In Italiens Restaurants fehlt das Geld für vieles

dentaria

Augustus
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Stammrömer

Nein, die Krise in der italienischen Gastronomie ist wohl traurige Realität – wie in vielen anderen Lebensbereichen des Belpaese. Zeitungsberichte zeugen seit Jahren davon. Die Ursachen sind schnell gefunden. Es fehlt vielen Betrieben an Einnahmen. Die Pro-Kopf-Ausgaben für Restaurantbesuche stagnieren in Italien seit langem bei 1200 € pro Jahr. Der jährliche Durchschnittsumsatz pro Gaststätte liegt mit rund 220 000 € laut Angaben der EU-Statistikbehörde deutlich unter dem deutschen, dem französischen und dem spanischen Niveau, das jeweils 300 000 € beträgt. In Grossbritannien sind es sogar über 500 000 €.
 
Man kann eben nur so viel Geld ausgeben, wie da ist. Und das ist bei den meisten Italienern - vor allem den jungen - limitiert.
Und da leider das Preisniveau in italienischen Gaststätten durchaus die Höhen der genannten Länder erreicht, sind die Gaststätten halt nicht besonders voll. So ist es. Und besonders innovativ in der Preisgestaltung ist man auch nicht. Während z.B. die allermeisten französischen Gaststätten - sogar besternte - mittags ein verbilligtes Menü, im allgemeinen Formule genannt anbieten, sind die meisten italienischen Betriebe noch nicht soweit. Es werden mehr, zugegeben, aber mit der Situation in Frankreich ist das noch bei weitem nicht zu vergleichen. Und mittags 30-40 € auszugeben kann sich eben nicht jeder leisten.
 
Leider haben die italienischen Betriebe nach der Euro-Einführung weiter wie zu Lira-Zeiten munter ihre Preise um rund 5% im Jahr erhöht. Vor dem Euro ging das, denn die Lira hat abgewertet und die Löhne sind entsprechend gestiegen. Dass das nach der Euro-Einführung nicht mehr so war, haben die italienischen Betriebe viele Jahre lang nicht kapiert. Und das war der Ursprung des Übels. An diesen Anfangssünden laboriert die italienische Gastronomie bis heute.
 
Leider haben die italienischen Betriebe nach der Euro-Einführung weiter wie zu Lira-Zeiten munter ihre Preise um rund 5% im Jahr erhöht.

Und wenn die Gäste erst mal weg sind bleiben sie das in der Regel auch.

Wobei die Lokale bei den Hotspots in Italien meiner Meinung nach immer noch sehr gut von den Touris leben.
 
Na, das ist doch ganz einfach: Wer eine billige Ferienwohnung (oder wohl besser gesagt: eine "überbilligte" bzw. illegale) mietet, der tut das nicht zuletzt darum, um sich selbst billige Mahlzeiten zubereiten zu können.

Edit: Übereinstimmung mit Claude - nur wenige Sekunden vor meiner Antwort.
 
Nun, vielleicht nicht alle und nicht immer - aber die meisten schon; jedenfalls meistenteils.

So jedenfalls entspricht es m.E. unserer Erfahrung aus den Reiseplanungs-Threads.
 
Nun, da mag man mir nun vielleicht ausnahmsweise (und mehr sage ich dazu nicht!) mangelnde Quellen-Forschung vorwerfen - aber es möge doch bitte keiner hier im Forum so naiv tun, nicht wissen zu wollen, wie oft wir gelesen haben als Begründung für die Wahl einer Ferienwohnung, dass man darin selbst kochen bzw. seine eigenen Mahlzeiten zubereiten könne.

Wobei es selbstverständlich keinerlei Unterschied macht ob nun morgens, mittags, abends oder nachts.

Es steht halt auf der einen Seite das berechtigte Interesse der römischen Gastronomen - und auf der anderen Seite das Interesse der Touristen.
 
Übrigens:
(...) mittags 30-40 € auszugeben kann sich eben nicht jeder leisten.
Nein, natürlich nicht.

Und zwar weder die hierdurch (unmittelbar) angesprochene Zielgruppe der Italiener - noch die der (ausländischen) Touristen.

Jedoch sitzen die Letztgenannten natürlich am längeren Hebel ... derzeit jedenfalls.
 
Natürlich kochen Ferienwohnungsurlauber mehr selbst als Hotelurlauber, das liegt ja mangels Möglichkeit in Hotels in der Natur der Sache. Das Problem bezieht sich aber auf ganz Italien, also auch auf Gegenden, in denen der Tourismus nicht die überragende Rolle spielt. Und da muss ich auf meine obigen Ausführungen verweisen. Die beziehen sich nämlich auch auf ganz Italien. Wir kommen da rum. Es ist kein spezifisch römisches Problem.
 
Nun, da mag man mir nun vielleicht ausnahmsweise (und mehr sage ich dazu nicht!) mangelnde Quellen-Forschung vorwerfen - aber es möge doch bitte keiner hier im Forum so naiv tun, nicht wissen zu wollen, wie oft wir gelesen haben als Begründung für die Wahl einer Ferienwohnung, dass man darin selbst kochen bzw. seine eigenen Mahlzeiten zubereiten könne.

Das mag durchaus sein. Aber ich erinnere mich, dass du auch ganz gerne von deinen gemütlichen Abenden mit Wein und Picknick auf der Dachterrasse deiner Unterkunft hier berichtet hast. Ebenso vom nah gelegen Supermarkt.

Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man einige Abende so verbringt und sich dafür im Supermarkt mit Getränken und Essen versorgt. Solch nette Abende sind es doch, die den Aufenthalt erst richtig nett machen bzw. die in der Erinnerung besonders schön sind.
 
Es geht hier jedoch nicht um das (bzw. nicht um ein) "Glashaus" - sondern darum, dass speziell Airbnb ganz allgemein erheblich beiträgt zum Ruin der italienischen Gastronomie.
 
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