Bericht: Hamburg, Norddeutschland (Norddeich ...)

Lieber Ludwig,

Ich war schon gespannt auf Deine Bilder vom ersten Tag Eures Hamburg-Aufenthalts - Du hast mich nicht enttäuscht ;)
LG auch an Bärbel
 
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Angela, die Hamburger Kunsthalle haben wir letztes Jahr besucht. Da würde sich B ganz sicher wohlfühlen.

FestiNalente, am nächsten Tag wird dir Einiges sehr bekannt vorkommen :nod:. Wir wollen hier aber keinen Wettbewerb starten :~;).
 
Das Speicherstadt-Foto mit dem gekräuselten Wasser und die zwei Bilder vom Chilehaus finde ich besonders schön. Eine Freundin von mir, Architektin, ''muss'' sich bei jedem Hamburg-Besuch einmal die beeindruckende Spitze des Chilehauses live anschauen.
 
Das nächste Mal will ich jahreszeitlich früher oder später nach HH fahren. Dann sollte es möglich sein direkt nach dem Abendessen zur Nachtfotografie zu schreiten. Vielleicht sind dann die rot-weißen Banderolen an der Brücke beim Wasserschloss und die Kräne an der Elbphilharmonie weg. Vom Chilehaus werde ich dann auch Hochformataufnahmen machen. Vielleicht zoome ich dann auch etwas in die Details hinein (falls BEVA geduldig bleibt).
 
HH Innenstadt

Von unserem Quartier an den Elbbrücken geht alle zehn Minuten ein Bus in die Innenstadt. In letzter Zeit steigen wir meist am Rathaus, manchmal auch in der großen Einkaufsstraße, der Mönckebergstraße aus. Da kann man locker viel Geld ausgeben. Geschäft reiht sich an Geschäft, Einkaufspassage an Einkaufspassage.


Klein aber fein ist das Levantehaus. Der Zentaur über dem Haupteingang ist mächtig, aber hoffentlich gut befestigt. Bänke und Stühle warten noch darauf möglichst von Kunden besetzt zu werden.


Der Knochenhauer erinnerte mich an den Ort für unser nächstes Forentreffen. Dietrich Bohnhöfer mahnt mit gebundenen Armen und ein paar Schritte weiter kann man edlen Camperbedarf erwerben.


Auf dem Marktplatz kredenzt Stuttgart an diesen Tagen schwäbische Spezialitäten und Wein. Hamburg will sich mit einem Fischmarkt revanchieren.


Das Hamburger Rathaus, im Stil der Neorenaissance, ist wesentlich jünger als es aussieht. Es wurde nach dem großen Brand von 1842 im Jahr 1897 errichtet. Dieses beeindruckende Regierungsgebäude für Stadtrat und Senat dient an vielen Stellen der Stadt als Orientierungpunkt. Bei unserem letzten Hamburgaufenthalt habe wir eine Führung durch das Rathaus mitgemacht. Es lohnt sich die prachtvollen Räume zu besuchen und sich die entsprechenden Erklärungen anzuhören.


Die Schauseite schmückt u.a. eine Reihe von Kaisern und Königen und natürlich das Stadtwappen (das ich an anderer Stelle schon gezeigt habe).


Vorbei an diesem Wärter gelangt man durch einen Seiteneingang in den repräsentativen Innenhof.


Dieses Foto vom Innenhof hat mich viel Zeit und Nerven gekostet. Ich suchte mir einen etwas entfernten Platz um den Brunnen vor dem hohen Gebäude richtig zu platzieren. Gerade als ich die Kamera am Auge hatte, schob sich eine kleine spanische Gruppe zwischen Objektiv und Brunnen. Natürlich musste jeder den Rest der Gruppe fotografieren und das Ergebnis sofort der Gruppe zeigen. Ich hielt die Kamera gut sichtbar angehoben. Trotzdem setzte sich noch ein anderer Fotograf in Begleitung mehrerer Personen auf den Brunnen und lichtete gemächlich eine Brunnenfigur nach der anderen ab. Erst als ich flehentlich bat auch mal ein einziges Foto schießen zu dürfen, wurde ich erhört.

Die übrigen Fotos des Hygieia-Brunnens stammen vom nächsten Morgen.



