Janusbogen und S. Giorgio in Velabro

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Mehrfach fiel in jüngster Zeit ein flüchtiges thematisches Streiflicht auf diese Kombination aus Antike und Christentum: Janusbogen und S. Giorgio in Velabro. Und manche Foristi verliehen dabei ihrer heimlichen Liebe zu diesem Ort Ausdruck.

Eine solche Liebe - oder doch wenigstens ein gewisses Interesse - anderen Foristi sowie Gastlesern zu vermitteln, ist gute Gewohnheit in unserem Forum. Darum beginne ich mit diesen paar Photo-Impressionen einen Thread, in dem sich das Verstreute bündeln und auf den man im Rahmen unserer Reiseplanungsberatung ggf. verweisen könnte.

Und immerhin, diese Feder dürfen sich die o.g. appassionati ;) schon mal an den Hut heften: Aufgrund jener disparaten Erwähnungen habe ich letzte Woche erstmals diesen Ort betreten, an dem ich zuvor bereits ungezählte Male einfach nur vorbeigekommen war.









Erwin Gatz schreibt u.a.:
Der Name S. Giorgio weist wie der der benachbarten Kirchen S. Maria in Cosmedin, S. Anastasia und S. Teodoro darauf hin, dass sich hier einst das griechische Viertel befand. (...) Über der Innenportikus haben sich Teile einer Weiheinschrift aus dem 4. Jh. erhalten. (...) Die Kirche wurde 1928 in ihren ursprünglichen Zustand versetzt und nach einem Sprengstoffattentat 1993 restauriert.





Das Apsis-Fresko wird Pietro Cavallini zugeschrieben (um 1300; stark restauriert). Was es darstellt, ist mir nicht ganz klar; da wäre also mal wieder unsere Schwarmintelligenz 8) gefragt. Auf alle Fälle steht in der Mitte Christus auf der Weltkugel mit einer Schriftrolle in der Linken; bei dem Reiter ganz links im Bild könnte es sich um den Kirchenpatron handeln.


Zu photographierende Öffnungszeiten gab es keine; ich erhielt jedoch von einem freundlichen Menschen im ufficio matrimonale (S. Giorgio ist nämlich auch beliebt als Hochzeitskirche) die Auskunft, es sei täglich von 8.00 bis 18.30 h geöffnet.
 
bei dem Reiter ganz links im Bild könnte es sich um den Kirchenpatron handeln.
Das stimmt ofensichtlich. Sankt Georg wird mit dem Georgskreuz, einer weißen Fahne mit rotem Kreuz, abgebildet. Die engl. Fahne übrigens ist ja das Georgskreuz, da der Schutzpatron Englands Sankt Georg ist.
Die britische Fahne ist dann die Kombination des Georgskreuzes mit dem Andreaskreuz (Andreas ist der Schutzheilige Schottlands. Andreas`Kreuz hat die Form wie wir sie vom Andreaskreuz an Bahnübergängen kennen. Andreas wollte oder wurde auf diese Art hingerichtet (so die Legende).

Gruß von

mystagogus
 
Auf die Schnelle habe ich zwar sehr tiefschürfende Texte gefunden aber keine umfassendere Aussage zu dem Fresko. Ich schätze an der Kirche auch nur die Architektur.
 
Versammelt sind um Christus: der hl. Georg, Maria, der hl. Petrus und der hl. Sebastian (mit Pfeil).
Das Fresko an der Apsisdecke zeigt in der Bildmitte, an zentraler Stelle Jesus Christus, der zur Linken flankiert ist von Maria und dem heiligen Georg (auf einem Pferd), zur Rechten von den Heiligen Petrus und Sebastian.
Nachdem ich den hl. Sebastian nicht erkannt habe, bin ich schlau geworden hier :idea:

Übrigens:
Der Reliquienschrein (confessio) des heiligen Georg befindet sich unterhalb des Altars. Durch eine vergitterte Tür vom Kirchenraum getrennt, befindetsich im Schrein das Reliquar, eine gläserne Kapsel, in der ein Schädelstück auf einem Kissen gebettet liegt. Das Reliqiuar trägt die Bezeichung „Schädel des heiligen Georg“.
 
Sehr schön :thumbup: - damit hätten wir sie ja jetzt alle dingfest gemacht. :D


(...) bin ich schlau geworden hier :idea:
Und zwar auf S. 8 (für spätere Nach-Leser ;)).
Das Fresko an der Apsisdecke zeigt in der Bildmitte (...) Jesus Christus, der zur Linken flankiert ist von Maria und dem heiligen Georg (auf einem Pferd), zur Rechten von den Heiligen Petrus und Sebastian.
Wobei der Autor die Formulierung "zur Linken" nicht gut gewählt hat. Denn er meint damit die linke Bildseite (üblicherweise vom Betrachter aus gesehen). Hingegen Christus flankieren natürlich zu seiner Rechten Maria und Georg; zu seiner Linken Petrus und Sebastianus. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei der Autor die Formulierung "zur Linken" nicht gut gewählt hat. Denn er meint damit die linke Bildseite (üblicherweise vom Betrachter aus gesehen). Hingegen Christus flankieren natürlich zu seiner Rechten Maria und Georg; zu seiner Linken Petrus und Sebastianus. ;)


was aber wohl kaum zu Verwirrungen führen kann, sind doch zur einen Seite nur Gesichter mit Bart auf der anderen ohne zu sehen :~:nod:.
 
