Italien und das Coronavirus

Vielleicht die, die nur 8 km von der holländischen Grenze entfernt wohnen und die dortige Landschaft und Natur und Mentalität sehr gern mögen?
Italien ist nicht alles.

Und nicht zu vergessen diejenigen, die die Nordsee lieben... de Waddeneilanden... Texel. Und die zwanglose Lebensart der Einwohner. Ach ja, und noch die meisjes. Ich war ein paar Jahre mit einer echten Rotterdamse zusammen, also über die Niederlande lass' ich nix kommen.

Das eigentliche "Problem" der Niederländer sind eigentlich manche Deutsche bzw. deren Auftreten.

Grüsse
Rainer

PS. Die "frietjes" oder "patat" sind natürlich auch erwähnenswert. :p
 
Das ist leider auch in Italien (und wohl überall im Ausland) so.
Manche Touristen-Kobolde sind einfach nur zum fremdschämen.
So wirkliche Fremdschäm-Exemplare habe ich in Rom bislang nicht gesichtet. Ich nehme mich selbstverständlich aus der Narrenliga aus...;):cool:
Rom ist wirklich ganz entspannt und "leer". Der Rosetto war am Samstag und Sonntag ziemlich voll. Aber fast nur Römer, die Kind und Kegel und Grosseltern zu den Rosen schleppten.
Die wenigen Museen , die ich bislang besucht habe :leeeeeer. Hat jemand schon mal den Fussboden in den Stanzen des Raffael gesehen? Kein Geschubse, kein Gedränge, kein Gehetz zur Sixtina. Ich habe die Kunstwerke wirklich geniessen können, ohne in einer Massenflut mitgerissen zu werden. Auffällig viele Eltern mit Babies und Kleinkindern im Museum. Noch nie habe ich die V.M. so entspannt geniessen können. Wir hatten natürlich vorgebucht. Es gibt ein Zeitfenster für den Eintritt, welches eingehalten wird. Also kein verfrühter Eintritt mehr möglich.
Im Barberini hatten wir vorgebucht, es wurden aber auch Eintrittskarten ohne Anmeldung verkauft. Man war aber alleine in den Sälen.

Ja, die Verhaltensregeln sind klar und die Italiener, wie auch die Besucher halten sich dran. Maskenpflicht überall, es sei denn man isst und trinkt etwas. Sportliche Aktvitäten ausgenommen, beim Fahrradfahren auf der Via Appia antica nahmen wir die Masken ab. Die Masken sind ein unangenehmes Beiprodukt aus dieser Pandemie, aber man kann es ertragen. In Spanien herrscht seit einem Jahr Maskenpflicht und ich bin noch nicht daran erstickt!
Die Reisemodalitäten allerdings haben mich im Vorfeld daran zweifeln lassen , je italienischen Boden zu betreten. Irgendwann hatte ich dann das EU-Locator Formular ausgefüllt. Aber das Registrieren war eine Zumutung.
Viele Passagiere füllten das Formular handschriftlich während des Fluges aus. PCR-Test ist Vorschrift, und in Spanien kostet der 120 Euro, morgen fahre ich zum Flughafen und muss mir einen PCR-Test für den Rückflug machen lassen. der kostet 70 Euro. Warum lamentieren die Deutschen immer über den Preis. Freut euch , dass ihr in Deutschland nichts bezahlen müsst. Andere Länder können es sich nicht leisten, gutverdienenden Reisenden gratis einen aufwändigen Test "aufzuhalsen"!!!
Wer die eventuell anfallenden Kosten scheut, oder aus Prinzip keine Maske aufsetzen will, bleibe besser zu Hause. Allen anderen bietet Rom ein wunderbares Willkommen.
 
Liebe Nihil,

gerade hatte ich beschlossen, den ganzen Befürchtungen, die hier zu lesen sind, etwas Positives entgegenzusetzen, da überraschst du mit deinen frischen Romeindrücken!

