Italien und das Coronavirus



sich, ob heuer Strandurlaub überhaupt möglich ist. Und wenn ja, wie? Sicher ist: Es werden andere Ferien sein, als in anderen Jahren. Auch in den kommenden Monaten werden uns nämlich Abstandsregeln und womöglich auch die Maskenpflicht noch begleiten.


Ein Unternehmen aus der Emilia-Romagna hat eine Lösung vorgeschlagen, wie der Urlaub am Meer heuer in sicherer Weise stattfinden könnte.
 

Fast 17.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens haben sich mit der neuartigen Lungenkrankheit angesteckt. Das teilte das nationale Institut für Gesundheit (ISS) an diesem Freitag mit. Sie machen damit rund ein Zehntel der registrierten landesweiten Corona-Fälle aus.
 

Die Regionen Lombardei und Venetien drängen einem Bericht des Corriere della sera nun darauf die Maßnahmen schnellstmöglich zu lockern. Hier überwiegt demnach die Furcht vor einem irreparablen Schaden der Wirtschaft. Der Süden hält demnach dagegen. Hier fürchtet man, dass eine Öffnung der schwer vom Coronavirus betroffenen Regionen im Norden zu einer vermehrten Ansteckung im eigenen Landesteil führen würde. Vincenzo De Luca, der Präsident der Region Kampanien warnte drastisch, dass er in diesem Fall die inner-italienischen Grenzen schließen werde. Er denke an eine „Verordnung zum Verbot der Einreise von Bürgern aus diesen Regionen“, so das Blatt.
 

Der Tourismus ist der am heftigsten von der Krise getroffene Geschäftszweig in dem Land. Zigtausende Arbeitsplätze hängen davon ab. Daher blühen allerlei kuriose Ideen, wie man einen sichereren Strandaufenthalt garantieren könnte. Es wird über Zulassungsbeschränkungen an Stränden genauso diskutiert wie über Desinfektionsmittel an Sonnenliegen oder Maskenpflicht beim Sonnen.
Doch kaum jemand rechnet damit, dass der Tourismus zum Sommer wieder hochfährt. „Wir können erst öffnen, wenn es absolute Sicherheit gibt. Wer will sich schon an den Strand legen, wenn er Angst vor Ansteckungen hat“, sagte Mauro Vanni vom Verband der Badeanstalten in der Urlaubsstadt Rimini. Da seien auch absurde Ideen wie Plexiglas-Boxen um die Sonnenliegen oder desinfizierte Tunnel zum Strand nutzlos.
 
Genau zwei Monate nach Beginn der Corona-Epidemie in Italien hat das Land erstmals einen Rückgang bei der Zahl der aktuell infizierten Menschen verzeichnet. Die Zahl liege bei 108 237 Infizierten. Das seien 20 weniger als am Vortag, sagte der Leiter des Zivilschutzes, Angelo Borrelli. Dies spreche für einen "weiteren positiven Punkt" des allgemeinen Trends, wonach der Druck auf das italienische Gesundheitssystem nachlasse.
 

„Es ist merkwürdig, mit welchem Ton man in Italien nach wie vor über den angeblichen Widerstand der Kanzlerin gegen Coronabonds spricht. Wenn es nicht direkt Beleidigungen sind, empört man sich in den meisten Kommentaren über Angela Merkel“, schreibt die Zeitung. „Es ist, als hätte sich Deutschland nicht einen Millimeter bewegt, als die Pandemie in Europa sehr schnell schlimmer wurde. Stattdessen sollte man sich daran erinnern, wie sehr Merkel in diesen anderthalb Monaten in allem nachgegeben hat. (...) Merkel akzeptierte sogar ohne mit der Wimper zu zucken den europäischen Arbeitslosenfonds Sure, gegen den sie immer war. Auch das wird in der Debatte in Italien nie erwähnt. Wenn es um Deutschland geht, ist das Gedächtnis oft kurz und die Analyse, noch häufiger, grob. Derweil dauert es nicht so lange, die Fakten auf den Punkt zu bringen.“
 
Ja, es scheint auch in Italien bereits kritische Stimmen zu Contes Sturheit zu geben, wie auch hier bereits vor einigen Tagen zu lesen war.

Während die Regierungen in Madrid und in Paris inzwischen davon abzurücken scheinen, den Zwist um die Corona-Bonds zu einer Überlebensfrage für die EU aufzubauschen, gräbt sich Conte immer tiefer in seinen Schützengraben ein. Deutsche Diplomaten in Rom hatten sich noch in der vergangenen Woche davon überzeugt gezeigt, dass die antideutschen und antiniederländischen Töne aus dem Amtssitz des Regierungschefs und aus verschiedenen Ministerien vor allem für das heimische politische Publikum gedacht seien. Im direkten Gespräch seien die italienischen Partner dagegen konziliant und dialogbereit.
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Es stellt sich jedoch die Frage, wie Conte nach den Frontalangriffen der vergangenen Tage ohne Gesichtsverlust doch noch einen Kompromiss schließen kann. Zu einem solchen wird er auch aus den Reihen der eigenen Linkskoalition gedrängt. Contes unmittelbarer Vorgänger im Ministerpräsidentenamt, der jetzige EU-Währungskommissar Paolo Gentiloni von den italienischen Sozialdemokraten, warnte vor „rückwärtsgewandten Diskussionen“ über die umstrittenen Corona-Bonds. ...
 
Vielleicht ist diese Meldung besser unter Venedig aufgehoben, aber es handelt sich um (positive) Auswirkungen der Corona- Pandemie
Die Natur kommt zurück und bleibt hoffentlich auch in Zukunft ...

 
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die Ausgangssperre. Die soll nun vom 4. Mai an schrittweise gelockert werden, ebenso wie der fast vollständige „Shutdown“ der Wirtschaft, wie die Regierung in Rom am Freitag verkündete. Damit beginnt die sogenannte „Phase 2“, der Übergang von der „Phase 1“ des akuten Notstands zu einigermaßen normalen Verhältnissen.

Eine vollständige Rückkehr zur Normalität – das wäre dann die „Phase 3“ – werde es in diesem Jahr aber noch nicht geben können, hieß es aus Rom. Darauf müsse das Land bis mindestens 2021 warten.
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Für Metro, Straßenbahn und Stadtbus gibt es vorgeschriebene Sitz- und Stehmuster für die Fahrgäste, so dass in jedem Fall der Mindestabstand von einem Meter zwischen den Pendlern eingehalten wird. Die Zahl der Fahrgäste je Wagen soll reduziert, Spender für Desinfektionsmittel müssen in jedem Abteil aufgestellt werden. Mundschutz für alle ist Pflicht im öffentlichen Raum. Taxifahrer in Rom und in anderen Städten haben ihre Fahrzeuge schon vorab mit Barrieren aus Kunststoff zwischen Vordersitzen und Rückbank aufgerüstet. Contes Taskforce rechnet damit, dass vorerst nur 15 Prozent der Pendler öffentliche Verkehrsmittel nutzen, die große Mehrheit den Privatwagen nutzt.
 
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