Hygieia steht für Hygiene. Was es damit auf sich hat, kann man hier nachlesen. Die am Ende des Artikels angesprochene Klimatisierung soll aber äußerst unzureichend sein.


Bei den Alsterarkaden kann man auf der Rathausseite auf der Treppe sitzend die zahlreichen Schwäne beobachten, alternativ in einem Kaffee unter den Arkaden.

Wir gehen unter den Arkaden hindurch zum Jungfernstieg und dort etwas an den Fleeten spazieren.


Wie man sehen kann, bieten hier edle Geschäfte ihre Ware an. An den Fleeten kann man in vielen Lokalen chillen, wie man im Neuhochdeutsch so sagt. Da das Niveahaus noch nicht geöffnet hatte, wo BEVA noch shoppen wollte, bummelten wir noch durch eine kleine Einkaufspassage.


Man sieht, die Möglichkeiten sein sauer verdientes Geld loszuwerden sind in Hamburg mannigfaltig.​
 
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Alsterrundfahrt

Nachdem unsere hamburger Tischnachbarn so sehr die Schiffahrt durch die Alsterkanäle gelobt hatten, setzten wir diese Idee am nächsten Morgen um.


Am Rathaus vorbei ging es wieder Richtung Jungfernstieg.


Wir konnten die steife Brise nicht nur spüren, sondern auch an der Breite der Alsterfontäne ablesen, die schon von hier aus zu sehen war. Am Ticketschalter erfuhren wir, dass schon in wenigen Minuten ein Alsterschiff für die gewünschte Route ablegen würden. Zu dieser frühen Stunde hielt sich die Zahl der Gäste in Grenzen.


Der Kapitän hielt uns mit Erklärungen und Dönekes in Laune. Auf der Außenalster fuhren wir an diesem adrett gekleideten Herrn vorbei. Wir erfuhren, das mit solchen Figuren die Grenzen zwischen den früher eigenständigen Gemeinden markiert werden. Ruderer oder Segler machen sich einen Spaß daraus diese dann anzukleiden.


Ein Blick zurück auf die Hansemetropole.


Am Ufer lugt die Kuppel einer Moschee hervor. Dort befindet sich das islamische Zentrum Hamburgs.


Wir kommen an Bootshäusern der Ruder- und Segelclubs vorbei und auch an einigen prächtigen Hotels und Villen.


Durch den Goldbeekkanal geht es zum Stadtparksee mit einem Freibad, dessem seeseitiger Eingang von zwei bronzenen Nixen berahmt wird.


Bei unserem ersten mehrtägigen Hamburgaufenthalt sind wir schon durch den weitläufigen Stadtpark spaziert, der von den Hamburgern gerne als Naherholungsgebiet angenommen wird. Entsprechend voll ist es an sonnigen Wochenenden. Im Planetarium gibt es interessante Vorführungen.


Nun wird es idyllisch. Vorbei an Schrebergärten und Waldstücken gleiten wir durch das seichte Gewässer. Sogar einige Eisvögel, die dieses fischreiche Wasser lieben, haben wir gesehen. Sie waren aber zu schnell verschwunden um sie zu fotografieren, auch wenn uns der Schiffsführer früh darauf aufmerksam machte. Nachdem ich die ersten Fotos durch die Fenster geschossen hatte, hat er uns übrigens erlaubt die Luken vorne zu öffnen und dort vom Schiffsrand zu fotografieren.


Langsam wurde es lebendiger um uns herum. Die Alsterseen sind künstlich angelegt und haben eine maximale Wassertiefe von zwei Metern. Es dürfen nur Ruder-, Segelboote und Surfer fahren, sowie Motorschiffe mit Sondererlaubnis, wie die Ausflugsschiffe. Hier trainiert gerade ein Drachenboot. Andere Boote wurden sehr unbeholfen gelenkt. Eines wurde aus Angst vor einer Kollission mit uns schnurstracks gegen die Uferböschung gesetzt.


Wir bewunderten die prächtigen Villen der wohlhabenden Hamburger am Rondeelteich.


Als ich flachste, dass ich nun sofort sparen würde, um mir auch so eine Märchenvilla leisten zu können, meinte unser Kapitän trocken, dass ich ja schon mal meine Kamera verkaufen könne. Dann fragte er mich mit ernster Miene, ob ich dann wohl glücklicher wäre.




Neidlos bewundert und genossen habe ich den bezaubernden Blick aber weiterhin.


