In Rom muss man wie ein Römer leben

heinzbeck62

Primus Pilus
Stammrömer
Römisches Tagebuch – 20.01.-03.02.2010

20.01.

Winterliches Deutschland. Es für eine Weile zu verlassen fällt nicht schwer. Das Ziel ist Rom – wie schon so oft – sonniges, fast schon frühlingshaftes Rom. Der Flug dauert nur eine knappe Stunde. Lediglich 60 Minuten, aber eine ganz andere Welt. Am Fiumicino werden wir erwartet und zum Apartment gebracht – Mitten in das Herz von Rom. Zur Piazza Navona sind es nur 3 Minuten, der Campo dei fiori liegt noch näher. Die Wohnung ist uns vertraut, wir fühlen uns sofort zu Hause. Könnte man doch die Koffer so schnell packen, als wir sie auspacken. Öffne das Fenster und atme – atme Rom. Es kribbelt im ganzen Körper. Endlich wieder da …

Der erste Spaziergang, das erste gemütliche Schlendern, der erste cafè lungo in einer Bar – das erste Mal und doch schon so oft gemacht. Und ich atme. Jeder Atemzug lässt mich mehr ankommen. Vergessen wo ich herkam – jetzt und hier.

Am Abend koche ich. Wenn ich den Kopf drehe sehe ich durch das Fenster den beleuchteten Palazzo gegenüber. Das Abendessen, der Wein und der ausgedehnte nachmittägliche Spaziergang fordern ihren Tribut und lassen uns früh zu Bett gehen. Und es ist, als flüstert mir Rom ins Ohr: „Sogni d’oro“!


21.01.

Die Piazza weckt uns. Marktstände werden aufgebaut. Das römische Leben beginnt. Frühstück mit einem fantastischen Ausblick. Wem soll ich dafür danken? Die Sonne begleitet uns. Piazza Navona – Berninis Vier-Flüsse-Brunnen ist wieder verpackt, nur ein paar Monate währte sein kurzes Intermezzo, in dem er seine volle Schönheit zeigte. Wenig Touristen, aber viele scolari.

2010 – das Sterbejahr von Caravaggio (ich verneige mich, verneige mich voller Bewunderung) jährt sich zum 400. Male. Seine in der ganzen Stadt verteilten Bilder sind Pflicht – bei jedem Romaufenthalt. Sant’Agostino: die „Madonna di Loreto“. Original oder Kopie? Diese Frage stellen wir uns – aber erst ein paar Tage später. Vor dem Eingang eine kauernde „Aiuto“-Frau. Die Treppen von Sant’Agostino sind ihr Arbeitsbereich. Jede Kirche hat seinen eigenen selbständigen Unternehmer.

Entlang der alten Pilgerstraße erreichen wir das Museo dell’Ara Pacis. Moderner Tempel in Weiß, die Sonne reflektierend. Moderne Architektur als Behüter der Antike. Eine Symbiose, die mir gefällt. In den Kellerräumen eine Ausstellung: „Desegno e Design“. Hier zeigt sich Italien von seiner kreativen Seite. Hier wird man wieder daran erinnert, was doch alles aus bella Italia kommt: die Bialetti, die Vespa, die Isetta, die Pavoni, die Barilla, die Baci, die … und auch Laura Biagiotti, die diese Ausstellung sponsert. Von ihr stammt auch das Parfum „ROMA“.

Modeaufnahmen an der Spanischen Treppe. Das Modell posiert in exklusiver haute couture – Rom in seiner natürlichen Schönheit. Jede Stufe, die man hinaufsteigt macht sich bezahlt. Die Kirche Trinità dei Monti thront hoheitlich am Pincio und erstrahlt samt Obelisk nach jahrelanger Restaurierung in neuem Glanze. Im Gegensatz zur Biblioteca Hertziana, die immer noch eingerüstet auf Befreiung wartet. Die wie zum Schrei geöffneten Münder der Fenster- und Türumrahmungen, scheinen hinter den Baugerüsten, die wie Gefängnisgitter wirken, ihrem Frust freien Lauf zu lassen. Wer kann es ihnen verdenken? Wie viele Jahre noch müssen sie so zubringen?

Verweilen mit schweifendem Blick über das centro storico. Vorbei an der majestätischen Villa Medici führt unser Weg durch den Park zur Galleria Borghese. Schlangen von Menschen vor dem Eingang. Doch dieses Mal ist nicht nur Bernini der Magnet, sondern eine Caravaggio-Bacon-Ausstellung. Werden versuchen telefonisch Karten zu bekommen.

