Italien: Porträt eines fremden Landes

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So vertraut Italien deutschen Reisenden schon immer war und so innig die Liebe der Deutschen zur «italianità», so fremd erscheint das Land heute. Tatsächlich scheint es immer fremder zu werden – denkt man an seine populistische Regierung, an einstürzende Brücken oder an das Fortbestehen der Mafia. Woher kommt das alles? Thomas Steinfeld hat in Italien gelebt und das Land bereist, von Südtirol bis Apulien, von den Gebirgspässen des Nordens bis zu den Olivenplantagen des Südens. Hier zeigt er das ganze Italien: das rege Treiben in den Zentren von Rom, Venedig oder Florenz ebenso wie die Arbeitersiedlungen der Industriegebiete und das Elend der Vorstädte. Er schildert den ländlichen Heiligenkult, die Begeisterung für schöne Autos, die Erfindung des Slow Food, erklärt das Land aber auch aus seiner Geschichte heraus: von der Renaissance bis zum Duce-Faschismus, der noch heute an manchen Orten nachwirkt. Thomas Steinfeld zeigt eine Gesellschaft, die vielfältiger und oft anders ist, als man es sich nördlich der Alpen vorstellt – und zugleich Landschaften und Kulturschätze, die nie an Anziehungskraft verloren haben. Ein reiches, ebenso sinnliches wie reflektiertes Italien-Porträt, das uns die Widersprüchlichkeit und Schönheit dieses faszinierenden Landes mit neuen Augen sehen lässt.
 
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Gestern wurde dieser Beitrag ausgestrahlt. Die Buchbesprechung weckt das Interesse, Italien auch in der untouristischen Nebenspur zu entdecken...
"Italien ist ein Sehnsuchtsort, daran gibt es nichts zu rütteln. Vor allem Deutsche pflegen ein immer noch von Goethe grundiertes sentimentales Verhältnis zu ihrem liebsten Urlaubsland und erleben es als die bessere Ausprägung ihrer selbst, als Inbegriff von Schönheit und Lebensstil, als Hort der Kunst und der guten Küche, wo Geselligkeit gepflegt wird und zudem meist die Sonne scheint. "
Das ist unser geliebtes Klischee, aber darunter gibt es viele unbekannte und nicht wahrgenommene , gewollt weggeguckte Seiten.
 
Das ist unser geliebtes Klischee, aber darunter gibt es viele unbekannte und nicht wahrgenommene , gewollt weggeguckte Seiten.

Ich amüsiere mich immer, wenn mir Leute erzählen, dass sie nach Italien auswandern wollen. Natürlich alle in eine absolute Urlaubsregion.
Zum Glück kenne ich Italien nun seit über 55 Jahren und durch die italienischen Freunde habe ich einen ganz guten Einblick, wie das wirkliche Leben in Italien ist. Das so heiß geliebte Dolce Vita aus Urlaubstagen verfliegt schnell, wenn man dort lebt.
 
Das Auswandern in die geliebte Urlaubsregion hat spätestens nach 3 Wochen nicht mehr den Anstrich nach Urlaub...Ich weiss nicht , ob es in Italien auch so Nationalitäten-Nester gibt, aber hier in Spanien gibt es richtige deutsche oder englische Ansiedlungen, wo die Leute unter ihresgleichen leben, ihr gewohntes Leben führen,( also bevorzugt Rentner) halt unter spanischer Sonne...man spricht deutsch/ englisch, isst deutsche Bratwürstchen, und hat vielleicht noch eine spanische Putzfrau, die natürlich längst nicht so gründlich putzt, wie man es gerne möchte. Da hat man im besten Falle ein paar in der Nähe gelegene Sehenswürdigkeiten abgegrast, aber der Rest des Lebens findet unter der südlichen Sonne unter Ausschluss der spanischen Zumutungen statt.
 
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