Katastrophe in Köln: Stadtarchiv stürzt ein

Zumindest eine war gestern schon im Fernsehen, die hatte nicht - und auch nicht von sämtlichen anderen persönlichen Daten, die auf dem Dings gespeichert waren. :?

Immerhin gibt es eines (wenn auch nur eine Kleinigkeit, gemessen am Gesamtschaden), was schon mal ein wenig günstiger ist, als wenn es anders wäre: Wie vorhin schon gesagt, ist der Verwaltungstrakt des Archivs ja nicht eingestürzt; und es befinden sich ausschließlich dort die Waschräume und Toiletten - auch für den eingestürzten Magazinbau mit dem Benutzersaal im Erdgeschoss. Anders gewendet: Das eingestürzte Archivgebäude ist wenigstens frei von Wasser- und Abwasserx(leitungen.

Da wäre ich nicht so sicher: das Grundwasser ist nahe und die Pumpen anscheinend durch das Unglück kaputt ... berichtet ein Bekannter aus Colonia

Claude
 
Federico Fellini hat 1972 in seinem Film „Roma“ packend in Szene gesetzt, was es heißt, U-Bahnschächte durch den Untergrund einer uralten Stadt zu treiben. Unter dem brüllenden Lärm von Presslufthämmern sieht der Zuschauer in ein dämmriges Gewölbe, das im nächsten Moment einstürzt und von grellem Sonnenlicht erfüllt wird, das sofort wunderschöne farbige Fresken verblassen lässt, bis nichts mehr von ihnen übrig ist. Noch steht nicht fest, ob der Einsturz des Kölner Stadtarchivs infolge der dortigen U-Bahn-Arbeiten Menschenleben gekostet hat. Aber dass kostbarste, bis zu tausend Jahre alte Urkunden, Folianten und Bildurkunden vernichtet wurden, ist sicher.
Nach Einsturz in Köln: Stadt auf unsicherem Grund - Hintergründe - Feuilleton - FAZ.NET
 
Jetzt melden sich auch die Historiker zu Wort:

"Blankes Entsetzen hat die Nachricht bei Historikern ausgelöst. Von einem "Schock und einer Katastrophe" spricht der Frankfurter Mittelalterforscher Johannes Fried, langjähriger Vorsitzender des Deutschen Historikerverbandes gegenüber SPIEGEL ONLINE. Der Verlust von "Zigtausend einzigartigen Dokumenten" sei "ungeheuerlich". "Mit dem Einsturz eines ganzen Archivgebäudes haben wir nur in Kriegszeiten gerechnet, aber nicht in einer friedlichen Stadt, mitten in Deutschland", sagte der Vorsitzende des Verbands Deutscher Archivarinnen und Archivare (VdA), Robert Kretzschmar der Deutschen Presse-Agentur."

Das verlorene Gedächtnis - einestages
 
Zumindest eine war gestern schon im Fernsehen, die hatte nicht - und auch nicht von sämtlichen anderen persönlichen Daten, die auf dem Dings gespeichert waren. :?

Immerhin gibt es eines (wenn auch nur eine Kleinigkeit, gemessen am Gesamtschaden), was schon mal ein wenig günstiger ist, als wenn es anders wäre: Wie vorhin schon gesagt, ist der Verwaltungstrakt des Archivs ja nicht eingestürzt; und es befinden sich ausschließlich dort die Waschräume und Toiletten - auch für den eingestürzten Magazinbau mit dem Benutzersaal im Erdgeschoss. Anders gewendet: Das eingestürzte Archivgebäude ist wenigstens frei von Wasser- und Abwasserx(leitungen.

Da wäre ich nicht so sicher: das Grundwasser ist nahe und die Pumpen anscheinend durch das Unglück kaputt ... berichtet ein Bekannter aus Colonia

Claude

Ja, ich habe da auch meine Zweifel - möglicherweise hat Gaukler da aber Infos aus erster Hand. Ich würde es mir wünschen.
Ich habe mir allerdings heute Mittag die Zeit genommen und auf ntv die Pressekonferenz verfolgt. Da klang das auch deutlich pessimistischer. Die ganze Aktion mit der Betonverfüllung scheint ja gerade deswegen gemacht worden zu sein, weil von unten Grundwasser drückt - wenn ich das richtig verstanden habe.
 
