Bericht: Impressionen aus der Lombardei - Erholung am See und schöne Städte

Crema

Unsere Fahrt ging weiter Richtung Süden. Unser nächstes Quartier war für zwei Nächte in Cremona und auf dem Weg dorthin machten wir Station in Crema. Noch bevor wir in den Ort selbst kamen, stiegen wir kurz aus bei der schönen Renaissancekirche Santa Maria della Croce:






Eine wirklich sehr schöne, außergewöhnliche Kirche. Auch die moderne Bronzetür gefiel uns sehr gut. Leider hatten wir nicht Zeit, uns sehr lange aufzuhalten, denn auch in Crema selbst wollten wir zumindest den Dom ansehen, bevor wir gegen Abend in Cremona erwartet wurden.

Wir fanden einen Parkplatz am Rande der Altstadt und gelangten von dort in wenigen Minuten zum Centro. Der Campanile grüßte über die Dächer und so fanden wir schnell den Weg zum Duomo.





Diese lombardische Romanik erinnerte uns durchaus an die apulische, die wir im letzten Jahr "entdeckt" hatten. Und neben diesen schönen Detailaufnahmen fand der BEVA auch wieder Gefallen an Spiegelungen:


Der Innenraum sehr harmonisch und ausgewogen, dabei erstaunlich hell - nicht nur wegen der Sonne. ;)


Es wurde gerade die Abendandacht vorbereitet, so dass wir auch hier nicht sehr viel Zeit zur Verfügung hatten. Aber für einen Rundgang reichte es, wir waren beglückt von einem wunderbaren Raumeindruck, sahen schöne Altargemälde und ganz außergewöhnliche, künstlerisch gestaltete Altarstufen.






Ein weiterer Abstecher vor Cremona führte uns zum Santuario di Santa Maria della Misericordia.



Es steht einsam in der Landschaft, wie schon bei Santa Maria della Croce war außer uns niemand da, der die Kirche besichtigen wollte.
Offenbar werden die ehemaligen Klostergebäude irgendwie (landwirtschaftlich?) genutzt, denn der eine oder andere ging durch das Tor dort ein und aus.


Auch diese Kirche ist ein sehr schöner Renaissancebau, von Bramantes Architektur beeinflusst, freilich in bescheidenerem Ausmaß und weniger elegant als dessen architektonisches Meisterwerk, Santa Maria delle Grazie in Milano:






Für Romkenner erstaunlich und faszinierend zugleich, wie der Architekt von dieser monumentalen, aber gleichzeitig filigranen Bauweise wenige Jahre später (1502) im Tempietto bei unglaublicher Reduzierung der äußeren Maße dennoch zu einer "Monumentalität im Kleinen" gelangt, die dann in der Kuppel des Petersdoms durch seine Nachfolger wiederum ins Monumentale erweitert wurde.




 
Mt grosser Freude habe ich die schönen Photos und interessanten Informationen über Crema gefunden. Vielleicht interessiert Euch ja noch wem die Bronzetüren von S. Maria della Croce und die wirklich traumhaft schönen Altarstufen im Dom von Crema zu verdanken sind:



Auch die moderne Bronzetür gefiel uns sehr gut.

[...] ganz außergewöhnliche, künstlerisch gestaltete Altarstufen.



Beides sind Werke des leider bereits verstorbenen Künstlers Mario Toffetti aus Bergamo, der in der ganzen Gegend viele Kirchen mit seiner Kunst bereichert hat. Vor ein paar Monaten habe ich mich genauer mit seinem Werk beschäftigt als ich einen Beitrag über seine Porta del Rosario (S. Maria Maggiore) für den Thread über römische Kirchenportale hier im Forum zusammengestellt habe. Siehe: Römische Kirchenportale - Seite 7

Zu den drei (!) Bronzeportalen von Santa Maria della Croce habe ich nur ganz wenig Informationen im Netz und vor allem leider nur eine einzige kleine Detailaufnahme gefunden.

