Rom: Hooligans verwüsten Piazza di Spagna und beschädigen Barcaccia-Brunnen

Simone-Clio

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Im Vorfeld des Europa-League-Spiels von Feyenoord Rotterdam beim AS Rom heute um 19 Uhr ist es zu schweren Ausschreitungen an der Piazza di Spagna gekommen. Mehrere römische Polizisten wurden verletzt. Der Platz ist eine einzige Müllhalde und der erst vor ein paar Monaten restaurierte Barcaccia-Brunnen ist beschädigt.

Piazza di Spagna devastata*dai tifosi del Feyenoord, il Campidoglio: "Danni alla Barcaccia" * - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it

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Europa League, guerriglia in piazza di Spagna invasa dai tifosi del Feyenoord: danni e feriti - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it

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Unglaublich! :thumbdown :thumbdown

---------- Beitrag ergänzt um 18:51 ---------- Vorangegangener Beitrag um 18:28 ----------

Feyenoord-Anhänger liefern sich in Rom Straßenschlachten > Kleine Zeitung

Begonnen hatten die Krawalle am Mittwochabend, als einige Hundert Fans am Campo de Fiori im Zentrum Roms mit Flaschen und anderen Gegenständen auf die Beamten geworfen hatten. Diese gingen nach eigenen Angaben gegen die meist betrunkenen Anhänger vor, sechs Menschen wurden verletzt. Geschäftsbesitzer berichteten in italienischen Medien, sie hätten aus Angst ihre Geschäfte schließen müssen.
 
Ich glaube, dass ich die Folgen auf der Livecam beobachtet habe. Die Spanische Treppe war im oberen Teil menschenleer. Um den Brunnen lag viel Unrat verstreut. Der Platz war fast so voll wie der Petersplatz bei einer Generalaudienz.
 
Hier noch ein Artikel auf Deutsch.

Den Fußball abschaffen bringt wahrscheinlich auch keine Besserung. Dann suchen sich die Chaoten ein anderes Ventil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ludovico ROB schrieb:
Den Fußball abschaffen bringt wahrscheinlich auch keine Besserung. Dann suchen sich die Chaoten ein anderes Ventil.
Nein, natürlich nicht. Es wäre auch falsch den Fußball als Quelle des Übels auszumachen, denn diese selbsternannten Fans sind im Grunde nichts anderes als Störenfriede und Vandalen, die den Sport als inszenierte Bühne nutzen. Man sieht ja auch hierzulande, dass die Vereine mit ihren Stadienverboten und Co. nicht weit kommen. Das Ganze verlagert sich dann eben in andere Bereiche...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So ist es Ludovico. Dabei gibt es doch momentan wichtigere Probleme für das Sicherheitspersonal , wie randalierende Hooligans .

Gesendet von meinem GT-I9195
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat nichts mehr mit Sport zu tun - ja unglaublich und schlimm! Es gab anderswo auch ähnliche Vorfälle. Wo immer sie auch geschehen sind sie einfach nur völlig daneben!
 
Die am Barcaccia-Brunnen angerichteten Schäden sind leider irreparabel, er wird nie wieder sein wie vor dem 19.2. Hier sieht man Angestellte der Sovrintendenza ai beni culturali bei der Inspektion der Schäden: Dopo Feyenoord, la verifica: altri danni alla Barcaccia. "Irreparabili" - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it

I rilievi della sovrintendenza ai beni culturali sulla fontana della Barcaccia in piazza di Spagna, il giorno dopo le devastazioni da parte degli hooligan olandesi del Feyenoord. Durante la verifica sono stati trovati altri piccoli danni in aggiunta a quelli già accertati al candelabro della fontana, realizzata nel 1629 da Pietro e Gian Lorenzo Bernini ai piedi di Trinità dei Monti. "Si tratta per lo più di scheggiature provocate da vetri, e poi c'è quel pezzo rotto - ha spiegato Annamaria Cerioni, responsabile del servizio restauri - Un danno grave anche perché permanente, dal momento che quando un'opera come questa viene danneggiata non tornerà più come prima"
Spanische Treppe in Rom - Malträtierte Sehenswürdigkeit - Reise - Süddeutsche.de

Der barocke Brunnen, der im frühen 17. Jahrhundert nach den Plänen von Pietro Bernini fertiggestellt wurde, hat es seit langem nicht leicht. Die Spanische Treppe ist als Treffpunkt für feierfreudige Touristen bekannt, zuletzt wurde 2014 eine Restaurierung durchgeführt. Dass diese bereits wenige Monate später wieder umsonst sein würde, hatte so wohl niemand erwartet.
Europa League - Feyenoord-Randale in Rom werden zum Politikum - Sport - Fußball - Hamburger Abendblatt
 

Ja, das ist wirklich sehr traurig!