Mal noch ein paar ganz grundsätzliche Anmerkungen:

Zweifelsohne handelt es sich in Köln um ein Unglück und einen Unfall - allerdings, aus Sicht des Historikers, um einen GAU. Der Vergleich mit Kriegsschäden ist angebracht. Allerdings: man wird abwarten müssen, denn je nachdem, wieviel Material gerettet werden kann, könnten die Verluste noch weit schlimmer sein als sie so manches Archiv im Krieg erlitten hat, als wichtige Archivbestände ausgelagert wurden.

Darum geht es mir aber eigentlich nicht. Es hat ja nun in Köln einen Archivbau erwischt, der zu den moderneren seiner Art zu zählen ist. Nun kenne ich die genauen Verhältnisse im Kölner Stadtarchiv nicht, aber prinzipiell sind die Akten dort gut aufgehoben, was Umwelteinflüsse etc. angeht. Dass selbst solche Archive nicht vor "Totalverlusten" (ich will den Teufel nicht an die Wand malen) gefeit sind, wird einem gerade drastisch vor Augen geführt. Wie schon beim Brand der Anna-Amalia-Bibliothek ist auch jetzt das Geschrei groß und die Formulierungen drastisch, wenn auf Seiten der Medien und der politisch Verantwortlichen der Verlust des Stadtgedächtnisses beklagt wird. Aber: Wo ist denn der politische Wille, wenn es abseits solcher medienwirksamen Katastrophen gälte, die Bestände zu erhalten und zu sichern? Im Großen und Ganzen fehlt Archiven und Bibliotheken hinten und vorne das Geld. Teilweise verrotten die Akten in zwar schönen, aber archivisch völlig ungeeigneten alten Gemäuern vor sich hin; für die Verfilmung oder Digitalisierung von Beständen gibt es kaum Mittel, schon gar keine Stellen. Selbst im Kulturbereich stehen gerade die Kommunalarchive vielfach ganz hinten an: Mit einem modernen Archivbau oder der Sicherung von Archivalien kann man keine Wählerstimmen gewinnen.

Es wäre wünschenswert, wenn einerseits die Archive mehr öffentliche Wahrnehmung erreichen könnten, und andererseits das Bewußtsein für die Wichtigkeit dessen wachsen würde, was sie tun. Vielleicht braucht es so eine Katastrophe, um das zu möglich zu machen.
 
Immerhin gibt es eines (wenn auch nur eine Kleinigkeit, gemessen am Gesamtschaden), was schon mal ein wenig günstiger ist, als wenn es anders wäre: Wie vorhin schon gesagt, ist der Verwaltungstrakt des Archivs ja nicht eingestürzt; und es befinden sich ausschließlich dort die Waschräume und Toiletten - auch für den eingestürzten Magazinbau mit dem Benutzersaal im Erdgeschoss. Anders gewendet: Das eingestürzte Archivgebäude ist wenigstens frei von Wasser- und Abwasserx(leitungen.
Da wäre ich nicht so sicher: das Grundwasser ist nahe und die Pumpen anscheinend durch das Unglück kaputt ... berichtet ein Bekannter aus Colonia
Ja, ich habe da auch meine Zweifel - möglicherweise hat Gaukler da aber Infos aus erster Hand. Ich würde es mir wünschen.
Ja, das stimmt natürlich (auch das mit der ersten Hand) ... und insofern habt ihr mich leider beide heute Vormittag missverstanden - oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt :blush: :blush: :?:: "wenigstens wenigstens frei von Wasser- und Abwasserx(leitungen" (habe da den missverständlichen Fettdruck, der nicht von mir stammte, hier wieder beseitigt - er hätte, wenn schon, die "leitungen" hervorheben müssen) stimmt natürlich; und sollte heißen: Es war nicht so, dass sofort mit Zusammenbruch des Gebäudes auch noch die trübe Suppe aus den sanitären Anlagen über das Ganze geflossen wäre. - Dass aber von außen Nässe eingedringen kann bzw. auch tatsächlich eindringt (Rhein und Regen), das konnte ich leider nie bestreiten - und habe bzw. wollte das also auch nicht. :?