Santuario S. Maria della Croce - Crema (Cremona)

A ricordo del V Centenario, nel 1990 vennero messe in opera le tre porte di bronzo, a due battenti. Sono opera dell’artista Mario Toffetti. Sono a basso rilievo per non turbare la ricca decorazione esterna. Sono molto belle. Furono realizzate in fusione unica a "cera persa". Sintetizzano all’esterno i temi fondamentali del Rosario: la gioia, il dramma, la gloria; e all’interno sintetizzano le tre virtù teologali: fede, speranza, carità.
Thema der 1990 geschaffenen Aussenseiten der Türflügel ist, wie an S. Maria Maggiore in Rom, der Rosenkranz! Sie stellen Freude, Leid und Herrlichkeit dar. An den Innenseiten sind Glaube, Liebe und Hoffnung dargestellt.

Von den Stufen im Dom von Crema mit Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament, sowie weiteren Werken Toffettis für den Dom, findet man mehr Bilder im Netz. Es waren die letzten Werke des Künstlers.

Hier ein paar Links zum Stöbern:
L'ambone arriva nella Cattedrale l'ultima scultura dell'artista Toffetti completa l'arredo del presbiterio | MONDO PADANO.it

Duomo, arrivano le opere di Toffetti - La Provincia
Restauro del Duomo, ecco le prime immagini - La Provincia
Duomo di Crema le prime immagini dei restauri - La Provincia

Il Nuovo Torrazzo - Crema
TOFFETTI E I GRADINI DEL DUOMO
ARRIVATA LA CATTEDRA DEL DUOMO
E' SCOMPARSO MARIO TOFFETTI
CELEBRATO IL FUNERALE DI TOFFETTI
 
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Liebe Simone,

ganz herzlichen Dank für Deine netten Worte und die wie immer grandiose Recherche!
Da wir ja, wie Du weißt, sehr unvorbereitet diese Reise begonnen haben, war es für uns fast immer überraschend, was es alles Schönes zu entdecken gab. So auch der Dom in Crema mit den schönen Altarstufen. Deine Links sind sehr inieressant und ich werde sie mit mehr Zeit noch genauer studieren.
Mal sehen, vielleicht ergibt sich ja auch nächste Woche ein Blick auf das Portal in S. Maria Maggiore. ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Cremona

Unsere Fahrt dauerte nun gar nicht mehr lange, das Navi führte uns zuverlässig in die Strasse am Rande der Altstadt, wo unsere kleine Wohnung, die wir für zwei Nächte gemietet hatten, lag.
Auspacken, kurz umziehen, die Fahrräder abladen und ab gings con i bici in die Innenstadt. Dort gibt es eine (kleine) Fußgängerzone, wie wir sie nie gesehen hatten: mit blauen schlangenförmigen Bemalungen und Sitzgruppen in Form von Holzwürfeln, die alle paar Meter aufgestellt waren und wo sich bis spät in die Nacht die Leute in Grüppchen trafen.


Dort fanden wir dann auch draußen ein Plätzchen in einer Osteria und aßen - leider ziemlich geplagt von Stechmücken - zu Abend. Anschließend erkundeten wir die weitere Altstadt und kamen schließlich zur zentralen Piazza del Duomo, wo das Nachtleben in vollem Gange war. Es war ein ausgesprochen milder Abend und nachdem wir ein paarmal durch die angrenzenden Gassen geradelt waren, setzten wir uns in eines der Cafès und gönnten uns zu später Stunde einen leckeren Drink vor grandioser Kulisse.




Im Reiseführer stand, dass dieser Campanile der höchste Italiens sei, was ich später im Internet bestätigt fand:
Schon erstaunlich, wenn man z.B. San Marco im Blick hat! ;)
Bis ins 20. Jahrhundert blieb der Torrazzo mit 112 Metern der höchste italienische Kirchturm. Dann wurde neben dem neugotischen Dom in Mortegliano ein moderner Campanile errichtet, der knapp höher ist.(Wikipedia)
Ein gelungener Beginn eines schönen Kurzaufenthalts! :thumbup:

Nach einer - trotz mitgebrachtem Ventilator, ohne diesen wäre es gar nicht gegangen! - sehr heißen Nacht machten wir uns auf zu einer ausgiebigen Besichtigung der Stadt. Für uns als Musiker war Cremona bisher nur im Gedächtnis als Mekka des Geigenbaus und selbstverständlich gibt es hier auch immer noch eine ganze Reihe anerkannter Werkstätten - wenn auch nicht mit ganz so klingenden Namen wie vor ca 450 Jahren. ;) Doch dazu später!