Wir dagegen haben ziemlich kurzfristig, nachdem die 5 - tägige Quarantäne weggefallen war, beschlossen, ein paar der gerade frei gewordenen Tage Ende Mai in Venedig zu verbringen.
Ich hatte schon länger alle Bestimmungen beobachtet und wir fanden, als Einmalgeimpfte, die mit dem Auto anreisen, würde das Risiko auf keinen Fall größer sein als zu Hause.

Was ich von Venedig berichten kann:
  • Den negativen Schnelltest (auf Italienisch) sowie das ausgefüllte Einreiseformular wollte niemand sehen.
  • Tests beim Einkauf und im Restaurant werden nirgends verlangt
  • Man kauft überall komplett entspannt ein, bei kleinen Geschäften gibt es eine vorgegebene Höchstzahl an zugelassenen Kunden
  • In Museen wird Temperatur gemessen
  • Die Vaporetti dürfen nur zu 50% besetzt werden. Das wird händisch an jedem Anleger gezählt, wenn 10 aussteigen dürfen auch 10 wieder rein, es sei denn, das Schiff ist sowieso leer. Das kann etwas lästig sein, zweimal mussten wir auf das nächste Schiff warten, dafür herrscht kein Gedränge, was sehr angenehm ist.
  • Maskenpflicht gilt überall, auch im Freien, daran gewöhnt man sich schnell, vor allem für uns ist es keine Umstellung, im Gegenteil! Denn Herr Söder hat die Verpflichtung zum Tragen von FFP2 Masken noch immer nicht aufgehoben, auch im Freien, wogegen hier nur OP- oder FFP2-Masken vorgeschrieben sind. Und das ist wesentlich angenehmer! Ca. 80% der Leute tragen OP-Masken.
  • Großer Vorteil: es gibt keine Japaner, Chinesen, Amerikaner, Kreuzfahrer! Es sind einige Deutsche (meist aus Bayern, da sind noch Ferien), viele Familien mit Kindern, ein paar Franzosen und ganz hauptsächlich italienische Urlauber.
  • Alle verhalten sich sehr diszipliniert, kaum einer ohne Maske. Das fiel uns schon im letzten Sommer auf: die Einschränkungen werden von den Italienern nicht nur klaglos und ohne Murren, sondern ganz selbstverständlich und fröhlich hingenommen. Wenn man nicht die mascherine in allen Gesichtern sehen würde, könnte man meinen, wir sind noch vor der Pandemie. Auf dem einen oder anderen Campo sieht man ein paar Jugendliche, die jeder mit einer Flasche in der Hand nicht gar so weit voneinander entfernt stehen, aber solche Parties, wie ich sie von Regensburg zuletzt gehört hatte, gibt es nicht, zumindest sahen wir keine. Wir haben auch in den bisher 4 Tagen genau zwei Uniformierte spazieren sehen, die allerdings nichts zu tun hatten ...
Alles in allem:
Wir haben es keine Minute bereut, hergekommen zu sein, so entspannt hätten wir zu Hause weder essen noch einkaufen gehen können - und das bei diesem Kulturangebot, das wir natürlich voll ausgekostet haben.
Nebenbei ist uns bewusst, dass wir mit allem, was wir hier kaufen und konsumieren, ein gutes Werk tun. Leider sieht man doch viele verschlossene Läden mit „affittasi“- Schildern!

Es gibt natürlich Einschränkungen bei den Öffnungszeiten, aber damit haben wir gerechnet.
Heute gab es sciopero für 24 Stunden, aber auch da war der Betrieb, z.B. auf der Rialtobrücke absolut nicht mit anderen Zeiten vergleichbar.
Soweit unsere Erfahrungen, wir können es nur weiterempfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Nihil, liebe Angela,herzlichen Dank für eure aktuellen Eindrücke aus Rom und Venedig.
Ihr glaubt gar nicht wie sehr ich mich über eure Live-Berichte in diesem Thread freue, der uns ja nun schon viel länger begleitet, als wir jemals gedacht hätten.

Ich wünsche euch noch ganz viele schöne Erlebnisse in Bella Italia. Genießt es!!!!!!
 
