Bericht: Herbstimpressionen von der Dordogne

gengarde

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Stammrömer
Der Anfang muss gemacht werden!

Vom 09.10 bis 18.10.2009 hatten wir wieder einmal Gelegenheit Frankreich von einer seiner besonders schönen Seiten kennen zu lernen. In einer Gruppe von 24 Personen genossen wir als ein lange befreundetes Quartett eine Woche an der Dordogne in Frankreichs Südwesten, im vielen Deutschen unbekannten küstenfernen Hinterland zwischen Bordeaux, Limoges und Toulouse.

Die Anreise aus Norddeutschland kann lang und ermüdend sein. Flüge, die Samstags in der Region landen, gibt es nicht zu halbwegs akzeptablen Preisen. Da fiel unsere Wahl auf den Autoreisezug. Eine Variante, die wir vier noch nicht kannten. Vorteil, wir konnten in Hildesheim vor unserer Haustür starten. Nachteil, man landet in Narbonne, fast am Mittelmeer und 340 km vom eigentlichen Ziel.

Wir ließen uns davon nicht abschrecken und fuhren Freitag um ca 15h los und waren am Samstag um 10h vom Zug entladen.


Die Fahrt war sehr angenehm, auch wenn die "Betten" im Vierer-Liegewagen nicht wirklich komfortabel sind. Der Zug fuhr jedoch gleichmäßig, der Service war aufmerksam, die Sauberkeit auch am nächsten Morgen noch oder wieder gut und sogar ein Baguettefrühstück mit heißem Kaffee wurde morgens ins Abteil geliefert.

Bis zum Treff am Abend mit der Reisegruppe blieb noch viel Zeit. So machten wir zunächst eine Stippvisite nach Port la Nouvelle am Meer.
Der Ort ist immer noch nicht wirklich hübsch, aber uns verbinden nostalgische Gefühle. Haben wir doch dort vor mehr als 30 Jahren in unserem ersten gemeinsamen Urlaub, einer Tour de France, Station gemacht, mit Zelten und einem eigentlich schrottreifen Sambabulli.


Die Sonne schien, aber es wehte ein scharfer Wind. An dem endlosen superbreiten und festen Sandstrand tat ein Spaziergang trotzdem gut.

Dann ging es weiter auf der Autobahn über Toulouse und Cahors bis zur Abfahrt in Soulliac.

Die Straße mäanderte von dort zum ersten Mal durch die verschlafen wirkende und recht verkehrsarme Gegend flussaufwärts wie die Dordogne.Das Navi führte uns über eine Nebenstrecke ans Ziel, die uns ein bemerkenswertes Brückenerlebnis bescherte.


Um 17h hatten wir sehr locker und recht entspannt unser Ziel erreicht, den Weiler Carennac .

Das Hotel Fenelon war unsere erste Herberge. und eine recht angenehme.

Vor dem Treff mi den übrigen Teilnehmern blieb genügend Zeit für einen ersten Rundgang.


Pures Mittelalter begrüßte uns. Es hatte ein wenig geregnet. Der Asphalt glänzte in der langsam wieder durchbrechenden Abendsonne. Auf den Straßen war so gut wie niemand unterwegs. Es war wunderschön und seltsam zugleich. In jedem Moment konnte D`Artagnan um die nächste Häuserecke geritten kommen. Eine prächtige aber entmenschte Kulisse. Am Fluss war die Stille fast greifbar.


Beim Wiedersehen mit den Anderen (wir kennen sie von vorherigen Reisen) schmeckte der Kir auf der Terasse. Wir entfachten mit Hallo unser eigenes Leben.


Und beim anschließenden Abendessen machten wir erste Bekanntschaft mit dem bekannt guten und bodenständigen Essen der Region und ersten Weinen des Südwestens.


Genug für einen ersten Tag.

Am Sonntag sollte es früh los gehen. Ein volles Programm wartete auf uns.

Fortsetzung folgt.

 
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Beginn Deines Berichtes mit den wunderschönen Bildern

:!: :!: :!:

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und bin recht gespannt wie es denn weitergehen wird ...



Gruß - Asterixinchen :), die gerne auch mal wieder in Frankreich weilen würde ...
 