Nicht bewusst war uns bis zum Studieren des Reiseführers im Vorfeld der Fahrt, was es dort an wunderschönen Bauwerken zu sehen gibt, der abendliche Eindruck hat uns wunderbar darauf eingestimmt.

Als Erstes fuhren wir wieder zur Piazza del Duomo, tranken dort den ersten Cappuccino und begannen die Besichtigung dann mit dem Dom.






Auch auf deutsch gibt es Infos: Dom von Cremona Wikipedia
Da gerade eine Messe begann, begnügten wir uns mit diesem kurzen Blick und besuchten zuerst das daneben liegende Baptisterium:



Ein wunderbar schlichter Bau, im Gegensatz zum überaus reich geschmückten Innenraum des Domes, der uns ebenfalls sehr gut gefiel.

Weiter ging es dann zur ehemaligen Basilika San Lorenzo, wo seit 2009 das archäologische Museum untergebracht ist. Eine wunderbare Sammlung, die in diesem herrlichen Raum bestens zur Geltung kommt und Zeugnis ablegt von der römischen Geschichte des Ortes. (Auf der verlinkten Seite gibt es auch einen virtuellen 360° Blick).




Römische Würfel:


Wir hatten uns eine Museums-Kombi-Karte gekauft und machten uns deshalb auf zum nächsten Museum, nicht ohne unterwegs dem großen Renaissancekomponisten Claudio Monteverdi - geb. in Cremona. gest. in Venedig - unsere Verehrung zu überbringen:


Dann also das
Museo Ala Ponzone
(Auch hier gibt es wieder schöne 360° Darstellungen! :thumbup:)

Schon das Treppenhaus originell und einladend ...


... ebenso wie die umfangreiche Gemäldegalerie, die neben vielen durchaus schönen Bildern auch ein besonderes Highlight zu bieten hat:




Daneben gibt es schöne Intarsienarbeiten ...


... und eine kleine (Privat-) Instrumentensammlung.
Im Gegensatz zum später besuchten Museo del Violino durfte man hier fotografieren:


Nach diesen schönen Eindrücken hatten wir Hunger und stärkten uns in einem netten kleinen Lokal an der Piazza Antonio Stradivari.



Nun stand ja noch der Besuch des Duomo aus, dafür ließen wir uns Zeit und schauten in Ruhe die beeindruckenden, teilweise durchaus von Michelangelo inspirierten Fresken an. Das Licht war nun noch schöner als am frühen Morgen.





Der letzte Programmpunkt dieses Tages war dann das Museo del Violino.




Wie schon erwähnt durfte man leider nicht fotografieren, dafür u.a. einige der schönsten Instrumente von Stradivari, Amati, Guarneri etc. in Vitrinen bewundern - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.
Besonders interessant fand ich, dass im Audioguide u.a. Aufnahmen verfügbar waren von sehr vielen, beim alle drei Jahre stattfindenden Wettbewerb preisgekrönten und dort ausgestellten Instrumenten.

Danach ließen wir den Tag ruhig ausklingen, lauschten noch den letzten Takten von Haydns Abschiedssinfonie, dargeboten in einem Innenhof von einem Jugendorchester ...


;) :thumbup: ;)

... und warfen vor der Fahrt zurück zur Wohnung noch einmal einen Blick auf die abendliche Piazza.



 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn dieser Berichtsteil noch nicht fertiggestellt ist, habe ich mir doch schon die nächtlichen Aufnahmen aus der Stadt der Geigenbauer mit Vergnügen angesehen. Das Ensemble bestehend aus Dom, Baptisterium und Glockenturm gefällt mir sehr gut. Solche italienischen Plätze sind unvergleichlich schön.

Ich bin gespannt, was Du uns noch von Cremona zeigen wirst.
 
Inzwischen gibt es etwas mehr zu sehen, aber noch ist der Berichtsteil nicht ganz fertiggestellt. ;)
 

Ich sehe schon, Cremona ist eine Reise wert!