Ach, wie schön! Herzliche Grüße nach Bella Italia, weiterhin eine wunderschöne Zeit und herzlichen Dank für Eure Einschätzung.

Ich sehe schon, die Damen in diesem Forum sind wagemutiger! ;) :cool:
 
Vielen Dank Nihil und Angela für Eure aktuellen Berichte. Es ist also schon genau so, wie es berichtet und hier auch kommuniziert wurde. Man kann nach Italien fahren, die Quarantäne ist aufgehoben. Leider sind die unsinnigsten Vorschriften (Maskenpflicht auch im Freien, Testzwang auch für vollständige Geimpfte) tatsächlich nach wie vor nicht aufgehoben und die Einreiseformulare sind,,,,,na ja, schwierig..
Nihil hat ganz recht, aus diesen geschilderten Gegebenheiten kann nun jeder seine persönlichen Schlüsse und Konsequenzen ziehen oder eben nicht. Eure Beobachtungen über fehlende Touristenmassen trotz Pfingsten lassen darauf schliessen, dass die meisten Leute bisher das in der Richtung tun, die den Tourismusverantwortlichen nicht gefällt. Das ist sehr gut für die wenigen Touristen, die trotzdem kommen, weil alles verhältnsmäßig leer ist aber ein Unglück für die Leute, die vom Tourismus leben. Die Pfingstsaison ist also wie befürchtet zum großen Teil ausgefallen. Man kann den Verantwortlichen daher nur dringend empfehlen, ihrerseits die Konsequenzen aus diesen Ergebnissen zu ziehen. Wenn sie das nicht tun, fällt die gesamte Saison ins Wasser. 15 % des italienischen BSP rühren vom Tourismus her. Wenn da nur die Hälfte wegfällt, hat das schlimme Auswirkungen vor allem auch auf den Arbeitsmarkt.
 
Oder die Gründe sind wie Angela schrieb:

  • Großer Vorteil: es gibt keine Japaner, Chinesen, Amerikaner, Kreuzfahrer! Es sind einige Deutsche (meist aus Bayern, da sind noch Ferien), viele Familien mit Kindern, ein paar Franzosen und ganz hauptsächlich italienische Urlauber.

Das war auch schon bei meinen Venedig-Aufenthalten 2020 der Fall!
 
Ja klar. Ich habe 2020 in der Toskana dasselbe beobachtet. Eine schwierige Saison steckt die Tourismuswirtschaft irgendwie weg und da weit mehr Italiener als Deutsche in Wohneigentum leben, haben die Leute Reserven und halten das eine Weile durch. Zwei Ausfälle am Stück nicht mehr.
Aber da Italiener Pragmatiker sind gehe ich davon aus, dass auch die o.g. virologisch sinnlosen Maßnahmen bald gestrichen werden. Aber das habe ich auch vor Pfingsten gehofft und nichts geschah. Wir wären wirklich gern in die Emilia gefahren.. So wirds halt Österreich.
 
Mit Wagemut hat das nichts zu tun. Zugegeben stelle ich mir Rom zur Zeit für einen Besuch attraktiv vor, andererseits möchte ich nicht den ganzen Tag mit Maske herumlaufen.

Es kommen wieder andere Zeiten, und dann umso schöner :)

Grüsse
Rainer
 
Die Region Latium hat sich etwas einfallen lassen um der gebeutelten Hotelbranche zu helfen: "Più notti, più sogni" - will heißen: ab 1. Juli zahlt die Region bei drei Übernachtungen in einem Hotel im Lazio die vierte dazu und bei 5 Übernachtungen sogar zwei weitere, um den Tourismus in der - zugegeben sehr schönen ;) - Region anzukurbeln.

Italien 2021: In dieser Region können sich Urlauber ab Juli Gratis-Übernachtungen sichern | Reise (merkur.de)

Das Programm soll ab dem 1. Juli starten. Bis dahin können sich die Beherbergungsbetriebe, die daran teilnehmen wollen, anmelden. Sie werden anschließend auf der Tourismus-Seite Visitlazio.com aufgeführt. Wer über dieses Online-Portal bucht, bekommt die Nächte gutgeschrieben.
 