Im Caffè delle Arti beim Museum für moderne Kunst eine Kaffeepause. Mit der Straßenbahn fahren wir zum Campo Verano, dem großen Friedhofsgelände neben der Universität La Sapienza im Studentenviertel San Lorenzo. Ganz in der Nähe des Eingangs ist eine Inschrift zu finden: „Quella che siete fummo, quello che siamo sarete“, was soviel heißt wie „Was ihr seid, sind wir gewesen – was wir sind, werdet ihr sein“. Wie wahr …

Die Gegensätze, die man hier findet, spiegeln das wirkliche Leben. Die Reichen und Angesehenen haben sich hier Denkmäler gesetzt, denn auch im Tod gibt es Unterschiede. Prachtvolle Mausoleen, Sarkophage mit Engelsfiguren zeugen von Reichtum und verschwenderischer Ausstattung. Der einfache Römer hingegen ruht in schmucklosen Grabnischen, die sich, mit Plastikblumen geschmückt, aneinander reihen wie Schließfächer am Hauptbahnhof. Endstation von einfach bis deluxe, vom Einfamilien-Mausoleum bis hin zum mehrstöckigen Grabnischen-Hochhaus. Bestattungskultur der anderen Art.

Die Linea 3 bringt uns nach Trastevere. Im Caffè di marzio an der Piazza S. Maria in Trastevere. Mit Blick auf die älteste Marienkirche Roms genießen wir unseren Cafè lungo. Die Sonne steht mittlerweile tief – es wird kühl.

Im Apartment machen wir es uns gemütlich. Trinken Tee, lesen und genießen es in Rom zu sein. Zum Abendessen gönnen wir uns eine von Roms besten Pizzen im „Baffetto 2“ – ein einfaches Lokal und sehr „römisch“. Es ist eine Filiale des berühmten, in allen Reiseführern aufgeführten „Baffetto“ in der Nähe der Piazza Navona. Hier im „2“ geht es weniger touristisch zu, die Pizzen sind aber genauso gut und hauchdünn.

Ein Abendspaziergang, gepaart mit einem kleinen Einkaufsbummel in der Galeria Alberto Sordi, lässt den zweiten Abend in Rom ausklingen. Buona notte!

 
Lieber Heinz,
wieder einmal ein poetischer Spaziergang mit Dir durch das geliebte Rom. Das ist ein wirkliches Abendvergnügen.
Trotzdem werde ich wohl meine Besuche auf dem Campo Verano weiter alleine machen müssen. Die "Schließfächer" sind für meine Frau einfach zu erdrückend.

Bis zum nächsten Gang
Ludovico
 
Lieber heinbeck62!

Ich habe soeben den Beginn deines Berichtes gelesen und bin von der Poesie deines Textes und deiner Bilder beeindruckt!

Da wir heuer vom 31.1. bis zum 4.2.2010 in Rom waren (unsere 4. Romreise), bin ich schon sehr neugierig darauf, was du an den weiteren deiner Romtage und vor allem an unseren "gemeinsamen" Reisetagen in Rom gesehen und mit der Seele aufgenommen hast.

lg
Paganus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Heinz,

herzlichen Dank für den Beginn Deines wie immer wunderschönen und ganz besonderen Reiseberichts und die außergewöhnlichen Fotos!
Ich freue mich sehr, dass Du uns wieder an Deinen Erlebnissen teilhaben lässt und bin gespannt auf Deine römischen Spaziergänge!

Lieben Gruß

Angela
 
Caro Heinz,

auch von mir ein Dankeschönnn und freu mich schon auf ein weiteres mitspazierengehen.

Irgendwie scheint es zu kribbeln.... das Reisevieber !!!


tanti saluti

Marlies
 
Moin - Moin Heinz!


... auch ich darf sagen:

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Anfang Deines Berichtes


:nod: Ich freue mich schon jetzt sehr auf die Fortsetzung :nod:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Buona sera heinzbeck -
Deine Rom-Spaziergänge haben einen überaus starken Romitisschub ausgelöst. :nod: und :cry: = mit Freude und auch mit sehnsuchtvollem Herzen bin ich mit durch Rom gegangen.
Vielen Dank für den Beginn Deines poetischen Reiseberichtes, auf den ich schon sehr gespannt war und der wieder gehalten hat was die Ankündigung versprach... Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung der "passeggiate dei romani".
Pasquetta
 
Lieber Heinz,

mit größtem Vergnügen lese ich Deinen Bericht - und nicht den ersten Deiner tollen Berichte - aus der Sicht eines "Römers" mit den wundervollen Fotos aus ganz besonderen Perspektiven.

Vielen herzlichen Dank für Deine Eindrücke, die mich immer wieder inspirieren!


Anna :)
 
Römisches Tagebuch – 20.01.-03.02.2010 (Teil 2)

22.01.

Wir werden „römisch“ geweckt. Lautstark bieten die Markthändler ihre Waren feil. Heute sind es vor allem Haushaltsartikel. Öffne die Schlafzimmerfenster – der Himmel ist wolkenlos, ein helles Blau, die Sonne wirft ihre ersten Schatten auf die Häuser. An die 13 Grad minus in Deutschland verschwende ich nur einen kurzen Gedanken. Vielleicht treffen wir uns heute Abend mit Dr. Alessandro Canestrini von RomaCulta.

