Italien und das Coronavirus

Erstes aperitivo nach dem Lockdown in Trastevere:

 
Is doch klar, dem is auch lieber, die Deutschen verbringen ihren Urlaub in Österreich und fahren nicht nur durch.
 
Es wird sich doch nicht einmal der gute Herr Kurz einbilden, dass jemand in Österreich Urlaub macht, der eigentlich nach Italien will. Das wäre blanker Schwachsinn. Im Übrigen ist es ja wohl so, dass sich in Italien Corona nach wie vor insbesondere auf die Lombardei konzentriert und in geringerem Ausmaß auf das Piemont und die Emilia. In ganz Mittel- und Süditalien ist und war die Situation großenteils durchaus mit der in BY und BW vergleichbar. Im Übrigen......muss Herr Kurz an Ischgl und Lech am Arlberg erinnert werden ? Bevor er die Situation in Österreich lobt ? Die von Corona befallenen Menschen in BW und BY, mit denen ich zu tun hatte, waren jedenfalls fast ausnahmslos in Südtirol und .....Österreich im Skiurlaub und haben dann die halben Bundesländer angesteckt. Also mal den Ball flach halten, Herr Kurz. Es wird eine europäische Lösung geben und aus der wird sich Österreich nicht ausklinken können. Ab Mitte Juni.
 
In einer Italiengruppe drehen fast alle durch, weil sie nach Italien wollen. Das ist schon teilweise grenzwertig. Ich glaube viele denken nur an ihren Urlaub und glauben, dass vor Ort alles so ist wie immer. Aber dem ist natürlich nicht so.

muss Herr Kurz an Ischgl und Lech am Arlberg erinnert werden

Da wäre er mal lieber entschlossener und forscher gewesen, dann wäre es wohl nicht so schlimm geworden.
 
So ist es. Die höheren Infektionsraten in Süddeutschland sind mit Sicherheit zu einem erheblichen Ausmaß auf Skiurlauber in Südtirol und Österreich zurückzuführen. Das ist von BW und BY aus teilweise ein Halbtagsausflug und während der Faschingsferien im Februar war so ziemlich jeder begeisterte Skifahrer von uns aus in diesen Regionen. Und dann Hüttenzauber und eng zusammen Horrido. Österreich hatte schon sehr früh Warnungen über Ausbrüche in bestimmten Orten, die Sache mit der isländischen Tourigruppe in Ischgl ist ja mittlerweile allgemein bekannt. Und trotzdem hat man noch 14 Tage mit jeglichen Vorsichtsmaßnahmen gewartet. Wohlgemerkt, ich rede jetzt nicht ungehemmter Wiederaufnahme des Tourismus das Wort. Aber ein Tourismus mit Verstand und ohne Massen-Halligalli muss möglich sein. Auch in Italien. und für eine stärkere Abgrenzung für die immer noch stark betroffene Lombardei ist die italienische Regierung zuständig und nicht Herr Kurz.
Was glaubt er wohl, was die guten und immer noch stark mit Österreich verbundenen Südtiroler ihm erzählen würden, wenn er zugunsten Österreich die Grenzen zu Italien geschlossen liesse ? Oder glaubt er etwa, die Italiener zögen eine Grenze an der Klause von Salurn ? Unsinn. Und das weiss der ansonsten geschätzte Herr Kurz auch ganz genau.
 
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Ja ja, so ist die derzeitige Rechtslage in Österreich. Die Halbwertszeit von Gesetzen und Verordnungen beträgt bei uns wie auch in Österreich derzeit etwa zwei Wochen. In BW habe ich es im März/April erlebt, dass wirklich alle zwei Tage neue Vorschriften herauskamen. In Österreich wird es ähnlich gewesen sein. Unerträglich. Kein Mensch blickte mehr durch. Zumindest kein Normalbürger mehr
 
Dieser Artikel passt indirekt zur hier laufenden Diskussion:
Ich hoffe, er bleibt frei zugänglich.
 
