisses: hier fand 1491 die glanzvolle Heirat zwischen Anne de Bretagne und Karl VIII. statt und damit war der Anschluss der Bretagne an Frankreich besiegelt und fiel nicht an die Habsburger. Dies alles wird recht anschaulich im Großen Saal des Schlosses nachgestellt mit lebensgroßen – wie klein die Menschen damals gewesen sind - und entsprechend prunkvoll gekleideten Wachsfiguren – da blitzt das Goldbrokatkleid unter dem Zobelfell-Umhang hervor - und mit „son et lumière“ ergänzt. Datei:Loire Indre Langeais tango7174.jpg So richtig schön zum eintauchen in ein höfisches Zeremoniell.
Die Räume des Schlosses sind mit erlesenen Möbeln, Gemälden und wunderschönen Wandbehängen aus dem 15. und 16. Jh. bestückt. Monsieur Siegfried, Bankier und Schlossherr, sammelte diese im ausgehenden 19. Jh.und ließ Wandtäfelungen und Fußbodenfliesen nach alten Vorbildern anfertigen. So hat man einen guten Eindruck wie es ausgesehen haben könnte, zu der Zeit, als das Schloss erbaut wurde.




Vom Wehrgang aus haben wir einen schönen Blick über die Dächer des Städtchens,

bei den freundlichen Damen im kleinen Schlosslädchen kann man Karten und Kleinigkeiten als Souvenir erstehen und anschließend zwischen den blühenden Rosen und sonstigen Blumen im Schlossgarten die Besichtigung ausklingen lassen.



Dann fahren wir entlang der Loire, die breit und träge dahin fließt, grün eingesäumt und aufgelockert mit ihren Sandbänken, zum
Château Villandry

um zu erkunden, ob die Garten-Weisheit in einer der prächtigsten Gartenanlagen Frankreichs auch noch zu spüren ist.

Und sie ist es: Trotz ganzer Busladungen von Touristen, die in den Schlosshof und die Gärten drängen findet sich immer ein Plätzchen in einer Rosenlaube und man ist eingehüllt in den zarten Verveinduft von alten Rosensorten.



Man kann gemächlich entlang der mit Buchsbaum gefassten, geometrisch angeordneten und farblich abgestimmten Gemüsebeete schlendern. Nach einem von der Schlossherrin selbst genau ausgeklügelten Plan werden sie zweimal jährlich entsprechend der Jahreszeiten neu angelegt.





Zur Zeit ist Salatzeit – rot, grün und gelb in allen Schattierungen, Salatkopf an Salatkopf, aufgelockert mit blühen Rosenstöcken. Der „Potager“, Gemüsegarten, früher versteckt bei den Wirtschaftstrakten, wurde im 16. Jh. gerne als eine Art Ziergarten in der Nähe des Schlosses angelegt – einmal waren die oft seltenen, exotischen Gemüsepflanzen aus der „Neuen Welt“ wertvoll und zum anderen konnte der Schlossherr ihr Wachsen und Gedeihen beobachten und mit solch einer Pracht bei Besuchern glänzen.

Eine Oase der Ruhe auch der Kräutergarten. Es duftet nach Thymian, Minze, Salbei und noch allerlei anderem Heil- und Würzkräutern – hier wird geschnuppert und dort ein Blättchen zerrieben und die Erklärungen dazu unwillkürlich fast geflüstert um die meditative Stimmung unter der Weinlaube nicht zu stören.


Im Labyrinth suchen ein paar Kinder den Weg in die Mitte – wir schlendern weiter zum Sonnengarten in dem die frühen Sommerblumen in voller Blüte stehen und uns erfreuen: Lilien, Pfingstrosen, Rittersporn, zarte Gräser und Staudenpflanzen – ein auf und ab an Farbnuancen, im “Sonnenzimmer“ vorwiegend orange und gelb und im „Wolkenzimmer“ bläulich und weiß.


Oberhalb des Wassergartens, mit dem schönen Blick auf das in der Form eines Louis-XV-Spiegel angelegten Wasserbeckens, ist unter einer der 1200 Linden in der Lindenallee Gelegenheit auszuruhen, einfach zu schauen und die dunklen Wolken – vielleicht nicht nur die am Himmel? – vorbeiziehen zu lassen.


An den Gewächshäusern vorbei gehen wir die Rampe hoch Richtung Belvedere und schauen hinab auf die Ziergärten. „Buchsbaumsalons“ sind es:
geometrisch exakt geschnittene Ornamentbeete aus Buchsbaum und Eiben, gefüllt mit Blumen und genannt "Garten der Liebe" und "Garten der Musik".

Den Zauber der Renaissance-Gärten kann man nur noch auf alten Stichen erahnen, den Menschen damals waren sie „ein Abbild des irdischen Paradieses“. In der zu Beginn des 20. Jh. neu entstandenen Gartenanlage von Villandry ist es bestens gelungen, eine Ahnung von diesem Zauber zu vermitteln.