Was steht heute auf dem Plan? Nichts … Wenn man 14 Tage in Rom ist, hat man die Freiheit, keinen genauen Plan aufstellen zu müssen. Was wir heute nicht machen, machen wir eben morgen oder übermorgen oder gar nicht. Unsere vielen, vielen Romaufenthalte haben uns aus diesen Zwängen befreit – ein Gottesgeschenk.

Die Via Giulia, die erste Schnellstraße Roms, wie uns später Fulvio Avignonesi della Lucilla erklären wird, werden wir in den nächsten Tagen sehr oft entlang gehen. Sie wurde von Papst Julius II. della Rovere im Jahr 1508 baulich veranlasst und trägt bis heute seinen Namen. Sie führt uns auf den schnellsten Wege zum Vatikan. Dort besuchen wir den Campo Santo Teutonico – eine kleine stille Oase inmitten des Vatikanstaates. Hier ist die Cousine eines guten Bekannten beerdigt, aber auch viele berühmte Persönlichkeiten aus deutschen Landen, wie z. B. Joseph Spithoever (1813–1892), der 1846 an der Piazza di Spagna die erste deutsche Buchhandlung in Rom eröffnete. Auch das Grab von Prälat Ludwig Kaas (1881–1952) befand sich im Campo Santo. Kaas war u. a. Leiter der Fabbrica di S. Pietro und in dieser Eigenschaft maßgeblich an den Ausgrabungsarbeiten unter der Confessio von St. Peter beteiligt. 1965 wurde auf Veranlassung von Papst Paul VI. der Leichnam in die Deutsche Kapelle in den Grotten von St. Peter überführt.

Auf der Piazza San Pietro ist noch die lebensgroße Krippe samt überdimensionalem Weihnachtsbaum aus Belgien aufgebaut und wird von japanischen und spanischen Reisegruppen mit Fotoapparaten geradezu bombardiert. Wir nutzen das sonnige Wetter, setzen uns an die Kolonnaden und beobachten. Das touristische Treiben auf dem Petersplatz ist interessant, manchmal amüsant, oft ruft es aber auch ein Kopfschütteln hervor.

In der Nähe der „Opus Dei“-Zentrale befindet sich unser Stamm-Caffè beim Vatikan, das wir in den nächsten Tagen immer wieder besuchen werden. Unser Spaziergang führt uns in Richtung Engelsburg. Beim Justizpalast überqueren wir den Tiber und landen wieder einmal an der Piazza del Popolo. Auch hier gönnen wir uns ein Sonnenbad, das so ungemein wohl tut. Besteigen den Pincio, gehen Richtung Spanische Treppe, steigen diese heute mal hinab und schlendern quer durch die Stadt zurück ins Apartment. Kaum zu glauben, dass wir fast 6 Stunden unterwegs waren. Unterwegs besorgen wir noch die Zutaten für unser Abendessen. Beim Bäcker sind wir schon bekannt und so weiß die freundliche Bedienung genau, was wir möchten: tre panini di crusco e un mezzo di pane con olive.

Nach dem Abendessen ein Anruf von Dr. Canestrini. Er holt uns ab und wir verbringen einen interessanten und vergnüglichen Abend in einer Enoteca, in der Nähe des Campo dei fiori bei einem/mehreren Gläschen fantastischem Rotwein, der uns vom Chef empfohlen wird.

Vor dem Zu-Bett-Gehen noch unser allabendlicher Rundgang in der näheren Umgebung. Buona serata, Roma!



23.01.

Finesettimana. Unten auf der Piazza ist es ruhiger als sonst. Wie schon die Tage vorher – strahlend blauer Himmel. Wenn das keine Einladung für einen weiteren ausgedehnten Spaziergang ist?! Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Die Gassen des morgendlichen Roms wirken wie verlassen. Aber das wird sich im Laufe des Tages ändern. Wochenende heißt auch, dass viele Wochenend-Touristen in Rom einfallen.

Bei der Piazza Mattei machen wir kurz Halt um die Fontana delle Tartarughe zu bewundern. Ich mag diesen außergewöhnlichen Brunnen sehr – und nicht nur, weil ich ein Schildkröten-Liebhaber bin. Beim Bau der Fontana im Jahr 1585 soll auf Entwürfe von Raffael zurückgegriffen worden sein. Die Schildkröten sind aber erst 100 Jahre später hinzugefügt worden und gaben damit dem Brunnen seinen endgültigen Namen.

Wir durchqueren das Ghetto, in dem es immer etwas zu entdecken gibt und gelan-gen zum Kapitol. Hier steht eine meiner Lieblingskirchen Roms: Santa Maria in Aracoeli. Die breite Treppe, die zur Kirche hinaufführt ist antik. Die Stufen wurden von alten Tempelanlagen wiederverwendet – recycelt sozusagen. Oben angelangt, entfaltet sich ein wunderschöner Blick. Rom liegt einem zu Füßen – nein, tut sie nicht, man selbst liegt dieser Stadt zu Füßen, immer – auch hier oben.