Ein schöner Sommerabend und ein Caravaggio locken.

Vielen Dank, liebe Angela.​
 
Piacenza

Am nächsten Morgen hieß es dann schon wieder Abschied nehmen, denn unsere kurze Reise durch die Lombardei sollte uns an diesem Tag über Piacenza und Parma nach Mantua führen, wo wir dann wieder ein Quartier für zwei Nächte reserviert hatten.
Wir kamen gegen 10.30 Uhr in Piacenza an, ließen das Auto im Parkhaus und spazierten durch die Fußgängerzone zum Hauptplatz, der Piazza Cavalli - warum sie so heißt wird gleich deutlich werden. Unterwegs gönnten wir uns noch einen Cappuccino in einem netten Strassencafè und waren somit gut gerüstet für den Besuch.


Hauptgebäude dieser Piazza ist der Palazzo Gotico:




Die beiden beeindruckenden Reiterstandbilder zeigen den Herzog von Parma und Piacenza, Alessandro Farnese und dessen Sohn und Nachfolger Ranuccio I. Farnese.


Wenige Schritte, genau genommen an einer der Seiten des Platzes, etwas zurückgesetzt, liegt die Kirche San Francesco, die Architektur im Stil der lombardischen Gotik, die Innenausstattung aus dem frühen 17. Jahrhundert.



Wie so oft in Italien ist es schwierig, die Besuchszeiten gut zu planen, und so hatten wir sowohl für diese Kirche als auch für den Dom und San Savino nur wenige Minuten Zeit. Denn die lange Mittagspause abzuwarten hätte bedeutet, auf mindestens eines der nächsten Zwischenziele zu verzichten, das wollten wir nicht.
Also gingen wir schnell weiter zur Cattedrale:



Auch hier ein ähnliches Bild: Die Architektur ganz mittelalterlich,
im Inneren Fresken hauptsächlich des frühen 17. Jahrhunderts.


Die Fresken der Kuppel stammen von Guercino:


Die letzte Besichtigung in Piacenza führte uns dann zur Kirche San Savino. Diese romanische Kleinod wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen und waren sehr beeindruckt von den wunderbaren Kapitellen und den unglaublich fantasievollen und ausdrucksstarken Fußbodenmosaiken der Krypta.









Dann war es leider schon 12.30 Uhr, wir hatten sowieso Glück, diese Kirche noch sehen zu können,
der Dom hatte schon um 12 Uhr geschlossen.

Unser weiterer Weg führte uns anschließend zur einsam gelegenen Abtei Chiaravalle.

 
Liebe Angela,

vielen Dank für die schönen Eindrücke von Piacenza. Ich habe mir auch die anderen von dir beschriebenen Städte gerade noch einmal angeschaut. Vor allem Crema hat mein Interesse geweckt weil ich gerade das Buch von Beppe Severgnini "La testa degli Italiani" mit dem deutschen Titel: "Überleben in Italien...." der wieder in seine Heimatstadt Crema zurückgezogen ist weil er sich so wohl dort fühlt.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Angela,

vielen Dank für die schönen Eindrücke von Piacenza. Ich habe mir auch die anderen von dir beschriebenen Städte gerade noch einmal angeschaut.

Das freut mich, liebe Tizia!
Wie schon geschrieben wären wir gerne überall länger geblieben und auch so manches Wunschziel musste noch gestrichen werden - aber wir werden sicher irgendwann wieder kommen. Das Schöne war u.a., dass es dort überall so gut wie keine Touristen gibt - außer uns natürlich ... :~
 
Abbazia di Chiaravalle della Colomba



Diese sehr einsam gelegene Zisterzienserabtei liegt ziemlich genau zwischen Piacenza und unserem nächsten Zwischenziel, Parma. Wir kamen dort an am frühen Nachmittag, auf einer Bank am neugestalteten Platz vor der Kirche ruhte sich im Schatten eines Baumes ein Ehepaar aus. Wir gesellten uns zu ihnen und ein kleines Gespräch ergab, dass sie aus Strasbourg stammen und wie wir auf die Öffnung des Klosters warteten. Pünktlich um 14.30 Uhr - wie dort vermerkt und auch auf der Homepage nachzulesen - öffneten sich die Tore und wir traten zuerst in den wunderbaren Kreuzgang.