Sonntag, 11.10.2009

Um 9h setzte sich unsere kleine Autokarawane aus 6 Fahrzeugen in Bewegung. das erste Ziel war die Gouffre von Padirac, auf deutsch übersetzt als der Schlund von Padirac. Leider waren wir zu früh. Fluch der Nachsaison. Rob, unser "Capo" (Italien ist häufiger unser Ziel) ließ kurzer Hand "aufsitzen" und wir kurvten zu einem "Reserve-Highlight".

Von der Cascade d`Autoire war zunächst nicht viel zu sehen. Dichte Nebelschwaden waberten. Ein steiler Wanderweg führte uns Berg an. Nach kurzem Aufstieg waren wir an einem schroffen bergüberhang mit Blick auf den Wasserfall angelangt, konnten aber nicht wirklich viel sehen. Von Minute zu Minute lichtete sich jedoch der Nebel und wir erhielten zumindest eine Ahnung von der Wirkung der Landschaft bei besseren Bedingungen. Im Frühjahr wird auch die Wassermenge spektakulärer sein. Der Wasserfall stürzt in eine tiefeingeschnittene Schlucht, den Cirque d`Autoire.


Nach dem Abstieg hatte sich der Nebel soweit gelichtet, dass die Sonne vorsichtig Oberhand gewinnen konnte. Wir machten einen kurzen Abstecher nach Autoire.

Der Ort gehört wie Carennac zur exklusiven Gilde der "Plus Beaux Villages de France".


Frankreich wie aus der Puppenstube. Ein Ort, der das Mittelalter unbeschadet überstanden zu haben scheint. Kein moderner Zweckbau trübt den Gesamteindruck. Die Grafen von Turennes haben den Ort wehrhaft angelegt. Ein Muss im Hundertjährigen Krieg, der prägend für das gesamte Dordognegebiet war.



Doch nun drängte die Zeit. Es ging zurück nach Padirac. Und die unzähligen Parkplätze rund um diese Sehenswürdigkeit hatten sich innerhalb der vergangenen Stunde schlagartig gefüllt.


Die Gouffre-de-Padirac ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs. 20 Millionen Menschen sollen sie bereits besucht haben. Umso erstaunlicher, weil die Umgebung die dünn besiedelste Region der Grande Nation ist (19 Einwohner/qkm).

Nun musste wir warten bis wir endlich Zugang zur Grotte bekamen. Es ging per Treppe oder Aufzug hinab in den Schlund. Diese Übersetzung haben die Franzosen für Gouffre gewählt. Ein ungebräuchliches Wort in Zusammenhang mit einer Landschaft. Aber spätestens nach dem Abstieg ist man beim Blick nach oben davon überzeugt, dass die Vokabel besser passt als der gebräulichere "Abgrund".


Unten erwartet die Besucher ein weiterer Abstieg auf ca 110m. Von dort führt der Weg durch eine gigantische Höhle, die von einem unterirdischen Fluss geschaffen worden ist. Nach einigen hundert Metern erreicht man einen unterirdischen See. Von hier geht es mit geführten Ruderkähnen weiter. Nach ca. 600m Bootsfahrt geht es dann mirt einem Führer weiter durch bis zu 94m hohe Hallenhöhlen mit riesigen Stalagtiten und kleinen Seen. Fotografieren ist streng untersagt. Bei der Rückfahrt mit dem Boot wird ein offizielles Gruppenfoto geschossen, das man für gutes geld erwerben kann. 50min. dauert die durchorganisierte Tour, dann erreicht man wieder das Tageslicht.

Für uns ging es nun weiter zu einem ganz anderen Höhepunkt des Quercy.


Rocamadour beschreibt der Dumont Reiseführer als eine Mischung aus Lourdes und Mont St. Michel.

Der Ort klebt spektakulär an einer Felswand. Es ist lange Zeit einer der wichtigsten Wallfahrtsorte gewesen. Man fand einen mumifizierten Leichnam, den heilig gesprochenen Amadour, dem bald viele Wunder nachgesagt wurden. Auch Könige wurden angezogen, die wie alle in Ketten die über 200 Stufen zum Heiligtum auf Knien herauf rutschten.

