Hinweis: Karl der Große: Ausstellungen in Aachen

dentaria

Augustus
Forum-Sponsor
Stammrömer

Die elfenbeinernen Buchdeckel des Lorscher Evangeliars, der Karlsschrein in 3D, ein neuer Blick auf die Pfalz: Aachen feiert das Karlsjahr 2014 mit einem spektakulären Ausstellungsprojekt. Drei Teilausstellungen an ausgewählten Orten der Aachener Pfalz – dem Rathaus, dem Centre Charlemagne und der Domschatzkammer – werden den Besuchern bis zum 21. September 2014 das Leben und Wirken des Frankenkönigs vor Augen führen.

Ausstellungen - Geschichte: Macht, Kunst und Schätze: Karl der Große in Aachen - Newsticker - sueddeutsche.de

Die Ansage aus London war klar: Seinen Elfenbeindeckel des Lorscher Evangeliars werde das Londoner Victoria und Albert Museum nur dann nach Aachen geben, wenn der dazugehörige Deckel aus dem Vatikan kommt.
Peter van den Brink hat sein großes diplomatisches Besteck ausgepackt. Zum ersten Mal nach 1999 sind die Tafeln wieder zusammen zu sehen, im neuen Stadtmuseum «Centre Charlemagne». In Aachen, wo sie vor gut 1200 Jahren an der Hofschule Karls des Großen hergestellt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Leipzig kam das monumentale Elfenbeinrelief des Erzengels Michael im Kampf mit dem Drachen zurück nach Aachen (um 810), die älteste bekannte Version des Themas. Erstmals wieder vereint sind die beiden Einbandtafeln des Lorscher Evangeliars, das eine aus dem Londoner Victoria & Albert Museum, das andere aus den vatikanischen Sammlungen. Das Evangeliar selbst, ebenfalls in zwei Teile zerfallen, ist nicht im Original ausgestellt, weil der Vatikan seinen Teil nicht mehr verleiht. Aber es wird ein Faksimile gezeigt, in dem der Besucher sogar blättern darf.
Hinzu kommen einzigartige weltliche und sakrale Goldschmiedearbeiten. Aus Leiden ist die Fibel von Dorestad zu sehen, ein spektakuläres Stück, das Jahrhunderte lang in der Erde ruhte, offenbar versteckt vor raubenden Wikingern.
Was den Kreis schließt: In der Domschatzkammer sind die „Verlorenen Schätze“ zu sehen. Immer wieder war das Domkapitel in Geldnot – und verhökerte Reliquien, kostbare Bücher, Gold und Silber. Selbst das Krönungsevangeliar, der Säbel Karls und sein Leichentuch wurden veräußert. Aus Wien, Paris, London kehren nun vor allem kostbare mittelalterliche Textilien zurück. Die hatte der Kanonikus Bock, ein erfahrener Kunsthistoriker, aber offenbar auch ein Gauner, oft zerschnitten und sogar auf eigene Rechnung auf den Markt gebracht. Was ihm den Beinamen „Scheren-Bock“ eintrug.
 


Für Karl, den Kraftkerl unter den Herrschern seiner Zeit, war es kein Problem, solche Schätze aus Jerusalem heranzuwinken. Er herrschte vom Plattensee bis zu den Pyrenäen, von der Nordsee bis Rom. Und in Aachen traf sich die Welt, die Gesandten von Harun al-Ra­shid wie die aus Byzanz. Karl hatte in einem 30 Jahre dauernden brutalen Krieg die Sachsen zwischen Niederrhein und Unterelbe niedergerungen und dann auch die Langobarden in Ober- und Mittelitalien. Sein Reich war um die Hälfte größer als das seines Vaters. Und diese Dimensionen dürften dafür gesorgt haben, dass er seinen Klappthron in eine Kemenate stellte: Vom ständig umherreitenden Reise-König, der von der Strecke her mehrfach die Erde umrundete, um seine Herrschaft abzusichern, wandelte er sich zum sesshaften Kaiser, der seine Tage am liebsten in der Pfalz in Aachen verbrachte.


 

Lichtgestalt und Kriegsherr | Frankfurter Neue Presse

Als Karl der Große in Italien einzieht und 774 das Langobardenreich erobert, erlebt er einen wahren Offenbarungseid: Die mit prächtigen Reliefs geschmückten Kirchen Pavias und die Mosaiken von Ravenna und des römischen Lateranspalasts setzen für ihn neue Maßstäbe, um seine spätere Residenz in Aachen auszustatten. Dabei zeigt sich der christlich-abendländische Kaiser manchmal sogar gegenüber dem Heidentum tolerant. Und so kommt es, dass Otto III. im Jahr 1000 die Gebeine Karls in einem spätantiken Sarg mit Szenen des römischen Totenkultes wiederfindet.
 

Hier ein Büchlein, mit dem ich mich auf die Ausstellungen vorbereitet habe:
[AMAZON]3406433200[/AMAZON]

 

Heute war ich in der 1. Ausstellung und bin positiv überrascht. Aber noch faszinierender finde ich den Aachner Dom mit seinen Mosaiken. :thumbup:

Also unbedingt einen Besuch wert.​
 
Zurück
Oben