Bericht: Kleine Schlösser und Kirchen an der Loire

Pasquetta

Magnus
Stammrömer
Da eine Reise nochmal so schön wird, wenn man sich gerne daran erinnert und anderen davon erzählt ;) hier ein paar Aufzeichnungen zum Mitreisen an die Loire.

Wir wollten Urlaub machen in der Bretagne – aber der direkte Weg nach Finistère war uns zu weit. Also den Anfahrtsweg teilen und im Gebiet, das man so landläufig „Tal der Loire“ nennt Station machen. So hatten wir es geplant und es hat sich für uns als gute Planung herausgestellt.

Über Gîte de France haben wir nach einigem Suchen und Abklären aller Termine und des uns gesteckten finanziellen Rahmens eine schnuckelige kleine Ferienwohnung gefunden, die uns für unsere Pläne „an der Loire“ – die wir eigentlich noch gar nicht hatten – günstig erschien. Und wir wurden nicht enttäuscht: In dem Örtchen Clefs (zwei Schlüssel über einem Gartentürchen, das die kleine Grünanlage am Eingang des Ortes ziert, zeigte uns, dass wir richtig waren) logierten wir im ehemaligen Bahnhofsgebäude



– le Magasin war der Wohnraum und die Küche, über die Wendeltreppe ging es in das Schlafzimmer und zum Duschbad.

Die Terrasse und die Wiese davor endet am ehemaligen Bahnsteig


und wo früher die Schienen verliefen führt jetzt ein Rad-Wanderweg an blühenden Holunderbüschen vorbei. (Im großen Wartesaal und der kleinen Wohnung des ehemaligen Bahnhofvorstehers gibt es noch eine Ferienwohnung für eine Großfamilie.)


Und im Homes/Dames-Häuschen stehen die, zugegeben klapprigen, Fahrräder, aber für die Fahrten zum kleinen Lebensmittelgeschäft und Bäckerei reicht es.

Clefs liegt etwas abseits der Touristenstraßen entlang der Loire-Schlösser, aber nachdem wir sowieso nicht vorhatten, die großen Prachtschlösser zu besichtigen (das hatte ich mir bis dahin vorgestellt unter einem Aufenthalt an der Loire) war es für uns gerade richtig. Wir hatten vor, uns nach den kleinen Kostbarkeiten – sozusagen – am Wegrande umzusehen.


Den Anfang machten wir mit dem Château Le Lude (am Flüsschen Loir im Département Sarthe gelegen) – noch heute bewohnt und berühmt für seine Son-et-lumière-Veranstaltungen im Sommer, aber dafür waren wir zu früh im Jahr.



Am Schloss mit seinen mächtigen Rundtürmen kann man schön die verschiedenen Baustile erkennen.
Der Garten, der Burggraben und die Parkanlagen laden zum „Lustwandeln“ ein,




ein Blick in die Stallungen und die Remise lohnt sich,






wie auch ein Spaziergang durch das hübsche alte Zentrum des beschaulichen Städtchen Le Lude.

Auf dem Weg liegt auch die romanische Kirche Saint-Martin in Luché-Pringé.



Da heute Sonntag ist und wir zwar nicht ganz nahe aber immerhin in erreichbarer Nähe zu Solesmes sind, wollen wir die Gelegenheit nutzen, um in der Abteikirche die gesungene Vesper zu hören. Die Abtei Saint-Pierre de Solesmes wurde im Jahre 1010 gegründet.

Es sind Benediktiner in ihr beheimatet, die hier in besonderer Weise den gregorianischen Choral pflegen. Hier wurde die Gregorianische Semiologie begründet und viele bedeutende Werke über den Gregorianischen Choral verfasst, der hier im 19. Jh. erneuert wurde. Am Dreifaltigkeitssonntag konnten wir eine besonders festliche Vesper mitfeiern.


Fortsetzung folgt - hoffentlich zügig ;)
Pasquetta
 
Liebe Pasquetta,

das ist ja schon ein wunderschöner Anfang Deines Berichtes von kleinen Schlössern und Kirchen an der Loire mit tollen Bildern, und ich kann direkt antworten!