Beenden möchte ich dieses Kapitel mit einem Blick auf die Binnenalster am nächsten Morgen. Da war der Himmel bedeckt, doch der Wind hatte nachgelassen. Die Fontäne war schmal und sicher über vierzig Meter hoch. Übrigens sucht Hamburg jedes Jahr Sponsoren, die die teure Unterhaltung der Fontäne von mehr als 60 TEUR bezahlen. Sicher dürfen sich da auch Nicht-Hamburger beteiligen :~:D.


 
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Wunderschön, Deine Bilder von der Alsterrundfahrt! :thumbup:
Wieder ein Grund mehr, einen Besuch im nächsten Jahr endlich ins Auge zu fassen. ;)
 
Ja Angela, nur zu. Der Bärenführer findet auch auf euch speziell zugeschnittene Wege. Ein Beispiel folgt in Kürze.
 
Free Tour

Im Internet war ich auf diese Adresse gestoßen. Hier haben sich Studenten zusammengeschlossen, um Touristen ihre Stadt zu zeigen. Diese Touren gibt es in vielen Städten. Man gibt am Ende der Tour einfach was man für angemessen hält.

Wir wählten zunächst die Tour durch das historische Stadtzentrum. Um 11 Uhr hatten sich vor dem Haupteingang des Rathauses vier Guides und eine Grupe Touristen eingefunden. So bildeten sich jeweils zwei deutschsprachig und zwei englischsprachig geführte Truppen. Unser Guide hieß Stephan und stammte aus einem etwa 25 km entfernten Ort. Er zeigte uns geschichtsträchtige Punkte der Stadt und gab uns dazu kurzweilige, unterhaltsame Erläuterungen.


Natürlich starteten wir an dem repräsentativen neuen Rathaus. Die wesentlichen Erklärungen zu diesem Gebäude habe ich bereits gegeben. Was wichtig ist, und was wir an vielen Stellen erfuhren, ist der verheerende Brand von 1842, der bis hierher alle Gebäude vernichtete. Natürlich wurde auch im 2. Weltkrieg Hamburg sehr stark durch Bomben zerstört. Obwohl danach viele Gebäude wieder nach alten Plänen rekonstruiert wurden, prägen diese beiden Ereignisse das Bild der Stadt.


Vorbei an repräsentativen Kontorhäusern ging es zu dem Platz wo früher der Dom stand, heute aber nur noch Markierungen auf dem Boden anzeigen wo er gestanden hat.


Auf der kleinen Trostbrücke stehen zwei Figuren, die wesentlich für die Geschichte der Stadt waren. Der Heilige Ansgar als Begründer des Domes und erster Erzbischof der Stadt, steht für die Altstadt (rechtes Foto). Er ist mit Krummstab und dem Modell des Hamburger Domes dargestellt. Links sieht man Graf Adolf III. von Schaumburg mit Schwert, Schild und einer besiegelten Stadturkunde. Diese Fälschung trug nicht unwesentlich zur rasanten Entwicklung Hamburgs als Hafenstadt bei.


Nächster längerer Halt war die Nikolaikirche.


Die Ruine der zerbombten Kirche blieben als Mahnmal stehen. Der zur Zeit voll eingerüstete Turm kann mit einem gläsernen Aufzug erklommen werden. Von oben hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt. Diesen Blich haben wir bei unserem vorhergehenden Hamburgaufenthalt genossen.

Unten im Hof fällt die moderne Figur des Erden Engels auf.


Für mich ist er der Friedensengel. Die vielgestaltigen Hände unten strecken sich alle nach dem Frieden.


Wenn man etwas über den Spruch meditiert, findet man auch einen Zusammenhang zwischen Friedenssehnsucht und Erdung.


Ich verbrachte jedenfalls einige Minuten vor dieser Plastik und habe zuhause auch die Fotos sorgfältig studiert.

Weiter ging es zum Vierländerin-Brunnen auf dem Hopfenmarkt.


Die steinerne Figur der jungen Vierländerin mit dem für die damaligen Verhältnisse kurzen Rock hat unser Führer mit dem ältesten Gewerbe der Welt in Zusammenhang gebracht, das ja auch heute in Hamburg noch eine nicht unbedeutende Rolle spielt.

Nächste Station war die


Hier brach das verheerende Feuer im vorletzten Jahrhundert aus.