Zuletzt wurden die Deutschen immer wieder als egoistisch und herrschsüchtig beschrieben. Der Autor des Buches „Das Vierte Reich – wie Deutschland Europa unterworfen hat“, Gennaro Sangiuliano, ist längst von der rechtspopulistischen Lega zum Chef der Nachrichtenredaktion im zweiten Kanal des Staatsfernsehens befördert worden. Eine Meinungsumfrage des Triester Instituts SWG ergab Anfang April, dass 52 Prozent der Italiener China als befreundetes Land sehen, während 45 Prozent Deutschland für ein feindlich gesinntes Land halten.

Ist schon mal jemand von euch angefeindet worden weil er Deutscher ist? Ich reise nun seit 56 Jahren nach Italien - und dies teilweise mehrmals im Jahr - und mir / uns ist es noch nie passiert.

Stattdessen gibt es Meldungen über Touristen aus Deutschland, die sich in Zeiten des „Lockdown“ als Touristen in Italien verirrt haben und dafür empfindlich bestraft werden. Von einem Urlaub in Rom, der teuer zu stehen kam, berichteten die italienischen Medien am vergangenen Sonntag, weil zwei Deutsche im Stadtzentrum angehalten wurden, die ohne Grund nach Italien eingereist waren und die Vorschrift einer zweiwöchigen Quarantäne verletzt hatten. Die Buße kostete 1000 Euro je Person. Ähnlich ging es im April deutschen Urlaubern, die noch mit dem Camper in Sizilien unterwegs waren oder Besuchern eines Wochenendhauses am Comer See. Die Touristen kommen in den Berichten nicht gut weg.

Das Benehmen einiger deutscher Touristen ist zuweilen auch nur noch zum Fremdschämen. Da passt wirklich der Spruch: Fühlt euch wie zuhause, aber benehmt euch nicht so.
 
Das rein innenpolitisch bedingte Gesäusel einiger Herren und Damen der Lega Nord sollte man ignorieren. Das ist nichts Neues und dient vorwiegend dazu, von eigenem Versagen abzulenken. So ists halt. Wir sind in 30 Jahren noch nie in Italien seltsam angegangen worden (übrigens auch nicht in Frankreich, obwohl man den Franzosen durchaus xenophobe Reflexe nachsagt) und zwar vom Brenner bis Apulien. auch in eher abgelegenen Regionen nicht.
Was das Verhalten mancher Landsleute angeht, hast Du natürlich recht. Da erlebt man manchmal Dinge.......aber ein Monopol haben die Deutschen auf derlei Fehlverhalten auch nicht. Aber schon gar nicht.
 
Die angebliche Liebe der Italiener zu China......habt Ihr schon mal chinesische Touristen in anderen Ländern erlebt ? In größeren Mengen ? Geht mal nach Japan. Gruselig. Insbesondere im Vergleich zu den Einheimischen. Und da wir in der "Chinatown" Roms (Esquilino) schon mehrfach gewohnt haben darf ich mir das Urteil erlauben, dass die guten Römer den Chinesen gegenüber durchaus nicht allzu freundlich sind.
 
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Ist schon mal jemand von euch angefeindet worden weil er Deutscher ist? Ich reise nun seit 56 Jahren nach Italien - und dies teilweise mehrmals im Jahr - und mir / uns ist es noch nie passiert.


Also vor einigen Jahren, als in ganz Rom Bilder von der Kanzlerin mit Hitlerbart rumhingen und wir dem ein oder anderen anti-deutschen Massenprotest doch recht nahe gekommen sind habe ich mich schon sehr unwohl gefühlt.
Richtig persönlich angegangen wurde ich bisher noch nicht.
 
Ich sags ja, in gewissen nationalistischen Kreisen in Italien ist es seit jeher Brauch und Sitte, die Schuld für jegliche selbstverschuldete Mißstände bei irgendwelchen bösen Menschen im Ausland zu suchen. Den Durchschnittsitaliener kratzt das glücklicherweise nicht wirklich und von den eigenen Politikern jeglicher Couleur halten die Italiener noch deutlich weniger als wir von den unsrigen. Wenn ihr genügend italienisch könnt oder unter gebildeten Italienern genug englisch, schimpft doch zusammen über alle Politiker schlechthin. Ihr werdet nur Freunde um Euch haben.
 