Vielen herzlichen Dank bis hierher, sagt
Anna :)
 
Moin - Moin Pasquetta!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

sage auch ich zu Deinem Bericht mit den wunderschönen Bildern

:!::!::!:

Freue mich schon auf die Fortsetzung


Gruß - Asterixinchen :)
 
Liebe Pasquetta,

vielen Dank für diesen wunderschönen Beginn Deines Frankreich-Berichts!
Wir werden zwar wahrscheinlich nicht ganz so weit in den Norden des Loiregebiets kommen, dennoch ist es eine tolle Einstimmung auf unseren Urlaub! :thumbup:

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße

Angela
 
Liebe Pasquetta,

das ist ja schon ein wunderschöner Anfang Deines Berichtes von kleinen Schlössern und Kirchen an der Loire mit tollen Bildern, und ich kann direkt antworten!

Vielen herzlichen Dank bis hierher, sagt
Anna :)

Moin - Moin Pasquetta!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:​

sage auch ich zu Deinem Bericht mit den wunderschönen Bildern​

:!::!::!:​

Freue mich schon auf die Fortsetzung​



Gruß - Asterixinchen :)

Liebe Pasquetta,

vielen Dank für diesen wunderschönen Beginn Deines Frankreich-Berichts!
Wir werden zwar wahrscheinlich nicht ganz so weit in den Norden des Loiregebiets kommen, dennoch ist es eine tolle Einstimmung auf unseren Urlaub! :thumbup:

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße

Angela
Dem ist nicht allzuviel hinzuzufügen :~:~:~ außer, daß auch die Gegend noch auf meiner Offene-Posten-Liste steht (wobei ich im Moment noch gar nicht weiß, wie ich das alles in den vielleicht 20 Jahren "abarbeiten" soll, die ich noch habe, bis mich die Arthrose ereilt ;))

meint

Friedrich
 
das ist ja schon ein wunderschöner Anfang Deines Berichtes von kleinen Schlössern und Kirchen an der Loire mit tollen Bildern, und ich kann direkt antworten!

Vielen herzlichen Dank bis hierher, sagt
Anna :)

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

sage auch ich zu Deinem Bericht mit den wunderschönen Bildern

:!::!::!:

Freue mich schon auf die Fortsetzung


Gruß - Asterixinchen :)

vielen Dank für diesen wunderschönen Beginn Deines Frankreich-Berichts!
Wir werden zwar wahrscheinlich nicht ganz so weit in den Norden des Loiregebiets kommen, dennoch ist es eine tolle Einstimmung auf unseren Urlaub! :thumbup:

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße

Angela

Dem ist nicht allzuviel hinzuzufügen :~:~:~ außer, daß auch die Gegend noch auf meiner Offene-Posten-Liste steht (wobei ich im Moment noch gar nicht weiß, wie ich das alles in den vielleicht 20 Jahren "abarbeiten" soll, die ich noch habe, bis mich die Arthrose ereilt ;))

meint

Friedrich

Herzlichen Dank für Euer Interesse an "der Loire". Es freut mich, wenn ich verschiedene Reisewünsche wecken konnte :] OPL diesebezüglich kenne ich auch :nod: aber in der Zwischenzeit halte ich es damit: die Wünsche nicht zu hoch schrauben und vor allem nicht (nur ;)) "auf später" verschieben. Aber leider ist halt nicht alles so machbar wie man möchte :roll:
und, liebe Angela, ja :nod: das war ein "Winken mit dem Zaunpfahl" :twisted: Richtung Loire-Urlaub.

Liebe Grüße - und wenn Ihr wollt, weiter mitspazieren-lesen, darüber freut sich Pasquetta
 
Und weiter geht es:

Die nächste Etappe, am nächsten Tag, führte uns an die Loire, die wir zwischen dem rosengeschmückten Ort Les Rosiers-su-Loire und Gennes überqueren, auf der langen Hängebrücke mit Blick auf die Kirche St. Eusebius am anderen Ufer.




Ein paar Kilometer am südlichen Ufer der Loire entlang gelangen wir nach Cunault, wo wir die romanische Klosterkirche besichtigen.


Der massige Kirchturm aus dem 11. Jh. ist der älteste im Anjou und das Kircheninnere ebenso beeindruckend.