Ein 400 Jahre altes Kunstwerk im Nu beschädigt.

Die Strafen müssen drastisch sein!​
 
Ich dachte immer, dass die Vandalen zur Zeit der Völkerwanderung nach Spanien gewandert wären. Seit gestern wissen wir, dass sie sich im Gebiet der heutigen Niederlande angesiedelt haben. Aber Spaß beiseite: Da zu befürchten ist, dass sich so etwas wiederholt, sollte man überlegen, ob man künftig solch einen primitiven Mob nicht aus den historischen Innenstädten fernhält. Diese Menschen verwechseln Fußballspiel mit Krieg und haben vor Religion und Kultur keine Achtung. Glücklicherweise haben die Carabinieri ihnen rasch und unmissverständlich deutlich gemacht, wo die Grenzen liegen.
 
Ich dachte immer, dass die Vandalen zur Zeit der Völkerwanderung nach Spanien gewandert wären. Seit gestern wissen wir, dass sie sich im Gebiet der heutigen Niederlande angesiedelt haben. Aber Spaß beiseite: Da zu befürchten ist, dass sich so etwas wiederholt, sollte man überlegen, ob man künftig solch einen primitiven Mob nicht aus den historischen Innenstädten fernhält.

Normalerweise geschieht das ja auch. Zumindest bei Fangruppen und Vereinen, die einen gewissen Ruf haben. Deren Busse werden meist schon bei Autobahnkontrollen abgefangen und direkt zum Stadion eskortiert. Und aus diesem "Sektor" kommt dann niemand mehr raus. Selbiges geschieht mit Sonderzügen und -flügen, diese Leute werden dann auch gleich in Busse gesetzt und zum Stadion gebracht. Normalerweise erreichen dann nur noch kleine Gruppen und Einzelfahrer die Innenstädte, aber die zählen im Regelfall sowieso nicht zu den gewaltbereiten Kreisen.

Feyenoord-Fans sind bisher kaum negativ aufgefallen und daher bestand wohl zunächst auch kein Grund für Bewegungsverbote wie oben beschrieben.

Sehr bittere Sache, einerseits die Beschädigung eines Kulturguts, andererseits die möglichen Konsequenzen für friedliche Fans, also die große Mehrheit. Wir hatten im Oktober mit dem FC Bayern einen schönen Nachmittag an der Spagna, friedlich und entspannt. Ob es sowas noch geben kann?
 

Ja, ich erinnere mich sehr gerne an Deinen Bericht von der Piazza di Spagna vor dem Bayern-Spiel
friedlich und freundschaftlich
wie es sein muss
 
Das ist wirklich alles schlimm.

Im Internet sind Videos zu sehen, wie diese Vandalen ihre Geschäfte an den Palazzi verrichten.


Ja, das ist wirklich sehr traurig!

Ein 400 Jahre altes Kunstwerk im Nu beschädigt.

Die Strafen müssen drastisch sein!​

Da fällt mir immer ein Spruch ein:
Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, aber alle Professoren dieser Welt können ihn nicht wiederherstellen.

Nun wird zwar der Brunnen zu reparieren sein, aber es ist trotzdem unglaublich traurig, was so eine Schar in wenigen Minuten anrichten kann.
 
Inzwischen sprudelt das Wasser bereits wieder! :thumbup:

Barcaccia, dalla fontana torna a zampillare l'acqua - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it

2 Videos: La Barcaccia si riaccende, tra applausi e fiori a lutto. E la cronaca live di Sgarbi - Repubblica Tv - la Repubblica.it

Kommentar des Kunsthistorikers Vittorio Sgarbi.

In piazza anche lo storico dell'arte Vittorio Sgarbi che ha commentato con Repubblica Tv i momenti in cui la fontana è tornata in funzione
Barcaccia, Sgarbi: ''Anche l'amministrazione comunale usa monumenti come gli ultrà'' - Repubblica Tv - la Repubblica.it

(...) una perdita di coscienza collettiva del valore dell'arte
Sgarbi beziffert den materiellen Schaden auf nur 800 Euro und beklagt vor allem den Verlust des kollektiven Bewusstseins für den Wert der Kunst.
 
Feyenoord-Fans sind bisher kaum negativ aufgefallen und daher bestand wohl zunächst auch kein Grund für Bewegungsverbote wie oben beschrieben.

Mit den Fans von Feyenoord hat es immer wieder Probleme gegeben. Man sollte Kulturstätten grundsätzlich von sogenannten "Fangruppen" fernhalten. Es geht doch nicht, dass man eine Stadt wie Rom zurücklässt, als wäre sie eine Müllkippe. Der Fußball ist vielerorts ein Ventil für soziale Probleme geworden, und die sind in Rotterdam nicht gerade gering.