Edit: Habe jetzt zur Sicherheit den sinntragenden Bindestrich noch einmal ganz deutlich hervorgehoben. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal noch ein paar ganz grundsätzliche Anmerkungen:

Zweifelsohne handelt es sich in Köln um ein Unglück und einen Unfall - allerdings, aus Sicht des Historikers, um einen GAU. Der Vergleich mit Kriegsschäden ist angebracht. Allerdings: man wird abwarten müssen, denn je nachdem, wieviel Material gerettet werden kann, könnten die Verluste noch weit schlimmer sein als sie so manches Archiv im Krieg erlitten hat, als wichtige Archivbestände ausgelagert wurden.

Darum geht es mir aber eigentlich nicht. Es hat ja nun in Köln einen Archivbau erwischt, der zu den moderneren seiner Art zu zählen ist. Nun kenne ich die genauen Verhältnisse im Kölner Stadtarchiv nicht, aber prinzipiell sind die Akten dort gut aufgehoben, was Umwelteinflüsse etc. angeht. Dass selbst solche Archive nicht vor "Totalverlusten" (ich will den Teufel nicht an die Wand malen) gefeit sind, wird einem gerade drastisch vor Augen geführt. Wie schon beim Brand der Anna-Amalia-Bibliothek ist auch jetzt das Geschrei groß und die Formulierungen drastisch, wenn auf Seiten der Medien und der politisch Verantwortlichen der Verlust des Stadtgedächtnisses beklagt wird. Aber: Wo ist denn der politische Wille, wenn es abseits solcher medienwirksamen Katastrophen gälte, die Bestände zu erhalten und zu sichern? Im Großen und Ganzen fehlt Archiven und Bibliotheken hinten und vorne das Geld. Teilweise verrotten die Akten in zwar schönen, aber archivisch völlig ungeeigneten alten Gemäuern vor sich hin; für die Verfilmung oder Digitalisierung von Beständen gibt es kaum Mittel, schon gar keine Stellen. Selbst im Kulturbereich stehen gerade die Kommunalarchive vielfach ganz hinten an: Mit einem modernen Archivbau oder der Sicherung von Archivalien kann man keine Wählerstimmen gewinnen.

Es wäre wünschenswert, wenn einerseits die Archive mehr öffentliche Wahrnehmung erreichen könnten, und andererseits das Bewußtsein für die Wichtigkeit dessen wachsen würde, was sie tun. Vielleicht braucht es so eine Katastrophe, um das zu möglich zu machen.

Welch wahres Wort - und da (wenn ich richtig informiert bin) in nicht allzu ferner Zeit Wahlen in Köln anstehen, wird die Verantwortung hin - und hergeschoben, wie sich bei der Frage, ob es denn nun der U-Bahn-Bau war oder nicht abzeichnet.

Viele Grüße
Claude
 
Und gleich weiter in diesem Sinne:
Kölner Stadtarchiv: Der Preis der U-Bahn - Kunst - Feuilleton - FAZ.NET