Fortsetzung folgt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den wirklich tollen Bildern und interessanten Impressionen



Gruß - Asterixinchen :)
 
Vielen Dank Gengarde, für die ersten Highlites Eurer Dordogne-Tour !

Diese Gegend hat vor ein paar Jahren meine bis dahin bestehende Abneigung gegen Frankreich (das war/ist bei mir in erster Linie ein Sprachproblem !) geheilt ! Wir haben damals dort herrliche Landschaften und unheimlich liebenswerte Menschen kennengelernt ! Das mag auch daran liegen, daß es dort (dank des 100-jährigen Krieges) immer schon etwas internationaler war !

Gruß

Friedrich
 
Herzlichen Dank an Asterixinchen und FestiNalente für die positiven Rückmeldungen.

FestiNalente schrieb:
Das mag auch daran liegen, daß es dort (dank des 100-jährigen Krieges) immer schon etwas internationaler war !
Ja, und die Engländer sind immer noch ganz vernarrt in die Region. Sie stellen mit Abstand die größte Touristengruppe des Auslands und "erobern" vielerorts auch per Häuschenkauf auf friedliche Weise erneut dieGuyenne und das Perigord zurück (durchaus zum Wohle der mittelalterlichen Dörfer).

Rocamadour ist ein Beispiel dafür. Nur 650 Einwohner leben hier, davon sicher nicht alle über das ganze Jahr. Eine weitgehend den Fußgängern überlassene Straße zieht sich zwischen 2 Stadttoren durch den Ort. Pittoreske Ecken wechseln mit unglaublichen Kitschbuden.





Der Wallfahrtsbereich setzt sich aus mehreren Kirchen und Kapellen zusammen. Die Basilika ist direkt an den Felsen gebaut und ist nur an drei Seiten gemauert. Gleich daneben liegt die Kapelle Notre-Dame mit der unscheinbaren aber verehrten schwarzen Madonna.


Es blieb noch Zeit in der milden Mittagssonne zu rasten. Gestärkt nach einem Baguette mit Salat und Rocamadourkäse (den in der Region allgegenwärtigen und sehr leckeren Ziegenkäsetalern) ging es weiter zur nächsten Station.

Fortsetzung folgt.
 
Ja, und die Engländer sind immer noch ganz vernarrt in die Region. Sie stellen mit Abstand die größte Touristengruppe des Auslands und "erobern" vielerorts auch per Häuschenkauf auf friedliche Weise erneut dieGuyenne und das Perigord zurück (durchaus zum Wohle der mittelalterlichen Dörfer).

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Vielen Dank für die schönen Bilder.
Leider kenne ich diesen Teil Frankreichs noch nicht,
aber er reizt mich schon, seit ich dieses Buch las.
Es bietet einen schönen Einblick in das Leben dort,
das Verhalten der Engländer,
aber auch in die Geschichte der Gegend.
 
Ja, und die Engländer sind immer noch ganz vernarrt in die Region. Sie stellen mit Abstand die größte Touristengruppe des Auslands und "erobern" vielerorts auch per Häuschenkauf auf friedliche Weise erneut dieGuyenne und das Perigord zurück (durchaus zum Wohle der mittelalterlichen Dörfer).

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Vielen Dank für die schönen Bilder.
Leider kenne ich diesen Teil Frankreichs noch nicht,
aber er reizt mich schon, seit ich dieses Buch las.
Es bietet einen schönen Einblick in das Leben dort,
das Verhalten der Engländer,
aber auch in die Geschichte der Gegend.

bei der Gelegenheit darf ich vielleicht (hab´ ich glaub´ich schon mal ;)) "Reklame" für "unser" Quartier in der Gegend machen ? (Wenn unerwünscht, liebe Mods, bitte löschen !) amourgnac.com

Gruß

Friedrich

P.S. DIE Ecke wäre übrigens auch eine schöne Gegend für das Projekt "Meine Kamera und ich - wie kommen wir beide zu noch besseren Bildern ?" :nod:
 
Lieber gengarde,

die ersten Teile Deines Berichtes habe ich soeben mit allergrösstem Vergnügen gelesen und ausser einigen Anregungen sogar unverhofft etwas mir Bekanntes entdeckt und zwar Deine Rocamadour-Bilder!