Auf 223 Kapitellen tummeln sich biblische Gestalten, Heilige und Ritter, Drachen und Ungeheuer – Säulenverschlingende Mäuler öffnen sich und Blätter und Ornamente ranken - ein Operngucker würde jetzt gute Dienste tun.



Sehenswert auch der Reliquienschrein des hl. Maxentiolus aus dem 13. Jh., geschnitzt aus einem einzigen Stück Nussbaumholz und wie ein Kirchengebäude anzusehen.


Anrührend die Pieta aus dem 15. Jh. Voller Sanftheit schaut die Schmerzhafte Mutter auf ihren vom Kreuz genommen Sohn, während – wie tröstlich – ein kleiner Engel ihr hilft, ihn zu tragen.

Rosen über Rosen am ehemaligen Priorhaus,



ein Blick in den Hof des und auf das Château – und unten an der Loire findet ein Froschkonzert statt.


Fast wären wir vorbeigefahren, haben sie in Treves aber doch entdeckt:


die kleine romanische Kirche St. Aubin im (nicht vorhandenen) Schatten des Bergfriedes einer abgerissenen Burg, wie die Kirche aus dem 11. Jh. – das Porphyr-Taufbecken mit seltsamen Köpfen verziert.


Das absolute Highlight: die Abtei von Fontevraud. Natürlich sind wir nicht allein dort, sondern mit etlichen Schulklassen, vielen Touristen, fernöstlichen und Rad fahrenden, die hier kulturbeflissen durch das Gelände eilen.

Eile mit Weile - etwas später dann...
meint Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
.

Ich sage nochmals:

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

Schöne Bilder - tolle Stimmung

:!::!::!:
 

Wir wollten Urlaub machen in der Bretagne – aber der direkte Weg nach Finistère war uns zu weit. Also den Anfahrtsweg teilen und im Gebiet, das man so landläufig „Tal der Loire“ nennt Station machen. So hatten wir es geplant und es hat sich für uns als gute Planung herausgestellt.

Liebe Pasquette,

wir sind die Strecke ins Finistère stets in einem Stück durchgefahren. Jetzt sehe ich erst, wae uns dadurch alles entgangen ist. Ich will zwar die Loire-Schlösser sehen, seit ich darüber in meinem Französischbuch gelesen habe, aber geschafft habe ich es bisher nicht.

Vielen Dank für die schönen Bilder.

Liebe Grüße
dentaria​
 

wir sind die Strecke ins Finistère stets in einem Stück durchgefahren. Jetzt sehe ich erst, wae uns dadurch alles entgangen ist. Ich will zwar die Loire-Schlösser sehen, seit ich darüber in meinem Französischbuch gelesen habe, aber geschafft habe ich es bisher nicht.

Vielen Dank für die schönen Bilder.

Liebe Grüße
dentaria​

Bitte gern geschehen :nod: Den Rückweg haben wir auch "am Stück" gemacht. Das war auch ok, aber "schöner" war die Unterbrechung :)
meint
Pasquetta
 
und, liebe Angela, ja :nod: das war ein "Winken mit dem Zaunpfahl" :twisted: Richtung Loire-Urlaub.

Das hatte ich auch so verstanden und bedanke mich nochmals sehr herzlich!


Anrührend die Pieta aus dem 15. Jh. Voller Sanftheit schaut die Schmerzhafte Mutter auf ihren vom Kreuz genommen Sohn, während – wie tröstlich – ein kleiner Engel ihr hilft, ihn zu tragen.



Wirklich sehr, sehr schön! :thumbup:
Das absolute Highlight: die Abtei von Fontevraud. Natürlich sind wir nicht allein dort, sondern mit etlichen Schulklassen, vielen Touristen, fernöstlichen und Rad fahrenden, die hier kulturbeflissen durch das Gelände eilen.


In Fontevraud waren wir vor ein paar Jahren auch auf der Fahrt in die Bretagne (Halbinsel Crozon).
Wir haben 2 Nächte mit unseren - damals auch schon fast erwachsenen - Kindern im Ort verbracht und waren deshalb sehr früh bei der Abbaye, damals noch fast allein!