Auch der originelle Kolonialwarenladen wurde im alten Stil als Tante Emma Laden aufgebaut. Hier soll man gut Gerichte oder Kaffee mit Kuchen bekommen. Bei unserem nächsten Besuch möchte ich ihn einmal testen.

Vorne in der Deichstraße ist die Schaufront der Häuser.


Hinten, am Nikolaifleet, wo die Frachtkähne entladen wurden, sind die Fassaden einfacher gehalten. An der Creperie kann man gemütlich sitzen, die vorbeiziehenden Touristen und die hier immer noch deutlich spürbare Wirkung der Gezeiten beobachten. Das französische Lokal ist sehr beliebt. Auch wir mussten einige Minuten auf einen freien Platz warten. Wir waren nach der Führung mit unserer Tochter hier.


Nun streiften wir noch die Speicherstadt, die ja erst vor wenigen Tagen als Unesco-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.


Auf unserer Tour begegeneten uns, wie hier am Baumwall, immer wieder Gruppen buntgekleideter Menschen, die uns daran erinnerten, dass am Nachmittag der große Schlagermove rund um Sankt Pauli stattfand (kurzer Bericht folgt noch).


Zwischen den fremdartigen Gebäuden des bedeutenden Druck- und Verlagshauses von Gruner + Jahr hindurch schritten wir dem Ziel unserer Tour zu. Gruner und Jahr wurde vor wenigen Jahren von der Bertelsmanngruppe aufgekauft. Das Schicksal der Gebäude ist ungewiss. Auch ein Abriss ist nicht ausgeschlossen.


Unterhalb des Hamburger Wahrzeichens, dem Michel, verabschiedete sich Stephan von uns. Natürlich haben wir ihn angemessen entlohnt. Für den nächsten Hamburgaufenthalt haben wir uns die Hafen / Sankt Pauli Tour vorgenommen. Hier gibt es weitere Informationen zu Free Tour Hamburg.

Die evangelische Haupftkirche, Sankt Michael habe ich vorne in diesem Thread schon vorgestellt. Diesmal begnügte ich mich mit zwei Fotos von dem siegreichen Erzengel. Eine Besichtigung der Kirche, wie auch die Besteigung des Turmes kann ich jedem Hamburgbesucher empfehlen.
 
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Hamburg mit Bärenführer

Als unser Schiff an der Binnenalster anlegte, sahen wir schon, wie unser Bärenführer für den Nachmittag die Stufen der breiten Treppe hinabschritt und sich setzte. Seine Ruhe sollte nicht lange dauern. Nach herzlicher Begrüßung und einem kleinen Plausch mit FestiNalente ging es los.



Hinter dem Gänsemarkt war diese für Hamburg so typische Mischung aus Backstein, Beton und Glas eine gute Einstimmung in unser erstes Thema. Die Welt vom Reißbrett versus organisch Gewachsenem.


Hier die schon etwas alternativ angehauchte Gegend kurz vor der Anlaufstelle.


Dieses bekannte Schild an einem der Eingänge zum Gängeviertel sagt schon viel. Beschmutzt unseren Klassenfeind, aber lasst unser Viertel,


das sehr überschaubar ist, in Ruhe. Das Gängeviertel steht heute unter Denkmalschutz. Nach Besetzung der übriggebliebenen alten Gebäude durch die Initiative „Komm in die Gänge“ in letzter Minute konnte verhindert werden, dass weiter noble Beton- und Glaspaläste entstanden. Mehr kann in obigem Link nachgelesen werden.

Nun wollen wir einfach einen optischen Rundgang durch die alternativen, bunten Gassen machen.





Der Durchschnittsdeutsche wird dies als sehr chaotisch empfinden. Ich kann mir aber vorstellen, dass hier abends richtig was los ist. Zwischen dem vielen Grün in den vielfältigen Kübeln an den großflächig verteilten Tischen, auf Bänken und Stühlen geht es sicher sehr kommunikativ zu. Wem es zu turbulent wird, der kann sich ja in die rote Hängematte zurückziehen (wer hat sie entdeckt?). Man sieht auch, dass hier anscheinend des Fahrrad das übliche Fortbewegungsmittel ist.


Durch die bunte Bogentür und den Bäckerbreitergang verlassen wir das Viertel.