Sehr schöner Einblick in eines meiner Lieblingsviertel, vielen Dank :nod:

...obwohl mir der Argentarierbogen hier etwas zu kurz kommt... ;)
 
"Kurz" :lol: ist gut: Er kommt im Prinzip gar nicht vor (außer unter dem Wiki-Link). Aber du kannst ja noch was dazu ergänzen. ;)
 
"Kurz" :lol: ist gut: Er kommt im Prinzip gar nicht vor (außer unter dem Wiki-Link). Aber du kannst ja noch was dazu ergänzen. ;)

Nöööö, den hab' ich doch schon am Anfang meines Spazierganges gründlich besabbert. Ich hatte vor ein paar Tagen einen schönen Kupferstich in einem Buch gefunden. Da war er noch nicht "eingesperrt". Bei solchen kleinen Monumenten ist dieses Knastgitter wirklich übel, aber leider in der heutigen Zeit wohl unumgänglich. :roll::?
 
"Kurz" :lol: ist gut: Er kommt im Prinzip gar nicht vor (außer unter dem Wiki-Link). Aber du kannst ja noch was dazu ergänzen. ;)

Nöööö, den hab' ich doch schon am Anfang meines Spazierganges gründlich besabbert.

Schade, gerade die "Co-Produktionen" im Forum finde ich immer sehr interessant :nod: und im Interesse künftiger Nutzer. Ich erlaube mir wenigstens den Link zu Deinem entsprechenden Beitrag hier einzufügen: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/208221.

Ich hatte vor ein paar Tagen einen schönen Kupferstich in einem Buch gefunden. Da war er noch nicht "eingesperrt". Bei solchen kleinen Monumenten ist dieses Knastgitter wirklich übel, aber leider in der heutigen Zeit wohl unumgänglich. :roll::?

Vielleicht gefällt Dir diese Photogalerie mit alten und neuen Bildern vom Arco degli argentari a Velabro. Es gibt Stiche und alte Photos ohne das Gitter. In den Alben dieses Fotografen könnte ich ewig stöbern! :nod:
 
Schade, gerade die "Co-Produktionen" im Forum finde ich immer sehr interessant :nod: und im Interesse künftiger Nutzer.

Vielleicht gefällt Dir diese Photogalerie mit alten und neuen Bildern vom Arco degli argentari a Velabro. Es gibt Stiche und alte Photos ohne das Gitter. In den Alben dieses Fotografen könnte ich ewig stöbern! :nod:

Das ist im Prinzip ja richtig, aber ich möchte nicht einfach freds eines anderen mit meinen Fotos spicken. :)

Oh yes, da sind schöne Bilder bei, danke für den link. Ich meinte jedoch speziell die Stiche von Domenico Amici aus dem 19. Jh. Da gibts richtig klasse Arbeiten.

http://www.bildindex.de/obj08076910.html#|home
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant zu lesen ... wenngleich ein bisschen widersprüchlich ;) die Aussagen darin über das Apsis-Fresko (im zweiten der zitierten Absätze steht zudem irrtümlich "Mosaik" :eek:):
The fresco in the apse depicts Christ, the Blessed Virgin and St George, St Peter and St Sebastian. They are from the 13th century, and have been attributed to both Cavallini and Giotto. They are heavily restored, and it is difficult to decide with certainty who the artist was, although there seems to be a majority in favour of Cavallini.
The apse mosaic was made by Pietro Cavallini and his school of art in the 12th century, and it displays Christ in the middle surrounded by St George with a white horse and the Virgin on one side and St Peter and St Sebastian on the other.
 
Interessant zu lesen ... wenngleich ein bisschen widersprüchlich ;) die Aussagen darin über das Apsis-Fresko (im zweiten der zitierten Absätze steht zudem irrtümlich "Mosaik" :eek:):
The fresco in the apse depicts Christ, the Blessed Virgin and St George, St Peter and St Sebastian. They are from the 13th century, and have been attributed to both Cavallini and Giotto. They are heavily restored, and it is difficult to decide with certainty who the artist was, although there seems to be a majority in favour of Cavallini.
The apse mosaic was made by Pietro Cavallini and his school of art in the 12th century, and it displays Christ in the middle surrounded by St George with a white horse and the Virgin on one side and St Peter and St Sebastian on the other.

Woher stammt denn nur das letzte Zitat? :roll:

Das Apsisfresco wurde unter Kardinal Pietro Jacopo Stefaneschi (1292 - 1309) geschaffen, ergo Ende des 13. Jahrhunderts. Die Werkstatt Pietro Cavallini ist zwar nicht gesichert, aber wahrscheinlich. (Quelle: Ursula V. Fischer Pace: Kunstdenkmäler in Rom)
 
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