Vielen Dank für die tollen Impressionen - ich sehe, Du magst die französische Romanik genauso wie wir! ;) :thumbup:

Liebe Grüße

Angela
 
Zuletzt bearbeitet:
- Die Eile mit Weile ist geschafft :] -


Fontevraud – eine der größten erhaltenen Klosteranlagen Frankreichs – und so kam sie mir auch vor. Um sie ein wenig zu begreifen braucht es einen kurzen Blick in die Geschichte.
Der begnadete Wanderprediger Robert d’Arbrissel gründete 1099 eine kleine Einsiedelei, wo er mit ein paar Freunden in der Einsamkeit leben wollte. Aber dem blieb nicht so: bald schon scharten sich um ihn Hunderte von Männern und Frauen, so dass er schon zwei Jahre später eine andere Form der Klostergemeinschaft wählte und einen Doppelorden gründete, mit besonderen Einrichtungen für Leprakranke, für „gefallene Frauen“ aber auch für die adligen Damen, die zu ihm kamen. Er stellte über alles das Wort Jesu an seinen Jünger Johannes: „Sohn, siehe da deine Mutter“ und bestimmte, dass immer die Äbtissin des Frauenklosters, die alle adliger Abstammung waren, an der Spitze der Klostergemeinschaft stehen sollte und der sich somit auch die Mönche unterordnen mussten. Sie war in ihrer Machtausübung nur dem Papst und dem König unterstellt. Entsprechend reichlich waren die Schenkungen an das Kloster vor allem durch die Grafen von Anjou, Königskinder wurden zur Erziehung in die Abtei geschickt und aus dem englischen Königshaus wählten die Plantagenets die Abtei zu ihrer Grablege. Aufstieg und Fall dieser großartigen Abtei wechselten im Lauf der Geschichte ab – bis hin zum Gefängnis, das sie unter Napoleon wurde und bis 1963 blieb und in dem zeitweise bis zu 2000 Gefangene inhaftiert waren. Die letzten Jahrzehnte war Fontevraud - und ist es noch – die größte Baustelle der französischen Denkmalpflege.
Es ist einfach nur beeindruckend, über das Gelände und durch die noch erhaltenen und bereits wieder restaurierten Gebäude zu gehen.

Ein kurzer Rundgang:

Die Abteikirche, deren Inneres durch die Helle des für diese Gegend typischen Kalksteines besticht,





ist eine der schönsten romanischen Sakralbauten des Anjou mit den ungewöhnlichen Grabmälern der Plantagenets. Wie auf „Paradebetten“ liegen die überlebensgroßen Figuren, eingehüllt in sorgfältig drapierte Gewänder: Heinrich II. und seine Frau Eleonore sowie ihr Sohn Richard Löwenherz. Die vierte Figur wird als Isabella von Angoulême, Witwe von Johann Ohneland, ebenfalls ein Sohn Heinrichs und Eleonores, angesehen. Beide Witwen verstarben im hohen Alter als Nonnen im Kloster.



Von der Kirche aus gelangen wir in den Marien-Kreuzgang,




der zum Nonnenkloster gehörte. Von dort kommen wir in den Kapitelsaal – mit Fresken aus dem 16. Jh. auf denen Originalporträts von Äbtissinnen in Bibelszenen eingearbeitet sind – und daneben die Wärmehalle, der einzige beheizbare Raum (Wie kalt war es wohl hier im Kloster damals, im Mittelalter? Sticken und Schreiben, die Arbeit der adligen Nonnen, war wohl nur im Wärmesaal möglich… andererseits: im Sommer schützten die dicken Mauern sicher vor der großen Hitze… müßig, dass ich mir darüber Gedanke mache…).
Über eine schöne Renaissance-Treppe geht es hinauf zum Dormitorium - es musste Schlafgelegenheit geben für ca. 300 Nonnen, entsprechend „eng“ wurde es und klein fielen die Zellen aus – und das Refektorium, in dem sich die Nonnen zum gemeinsamen Essen trafen.
Essen musste täglich für mindestens 500 Personen zubereitet werden – meistens bestand die Mahlzeit aus Fisch und stärkehaltigen Nahrungsmitteln – und das führte uns zum augenfälligsten Gebäude der Klosteranlage: den im Urspruch noch romanischen Küchentrakt.