Oh, fremdgeschämt für meine eigenen und angeheirateten Landsleute habe ich mich schon öfter...Andrerseits ist es manchmal schon erleichternd, nicht immer lustig zwar, wenn man Stereotype über den Ausländer bestätigt bekommt.
Der deutsche Bildungsbürger , der die römische Geschichte auch bis in die Betten der Imperatoren verfolgt. Spanier, die bei Eintritt, ob in eine Kneipe oder Kirche jede Konversation oder Andacht abrupt durch Lautstärke zum Erliegen bringen. Chinesische Reisetruppen, meistens bestehend aus unüberschaubare Horden, die kaugummikauend und speuzend auch den Petersdom " entweihen".
Mal schauen, wie sich der Tourismus entwickelt, wenn wir dem Virus entronnen sind..., dann knallen wir alle demnächst in die Rezession. Ob dann noch genug Geld vorhanden ist, um zu Reisen.
 
Die angebliche Liebe der Italiener zu China......habt Ihr schon mal chinesische Touristen in anderen Ländern erlebt ? In größeren Mengen ? Geht mal nach Japan. Gruselig. Insbesondere im Vergleich zu den Einheimischen. Und da wir in der "Chinatown" Roms (Esquilino) schon mehrfach gewohnt haben darf ich mir das Urteil erlauben, dass die guten Römer den Chinesen gegenüber durchaus nicht allzu freundlich sind.
Japan ist mir zu weit...mir reichen die Chinesen auch in Europa. Wobei ich zugeben muss, ich kann Asiaten nicht nach Nationen unterscheiden. Und umgekehrt ist das wohl auch so, Europäer ist für die Asiaten auch " gesichtslos". Also, ich weiss nicht, ob touristisches Fehlverhalten nun chinesisch, japanisch, koreanisch oder was auch immer einzuordnen ist. Immerhin gab es wohl aufgrund der vielen Beschwerden über chinesische Reisetrupps, Verhaltenskurse für Europa, bevor die chinesische Reisetruppe in den Flieger stieg.
 
Und da wir in der "Chinatown" Roms (Esquilino) schon mehrfach gewohnt haben darf ich mir das Urteil erlauben, dass die guten Römer den Chinesen gegenüber durchaus nicht allzu freundlich sind.

So ist es. Die Meinung der Römer über dieses Viertel ist alles andere als freundlich. Es ist teilweise eine der wenigen Ecken wo ich mich in Rom unwohl fühle.
Selbst die Apotheke dort hat chinesische Schriftzeichen.

Dort sind ganze Straßenzüge fest in chinesischer Hand, teilweise mit recht selten anmutenden Geschäften. Dabei haben doch eigentlich die Italiener das Geschäftsmodell erfunden, dass sie dort zu betreiben scheinen.

. Chinesische Reisetruppen, meistens bestehend aus unüberschaubare Horden, die kaugummikauend und speuzend auch den Petersdom " entweihen".

Man ist sich leider der Heiligkeit und Bedeutung dieser Orte nicht bewusst. Unvergessen mein Erlebnis Im Petersdom 2018

Mit der Ruhe ist es allerdings bald vorbei. Eine Gruppe Chinesen stürmt den Dom und ist hin und weg von so viel Schönheit. Man ruft die Entdeckungen quer durch die Kirche, ein Mann mit kaputten Badelatschen brüllt Anweisungen an die Gattin sich möglichst fotogen neben den Engeln beim Weihwasserbecken aufzubauen.

Eigentlich soll sie einen der Engel umarmen, was ihr aber mangels Körpergröße nicht so recht gelingen will. Das wird aber vom Mann in Badelatschen weiter lautstark eingefordert. Mittlerweile versucht sie sich am Weihwasserbecken hochzuziehen um den armen Engel zu erreichen. Fast hoffe ich, dass sie es schafft damit der rasende Reporter sein Foto bekommt und Ruhe gibt.
Mittlerweile haben sich auch noch andere Chinesen aus der Reisegruppe dem Treiben angeschlossen und einige wollen die Frau hochheben. Das ganze wird von lautstarkem Gebrüll und Gelächter und den üblichen Smartphone-Aufnahmen begleitet.

Nun, was zu viel ist, ist zu viel, zwei Wächter kommen und schwupps darf die heitere Gesellschaft zu unserer Freude den Dom verlassen.
 
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