Durch das Treppenhaus im Inneren des Schlosses steigen wir die zwei Stockwerke hinab in den Schlosshof,
wundern uns noch einmal über die Unmengen von Fischen im Wassergraben,


werfen einen Blick in den Schlossladen mit einer Vielzahl von gartenverwandten Dingen, und kommen so wieder an in der Alltagswelt.

Eigentlich ist diesem Höhepunkt an „Château und Jardin“ nichts mehr hinzuzufügen. Aber auf dem Heimweg wollten wir doch noch beim Schloss Azay-le-Rideau vorbeifahren, das schon Balzac mit „einem geschliffenen Diamanten“ vom Flüsschen Indre „eingefasst“, verglichen hatte. Aber die fortgeschrittene Tageszeit und unsere gefühlte Müdigkeit gaben uns recht: die Tore des Schlosses sind bereits geschlossen.
So blieb uns nur noch ein Blick auf die Fassade dieses trotz seiner mächtigen Rundtürme so eleganten und leicht wirkenden Renaissanceschlosses und auf die Loggien des dreigeschossigen Treppenhauses,
dessen Anordnung etwas ganz Neues war und die herkömmliche Wendeltreppe im Turm ablöste.

Später am Abend, nachdem die Eindrücke des Schlösser-und-Gärten-Tages abgeklungen waren, konnten die Überlegungen für den nächsten Tag an der Loire beginnen. Bei einem Glas guten Crémant aus Saumur stand natürlich bald fest, wohin es gehen sollte: nach Saumur.

Davon aber später mehr...
meint
Pasquetta
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die sehr schöne Fortsetzung

Jaaa, auch so macht Verreisen Spaß

:!::!::!:
 
Bereits gestern ist uns Honoré de Balzac „begegnet“, heute werden wir uns wieder in einem Ort aufhalten, in dem er einen seiner Romane angesiedelt hat: [AMAZON]3140468296[/AMAZON]
die Geschichte von Eugenie Grandet und ihrem geizigen Vater spielt in die Altstadt von Saumur, die sich auch heute noch malerisch am Fuß der Burg ausbreitet.


Allerdings wird überall aufgerissen, gepflastert und gebaut, die Kirche Saint-Pierre ist nicht zugänglich, die Fassade verhüllt.
Aber die zwei schönen Fachwerkhäuser aus dem 15. Jh. sind zu sehen und der Platz mit den kleinen Restaurants und Geschäften ist um die Mittagszeit gut mit müßigen Menschen bevölkert. Auch in der Grand Rue wird gebuddelt – Eugenie würde sich vielleicht den Fuß verstauchen, müsste sie heute hier lang laufen…

An den Ufern der Loire und auf einer Insel darin liegt die Stadt Saumur und man sagt, sie biete die schönste Stadtansicht an der Loire. Das können wir nicht beurteilen, aber sie ist beeindruckend allein schon durch das mächtige Schloss aus dem 14.-16. Jh., das hoch über der Stadt auf einem Felsplateau das Stadtbild prägt.

Einen Eindruck des prunkvollen Schlosses bekommt man gut vermittelt durch die berühmte Miniatur auf der Septemberseite aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry um 1410 http://de.wikipedia.org/wiki/Très_Riches_Heures#September Wie so oft ist auch dieses Schloss im Laufe seiner Geschichte umgebaut und u.a. als Gefängnis „zweckentfremdet“ worden, bevor es verfiel. Die bereits Jahre andauernden aufwändigen Restaurierungsarbeiten am und im Schloss sollen bald beendet sein. Als Entschädigung, dass die Räume nicht besichtigt werden können, gibt es kulanterweise Ermäßigung auf den Eintrittspreis. Aber die Gesamtansicht und das Parkgelände mit den Aussichtsterrassen und dem Blick auf die Loire und die Stadt, vermitteln genug schöne Eindrücke.


Im Schloss wäre ein Kunstgewerbemuseum untergebracht, von dem einige kostbare Ausstellungsstücke in einem kleinen Raum zu sehen sind: Fayencen und Wandteppiche.




Ein Querschnitt durch die Kulturgeschichte der Reitkunst bietet sich im Musée du Cheval, das in einem Seitenflügel des Schlosses eingerichtet ist, in dem in einem Nebenraum auch sehr anschaulich der Fortgang der Restaurierungsarbeiten auf großen Schautafeln dargestellt wird.