Gewaltige Starschwärme ziehen über den azurblauen Himmel. In atemberaubender Geschwindigkeit vollführen diese kleinen Vögel Kapriolen und Richtungsänderungen und man hat das Gefühl sie tun das aus Freunde, aus purer Freude, weil sie den Winter hier verbringen und Rom auch noch aus einer nur ihnen vorbehaltenen Perspektive sehen dürfen.

Auf der Rückseite des Kapitols steigen wir hinab zur Via dei Fiori Imperiali, dieser breiten Paradestraße, die Benito Mussolini über die antiken Ausgrabungsstätten der Kaiserforen bauen ließ, um die Piazza Venezia mit dem Kolosseum zu verbinden. Von hier machen wir einen kurzen Abstecher zur Kirche SS. Cosma e Damiano. Diese relativ kleine Kirche ist immer wieder einen Besuch wert. Nicht nur wegen der herrlichen Mosaikarbeiten am Triumphbogen und in der Apsis, sondern auch aufgrund der wunderschönen Krippendarstellung, die in einem Nebenraum während der Advents- und Weihnachtszeit gezeigt wird.

Das Colosseo umrunden wir schnell, denn mittlerweile sind die Wochenend-Touristen aktiv und da gehört natürlich auch das Colosseo zum Pflichtprogramm und vielleicht noch ein Erinnerungsfoto mit einem der als Gladiatoren oder Imperatoren verkleideten Animateure mit ihren Holzschwertern und Plastikschilden. Und schon einige Meter hinter dem Kolosseum ist wieder Ruhe. So auch bei San Clemente, die wir noch kurz vor ihrer Mittagsschließung besuchen.

Nun finden wir endlich auch Zeit für unseren ersten Cafè lungo. Als Espressoliebhaber ist es für mich fast schon ein Zeremoniell. Und nirgends trinkt man bessere Espressi als in Italien. Obwohl es schon Unterschiede gibt von Bar zu Bar. Einen der schrecklichsten wird im Caffè Campo dei fiori angeboten. Entweder liegt es an der Kaffeesorte oder der Barista hat von der Zubereitung keine Ahnung.

Im Parco Traianeo sind die Römer mit ihren Kindern und/oder Hunden unterwegs und erfüllen diese grüne Oase, durch die wir gemächlich flanieren, mit Leben. Kinder in Faschingskostümen bewerfen sich gegenseitig mit Konfetti und hinterlassen farbige Spuren, die sich spätestens beim nächsten Regen auflösen.

Spontan entschließen wir uns, zum Campo dei fiori zurückzukehren, um dort bei Cafè und Aqua ein wenig zu Lesen und die Sonne zu genießen. Die Tische auf der Sonnenseite des Platzes sind voll besetzt. Jeder scheint sonnenhungrig zu sein. Die Gemüsehändler, die seit den frühen Morgenstunden hier ihre üppigen Waren feil bieten, sind lautstark dabei, ihre Stände abzubauen. Dass sie Spaß daran haben, das merkt man, es ist nicht zu überhören. Musiker warten bereits am Bruno-Giordano-Denkmal auf ihren Einsatz.

Bruno Giordano – jedes Mal, wenn ich an ihm vorbei gehe, verneige ich mich innerlich. Dieser für seine Zeit (*1548 ) sehr fortschrittlich denkende Priester, Dichter und Philosoph zog sich den Zorn der Kirche zu, weil seine Ansichten über eine unendlich materielle Welt nicht nur ein Jenseits ausschlossen, sondern auch einen Beginn – sprich die Schöpfung und ein Ende – sprich das Jüngste Gericht. Auch an Jesus als Sohn Gottes hatte er seine Zweifel. Giordano wurde 1593 in der Engelsburg eingekerkert und wartete dort auf seinen Prozess der Inquisition, der sieben Jahre der Vorbereitung in Anspruch nahm. Im Jahre 1600 wurde er 52jährig am Campo dei fiori auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Erst 400 Jahre später - im Jahr 2000 - erklärte der Vatikan, seine Ermordung sei auch aus kirchlicher Sicht Unrecht.

Diese Gedanken habe ich stets, wenn ich hier sitze. Trotz des schlechten Cafès bleiben wir über eine Stunde und genießen dieses Ambiente, das selbst hier in Rom einzigartig ist.

Nach dem Abendessen haben wir noch einen Termin in der Galleria Borghese. Für 21 h konnten wir gerade noch zwei Karten reservieren. Und diese Uhrzeit war bereits ein eingeschobener Sondertermin, um den Besucherandrang Herr zu werden. Natürlich musste auch die Galleria Borghese Caravaggio eine Ausstellung widmen, nachdem dort einige seiner berühmtesten Bilder hängen. Um dem Ganzen noch einen zusätzlichen Pep zu geben, stellte man Caravaggios Meisterwerken Bilder des in Irland geborenen Künstlers Francis Bacon (1909–1992) gegenüber, der zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts gezählt wird. Von ihm gibt es viele Selbstportraits und er sagte dazu: „Es gibt keinen vernünftigen Grund, wieso man sich selbst malen sollte. Aber die Menschen um mich herum sterben wie die Fliegen und so bleibt mir nichts anderes übrig!“

Ich musste amüsiert darüber lachen, als ich das las. Wie gesagt, war die Ausstellung ein riesiger Erfolg, aber dem Künstler Bacon tat man damit keinen Gefallen. Seine wirklich sehenswerten Bilder (eines hängt sogar in der vatikanischen Sammlung moderner Malerei), hatten im direkten Vergleich zu Caravaggio keine Chance. Man kam, ging schnell an Bacon vorbei und blieb bei Caravaggio staunend stehen. Das hat Francis Bacon nicht verdient.