Dort heißt es:
"Was der Einmarsch der Franzosen 1794 und der Zweite Weltkrieg nicht vollbracht haben, hat der U-Bahn-Bau in Köln, der mit großer Wahrscheinlichkeit die Ursache für den Einsturz des Hauses Severinstraße 222–228 ist, geschafft: Das Historische Archiv der Stadt, in dem mehr als tausend Jahre ihrer Geschichte aufbewahrt wurden, ist weitgehend zerstört, das Gedächtnis des Gemeinwesens ausgelöscht. Was davon gerettet und aus den Trümmern geborgen werden kann, ist noch unklar, doch vermag brüchiges Pergament Beton und Stahl wenig entgegenzusetzen. Nicht zuletzt wird es auf das Wetter ankommen: Sollte es regnen, würden die geringen Chancen, einen Teil der Bestände sichern zu können, weiter sinken.
...
Und nun das – der größte anzunehmende Unfall. Unfassbar, nicht zu fassen, und das im wörtlichen Sinn: Die meisten Originale wird nie mehr jemand in die Hände nehmen können. Welch unglaublicher Tribut an den technischen Fortschritt, welch horrender Preis für ein U-Bahn-Bauprojekt, das zwischen Hauptbahnhof und Chlodwigplatz 28 Meter in die Tiefe geht und von Anfang an umstritten war. Zunächst auf 630 Millionen veranschlagt, ist es längst aus dem Kostenrahmen gelaufen und wird inzwischen auf 950 Millionen Euro kalkuliert.
...
Siebenhundert private Einzelfonds verzeichnet das Inventar. Als die seit Jahren unterfinanzierte Einrichtung 2003 ganz in Frage gestellt wurde, fühlten sich die beiden wichtigsten Schriftsteller der Stadt getäuscht."
 
Welch wahres Wort - und da (wenn ich richtig informiert bin) in nicht allzu ferner Zeit Wahlen in Köln anstehen, wird die Verantwortung hin - und hergeschoben, wie sich bei der Frage, ob es denn nun der U-Bahn-Bau war oder nicht abzeichnet.

Die Verantwortung wird, auch unabhaengig von den Wahlen, sowieso abgeschoben.
Ich sitze ca. 200 m vom nördlichen Endpunkt dieser neuen U-Bahn und 100 m von einem der Eingänge weg. Wie oft hier der Boden vibriert, das Geschirr und die Gläser in den Schränken geklirrt haben, weiss ich schon nicht mehr.
Im Nachbarhaus ziert ein Riß die Marmorfassade. Auch da wurde die Verantwortung von den Verkehrsbetrieben einfach abgeschoben, nicht die U-Bahn Baustelle ist daran schuld, sondern eine, deutlich später begonnene und auch früher beendete Entkernung eines Bürohauses hier um die Ecke.
BTW, direkt in der Strasse wurde vor einigen Jahren ein Gebäude entkernt, da gab es keine Vibrationen, selbst Sprengungen an und in einem Bunker direkt neben dem Nachbarhaus haben nicht diese Erschütterungen hervorgerufen wie der U-Bahn-Bau.
Und wenn man sich einmal die Mercator-Karte von Köln ansieht kann man feststellen, dass der Bereich in dem das Stadtarchiv stand landwirtschaftlich genutzt wurde, was IMHO auf eine doch recht gute Durchfeuchtung des Bodens schliessen lässt. Und wenn diesem Boden dann das Grundwasser entzogen wird und dann immer wieder Erschütterungen den Boden verdichten wundert es mich nicht das dort Hohlräume entstanden sind.

Atschuess

Andreas
 
Ach Gauki - und ich habe ganz bewußt nur das Wasser hervorgehoben.
Okay - aber es hatte ja nun mal "mein" Wasser- den hier ganz entscheidenden und sinntragenden Bindestrich zu den Abwasser-leitungen (Orthographie ist halt nicht nur einfach lästig und egal, sondern sagt schon noch was aus!) ... aber wir haben uns ja darüber inzwischen auch anderweit ausgetauscht.
 
Welch unglaublicher Tribut an den technischen Fortschritt, welch horrender Preis für ein U-Bahn-Bauprojekt, das zwischen Hauptbahnhof und Chlodwigplatz 28 Meter in die Tiefe geht und von Anfang an umstritten war. Zunächst auf 630 Millionen veranschlagt, ist es längst aus dem Kostenrahmen gelaufen und wird inzwischen auf 950 Millionen Euro kalkuliert.