Wir gehen zum weitflächigen Johannes-Brahms-Platz. Hinter der modernen Plastik versteckt sich das neobarocke, klassische Konzerthaus Hamburgs, die Laeiszhalle.


Wir genießen einige Minute die Stille des Parks Planten un Blomen bei einem gemütlichen Spaziergang.


Vorbei am Reiterdenkmal für Kaiser Wilhelm I. verlassen wir das Naherholungsgebiet, das zu dieser Stunde wenig besucht war.


In der Fußgängerzone Peterstraße gibt es das Brahms-Museum, das an diesem Tag vergeblich auf unseren Besuch wartete.



Wir schauten uns noch in dem blitzblank geputzten Viertel um. Besonders die großglächigen Fotos an einer Hauswand, die zeigen, wie es früher hier aussah, zogen mein Interesse auf sich. Es war Zeit für eine Ruhepause.
Das Kleinhuis´ Cafe & Weinstube im Komponistenquartier – Kultur hat uns bestimmt nicht zum letztenmal gesehen. Wir wurden in dem sehr liebevoll eingerichteten Restaurant sehr gut bedient. Der hausgemachte Kuchen schmeckte uns.



Nach der Pause und einem Blick zurück geht es weiter Richtung Michaeliskirche.


Vor allem der Blick auf den markanten Turm, der auch den Seeleuten zeigte, dass sie Bald am Ziel sind, ist immer wieder reizvoll.


Nächstes großes Ziel war die enge Gasse mit den Krameramtswohnungen. Sie ist ein Anlaufpunkt für Touristen, was man an diesem gut sortierten Andenkenladen gut erkennen kann.


Dieses Foto erspart mir viele Worte. Dafür wandere ich etwas mit der Kamera umher.


Leider wurde uns nicht erlaubt vom Ende der Gasse an einem Lokal zu fotografieren, wo man auf den Michel-Turm blickt.


Dafür hat mich ein anderer Tourist auf den gedrehten Schornstein aufmerksam gemacht. Noch einmal, danke.


Bevor sich eine neue Busladung breit machte, drückte ich noch einige Male den Auslöser der Kamera. Auf der Wand scheinen 800 Jahre Geschichte der Krameramtsstuben bildlich dargestellt zu sein. Das schließe ich jedenfalls aus den beiden Jahreszahlen.



Unterhalb der Michaeliskirche strebten wir über den Thielickestieg,


vorbei an der Finnischen Seemannskirche (die vielleicht markanteste der drei nordischen Seemannskirchen in diesem Gebiet),


dem Hafen zu. An dem Verkehrsknotenpunkt Landungsbrücken warteten wir auf unser Linienschiff, das uns zum


Dockland brachte. Im Vorfeld hatte ich darum gebeten einmal dieses Bürogebäude, das wie ein Schiff aussieht zu besteigen.

Wir trotzten oben dem Wind. Breitbeinig, wie ein Seemann stehend, konnte man da sogar fotografieren.


Die frische Brise tat der Haut gut und belebte.

FestiNalente weiß natürlich, dass ich auch einen Faible für alte Fabrikgebäude habe. Deshalb schlug er vor nun elbaufwärts mit einem anderen Linienschiff zu fahren. Zunächst ging es aber zurück zu den Landungsbrücken.


Vom Schiff aus gibt es reizende Blicke auf die Stadt. Die beiden großen, erst 2012 fertiggestellten "Tanzenden Türme" will ich auch einmal aus der Nähe fotografieren.


Die mir gut bekannten Motive sind immer wieder reizvoll.


Ich kann mir gut vorstellen, dass dies wirklich bald das Vorzeigegebäude Hamburgs wird. Die um mehr als das Zehnfache gestiegene Bausumme wird aber immer einen Schatten darauf werfen. Hoffen wir, dass die Akustik dort besser sein wird, als die der Oper in Sidney, die ja bei ihrem Bau ähnlche Schlagzeilen schrieb.


Hier haben wir das Linienschiff 73 verlassen und sind noch in einen Bus umgestiegen, der uns zum Museumshafen in Veddel brachte.


Viele stillgelegte Kräne recken noch ihre Hälse gen Himmel. Ein buntes Sortiment verschiedener Eisenbahnwaggons ist über die rostigen Gleise verteilt.