Meine Highlights der Galleria Borghese sind und bleiben die Skulpturen von Gianlorenzo Bernini. Ich bekomme sogar jetzt beim Schreiben Gänsehaut, wenn ich daran denke. Was dieser Mann dem Marmor abwringen konnte ist einzigartig. Mein Favorit: „David mit der Schleuder“. Dieser Gesichtsausdruck (vielleicht ein Selbstportrait von Bernini) nimmt mich gefangen, starre fast wie hypnotisiert darauf und kann mich nur widerwillig trennen.

Der Weg zurück ins Apartment ersetzt den abendlichen Spaziergang. Wir lassen den restlichen Abend gemütlich ausklingen.

Buona notte, Bruno Giordano, buona notte Caravaggio!

 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, dass Du uns wieder auf Deine Spaziergänge mitnimmst!
Blauer Himmel, Sonne und ganz sicher: kein Schnee ...

Viele Grüße
Claude
 
Moin Heinz,

danke für die genussvolle Mittagspause, die du mir wieder geschenkt hast.

Deine Fotos bieten wieder ganz besondere Perspektiven. Einfach klasse:thumbup::nod::!:

Gruß gengarde
 
Moin - Moin Heinz!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den schönen Bildern

:!::!::!:

Ich freue mich wirklich sehr auf die noch folgenden Tage und begleite Euch sehr gerne weiter ...


Gruß - Asterixinchen :)
 
Römisches Tagebuch – 20.01.-03.02.2010 (Teil 3)

24.01.

Domenica – wieder grüßt die Sonne, als wir die Fenster öffnen. Besuchen den sonntäglichen Gottesdienst in der Anima. Die deutsche Nationalkirche ist gut gefüllt. Ich komme gern hierher – die Predigten von Rektor Franz Xaver Brandmayr sprechen mich an.

Eine SMS erreicht mich. Unser Besuch, für die nächsten 4 Tage ist am Fiumicino gelandet und auf dem Weg zum Apartment. Verlassen vorzeitig den Gottesdienst. Fast zeitgleich treffen wir zu Hause ein. Das Wiedersehen verlegen wir spontan in die Caffètteria im Chiostro del Bramante. Hier seinen Cafè oder Cappuccino zu trinken ist schon besonders. Anschließend durchstreifen wir das centro storico. Vieles, was wir die Tage vorher gesehen haben, sehen wir erneut. Kein Problem, denn mit anderen Menschen sieht man vieles auch mit anderen Augen und entdeckt das eine oder andere Neue.

Am Corso gibt es eine große Ausstellung über Grace Kelly: „Princess Grace“. Diese wurde vom Fürstenhaus Monaco zusammengestellt. Gezeigt werden Fotos, Tagebücher, Schriftstücke, Filmplakate, Filmausschnitte, Kleider und Modeaccessoires, Schmuck und andere persönliche Gegenstände dieser interessanten Frau. Eine Ausstellung, die zwar mit Rom nichts zu tun hat, aber dennoch sehr sehenswert ist, wenn man sich ein wenig für solche Dinge interessiert.

Unser Besuch liebt Krippen – somit werden unsere Spaziergänge immer wieder in die verschiedensten Kirchen führen. Der abendliche Weg führt uns aber ins „Baffetto 2“, wo wir erneut hervorragend Essen.

Buona notte.


25.01.

Eine SMS weckt mich. Fulvio Avignonesi della Lucilla möchte uns heute Mittag auf einen Cafè treffen, um die Führung, die wir am Dienstag mit RomaCulta haben werden zu besprechen – che bello.

Gehe zum Bäcker um die Ecke und hole frische panini zum Frühstück. Auf der Piazza ist schon mächtig was los, das römische Leben voll im Gange. Auf dem Wege zur Vatikanischen Post kommen wir auch am Complesso Monumentale S. Spirito in Saxia vorbei und entschließen uns spontan an einer Führung teilzunehmen, die nur zwei Mal pro Woche angeboten wird und auch nur dann, wenn mindestens 10 Personen daran teilnehmen. Wir warten und zählen und haben Glück. Die Führung ist in italienischer Sprache, aber man kann einigermaßen folgen.