Die Vaporetti dürfen nur zu 50% besetzt werden. Das wird händisch an jedem Anleger gezählt, wenn 10 aussteigen dürfen auch 10 wieder rein, es sei denn, das Schiff ist sowieso leer. Das kann etwas lästig sein, zweimal mussten wir auf das nächste Schiff warten, dafür herrscht kein Gedränge, was sehr angenehm ist.

Vergleiche dazu auch die Schilderungen in folgendem Artikel:


Eine Mitarbeiterin an Bord eines Wasserbusses wurde mit Fußtritten angegriffen. Ein weiterer Mitarbeiter wurde nach einem Angriff durch einen Passagier mit der Rettung ins Spital gebracht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.
Der venezianische Nahverkehr steht im Mittelpunkt eines Streits, bei dem sich die Stadtverwaltung, die für die Wasserbusse zuständig ist, und die Gewerkschaften mit Fragen des Personalabbaus und der Sicherheit auseinandersetzen. Die Arbeitnehmer haben in letzter Zeit immer wieder ihr Unbehagen mit Streiks zum Ausdruck gebracht. "Ich fange an, Angst vor den Menschen zu haben, so kann man nicht arbeiten", kommentierte ein Mitarbeiter der Nahverkehrsgesellschaft ACTV.
 
Corona-Pandemie: ++ Drosten: Chinas Pelzindustrie als plausibelste Quelle ++ | tagesschau.de

Italien meldet Impfrekord
Italien hat im Kampf gegen das Virus einen Impfrekord gemeldet: Mehr als 600.000 Impfdosen seien am Freitag verabreicht worden, teilten die Behörden mit. Bei der Gesamtzahl der vollständig Geimpften liege Italien in der EU nun mit 12,7 Millionen Immunisierten auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Dies entspreche fast 24 Prozent der über Zwölfjährigen in Italien. Insgesamt wurden den Angaben zufolge landesweit inzwischen mehr als 37 Millionen Impfdosen verabreicht.

In Italien waren in den vergangenen Monaten Hunderte neue Impfzentren eröffnet worden. Inzwischen gibt es 2666 solcher Einrichtungen, Anfang März waren es noch 1500. Rund 800 weitere Zentren sollen in den kommenden Wochen hinzukommen.
 
Corona-Pandemie: Asien zittert, Italien entspannt sich: So ist die Corona-Lage in der Welt | Augsburger Allgemeine (augsburger-allgemeine.de)

Als das Telefon klingelt, ruht Mary Cipollini gerade aus. Es ist Nachmittag in Codogno, der Stadt in der Lombardei, in der die Corona-Pandemie im Februar 2020 in Italien entdeckt wurde. Cipollini hat einen anstrengenden Morgen in der Bar Centrale von Codogno hinter sich. Seit kurzem dürfen die Italiener wieder am Tresen in der Bar ihren Caffè trinken, das war wegen der Corona-Auflagen bislang verboten. „Es waren richtig viele Leute da“, erzählt die Betreiberin. „Alle haben sich gefreut, endlich kommt das normale Leben zurück!“ Etwa 200.000 Läden soll es in ganz Italien geben, die Kaffee verkaufen. „Sie sind Spender von Sozialleben und vielleicht, wer weiß, Glück“, schrieb der Corriere della Sera. Immer noch gelten, eher pro forma, einige Auflagen. Sofort nach Kaffee-Genuss ist der Mund-Nasenschutz wieder aufzuziehen. Der Abstand zwischen den Kaffeetrinkern am Tresen muss offiziell einen Meter betragen.
 
Netter Artikel der AA. Nur leider in puncto Italien falsch. Nach meinen Informationen (und auch denen des ADAC) gilt auch für vollständig geimpfte Personen bei der Einreise nach wie vor Testpflicht und auch die Maskenpflicht im Freien ist nicht aufgehoben. Kann schon sein, dass das nicht sehr kontrolliert wird aber warum hebt man das dann nicht auf. ??
 
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