In der Kirche gibt es wunderschöne ausdrucksstarke Kapitelle ...



... und im Kapitelsaal eine interessante Dokumentation sowohl über den Orden, als auch über die damaligen Konstruktionshilfsmittel.




Mit vielen schönen Eindrücken im Gedächtnis und auf der Speicherkarte ;) verabschiedeten wir uns von diesem beschaulichen Ort, wo wir vier Besucher die Einzigen waren.


 

Diese, die Gewölbe tragenden Kapitelle finde ich auch immer sehr schön und interessant. Danke für diese informativen Fotos.
 
Liebe Angela,

vielen Dank für diesen schönen Bild-Berichtsteil.

Diese Kirche ist wirklich zusammen mit dem Kreuzgang wunderschön. Am besten gefällt mir dennoch das Foto von dir und deinem BEVA. :)

Viele Grüße

Tizia
 
Dieses Bild hat der Monsieur aus dem Elsaß gemacht. ;)

Es freut mich, dass die Fotos die schöne Stimmung offenbar gut rüberbringen. :nod:
 
Nach längerer Pause soll nun auch dieser Bericht zu Ende geführt werden. ;)

Parma

Bevor wir am Abend dieses Tages unser letztes Quartier in Mantua bezogen, wollten wir auf jeden Fall noch Parma besuchen, was sich absolut gelohnt hat. Sowohl der Dom als auch das Baptisterium zählen zu den Höhepunkten unserer Fahrt.

Da wir ja unsere Fahrräder dabei hatten, stellten wir das Auto am Rand der Innenstadt ab und begannen den Besuch mit einer kleinen Fahrt durch den Parco Ducale.



Über eine kleine Fußgänger-/ Radfahrerbrücke gelangten wir dann in die Innenstadt, wo unser erstes Ziel die Kirche Santa Maria della Steccata war. Eine sehr schöne Renaissancekirche mit üppigem Freskenschmuck im Inneren.





Nur wenige Meter weiter - mit dem Fahrrad sozusagen ein Katzensprung - kamen wir schon zur Piazza del Duomo, wo ebenso wie in Cremona das schöne Ensemble aus Cattedrale und Battistero zu bewundern ist.



Der Schmuck des Innenraums ist wirklich außerordentlich prachtvoll, die meisten Fresken stammen aus der Spätrenaissance und erinnern z.T. an Michelangelos Deckenfresko in der Sixtina, aber auch spätgotische Wandmalereien findet man hier. Der folgende Bilderbogen soll das illustrieren.












Wir sind schon absolut überwältigt, doch sollte das Baptisterium diesen Eindruck sogar noch verstärken. Als wir vom Dom dorthin gingen konnten wir eine nette Szene beobachten, eine Gruppe italienischer Damen, aufgereiht im Schatten der Taufkirche, bei dieser Hitze schon verständlicher (ein Mann war auch dabei - und ihr Führer. ;))




Und dann waren wir in dem überwältigenden Innenraum. Wunderbare Kapitelle, ausdrucksstarke Fresken und etwas ganz Besonderes: Aus den Freskennischen heraustretende, plastizierte Engelsfiguren und andere Skulpturen.








Ganz erfüllt von diesen herrlichen Bildern fuhren wir weiter und kamen am Abend in einem kleinen B&B in Mantua an.

 

Na, dieser Abstecher hat sich aber wirklich gelohnt! :thumbup:

Viele Dank für die wunderschönen Bilder.​
 
Mantua
Vormittag: Camera degli Sposi, Duomo, Palazzo del Te

Am Abend waren wir im B&B Villa Citadella angekommen und nach kurzem Einrichten mit den Fahrrädern losgefahren Richtung Innenstadt. Ich hatte vorher erkundet, dass man wunderbar am Bahndamm entlangfahren kann, dann an den Seen entlang um die Stadt herum, das war wirklich schön.