Demnach gehen die Ursprünge des Santo Spirito in Saxia-Komplexes auf 727 n. Chr. zurück. Der Saxenkönig Ina gründete diese Herberge für Pilger, die nach Rom kamen um das Grab des Apostel Petrus zu besuchen. Der Komplex, der durch Feuer und Plünderung zerstört worden war, wurde unter Papst Innozenz III. 1198 wieder aufgebaut und in ein allgemein zugängliches Krankenhaus für Arme und ausgesetzte Babys umgewandelt worden. Papst Sixtus IV., der auch „der große Baumeister“ genannt wurde, gab einen Freskozyklus in Auftrag, der die Geschichte des ehemaligen Krankenhauses, seines Wiederaufbaus und die Beschreibung seines eigenen Lebens zum Inhalt hat.

Der Corsia Sistina ist 120 Meter lang und wird durch einen achteckigen Tiburio in zwei gleichgroße Säle geteilt. Diese wurden Sala Lancisi und Sala Baglivi genannt, nach den zwei berühmten Ärzten, die in diesem Krankenhaus tätig waren. Im Original auch erhalten ein wunderbares Marmorportal aus dem 15. Jahrhundert, genannt „Portale del Paradiso“ und die sog. „Babyklappe“.

Die beiden großen Säle bieten sich - ihren Ausmaßen wegen - natürlich für Modeschauen, Ausstellungen und andere Events geradezu an. Seit einiger Zeit wird der gesamte Komplex einer eingehenden Renovierung unterzogen und dann hoffentlich für die Allgemeinheit wieder zugänglich sein.

Die Führung hatte über eine Stunde gedauert. Zwischenzeitlich begann es leicht zu regnen. Wir erledigen noch schnell unsere Postangelegenheiten und treffen uns anschließend mit Fulvio Avignonesi in einem Lokal am Campo dei fiori, um unseren gemeinsamen morgigen Nachmittag zu planen.

Mit Schirmen ausgerüstet lassen wir uns vom schlechten Wetter nicht die Laune verderben und durchstreifen das Borgo Pio. Das gute am Regen: man macht mehr Cafè-Pausen. Und so entdecke ich in einer Bar im Borgo eine für mich neue Tassen-Collection von Illy mit dem Thema: Petro Almodóvar. Das Design ist so wie seine Filme, ungewöhnlich und schrill. Ich kann nicht widerstehen und kaufe mir zwei der Espresso-Tassen. Nicht billig, aber schön und eine wunderbare Hommage an Penélope Cruz.

Auf der Piazza San Pietro ist kaum etwas los. Die Wochenend-Touristen sind wieder aus Rom verschwunden und das regnerische Wetter tut sein übriges. Wir nehmen die Gelegenheit beim Schopfe und statten Sankt Peter einen Besuch ab. Wie oft bin ich schon hier gewesen und doch nimmt mich die Größe, das Monumentale immer wieder gefangen. Wie konnte man damals nur so etwas bauen? Sogar heute, mit all unseren technischen Mitteln, wäre es eine nicht leicht zu schaffende Aufgabe. Trotz – oder gerade wegen des verschwenderischen Prunks, sehe ich in Sankt Peter nie das Gotteshaus, das es eigentlich ist. Für mich ist es ein monumentales Grabmal für den Mann, der Jesus noch persönlich gekannt hat, aber religiöse Gefühle kommen hier nicht auf.

Seit vielen Jahren hatten wir das Museo Storico in der Sakristei von San Pietro nicht mehr besucht und entschlossen uns spontan dazu. Neben den vielen einzigartigen und wertvollen Kirchenschätzen wird auch ein frisch restauriertes mit Edelsteinen besetztes Kruzifix aus dem 6. Jahrhundert gezeigt. Der Audio-Guide führt uns über eine Stunde durch das relativ kleine Museum.

Draußen ist es inzwischen Dunkel geworden. Es ist immer noch feucht-kühl. Zu Hause gibt es erst einmal frisch gebrühten Tee zum Aufwärmen und dann wird relaxt. Jeder auf seine Weise. Das Abendessen führt uns heute in das gleich um die Ecke liegende Ristorante „La Pollarolla“, wo wir uns für zwei Stunden den kulinarischen Genüssen hingeben. Den Abendrundgang lassen wir heute mal ausfallen.

Buona notte, amici.

 
Zuletzt bearbeitet:
Moin - Moin Heinz!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den wieder sehr schönen Bildern


Bei mir wurde beim Lesen der neuen "Tagesberichte" wieder ein riesiger "Romitisschub" ausgelöst ( dabei war ich erst in Rom )


Gruß - Asterixinchen :)
 
Je mehr ich hier so lese, desto größer wird die Sehnsucht. Nun ja - noch gut 100 Tage, dann sieht mich die Urbs wieder.

Viele Grüße
Claude
 
Hallo Heinz,

dein Bericht ist spitze. Da freut man sich wirklich gleich dreimal mehr auf den eigenen Urlaub
 
Hallo Heinz,
man merkt an der entspannten Berichtsweise und den gut gesehenen Detailaufnahmen, daß Du ohne jegliche Hast durch Rom schreiten konntest. Kompliment für die Bilder!:thumbup:
 
Römisches Tagebuch – 20.01.-03.02.2010 (Teil 4)

26.01.