Und das alles fuer einen Zeitgewinn von ganzen 5 Minuten gegenüber den bisherigen ÖPNV-Verbindungen.

Einen Bruchteil des Betrages in eine dichtere Linienfolge bei den existierenden Bussen und Bahnen investiert hätte IMHO mehr bewirkt.

Atschuess

Andreas
 
Zweifelsohne handelt es sich in Köln um ein Unglück und einen Unfall - allerdings, aus Sicht des Historikers, um einen GAU. Der Vergleich mit Kriegsschäden ist angebracht. (...) Darum geht es mir aber eigentlich nicht. Es hat ja nun in Köln einen Archivbau erwischt, der zu den moderneren seiner Art zu zählen ist. Nun kenne ich die genauen Verhältnisse im Kölner Stadtarchiv nicht, aber prinzipiell sind die Akten dort gut aufgehoben, was Umwelteinflüsse etc. angeht. Dass selbst solche Archive nicht vor "Totalverlusten" (ich will den Teufel nicht an die Wand malen) gefeit sind, wird einem gerade drastisch vor Augen geführt. Wie schon beim Brand der Anna-Amalia-Bibliothek ist auch jetzt das Geschrei groß und die Formulierungen drastisch, wenn auf Seiten der Medien und der politisch Verantwortlichen der Verlust des Stadtgedächtnisses beklagt wird. Aber: Wo ist denn der politische Wille, wenn es abseits solcher medienwirksamen Katastrophen gälte, die Bestände zu erhalten und zu sichern? Im Großen und Ganzen fehlt Archiven und Bibliotheken hinten und vorne das Geld. Teilweise verrotten die Akten in zwar schönen, aber archivisch völlig ungeeigneten alten Gemäuern vor sich hin; für die Verfilmung oder Digitalisierung von Beständen gibt es kaum Mittel, schon gar keine Stellen. Selbst im Kulturbereich stehen gerade die Kommunalarchive vielfach ganz hinten an: Mit einem modernen Archivbau oder der Sicherung von Archivalien kann man keine Wählerstimmen gewinnen.
Es wäre wünschenswert, wenn einerseits die Archive mehr öffentliche Wahrnehmung erreichen könnten, und andererseits das Bewußtsein für die Wichtigkeit dessen wachsen würde, was sie tun. Vielleicht braucht es so eine Katastrophe, um das zu möglich zu machen.
Zustimmung :thumbup: :thumbup: :thumbup:... wiewohl man sagen könnte: Wo sind denn nun die Anna-Amalia-Erfahrungen geblieben? :?
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Trotzdem (natürlich) Zustimmung zu deinem Beitrag auf der ganzen Linie.

Was nun noch den Fettdruck im Zitat anbelangt: Das ist ja auch weiter kein Wunder. Denn sowohl die politisch Verantwortlichen wie auch die Medien sind inzwischen rein auf Außenwirkung eingenordet. Und das heißt: aufschreien, so lange die Öffentlichkeit das tut - und/aber auch nichts darüber hinaus. :? :roll: :x
 
In jedem Falle ist es eine Katastrophe.

Und das unabhängig davon, ob es zwei Todesopfer geben wird, die kompletten Bestände verloren sein werden, die Schuldfrage geklärt werden kann und die Verantwortlichen die Verantwortung übernehmen.

anhazas Hinweis auf die Mercatorkarte lässt mich an den Duffesbach denken, der - aus Hürth kommend, komplett kanalisiert am Südrand des römischen Köln bis in den Rhein fliesst. Der müsste ganz in der Nähe des Archivs liegen.

Vielleicht hat der Bach ein Loch gerissen, nachdem er vom U-Bahn Tunnel "angebohrt" worden ist? Was mich wundert, ist die Geschwindigkeit, mit der das Loch entstanden ist (sein soll). Ziemlich schnell.