Saumur ist eine Stadt mit großer Reittradition und noch heute berühmt für seine Reitschule, die Cadre Noir. Da ich von Pferden und Reiten wenig verstehe, gefallen mir im kleinen Museum vor allem die großen Schwarz-Weiß-Fotografien mit eindrucksvollen Pferdebildern und der besonders schön gestaltete Damensattel – ganz in Samt, gut gepolstert und mit Trittbänkchen. Fehlt nur noch die Dame dazu, die vielleicht einmal in diesem Schloss zu Gast war…


Wir gehen durch den Rosen- und Kräutergarten - in dem es sommerlich durftet - um das Schloss herum - die Mauersegler stoßen mit Gekreische von den Zinnen herab -


den Wall entlang und wieder hinauf zum kleinen Weingarten: immer wieder neue Blicke auf das Schloss von Saumur.



Ein heißer Sommernachmittag. Die Aufnahmefähigkeit reicht nur noch für einen Besuch der romanischen Kirche Notre-Dame-de-Nantilly aus dem 12. Jh. Die Wasserspeier an der Seitenfront, grässliche Fratzen und Mäuler, die einen verschlingen möchten,



aber im Inneren der ehemaligen Abteikirche beruhigend das Gnadenbild aus Holz, Maria mit Kind, das seit dem 12. Jh. verehrt wird. König Ludwig XI., ein großer Verehrer der Muttergottes, der sich oft in dieser Kirche aufhielt, ließ das Südschiff im Flamboyant-Stil hinzufügen. Wie man heute noch öfters Namensschilder an Kirchenbänken sehen kann, so ist auch über seiner schmucken Betkapelle zu lesen

„Cy est l’oratoire du roi Louis XI.“
(Dies ist das Oratorium des Königs Ludwig XI.)

Wer kann, der kann…
Die prächtigen Wandteppiche, die als Sehenswürdigkeit der Kirche ebenfalls erwähnt werden, waren entweder ausgelagert –

:] 8O8O :]

oder haben die Sicherungsanlagen versagt?


Wir überqueren die Loire – was für ein schöner Fluss – und fahren zurück nach Clefs.

Sommerabend im Gärtchen hinter „unserem“ Bahnhof, die Grillen zirpen lautstark, hinter dem Nachbarhaus grasen friedlich fünf Schafe, die Dorfjugend spielt Boule, wir hören das „klick klack“ der Kugeln, Musikfetzen und ihr Palavern und Lachen. Auch hier flitzen Mauersegler pfeilschnell durch die warme Abendluft auf der Jagd nach Mücken, Nachtfalter verirren sich in dem Lichtkegel des Terrassenlichtes.




Ein Tag folgt noch
verspricht
Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Einladung -> ich bin ihr gerne gefolgt

und

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die sehr wiederum sehr schöne Fortsetzung
 
Leider kenne ich von Frankreich nur einige Bezirke direkt an der deutschen Grenze. Wie auch Du, sind aber alle Bekannte, die dort Urlaub gemacht haben begeistert.
Deinen Bildern nach zu urteilen handelt es sich um ein sehr wehrhaftes Land.

Herzlichen Dank sagt
Ludovico
 
.


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die sehr wiederum sehr schöne Fortsetzung


Herzlichen Dank sagt
Ludovico

Bitteschön, gerne geschehen

Deinen Bildern nach zu urteilen handelt es sich um ein sehr wehrhaftes Land.
Das scheint nur so; ich meine gelesen zu haben, dass viele Schlösser an der Loire auch aus Prestigegründen gebaut wurden. Natürlich war auch die Verteidigung wichtig, aber es muss schon auch sehr viel Pracht - und Macht - im Spiel gewesen sein. Die heutigen (Privat-)Besitzer müssen sich schon einiges einfallen lassen um diese Gemächer instand zu halten.

So, und nun folgt der letzte "Schlösser"-Tag.
Pasquetta
 

Den letzten Tag in einem Feriendomizil versuchen wir meistens ruhiger zu gestalten, um – auch Eindrücke aufzuräumen, Abschied zu nehmen und uns schon ein wenig auf Neues einzustellen. Also, keine großen Besichtigungen mehr, dafür ein wenig in der näheren Umgebung umschauen.


Beginnen wir mit einem Besuch beim ortsansässigen Imker.

Die „Route d’or“ gibt den Bienen die beste Nahrung für einen herrlich durftenden, cremigen Miel de Fleurs d’Anjou – so wohlklingend sein Name, so freundlich die Direktvermarkterin, so gut schmeckt er!
So ganz ohne „Schloss“ geht es im Gebiet der Loire anscheinend nicht. Der sonnige Sommertag lädt ein, im kleinen, alten Städtchen Baugé anzuhalten. Eine erste Erwähnung darüber findet sich in einem Vertrag Karls des Großen mit dem Haus Anjou. Es folgten die Herren von Saumur, dann die Schlacht von Baugé im Hundertjährigen Krieg und (endlich wieder ein Schloss) 1445 ließ sich „Le bon Roi René“ I. hier, wo er sich besonders gerne aufhielt, ein Jagdschloss bauen.