Eine Gruppe hat sich gefunden, die die Museumsstücke pflegen. Trotzdem schimmert an vielen Stellen der schmucke Rost durch.


Ein altes Frachtschiff kann man erkunden.


Während BEVA sich auf einer Bank sonnt, klettern FN und ich auf dem Frachter herum und erkunden ihn ausgiebig.


Von den Instrumenten sind nur noch wenige durch die Fenster zu sehen. Hier kann man sogar englisch lernen; das dicke Seil heißt Rope :nod::thumbup:.


Wir sind wieder an Land.


Im Großstadtrevier zieht sich
Dirk Matthies/Jan Fedder auf die Repsold zurück, wenn er Ruhe braucht.


Und hier ist ein Team mit Modeaufnahmen beschäftigt. Man sieht also, nicht nur wir finden das Gelände fotogen. Man kann noch Ausstellungsstücke in einer alten Lagerhalle besichtigen, worauf wir aber verzichteten.


Schon sind wir wieder an der Anlegestelle der 73.



Das Linienschiff fährt auch an den Reparaturdocks vorbei. Man kann also auch mit seinem Tagesticket für den ÖPNV gut eine Hafenrundfahrt absolvieren.

Das Licht wird immer weicher. Da macht es Spaß vom Schiff aus die Umgebung abzulichten.



Wer das zweite Foto genau betrachtet, wird ein großes Kreuzfahrtschiff entdecken, das am Cruise Center vor Anker liegt. Wir wollen am Hafen noch einen Drink nehmen.


Tische und Bänke im Blockbräu sind bei dem sonnigen Wetter leer. Wie auch uns, zieht es die Gäste auf die offene Terrasse über der Elbe. Da schmeckt das kühle Blonde.


Beim Abstieg werden wir überrascht. Das Kreuzfahrtschiff Costa Romantica, vorhin noch im Cruise Center, läuft aus. Die Gäste winken freudig. Neben uns schimpft ein Hamburger über die Dreckschleudern.

Das Licht wird immer besser. So fotografieren wir natürlich noch fleißig auf dem Weg zum Portugiesen Viertel, wo wir den Tag bei einem leckeren Abendessen ausklingen lassen wollen.


BEVA fährt in HH am liebsten mit der oberirdisch verlaufenden U3.


Auch in Hamburg kann man Fahrräder leihen.



Das Abendessen schmeckte lecker, die Tischnachbarn waren nett und wir haben die Stunde in der Sonne noch genossen. Wir fuhren gemeinsam zum Bahnhof, wo wir uns verabschiedeten. FestiNalente, auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank für den tollen Nachmittag, der hoffentlich auch allen Lesern dieses Kapitels gefällt.
 
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Absolut! :nod:
Euer Spaziergang durch die Gassen und die Fahrt entlang des Hafens hat mir sehr gut gefallen. Und die Elbphilharmonie ist je wirklich sehr fotogen. Auch ich bin natürlich gespannt darauf, wie sie sein wird, wenn sie fertig ist. Vor kurzem habe ich einmal einen Film über den Dirigenten Thomas Hengelbrock (der mit mir zusammen beim selben Geigenprofessor in Würzburg studierte! 8)) gesehen, wo er u.a. dort einige Interviews gab.
 
Hallo Ludovico,
nun konnte ich Deinen tollen (Bilder-)Bericht über Hamburg endlich auch betrachten und genießen. Das weckt - wie Angela schon feststellte - tatsächlich den Wunsch, diese interessante und schöne Stadt mal (wieder) zu sehen. Vor bestimmt schon 25 Jahren war ich mal (als "Erholung" von der Familie :twisted:) ein verlängertes Wochenende dort und dieses Hamburg ist mir in sehr guter Erinnerung. Wenn ich jetzt die Bilder mit den vielen herausgeputzten alten und den schicken neuen Gebäuden sehe... eine Auffrischung der Erinnerungen wäre angebracht :roll:.

Gruß
Pasquetta
 
Türme tanzen beim Schlagermove

Angela und Pasquetta, es freut mich, dass ich euch Lust auf einen Hamburgaufenthalt machen konnte. Nun folgt noch ein kurzes, lockeres Finale.

Ich habe schon in den beiden vorhergehenden Kapiteln erwähnt, dass ich die Tanzenden Türme fotografieren und etwas vom Schlagermove berichten werde, der am Samstag unseres Aufenthaltes in Sankt Pauli stattfand. Wenn man aber am Samstag Nachmittag die Türme fotografieren will, ist Beides unabdingbar miteinander verbunden.