Im Sommer 2001 habe ich mit Freunden eine sehr schöne Frankreichreise unternommen, welche uns von der Ile de Ré nach Carcassonne und weiter in die Nähe von Cassis führte. Auf der Heimfahrt machten wir Station in Rocamadour, fuhren auch durch Figeac, für das wir zu meinem grossen Leidwesen keine Zeit hatten.

In Rocamadour waren wir an einem Sonntag und ich erinnere mich noch gut an das Schlemmermenü mit "foie gras" in allen Variationen, das wir dort genossen! Das so romantische Haus mit Souvenirgeschäft, das Asterixinchen so gut gefällt, haben wir danach auch besucht!

Hast Du denn auch Rolands Schwert Durendal hoch oben im Felsen stecken sehen :?:. Einer Version der Legende nach schleuderte Roland sein Schwert beim Kampf mit den Sarazenen über die Pyrenäen, bis es im Felsen von Rocamadour stecken blieb.

Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung, gehört die Gegend doch schon lange zu meinen Frankreich-Wunschzielen.
 
bei der Gelegenheit darf ich vielleicht (hab´ ich glaub´ich schon mal ;)) "Reklame" für "unser" Quartier in der Gegend machen ? (Wenn unerwünscht, liebe Mods, bitte löschen !) amourgnac.com

Lieber Friedrich,

auf gar keinen Fall wird dieser tolle Tipp gelöscht 8O, darin weiss ich mich jetzt schon mit gengarde einig! Euer Standort ist doch eine wunderbare Ergänzung dieses Berichtes :thumbup:!
 
Vielen Dank, Allen für die Rückmeldungen.

Ja, die Ecke macht Lust auf Frankreich und deshalb juckt es mich auch, euch zu berichten;). Aber man braucht viel Zeit zwischen A und B, auch wenn die Sehenswürdigkeiten dicht beieinander liegen.

FestiNalentes Unterkunftstipp (der selbstverständlich erwünscht ist) liegt deshalb streng genommen schon wieder in einer ganz anderen Region. Näher als eine Stunde sind wir Bourgnac im nördlichen Perigord wohl nie gekommen.

Im Perigord bekommt man auf die Frage, wie weit ist das entfernt, sowieso nur eine Angabe in Stunden oder Minuten. Unsere Reisegeschwindigkeit war nie über 60km/Std.. Und wir waren teilweise flott.

P.S. DIE Ecke wäre übrigens auch eine schöne Gegend für das Projekt "Meine Kamera und ich - wie kommen wir beide zu noch besseren Bildern ?" :nod:
Das ist wohl wahr. Fotomotive satt:thumbup:. Leider sind auch meine Fotos nicht alle wirklich toll. Gerade im Herbst kann besonders das Licht so gut ein Freund, wie ein Feind sein;).

Rolands Schwert habe ich nicht gesehen, dazu hatten wir zu viel Zeit beim Pausieren verplempert:]. Allerdings von der Sage habe ich gehört.

Gruß gengarde
 
Für unsere Blumenliebhaber noch ein kleiner Sondergruß aus Rocamadour.




Die Trennung von Rocamadour fiel einigen doch schwerer als gedacht. So verging ein wenig Zeit bis sich unsere Karawane wieder in Gang setzte. Trotz der nun folgenden Hin-und-her-Kurverei war uns jeder Anlaufpunkt den Aufwand wert.

Zunächst ging es in die Nähe von Queyssac-les-Vignes. Dafür kreuzten wir bei unserem Standort Carennac die Dordogne. Unser Ziel war ein Produzent des dort in der Corrèze typischen Vin Paillé. Es handelt sich dabei um einen süß ausgebauten Strohwein.




Zwar ist auch der italienische Amarone aus dem Valpolicella ein so produzierter Wein, aber Süßweine sind eigentlich nicht so mein Fall. Aber hier schmeckte mir die Kostprobe durchaus. Für Vin Paillé werden die Trauben auf Gitterrosten getrocknet bevor sie verarbeitet werden. Er wird gerade zu Foie Gras und Nuss- und Schokoladendesserts empfohlen, was ich mir so gut vorstellen kann, dass ich mir auch eine Flasche mitgenommen habe;).​



Der Winzer hatte zur Begrüßung total schwarze Hände. Ein typisches Zeichen an der Dordogne im Oktober. Die Walnussernte lief gerade auf Hochtouren. Beim Auspalen der Nüsse aus der äußeren Schutzhülle sind schwarze Finger garantiert.​



Nach kurzem Blick auf die Uhren und kleinem Ratschlag fiel die Entscheidung, noch zwei weitere Punkte anzusteuern. Also ging es zunächst nach St. Céré. Hier ging es uns nur um einen großen Künstler des 20. Jahrhundert, Jean_Lurcat.