Im Vergleich zu Rom scheint mit die U-Bahn in Köln aber viel weniger tief zu liegen (Vergleich der Treppen/Rolltreppen).

Mehr als Daumen drücken können wir von hier wohl nicht.

patta
 
Anhazas Hinweis auf die Mercatorkarte
Ja, ja, der gute alte Herr Mercator ... und weil wir nach wie vor darauf getrimmt werden, dass im absoluten Mega-GAU alle vertrauten technischen Hilfsmittel ausfielen (das ist wohl auch eine sehr realistische Einschätzung :nod: :?), wissen wir nach wie vor, was man sich darunter vorzustellen hat: Mercator-Projektion ? Wikipedia

Mit Mollweide- oder Sinusoidal-Projektion käme ich auch gut klar, nur: Das hat mit der Mercatorkarte nichts zu tun. Bis auf den namensgebenden Menschen: Ad maiorem Gerardi Mercatoris gloriam

Schööne Jrooß,
patta
 
anhazas Hinweis auf die Mercatorkarte lässt mich an den Duffesbach denken, der - aus Hürth kommend, komplett kanalisiert am Südrand des römischen Köln bis in den Rhein fliesst. Der müsste ganz in der Nähe des Archivs liegen.

Und wenn man dann noch weiss, dass die Hauptverkehrsachse von der die Severinstr. weggeht der Blaubach ist (und davor liegt der Rothgerberbach und dahinter kommt der Mühlenbach) könnte es durchaus sein, das der Duffesbach in diesem Bereich kanalisiert liegt.

Vielleicht hat der Bach ein Loch gerissen, nachdem er vom U-Bahn Tunnel "angebohrt" worden ist? Was mich wundert, ist die Geschwindigkeit, mit der das Loch entstanden ist (sein soll). Ziemlich schnell.

Da die U-Bahn-Baustelle ja schon diverse Leitungen beschädigt hat könnte Deine Vermutung durchaus zutreffen.

Atschuess

Andreas
 
Ich habe noch einen SZ Artikel vom 22./23.12.2007, hier ein Ausschnitt:

".....Kirchen sind sehr schwer-das mußte man auch bei dem Versuch erfahren,eine dritte römische U-Bahn-Linie zu bauen.Ein Teil der Strecke soll eigentlich vom Kolosseum über die Piazza Venezia und den Corso V. E. II hin zum Vatikan führen-also mitten durchs antike Marsfeld.Schon die kleinen Test-Grabungen, die an mehreren Absperrungen in der Stadt zu erkennen sind, haben einen Schatz an neugefundenen antiken Kunstwerken zu Tage gebracht.
Zugleich aber zeigten sich die Probleme: Gräbt man näher am Tiber, muss dafür das Grundwasser abgepumpt werden. Als vor der sogenannten Chiesa Nuova aus dem 16. Jahrhundert eine nicht sehr große Probegrabung derart trockengelegt wurde, senkte sich die gesamte Fassade der Kirche um einen Millimeter.Das klingt nicht nach viel;aber was könnte passieren, wenn das Grundwasser für einen kompletten U-Bahn-Tunnelabgepumpt würde?
Renato Funiciello ist auch skeptisch gegenüber dem Plan, die U-Bahn nur 35 Meter unter der Erde zu bauen;die Vibrationen könnten dann Schäden an den Gebäuden verursachen, etwa an barocken Deckenfresken...."

P.S. Renato Funiciello ist der führende Stadtgeologe Roms
 
Renato Funiciello ist auch skeptisch gegenüber dem Plan, die U-Bahn nur 35 Meter unter der Erde zu bauen;die Vibrationen könnten dann Schäden an den Gebäuden verursachen, etwa an barocken Deckenfresken...."

Auch wenn es hier in Köln wohl kaum so viele barocke Deckefresken gibt sind die Vibrationen nicht ohne. Der Mann ist mir direkt sympathisch.

P.S. Renato Funiciello ist der führende Stadtgeologe Roms

So jemand fehlt hier.

Atschuess

Andreas
 
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