Der viele Wein von gestern Abend fordert seinen Tribut. Der Wecker hat alle Hände voll zu tun, um uns aus dem Bett zu bekommen. Der Himmel zeigt eine ähnliche Stimmung. Trotzdem soll es heute ein sehr interessanter Tag werden.

Menschenschlangen vor dem Eingang zum Palazzo Venezia. Alle möchten in die Ausstellung „Il Potere e la Grazia“. Wir haben keine Lust uns anzustellen und gehen weiter zum Kapitol. Denn auch hier wird z. Zt. eine Ausstellung angeboten: „Michelangelo – architetto a Roma“, die wir uns unbedingt ansehen möchten. Außerdem sind die Kapitolinischen Museen immer einen Besuch wert. Die gezeigten Exponate über Michelangelo als Architekten faszinieren mich. Besonders gefällt mir seine Handschrift. Ich schreibe heute noch meine privaten Briefe mit Füllfederhalter und zähle damit wohl schon zu den Exoten.

Im dortigen Caffè gönnen wir uns eine kleine Pause, bevor wir die regulären Räume der Kapitolinischen Museen besuchen. Es ist interessant zu beobachten, wie diszipliniert, ruhig und aufmerksam japanische Schulklassen den Ausführungen ihrer Führer folgen. Ganz anders als die italienischen, die mit lauter Artikulation als ungeordneter Menschenknäuel in einen Raum einfallen. Manchmal stört es mich, manchmal muss ich darüber lächeln. Es gehört halt auch zur italienischen Mentalität.

In dem hellen, mit Glaskuppel überdachtem Raum, in dem das Original der Reiterstatue Marc Aurels präsentiert wird, ist eine Erzieherin dabei, einem kleinen weinenden Mädchen den Bauch zu massieren. Die Kleine hat anscheinend Bauchweh. Die anderen sitzen staunend auf dem Boden, mit großen Augen die riesige Bronzestatue bestaunend. Eine Führerin sitzt mitten drin und versucht kindgerecht den kleinen bambini römische Geschichte näherzubringen.

Da wir um 13 h in der Via di S. Eligio sein sollen, brechen wir auf. In dieser Seitenstraße der Via Giulia befindet sich die Chiesa di S. Eligio degli Orefici. Es regnet in Strömen und große Wasserpfützen auf den holprigen Kopfsteinplasterstraßen machen das Gehen schwierig. Dort treffen wir auf Kunsthistoriker Fulvio Avignonesi von RomaCulta. Diese Kirche aus dem 16. Jahrhundert ist neben San Pietro die einzige architektonische Arbeit von Raffael. S. Eligio ist Sitz der Bruderschaft der Goldschmiede. Die Kirche ist für Besucher nicht zugänglich, aber Fulvio hat für uns einen Besichtungstermin ermöglicht. Raffaels Entwurf war sicher beeinflusst durch Bramantes Stil. Die Kuppel wurde von Baldassare Peruzzi gebaut. Peruzzi erbaute nicht nur die Villa Farnesina, er war auch einige Jahre Baumeister von San Pietro. Begraben ist er im Pantheon.
Einer der Maler, dessen Werke man in der kleinen Kirche findet, war Taddeo Zuccari, der vor allem für die Familien Farnese und Orsini tätig war.

Ganz in der Nähe von S. Eligio befand sich unsere nächste Station, das „Oratorio del Gonfalone“. Dieses ebenfalls unzugängliche Kleinod der Freskenkunst war eine ehemalige Kirche und ist im Besitz der Bruderschaft des Gonfalone. Diese Bruderschaft erhielt im 16. Jh. vom Papst einmal pro Jahr die Erlaubnis einen Inhaftierten frei zu sprechen und sich um die Wiedereingliederung zu kümmern. Die großflächigen Wandfresken im Stil der italienischen Manierismusmalerei haben die Passionsgeschichte Christi zum Inhalt. Zu den unterschiedlichen Malern zählen z. B. Frederico Zuccari, Marco Pino, Jacopo Bertoja und Cesare Nebbia. Von November bis März finden hier Konzerte statt. Mitglied des Ehrenkollegiums ist u. a. Mons. Georg Ratzinger aus Regensburg, der hier schon selbst Konzerte gab. Nebenbei lernen wir auch den Präsidenten der Bruderschaft Emilio Acerna kennen, der für uns noch zwei Konzertkarten für kommenden Donnerstag organisiert.

