Kanonenschuss auf dem Gianicolo

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Heute feiert der Kanonenschuss auf dem Gianicolo Geburtstag ... um genau zu sein: seinen 113. Geburtstag.
24 Gennaio 1904: Roma, il primo Colpo di Cannone viene sparato dal Gianicolo

Seit 1903 wurde vom Monte Mario geschossen; hingegen bereits fast 6 Jahrzehnte zuvor war die Sache eine päpstliche Veranstaltung, begründet von Pius IX. (rund ein Jahr nach Beginn seines Pontifikats) - und natürlich von der Engelsburg aus:
Il 24 Gennaio del 1904, alle 12.00, viene sparato il primo colpo di cannone dal Gianicolo. La tradizione risale all’epoca di Pio IX, esattamente al 1 dicembre 1847, quando viene istituito il colpo di cannone da Castel S. Angelo per “ovviare al disordine che può non di rado arrecare il diverso andamento di tanti orologi in questa Capitale” (come risulta dal “Diario Romano” del 30 novembre 1847). Lo sparo dà l’inizio al suono delle campane delle Chiese romane. Dal 1 agosto 1903 il cannone aveva sparato da Monte Mario


Wieder mal ein Beispiel für diesen guten alten Satz: Man wird so alt wie eine Kuh/Und lernt doch immer noch dazu! :cool:



Kanonenschuss am 24.12.2016
 
Zuletzt bearbeitet:
Diesen Thread halte ich für eine sehr gute Idee! Er schließt wirklich eine Lücke auf unseren Seiten. 8) Gerne beteilige mich mit diesen Bildern von Mai 2016 daran:

Vom Rosengarten aus steuerten Gaukler und ich die Cafeteria der Kapitolinischen Museen, das Caffè Capitolino an. Für mich hieß es hier mit einem letzten wundervollen Blick über die Kuppeln von Rom Abschied nehmen, wenn auch nur bis Mitte Juli. Und nicht nur die Kuppeln von Rom waren von hier aus zu bewundern, sondern wir erlebten auch den mittäglichen Kanonenschuss am gegenüberliegenden Gianicolo:



Ich war recht verblüfft über die relativ ;) lange Dauer, die zwischen dem Moment, in dem ich den Pulverdampf erblickte und jenem, in dem man den Kanonschuss hörte, lag! :eek:

Dass der Unterschied zwischen Licht- und Schallgeschwindigkeit sich auf dieser kurzen Distanz so deutlich bemerkbar machen würde, hatte ich nicht erwartet.

Bald kann ich auch noch im Juli 2016 an anderer Stelle in Rom gemachte Bilder beisteuern.
 
Diesen Thread halte ich für eine sehr gute Idee! Er schließt wirklich eine Lücke auf unseren Seiten. 8)
Unter diesem Aspekt votiere ich dafür, ihn zu verschieben unter "Sehenswürdigkeiten".



Heute feiert der Kanonenschuss auf dem Gianicolo Geburtstag ... um genau zu sein: seinen 113. Geburtstag.
24 Gennaio 1904: Roma, il primo Colpo di Cannone viene sparato dal Gianicolo
Und also genau jetzt!
 
Dann wollen wir doch dem Kanonenschuss zum Geburtstag gratulieren! ;)

In dem auch hier im Forum verlinkten Video-Blog "Wo Europa begann" findet man folgenden Beitrag vom 18.5.2016: "Wo Europa begann": Ein Kanonendonner, der Ordnung schafft | tagesschau.de

Wer in Rom wissen will, wann es zwölf schlägt, sollte auf einen dumpfen Knall achten: Täglich um 12 donnert vom Gianicolo-Hügel ein Kanonenschuss. 1847 von Papst Pius IX. eingeführt, damit die Priester nicht nach Belieben ihre Glocken schlugen, ist es heute eine liebgewordene Tradition.
Die Fremdenführerin berichtet, dass der Kanonenschuss während des 2. Weltkrieges nicht abgefeuert wurde und wohl erst 1959 wieder eingeführt wurde.

Ich werde den Thread, wie gewünscht, aus "Buntes" ins Sehenswürdigkeiten-Forum verschieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Fremdenführerin berichtet, dass der Kanonenschuss während des 2. Weltkrieges nicht abgefeuert wurde und wohl erst 1959 wieder eingeführt wurde.

Dazu auch diese informative Seite des Ministero Della Difesa: Il Cannone del Gianicolo

Nel periodo della 2^ Guerra Mondiale la tradizione fu interrotta per gli eventi bellici.
Il 21 aprile 1959, in occasione del 2712° Anniversario della fondazione di Roma, il cannone riprese a segnare il "mezzogiorno" per i cittadini romani.
 