---------- Beitrag ergänzt um 06:20 ---------- Vorangegangener Beitrag um 06:12 ----------

Ludovico ROB schrieb:
Den Fußball abschaffen bringt wahrscheinlich auch keine Besserung. Dann suchen sich die Chaoten ein anderes Ventil.
Nein, natürlich nicht. Es wäre auch falsch den Fußball als Quelle des Übels auszumachen, denn diese selbsternannten Fans sind im Grunde nichts anderes als Störenfriede und Vandalen, die den Sport als inszenierte Bühne nutzen. Man sieht ja auch hierzulande, dass die Vereine mit ihren Stadienverboten und Co. nicht weit kommen. Das Ganze verlagert sich dann eben in andere Bereiche...


All dies mag aber damit zusammenhängen, dass dem Fußball ein Stellenwert eingeräumt wird, der ihm eigentlich nicht zukommt. Früher war er Spiel, dann wurde er Wirtschaftsfaktor, jetzt ist er vor allem nationales Ereignis. Leute wie Thomas Müller, die kaum einen geraden Satz herausbringen, stellen sich vor die Kamera, und die Öffentlichkeit lechzt nach jedem Wort von ihnen, als wäre es das Evangelium. Hier solltes manches auf ein vernünftiges Maß zurückgeschnitten werden. Mich haben die Bilder von Rom an Krieg erinnert, dabei ging es lediglich um Fußball.
 
All dies mag aber damit zusammenhängen, dass dem Fußball ein Stellenwert eingeräumt wird, der ihm eigentlich nicht zukommt. Früher war er Spiel, dann wurde er Wirtschaftsfaktor, jetzt ist er vor allem nationales Ereignis.
Leute wie Thomas Müller, die kaum einen geraden Satz herausbringen, stellen sich vor die Kamera, und die Öffentlichkeit lechzt nach jedem Wort von ihnen, als wäre es das Evangelium. Hier sollte manches auf ein vernünftiges Maß zurückgeschnitten werden. Mich haben die Bilder von Rom an Krieg erinnert, dabei ging es lediglich um Fußball.
Bin fast ganz deiner Meinung ... mit nur einem Unterschied: M.E. ist der Fußball nicht wirklich "nationales Ereignis". Sondern das ist lediglich der Tarn-Anstrich, der ihm - leider erfolgreich - verpasst worden ist seitens derjenigen, die am Wirtschaftsfaktor Fußball Unsummen verdienen.

Und genau dieselben Leute werden auch jedwedes vernünftige Zurückstutzen zu verhindern wissen.
 
All dies mag aber damit zusammenhängen, dass dem Fußball ein Stellenwert eingeräumt wird, der ihm eigentlich nicht zukommt. Früher war er Spiel, dann wurde er Wirtschaftsfaktor, jetzt ist er vor allem nationales Ereignis.
Leute wie Thomas Müller, die kaum einen geraden Satz herausbringen, stellen sich vor die Kamera, und die Öffentlichkeit lechzt nach jedem Wort von ihnen, als wäre es das Evangelium. Hier sollte manches auf ein vernünftiges Maß zurückgeschnitten werden. Mich haben die Bilder von Rom an Krieg erinnert, dabei ging es lediglich um Fußball.
Bin fast ganz deiner Meinung ... mit nur einem Unterschied: M.E. ist der Fußball nicht wirklich "nationales Ereignis". Sondern das ist lediglich der Tarn-Anstrich, der ihm - leider erfolgreich - verpasst worden ist seitens derjenigen, die am Wirtschaftsfaktor Fußball Unsummen verdienen.

Und genau dieselben Leute werden auch jedwedes vernünftige Zurückstutzen zu verhindern wissen.


Ich kann Dir da nur zustimmen. Als Kind hatte ich, wie viele andere Jungens aus meiner Klasse, Sammy Drechsels Buch "Elf Freunde müsst ihr sein". Gelesen von Dieter Hildebrandt, war es später auch auf Cassette zu haben. Das Buch erschien erstmals vor genau 60 Jahren. Die gefühlte zeitliche Distanz aber scheint größer, denn nichts davon ist heute mehr zu finden. Außer solchen - im weitesten Sinne - Fußballbüchern lasen wir aber auch Schwabs "Sagen des klassischen Altertums" oder das Was-ist-was-Buch über das antike Rom. Wären wir zu einem Fußballspiel nach Rom gefahren, es wäre uns niemals eingefallen, die historische Innenstadt zu verwüsten. Man konnte damals beides zugleich sein: fußballverrückt UND bildungsbeflissen. Heute ist beides ökonomisiert, der Fußball und die Bildung, und beides wird gegeninander ausgespielt.
 
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