Lurcat brachte moderne Kunstströmungen in die Teppichwirkerei ein und entwarf auch Keramiken. Seine Witwe, die seinen Nachlass auf dem Schloss in St. Céré verwaltet hat, ist unlängst vertorben. Seitdem ist das Schloss nicht mehr zugänglich. Unten im Ort gibt es aber eine Galerie, die von einem alten Freund betrieben wird. Dort kann man ein schönes Spektrum seiner farbenfrohen und surrealisstischen Arbeiten sehen.​










Dazu wird dort auch eine Bar betrieben. Dort kann man den so netten wie alten Betreibern beim Kaffee machen zusehen (immer wenn ein Kaffeee fertig ist piept ein Vogel in der Maschine:]).​





Jean Lurcat war mir bis dato nicht bekannt. Er ist aber als Künstler und als Person sehr interessant. Er gehört ganz sicher zu den ganz Großen des vergangenen Jahrhunderts. Hat mit Picasso gearbeitet, war Stil bildend für viele. Außerdem war er ein starker Charakter, hat sich im 2. Weltkrieg stark in der Resistance engagiert.

Leider ist das Fotografieren in der Galerie nicht erlaubt, so dass ich nur einen Link zum Musee d`Angers liefern kann. Auch in Deutschland gibt es ein Museum, das sich dem Künstler widmet, im saarländischen Eppelborn: www.jean-lurcat.de
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung Deines schönen Berichtes


Dort kann man den so netten wie alten Betreibern beim Kaffee machen zusehen (immer wenn ein Kaffeee fertig ist piept ein Vogel:]).


:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:


Gruß - Asterixinchen :)
 
Bevor es zu unserem letzten Tagesziel gehen sollte, machten wir noch einen kleinen Stopp am zentralen Platz von St. Céré mit einigen kuriosen und alten Gebäuden.


Das alte Rat- und Markthaus links deutet auf die frühere Bedeutung des Ortes als Handelsplatz hin.


Unterwegs wagten wir noch einen Kurzstopp in Bretenoux. Ebenfalls eine Bastide, also ein mittelalterlicher Festungsort. Hier stehen rund um den Markt die Häuser quasi auf Stelzen.


Im Erdgeschoss sind Lagerräume oft etwas zurückliegend, so dass sich eine vorgelagerte Arkade ergibt. Gewohnt wurde und wird im ersten Stock.

Kurz vor Dämmerung erreichten wir schließlich Collonges-la-Rouge.

Diesen pittoreken Weiler wollte uns Rob, unser Führer, auf keinen Fall vorenthalten. Und auch wenn die Eindrücke des Tages schon sehr umfangreich gewesen waren, wir haben den Abstecher nicht bereut.


Der Ort ist komplett aus einem einzigartigen roten Sandstein erbaut, der in der Gegend abgebaut worden ist und wirkt dadurch ganz besonders.

Die Kirche St. Pierre ist architektonisch ebenso eindrucksvoll, wie der schöne Tympanon über dem Eingangsportal aus dem 12. Jahrhundert, der in weißem Sandstein eine fein heraus gearbeitete Himmelfahrt Christi zeigt. Im unteren Fries sind die Apostel dargestellt.



Im 16. Jahrhundert galt der Ort eine Zeit als chic beim Adel. Aus dieser Zeit gibt es eine Reihe von sehr schönen Villen mit Türmchen und den ebenfalls charakteristischen Schieferdächern. Auch für diesen Ort gilt, dass der Erhaltungszustand als sensationell aus deutscher Sicht zu bewerten ist. Es gibt einen kleinen überdachten Markt, Originalpflaster und keinen störenden Neubau. Es mutet lediglich seltsam an, dass kaum aktuelle Betriebsamkeit zu bemerken ist. Wenn die Ströme der Sommertouristen versiegt sind, verspürt der Besucher deshalb eine gewisse morbide Stimmung.