Nach einer kurzen Cafè-Pause in einer Bar begeben wir uns im Regen zur dritten Station, die wir uns zusammen mit Fulvio ansehen möchte: die Galleria Spada, die sich im Palazzo Spada in unmittelbarer Nähe des Campo dei fiori befindet. Der Palazzo ist vor allem durch eine Sache sehr bekannt: dem perspektivischen Säulengang. Dieser ca. 9 Meter lange Gang gaukelt einem durch seine geschickte Bauweise eine doppelte visuelle Länge vor. In jedem Reiseführer steht zu lesen, dass dieser Säulengang dem Baumeister Francesco Borromini zugeschrieben wird, der 1635 auch Restaurierungsarbeiten an der Fassade gemacht hat. Doch die heutigen Wissenschaftler sind sich einig: Borromini ist keinesfalls der Erbauer. Der Palazzo ist ein Renaissancegebäude und gehörte dem Kardinal Bernardino Spada. In den Räumen wird eine bedeutende Kunstsammlung aus dem 17. Jahrhundert präsentiert. Fulvios Erklärungen und Ausführungen sind so interessant, dass die Zeit wie im Fluge vergeht.

Hier verabschieden wir uns von Fulvio Avignonesi und bedanken uns dafür, dass er uns wieder einmal Rom von einer ganz speziellen Seite gezeigt hat.

Nach einer kurzen Pause versuchen wir erneut unser Glück beim Palazzo Venezia, um uns die Ausstellung „Il Potere e la Grazia“ anzusehen. Auch jetzt stehen Besucher an der Kasse an, aber bei weitem nicht mehr so viele als heute morgen. Der Eintritt ist kostenlos und an der Kasse erhält man ein Ticket zum Nulltarif. Es ist eine sehr umfangreiche Ausstellung, mit vielen Exponaten aus den verschiedensten Museen und Galerien. Gezeigt wurden Gemälde, Ikonen und Glasfenster mit Portraits von und Szenen mit Heiligen. Obwohl auch ein Caravaggio zu sehen gewesen ist, so war der Publikumsmagnet ohne Zweifel das Gemälde „San Giovanni Battista“ (Hl. Johannes der Täufer) von keinem Geringeren als Leonardo da Vinci. Das Bild wurde vom Pariser Louvre zur Verfügung gestellt.

Diesen ereignisreichen Tag möchten wir gebührend abschließen und belohnen uns mit einem fantastischem Antipasti-Menü im „L’Orso ´80“.

Buona notte, bella Roma.


27.01.

Heute werde ich liebevoll geweckt. Mehr verrate ich nicht … Wie jeden Morgen mache ich das Frühstück. Die Brötchen haben wir noch gestern spätabends auf unserem Nachhauseweg beim Bäcker mitgenommen. Finde ich schon toll, wenn man um 23 h noch zum Bäcker gehen kann.

Obwohl der Himmel stark bewölkt ist, hat es aufgehört zu regnen. Das möchten wir nutzen und fahren mit Bus/Straßenbahn zur Piazza Buenos Aires. Ganz in der Nähe befindet sich das berühmte Coppedè-Viertel, das mit seinen ungewöhnlichen Palazzi und Häusern im italienischen Jugendstil so ganz anders ist und irgendwie fremd und fantastisch anmutet. Gino Coppedè war aber weitaus mehr als nur ein Jugendstilepigone. Er begriff seine Architektur als Symbiose diverser Epochen und Stile, von mittelalterlichen Elementen bis zu ornamentalen Motiven aus dem 19. Jahrhundert. Leider ist einer der Palazzi momentan in restauro und somit eingerüstet. Eine elegante und sicherlich teuere Wohngegend, das merkt man schon daran, weil sich einige Botschaften hier angesiedelt haben.

Wir suchen eine Bar und genehmigen uns den ersten Cafè lungo des Tages. A piedi gehen wir zur Galleria Borghese, durchqueren den Park, steigen den Pincio hinab zur Piazza del Popolo, trinken am Corso Cafè lungo numero due, kaufen in der Via del Babuino Kleinkinderschuhe zu einem stolzen Preis und an der Piazza di Spagna Lederhandschuhe. Auf Cafè lungo numero tre im Caffè Greco müssen wir leider verzichten, weil dieses seit Mitte Januar wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen hat. So setzen wir uns in die Caffètteria Feltrinelli in der Galeria Alberto Sordi. Die Kombination von Buchhandlung und Bistro finde ich eine geniale Kombination. Leider gibt es das bei uns noch viel zu selten.

Zwischenzeitlich hat sich die Sonne wieder durchgesetzt und weil unseren Gast, der morgen wieder nach Deutschland zurückfliegt, hohe Minustemperaturen und Schnee erwarten, machen wir noch einmal einen ausgedehnten Spaziergang. Dieser führt uns nach Trastevere zur dortigen Basilika, zur Chiesa Santa Cecilia und zu dem Kirchlein S. Bartolomae. Wir überqueren die Tiberinsel und sind gegen 18 h wieder zurück im Apartment.

Zusammen mit unserem Gast statten wir dem „Baffetto 2“ noch einen gemeinsamen Besuch zum Abendessen ab. Come sempre perfetto!

Buona notte.

 
Moin - Moin Heinz!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den wieder sehr schönen Bildern


... ach ja - Rom ( tiefer Seufzer ) :!:


Gruß - Asterixinchen :), die auch zur Fraktion der Füllfederhalterbenutzer zählt ( nicht immer - aber häufig - gerade zum Unterschreiben und für "wichtige" Briefe )
 
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