Ich hatte mir im Führer ein schönes Restaurant ausgesucht, das fanden wir auch und genossen ein ganz hervorragendes Abendessen in der Taverna Cinquecento, sehr zu empfehlen. :nod:

Am nächsten Morgen, nach einer unruhigen, da trotz Klimaanlage sehr heißen Nacht, fuhren wir wieder mit den Rädern in die Stadt und gleich zur Piazza Sordello und dem Palazzo Ducale.


Hier der Blick auf den Dom


Wir wussten, dass es schwierig sein könnten, Karten zu bekommen, da die Hauptattraktion, die Camera degli Sposi, nur für wenige Wochen während der Restaurierungsarbeiten geöffnet war.


Doch wir hatten Glück und warteten nur 10 Minuten, bis wir unsere biglietti hatten und durch den Innenhof zum Seitentrakt geschickt wurden, da die Camera degli Sposi getrennt vom übrigen Palazzo zu besichtigen war, allerdings mit dem gleichen biglietto.
Dort angekommen hatten wir das große Glück, einen sehr kulanten Aufseher zu erwischen. Offiziell darf man nur 5 Minuten in dem Raum bleiben, was jedem deutlich am Eingang gesagt wird. Mittlerweile ist Fotografieren erlaubt, sehr erstaunlich, und als der Aufseher sah, dass wir uns sehr ruhig verhielten und in die wunderbaren Fresken vertieft waren, hier und da ein Bild machten, ließ er uns gewähren, ohne uns zu ermahnen. Die meisten Besucher kamen kurz rein und gingen nach weniger als 5 Minuten wieder, einige Zeit waren wir beinahe allein in dem wirklich kleinen "Hochzeitszimmer". Nach ca. einer halben Stunde bekamen wir eine höfliche Aufforderung, doch nun weiter zu gehen, die fünf Minuten seien jetzt um ... ;) :thumbup:
Deshalb bekommt Ihr viele schöne Fotos. :nod:



Herrlich die Engel mit Schmetterlingsflügeln:




Darstellungen der herzoglichen Familie mit schönen Details:




Sehr detaillierte Darstellung des antiken Roms:




Auch die ornamentalen Elemente sehr schön:


Das Highlight ist aber sicher die Decke mit dem "Himmelsloch" und den das Hochzeitspaar beobachtenden Gestalten in toller perspektivischer Darstellung:





Da die Eintrittskarte des Museums den ganzen Tag gültig war beschlossen wir, die übrigen Räume des Palazzos am Nachmittag anzuschauen und jetzt, am späten Vormittag mit den Rädern zum Palazzo Te am Stadtrnd zu fahren. Vorher allerdings statteten wir noch dem gegenüberliegenden Dom einen Besuch ab.





Im Seitenschiff berührende Kreuzwegsdarstellungen aus Ton:



Wieder hinaus in die Sommerhitze ...


... und durch die Gassen zum Palazzo Te.
(Die Seite ist sehr informativ und lohnend).

Es folgt ein Bilderbogen des herrlichen Renaissanceschlosses.





Ein besonderer Raum, di Sala dei Cavalli:



Und natürlich besonders beeindruckend die Sala dei Giganti:


Nach diesen schönen Eindrücken waren wir müde und hungrig und froh,
wenige Meter weiter ein Restaurant zu finden, wo wir uns ausruhten und für den Nachmittag stärkten.







 
Zuletzt bearbeitet:
Die Eindrücke aus Parma haben mir sehr gut gefallen und aus dem noch unfertigen Mantua-Bericht zitiere ich nur folgende Photos aus der Camera degli sposi:


Sehr detaillierte Darstellung des antiken Roms:


8) 8)

Durch puren Zufall habe ich vor ein paar Tagen gelesen, dass die grossangelegte Restaurierung nun beendet ist und die Fresken Mantegnas ab dem 3. April wieder normal zugänglich sind. Siehe z.B.: Mantova riapre la Camera degli Sposi - Mantova - Arte.it oder E riapre la Camera degli Sposi - Tempo Libero - Gazzetta di Mantova und Mantova riapre la Camera di Mantegna a 3 anni dal sisma - 1 di 1 - Milano - Repubblica.it
 
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