Lange Zeit wusste man nicht, für welchen Zweck dieses außergewöhnliche Gebäude, aus Stein erbaut und etwas „abgerückt“ vom übrigen Abteigebäude, gedacht war. Aber es diente tatsächlich als Küche – ein Zentralbau mit acht Feuerstellen und dazugehörenden Rauchabzügen.



Türmchen über Schornsteinchen auf dem schuppenartig gedeckten Dach, na denn „Mahlzeit“ kann ich da nur sagen...
Über ein paar Stufen gelangen wir in einen kleinen Innenhof,


einmal befand sich hier das St. Benedikt-Spital für die alten und kranken Nonnen, mit kleinem Kreuzgang und Kapelle – zum andern steigt man von hier in die unterirdischen Gänge hinab.

Riecht es hier nach alten Weinkellern? Welchen Sinn und Zweck diese feuchte modrige Unterwelt hatte, ist mir entfallen –

Dann schon lieber wieder hinauf in das warme Sonnenlicht und in den Duft der blühenden Rosen.


Zum Ausflug nach Angers - demnächst wieder hier - lädt Euch ein
Pasquetta

 

In Fontevraud waren wir vor ein paar Jahren ...

Vielen Dank für die tollen Impressionen - ich sehe, Du magst die französische Romanik genauso wie wir! ;) :thumbup:

Oh ja, es war sehr beeindruckend, alle diese (u.a. auch romanischen) Schönheiten zu erkunden - ich hoffe, dass diese Eindrücke - hier von Fontevraud - ein wenig rüberkommen ;)
Pasquetta
 

In Fontevraud waren wir vor ein paar Jahren ...

Vielen Dank für die tollen Impressionen - ich sehe, Du magst die französische Romanik genauso wie wir! ;) :thumbup:

Oh ja, es war sehr beeindruckend, alle diese (u.a. auch romanischen) Schönheiten zu erkunden - ich hoffe, dass diese Eindrücke - hier von Fontevraud - ein wenig rüberkommen ;)
Pasquetta

Oh ja, das tun sie! :nod: :thumbup::thumbup::thumbup:
Tolle Fotos und wunderbar erklärt! Vielen Dank für das Auffrischen meiner Erinnerungen!
 
Moin - Moin Pasquetta!


Wiederum:

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die interessante Fortsetzung mit den schönen Bildern

Ich freue mich schon sehr darauf :!: Euch weiter zu begleiten


Gruß - Asterixinchen :)
 
Einen Tag habe ich (vorerst) noch:


Bon jour auch diesem Morgen, selbst wenn der Garten im Schloss von Angers ein wenig verregnet sich darbietet.


Angers – eigentlich keine „Loirestadt“, sondern am Maine-Fluss gelegen. Blickfang ist sofort die Burg:

schwarz-weiß-gestreift aus Granit und Kalkstein erbaut, steht sie wie eine Kreuzritterburg hoch über dem Fluss auf einem Felsplateau. Ein paar Zahlen, weil sie so schön sind: der Grundriss ist ein unregelmäßiges Fünfeck, mit einer Mauerlänge von 1 km, flankiert von 17 runden Türmen, zwischen 40 und 60 m hoch, und geschützt von – jetzt als Gärten angelegten – 30 m breiten und 11 m tiefen Gräben. Schon hier ein „Tatsch“ von Superlativ – aber das Schloss bietet noch mehr.

Wir betreten das Burggelände durch die Porte de la Ville und drehen uns einmal im Schlosshof und schauen: das „Logis Royal“ mit der Kapelle (diese mit dem überhöhten, gotischen Anjou-Gewölbe),