Die Sonne verabschiedete sich bereits dramatisch, als wir den Weg zurück nach Carennac, unserem Logisort antraten. Der Abend schloss mit eienm wunderschönen Abendessen in unserem Hotel Fenelon, dass ich allen Foristi, die in die Gegend reisen auch als Restaurant empfehlen kann. Zum ersten Mal in dieser Woche hatten wir die Chance Foie Gras kennen zu lernen. Der zarte Schmelz dieser Spezialität der Region hat nicht nur mich überzeugt, auch wenn einig wenige Skeptiker blieben.

Fortsetzung folgt:
 
Montag, 12.10.2009

Der heutige Tag sollte uns zunächst ein Naturerlebnis bringen. Außerdem wollten wir unser Lager weiter flussabwärts verlagern. Am Morgen musste vor der Abfahrt undedingt noch der Weg zur Abteikirche St. Pierre gemacht werden, der Keimzelle des kleinen Ortes.


Die Abteikirche ist eine Hallenkirche aus dem 11. Jahrhundert, die im 12. Jahrhundert noch ein Vorhalle erhielt. Bedeutendstes Kunstwerk ist der Tympanon am Portal der Vorhalle, der um 1250 gefertigt worden ist.

Es ist schon beeindruckend, wie fein die einzelnen Figuren aus dem Stein gearbeitet sind, wie detailreich die Gestaltung ist und wie plastisch vollendet die Personen gehauen sind. Und dies alles in tiefster Provinz und in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand trotz der langen kriegerischen Zeiten, die über das Land hinweg gingen.


Auch der Vorhof im rechten Bild wirkt immer noch sehr authentisch.

Aber es nutzte nichts, wir mussten uns losreißen. Um 9h pünktlich sollte der Autocorso in Richtung Souillac, an der Grenze des Department Lot zum Perigord starten. Hier steuerten wir ieine Kanuverleihzentrale an., die uns im Bus wieder flussaufwärts zurück beförderte. Wir bestiegen Kanus zu zweit oder dritt. Und obwohl wir beide unerfahren waren wagten meine BEVA und ich das Abenteuer gemeinsam einen Zweierkanadier zu besteigen. Davon war im Vorfeld dringend abgeraten worden, denn wer sich nicht schon vorher getrennt hätte, der würde es hinterher mit Sicherheit tun;).






Von den ca. 10 Booten erreichten 2 nicht das Ziel. Eine Dreierbesatzung gab durchnässt und nach dem Verlust eines Schuhes nach einem Kenter auf. Der Rest erreichte nach einer netten drei- bis vierstündigen Tour vorbei an Felsen, kleinen und sehr moderaten Stromschnellen, einem Pausenpicknick im Walnusshain und bei milden 19° im Sonnenschein wohlbehalten das Ziel.

Und bei uns stand kein Ehezwist zu Buche8).

Fortsetzung folgt.
 
Das war ja ein besonderes Abenteuer, gengarde!
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Ehe-Zerreißprobe! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Und natürlich wieder einmal wunderschöne Eindrücke einer Gegend, in der wir vor langer Zeit - und da nur auf der Durchreise! - waren und die sich zum Wiederentdecken anbietet! Vielen Dank für den interessanten Bericht! :nod:
 
Hallo und Moin, Moin gengarde!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung Deines schönen Berichtes garniert mit wundervollen und zauberhaften Bilder

:!: :!: :!:



Gruß -Asterixinchen :), die Foie Gras auch sehr, sehr schmackhaft findet ;)
 
Asterixinchen schrieb:
Asterixinchen :), die Foie Gras auch sehr, sehr schmackhaft findet ;)
Komisch gell, aber das habe ich mir fast schon gedacht:lol:.

Angela schrieb:
Und natürlich wieder einmal wunderschöne Eindrücke einer Gegend, in der wir vor langer Zeit - und da nur auf der Durchreise! - waren und die sich zum Wiederentdecken anbietet!
Ja, das kann ich nur empfehlen. Ich hoffe, ich kann mit den Folgetagen den Wunsch noch verstärken:).

Gruß gengarde
 
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