Hier mein kleiner Beitrag zum Thema:

Ich ging zur Brüstung und schaute nach unten – und da stand sie schon, die Kanone, mit der täglich um 12.00 Uhr ein Salut abgeschossen wird, um den Römern die Mittagszeit anzuzeigen.


Es war 11.50 Uhr und ich erlebte, wie die Kanone fachmännisch, genauer gesagt „fachfräulich“ gereinigt wurde.


Dann nahmen zwei Soldatinnen Aufstellung und es kam ein Kommando, das ich leider nicht verstand.


Daraufhin holte eine der Soldatinnen die Munition, die wie eine Konservendose aussah und legte sie in die Kanone ein. Erneut wurde Aufstellung bezogen und eine Soldatin hielt eine Strippe in der Hand, die mit der Kanone verbunden war. Der männliche Vorgesetzte schaute auf seine Armbanduhr und zählte von 10 auf 0 und dann wurde die Kanone abgefeuert


– viel Lärm, viel Rauch und großes Tamtam und mancher Römer wird in diesem Augenblick seine Uhr gestellt haben. Danach wurde die Kanone sofort in einen Verschlag verbracht.

 
Noch ein paar ergänzende Hinweise aus einem aktuellen Reiseplanungsthread:
(...) wäre zu erwägen, ob ihr euch nicht zum mittäglichen Kanonenschuss dort einfinden wolltet: Euren Kurzen würde das bestimmt beeindrucken. 8)

Tipp: Nicht später als 11.30/11.40 h eintreffen - und nicht oben an der Brüstung Aufstellung nehmen, sondern vielmehr die Treppe rechts daneben hinuntersteigen, um auf "Augenhöhe" mit der Kanone zu gelangen. 8)
Seit gut anderthalb Jahren ist vor dem Abschuss auch der Zugang erlaubt - vorzugsweise, damit die zahlreichen Kinder sich von ihren Eltern vor der Kanone photographieren lassen können. :D Aber gegen 11.55 h werden alle wieder weggescheucht, bis außerhalb der Ummauerung - damit das militärische Zeremoniell sicher und pünktlich beginnen kann.
Darum ist es geschickt, 1) rechtzeitig einzutreffen für's Photo; 2) nach demselben auch rechtzeitig wieder in den Außenbereich zurückzukehren, um sich dort auf der Mauer einen Platz mit guter Sicht auf das Geschehen zu sichern, bevor alles (vor allem eben von Kindern) besetzt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mein kleiner Beitrag zum Thema
... und hier mein kleiner Nachtrag dazu. ;)
Dann nahmen zwei Soldatinnen Aufstellung und es kam ein Kommando, das ich leider nicht verstand.


Daraufhin holte eine der Soldatinnen die Munition, die wie eine Konservendose aussah, und legte sie in die Kanone ein. Erneut wurde Aufstellung bezogen und eine Soldatin hielt eine Strippe in der Hand, die mit der Kanone verbunden war. Der männliche Vorgesetzte schaute auf seine Armbanduhr und zählte von 10 auf 0 und dann wurde die Kanone abgefeuert.
Das von Padre akustisch nicht verstandene Kommando lautet: "Munizione!"

Dabei ist der Vergleich mit der Konservendose wirklich treffend: Genau so empfinde ich das auch immer.
Also eine Dose ohne Aufkleber; im reinen "Gold"-Glanz.

Nach dem Einlegen der Munition meldet der Soldat: "Mezzo carico!" = Geschütz geladen.

Die Antwort seines Vorgesetzten auf diese Meldung lautet: "Mezzo pronto!" = Geschütz bereit.

Kurz darauf sein Countdown; und am Schluss das Kommando: "FUOCO!"
= Feuer





Übrigens gleichermaßen wie bzgl. der "Konservendose" :] teile ich Padres Auffassung in diesem Punkt:
(...) viel Lärm, viel Rauch und großes Tamtam
:lol: :nod: :lol:
 
Wobei, so las man's gestern im Messaggero, die Stadtverwaltung seit 2015 immer noch im Rückstand ist mit den Zahlungen an die Heeresverwaltung: Gianicolo, il Comune non paga all'Esercito i costi per gli spari del cannone.
(...) «il mancato pagamento per le annualità 2015-2016-2017-2018 e gennaio/ottobre 2019 del servizio dello sparo del cannone al Gianicolo di Roma». L’importo? 42.262 euro e 46 centesimi.
Wobei allerdings dieser Betrag sich erheblich unterscheidet von dem, den der Corriere am 30.11.2018 veröffentlichte (s. oben). Denn der Messaggero spricht ausdrücklich nicht von einem Jahresbetrag, sondern von den insgesamt aufgelaufenen Schulden.
Nur mal eben überschlagen: 42.262,- € pro Jahr würde bedeuten: rd. 116,- € pro Kanonenschuss. Hingegen nur 23,15 €, gerechnet auf 5 Jahre.