Als wir etwa um 15 Uhr mit der U-Bahn nach Sankt Pauli fahren wollten, fühlte ich mich so wie zu den Stoßzeiten in Termini an der Station nach Sankt Peter. Nichts als Menschen. Im ersten Zug wäre selbst mit römischen Methoden kein Platz mehr zu ergattern gewesen. Um sich dann in den zweiten Zug zu drängeln, musste man diese aber schon anwenden. Glücklicherweise waren all die bunt gekleideten Menschen sehr froh gelaunt. An der Haltestelle Sankt Pauli war es schwierig auszusteigen. Mit viel Geduld und dem einen und anderen Späßchen schoben wir uns mit der Masse im Schneckentempo nach oben. Ich sah die Türme und ich sah die Massen. Meine Tochter sah mich fragend an. Ich gab ihr per Zeichensprache zu verstehen, dass ich da rüber will, koste es was es wolle. Wir nahmen BEVA zwischen uns und schlängelten uns gemächlich durch die Menschenmasse. Als wir etwa zwei Drittel des Weges zur Reeperbehn geschafft hatten, sahen wir dieses Bild vor uns.



Vorne zwischen den Wagen hielten kräftige Männer auf beiden Seiten Taue gespannt. Nachdem ein Pärchen durchgelassen wurde, trauten auch wir uns. Nun war es geschafft. Auf der anderen Straßenseite war es nicht ganz so voll. Natürlich wollten wir die ganze Familie an dem Ereignis teilhaben lassen. Töchterchen sprach also eine lustig aussehende kleinere Gruppe an und bat sie für uns den Rahmen zu spielen. Einer Passantin drückte sie ihr Smartphone in die Hand und schon hatten wir unsere Trophäe. Danke, Winke Winke und eine Whatsapp Gruppe wählen. Schon war die Family im Bilde.

Nun trennten wir uns für eine halbe Stunde. Während sich die beiden Damen im Schatten ausruhten, montierte ich mein Weitwinkel und umrundete die beiden hohen Türme auf der Suche nach spektakulären Perspektiven.


Ich fand es toll aus dem Schatten der Türme gegen den lichten Himmel zu fotografieren und den Helligkeitsverlauf zwischen den parallel verlaufenden Linien darzustellen. Das rechte Foto ist für mich der Fahrstuhl ans Licht.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Bauwerkes ergeben sich noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten.




Selbstverliebt sonnten sich die beiden Tänzer im Spiegel des benachbarten Arcotels. Ihnen fiel gar nicht auf, dass sie gar nicht mehr dem Takt des Schlagermove folgten, sondern in Eitelkeit erstarrt waren.


Nun bemerkte ich erst, dass die Spiegelung allein schon ein tolles Motiv ist.


Ist das eine apokalyptische Zukunftsvision vom tragischen Ende der Tänzer? Wer mehr über die Tanzenden Türme erfahren will, der lese hier nach. Besonders interessant finde ich in dem Artikel die Gedanken zum Aussehen des Gebäudes. Ich möchte jedenfalls beim nächsten Hamburgaufenthalt auch mal oben das Restaurant besuchen und einige Aufnahmen bei Nacht machen.

Nun stiegen wir, umgeben von der Kulisse der bunt gekleideten Menschen, langsam hinunter zu einer Terrasse oberhalb der Landungsbrücken.


Auf dem Foto sieht man die vielen Farbtupfer, alles bunt gekleidete, gut gelaunte Menschen. Ob auf den Wagen, zwischen den Wagen oder an der Straße, an diesem Tag feierten alle hier.


Wir lehnten uns ans Geländer und ließen das bunte Treiben um uns auf uns wirken. Neben mir hatte ein junger Mann eine kleine Videokamera an einem langen Stativ angebracht und dieses mit starkem Klebeband am Geländer befestigt. In der Hand hielt er noch eine Fotokamera.


Unter uns im Gebüsch war sehr viel los. Menschen, die sich kurz von der Masse erholen wollten, andere, die ihre dringende Notdurft verrichteten und Sanitäter, die erste Hilfe leisteten.