das kleine Schloss mit den malerischen Ecktürmchen – dann gehen wir zu dem Gebäude, das Anfang der 1950er Jahre im Stil sich zurückhaltend und gut in den Burgkomplex einfügend, gebaut wurde, um den „Wandteppichzyklus der Apokalypse“ aufzunehmen, ein Meisterwerk der Webkunst der 1375 vom Herzog von Anjou in Auftrag gegeben wurde und 1382 fertig gestellt war. Obwohl im Laufe der Zeit einiges verloren ging – man zerschnitt die Teppiche, machte Decken und Bettvorleger daraus und benutzte sie zum Abdecken von Orangenbäumen -, das Wesentliche konnte wieder zusammengestellt werden. In einem abgedunkelten, klimatisierten Raum hängt der 100 m lange und 4,50 m hohe Wandteppich wie ein riesiges aufgeschlagenes Buch, mit anschaulichen, ja drastischen Szenen aus der Offenbarung des Johannes, aus reiner Wolle gewebte Apokalypse. – http://de.wikipedia.org/wiki/Apokalypse_(Wandteppich)– Da bleibt einem schon mal die Luft weg – und das nicht nur so, wie der Dame, die fluchtartig den Saal verlassen musste – wo finde ich nur die Tür aus diesem dunklen Raum? – weil ihre Bronchien die trockene klimatisierte Luft nicht mehr verkrafteten – bei so einer geballten Bildervielfalt. Ich kann sie nicht angemessen beschreiben und zitiere hier aus dem dumont Kunstreiseführer den Ausspruch eines Bürgers von Arles, der 1400 diese „Tapisserien“ sah:
„Kein Mensch kann weder schriftlich noch mündlich den Wert, die Schönheit und die Vornehmheit dieser Tapisserien zum Ausdruck bringen.“


Wer bin ich, dem noch etwas hinzufügen zu wollen …

Von der Wucht dieser Bilder erholen wir uns bei einem Rundgang auf dem Wehrgang der Festungsmauern, blicken auf die Dächer der Stadt und hinab zum Fluss –





genießen die regennassen Gärten auf und innerhalb der Burgmauern, in denen noch heute Heilkräuter und Blumen angepflanzt werden, wie man sie schon im Mittelalter kannte und auf dem „Wandteppich der Apokalypse“ dargestellt sind.




Sogar ein Weingärtchen findet sich auf dem Terrassengarten.


Die Porte des Champs war früher der Eingang zum Schloss und liegt heute in luftiger Höhe

sowie das reizende Wohnhaus des Gouverneurs heute in seinem Hof eine kleine Einkehr möglich macht.


Am „Bout de monde“ –

so fühlten wir uns ein wenig, als wir das Burggelände verlassen. Nach einem kurzen Durchatmen machten wir uns doch noch auf zu einem Besuch der Kathedrale, deren Portal mit dem von Chartres verglichen wird.



Das einschiffige Langhaus mit dem ersten Beispiel des sogen. „Anjou-Gotik-Gewölbe“ (ohne es vertiefen zu können: hat etwas mit den Schlusssteinen der Spitzbögen zu tun, die ziemlich viel höher gelegt sind als bei den herkömmlichen Kreuzrippengewölben) und die z.T. noch aus dem 12. Jh. stammenden Glasmalereien der Fenster sind weit mehr Beachtung wert, als wir noch dazu fähig waren.
Durch kleine Gassen der Altstadt –

vorbei an schönen alten Fachwerkhäusern zum größten und prächtigsten, dem Maison d’Adam.
Fünf Stockwerke hoch reckt es sich am kleinen Platz, reich verziert mit Schnitzereien, phantastische, derbe und religiöse Szenen zeugen vom Wohlstand des Besitzers im 15. Jh.


Noch ein Blick auf das bemerkenswerte Gebäude der Galerie David d’Angers. Die Werke dieses Künstlers der Stadt sind in den Mauern einer ehemaligen, eingestürzten Abteikirche untergebracht, die mit einem Glasdach überspannt wurde und so eine lichte Ausstellungshalle ergeben.



Beim Burggraben schließt sich unsere kurze Spaziergangrunde durch Angers und ein weiterer Tag „an der Loire“ – oder heute: an der Maine.


Der Rest muss warten, bis ich aus Potsdam zurück bin :)
Gruß
Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
.

VIELEN DANK
:thumbup::nod: :thumbup: :nod: :thumbup:​

für die schöne Fortsetzung​

Tolle Bilder​

:!::!::!:​

... wird Zeit mal wieder nach Frankreich zu fahren ...
 
Danke
Euch Beiden! Nächste Woche "noch ein bisschen mehr in diesem Forum" :nod: ;)
droht :twisted: Euch an
Pasquetta
 
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