Die Auseinandersetzung ist gerade derzeit besonders delikat, nämlich im Hinblick auf die bereits begonnenen Feierlichkeiten zum 150jährigen Hauptstadtjubiläum. Deswegen sichert die städtische Rechnungskammer zu, binnen Kurzem eine Vereinbarung mit dem Militärkommando unterzeichnen zu wollen. Denn das Konto müsse nun baldmöglichst ausgeglichen werden, weil andernfalls die große Blamage drohe, dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr der jahrhundertealte Kanonenschuss verstummen könnte.
Sull’argomento, senz’altro delicato dato che sono appena iniziate le celebrazioni per i 150 anni di Roma Capitale, si sta muovendo l’assessorato al Bilancio. In Comune sperano di chiudere la pratica il prima possibile, per evitare imbarazzi, dato che la vicenda della “parcella” si trascina da anni: «Tra poco verrà firmato l’accordo con il Comando militare e quindi partirà la procedura in Ragioneria», è la rassicurazione. Insomma, a breve il conto dovrebbe essere saldato, altrimenti che imbarazzo sarebbe se lo sparo secolare si smorzasse proprio adesso, durante l’anniversario.
 
Vielen Dank für diese Erläuterungen zum Artikel des Messaggero. Ich habe ihn gestern gesehen, aber längst nicht den gesamten Inhalt verstanden.

Denn das Konto müsse nun baldmöglichst ausgeglichen werden, weil andernfalls die große Blamage drohe, dass ausgerechnet im Jubiläumsjahr der jahrhundertealte Kanonenschuss verstummen könnte.

Soweit wird es hoffentlich nicht kommen! :confused:
 
Die Repubblica hat heute folgende Bilderstrecke mit dem Titel "Coronavirus, die Einsamkeit der Gianicolo-Kanone" veröffentlicht.


Coronavirus, il cannone del Gianicolo continua a sparare in solitaria, senza il suo pubblico di sempre. Nelle foto anche le immagini di tempi normali, con turisti e famiglie accalcati per lo spettacolo.

Zuschauer gibt augenblicklich leider keine.
 
Gestern Mittag hat das Geschütz seinen Dienst versagt - zum allgemeinen Erstaunen. Zuletzt ereignete sich das am 22. Januar 2009.
... rovescia si è udito solo qualche "clic".
Die Kanone Pius' IX., im Dienst seit 172 Jahren, 5 Monaten und 18 Tagen, hat gestern kapituliert aufgrund eines Schadens am Mechanismus: Am Ende des Countdowns vernahm man nicht mehr als einen "Klick".

Zur Verlegenheit der drei Soldaten und zur Heiterkeit der ca. 30 Zuschauer blieb die Kanone stumm - was zuletzt geschehen war über 11 Jahre früher, am 22.1.2009.
Il cannone è rimasto muto tra l'imbarazzo dei tre militari e l'ilarità della trentina di spettatori (...). L'ultima risale a oltre undici anni fa, era il 22 gennaio 2009.
 
Hoffentlich kann der Mechanismus repariert werden. Das Erstaunen aller Anwesenden und die Verlegenheit der Soldaten kann man sich gut vorstellen.
 
Es gibt zu diesem außergewöhnlichen Vorgang auch ein kurzes Video: Niente sparo, fa cilecca al Gianicolo il cannone di mezzogiorno.

Was mir daran besonders auffällt und was auch im Text zu lesen steht, das ist der Countdown:
Dopo il conto alla rovescia che comincia da "meno dieci" e giù - "tre, due, uno, per Santa Barbara, fuoco" - si è udito un solo "clic".
Okay, ich war noch nicht öfter als ca. fünfmal dabei ... weswegen es vielleicht darauf und/oder auf meine nicht ausreichende Aufmerksamkeit (??!!??) zurückgehen könnte, dass ich mich nicht erinnern kann, zwischen uno und fuoco die Widmung "für die heilige Barbara" gehört zu haben.

Vgl. Barbara von Nikomedien – Wikipedia: Patronate und Ikonographie.
Daher ist sie eine Schutzheilige der Feuerwehr sowie weiterer Berufe, die diesen Gefahren ausgesetzt sind, selbst Waffen herstellen oder mit Feuer umgehen, darunter Feuerwerker, Goldschmiede, Sprengmeister, Salpetersieder, Büchsenmacher und Waffenschmiede.
Muss wohl beim nächsten Mal noch besser aufpassen. ;)
 
Zurück
Oben