Wir umrunden es, sehen uns den frisch angelegten kleinen Kräuter- und Blumengarten an – auch er wird im Laufe der Zeit noch etwas prächtiger werden – und was gestern, am Schloss von Saumur, die Mauersegler waren, sind heute die Dohlen, die die Schlosszinnen besetzen und sie, vor dem wolkenlosen blauen Himmel, krächzend umkreisen. Sie sind die einzigen Schreihälse, in der Sommerhitze
erscheint die Altstadt noch verschlafener als sie ist.


Quirliger ist die kleine Stadt La Flèche. Erwähnenswert ist hier das (Jesuiten-) Kolleg, das Heinrich IV. gründete und berühmte Männer ihre Ausbildung erhielten, u.a. auch der „Ich denke, also bin ich“- Descartes. Seit Napoleon ist dort die Militärakademie untergebracht.


Besonders malerisch und direkt am Loir liegt das umgebaute Château des Carmes, in dem das Rathaus untergebracht ist.


Schöne Parkanlagen und ein kleiner Sporthafen säumen den Fluss. La Flèche, ein freundliches Städtchen, das zum Verweilen einlädt, besonders an so einem schönen Sommertag.



Und am folgende Samstagmorgen zeigt uns die „Bahnhofsuhr“ was die Stunde geschlagen hat: auch für uns ist Wohnungswechseltag. Aber bevor wir auf die Autobahn fahren, Richtung Bretagne, muss noch ein Blick auf ein besonders schönes Wasserschloss sein: das Château du Plessis-Bourré, erbaut Mitte des 15. Jh. als feudaler Wohnsitz für den Schatzmeister Ludwigs XI. Zwischen Feld und Wald liegt es weit abgelegen,
umgeben von breiten Wassergräben, wie ein Märchenschloss. Rundtürme, Wehrgänge, Zugbrücke – Merkmale einer Festung, aber dann auch ein sonniger, ruhiger Innenhof

noch vor der Steinbrücke über den Wassergraben. Und stilgerecht gab es auch majestätische Schwäne auf der glitzernden Wasserfläche.


Ja, Könige, königliche Beamte und Hofleute wussten wie und wo es sich an der Loire schön wohnen ließ – ob es immer auch bequem war darf gefragt werden. Aber diese Überlegungen verschieben wir auf später – jetzt fuhren wir erst einmal weiter – in die Gegend, die schon die Römer Finis Terrae nannten.


Allen, die mitgelesen haben, um "meine kleinen Schlösser und Kirchen an der Loire" kennenzulernen, sage ich für ihr Interesse merci!
Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, ich hab's mit größtem Interesse gelesen.

Wunderschön!

Danke.

...und das8O - aus drhoette's Munde - will wirklich was heißen, liebe Pasquetta! :thumbup::thumbup::thumbup:

Auch von mir vielen herzlichen Dank für diesen wunderschönen, informativen Bericht mit den ebenfalls wunderschönen Bildern! Ganz toll!

Liebe Grüße,
Anna :)
 
Also, ich hab's mit größtem Interesse gelesen.

Wunderschön!

Danke.

...und das8O - aus drhoette's Munde - will wirklich was heißen, liebe Pasquetta! :thumbup::thumbup::thumbup:

Auch von mir vielen herzlichen Dank für diesen wunderschönen, informativen Bericht mit den ebenfalls wunderschönen Bildern! Ganz toll!

Liebe Grüße,
Anna :)
Auch von mir vielen Dank für den appetitmachenden Reisebericht ! .... und da fragen mich meine Chefs immer, was ich denn mit der vielen Zeit machen will, wenn ich nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren muß :~:~:~:~

Gruß

Friedrich
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den tollen Bildern und damit auch den Abschlussbericht dieser Reiseetappe -> ich hoffe, dass es mit der Bretagne weitergeht (?) ... ;););) Ich würde mich sehr darüber freuen :!:
 
Guten Morgen Pasquetta,

auch von mir vielen Dank für den schönen Bericht. :thumbup:
Schon wieder eine Ecke in Europa, die noch besucht werden möchte. :~ ;)

Liebe Grüße
dentaria
 


Allen, die mitgelesen haben, um "meine kleinen Schlösser und Kirchen an der Loire" kennenzulernen, sage ich für ihr Interesse merci!
Pasquetta

Liebe Pasquetta,

mein "Merci" gilt Dir für diesen schön geschriebenen und zauberhaft illustrierten Bericht, der Lust macht sofort ins Auto zu steigen und loszufahren :nod:. Irgendwann hoffentlich ... und dann mit Deinem wunderbaren Bericht im Gepäck!

Kannst Du vielleicht ausserdem einen Reiseführer für die Gegend empfehlen, ich würde mich darüber freuen!

Vielen Dank sagt
Simone
 
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