Auf der Terrasse, wo wir gestern unser Bierchen genossen hatten, freuten sich Schaulustige über ihren Tribünenplatz.


Bei Pril wurde Blümchenparty gefeiert. Auf der längsten fahrbaren Theke Hamburgs wurde nichts Anderes getrunken als sonstwo (mehr als die Hälfte hatte keine alkoholischen Getränike in der Hand). Unter der Brücke zur U-Bahnstation stand der Rettungsdienst bereit. Der Reinigungsdienst musste aber noch einige Zeit warten. Als wir kamen, zog gerade der Wagen Nr. 10 vorbei. Wir gingen weiter bei Nummer 42. Insgesamt nahmen 45 Wagen teil.

Wir zogen weiter auf unserer Höhenlinie elbabwärts.


Unter uns wurde eifrig getanzt.


Der mächtige Menschenwurm schlängelte sich weiter zur Hafenstraße. Ich dachte, ich sei Alterspräsident gewesen. Nun sehe ich, dass meine Frau mit ihrem energischen Nein Recht hatte. Auf dem linken Bild sehe ich sogaer eine Dame mit Rollator.


Die Schlangen vor den mobilen Toiletten waren lang. Da ist es verständlich, dass einige in ihrer Not ausweichen mussten.


Wie man lesen kann, waren wir nun in Sankt Pauli angekommen. Dort mussten wir einige Nebenstraßen wählen, um Richtung S-Bahn-Haltestelle zu kommen. Der direkte Weg wäre zu beschwerlich geworden.


Das alles ist auf Sankt Pauli nicht erlaubt.


Die Damen des horizontalen Gewerbes hatten heute wohl meist einen freien Tag. Wahrscheinlich galt das nicht für die Herbertstraße hinter der Absperrmauer.


Unterwegs winkten uns immer wieder Menschen zu. Bei manchen hatte ich den Eindruck, dass sie in mir einen Fotoreporter vermuteten.


Mit dem Gruß von Hans Albers will ich nun enden. Das "Festessen" mit unserer Tochter in einer reinen Wohngegend Hamburgs war ein Gedicht. Wir konnten allerdings nicht, wie beabsichtigt noch einen Abendspaziergang am Alsterufer machen. Am Hauptbahnhof wurde uns mitgeteilt, dass die S-Bahn wegen einer Schlägerei am Jungfernstieg diese Station nicht anlaufen werde. Bei 350.000 Teilnehmern lässt sich so etwas wohl nicht vermeiden. So fuhren wir direkt zu unserem Hotel zurück. Viele Arbeitskolleginnen beneideten mich für dieses Erlebnis. Extra nach Hamburg fahren würde ich dafür nicht. Wenn man eh da ist, kann man sich aber einmal unters Volk mischen.
 
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Da meine Tochter mit unserem jüngsten Enkel gut beschäftigt ist, durfte ich für sie das Konzert der Bamberger Symphoniker in der Elbphilharmonie besuchen. Wenn schon nach Hamburg reisen, dann wollte ich wenigstens noch etwas die Stadt an der Elbe genießen.


Am Mittwoch Nachmittag fuhr ich zum Rathaus und schlenderte dort über den Weihnachtsmarkt,


an der Binnenalster entlang, wo der Christbaum mitten auf dem See für Weihnachtsstimmung sorgen soll.


Durch die Europapassage spazierte ich langsam zurück zum Bahnhof, um nach Bergedorf zu fahren, wo ich Tochter und Enkel traf.


Während es am Mittwoch stark bewölkt, aber trocken war, strahlte am Donnerstag beim morgendlichen Blick aus dem Zimmerfenster die Sonne vom Himmel.


Ich fuhr zunächst zum Kontorviertel.


Im Internet hatte ich ein interessantes Bild des Treppenhauses im Sprinkenhof entdeckt. Während der normalen Bürozeiten ist dieser riesige Komplex frei zugänglich. Der Blick nach oben inspirierte mich zu diesen Aufnahmen "Hinauf zum Licht".


Dann ging es mit dem Lift hinauf zur siebten Etage. Dort entstand das Gegenstück "Hinab ins Dunkel". Des Treppengeländer zeichnet eine leuchtende Spirale, die das Auge automatisch nach unten führt. Im Hof des Sprinkenhofes muss natürlich standesgemäß ein riesiger Weihnachtsbaum stehen.


An dem fotogenen Chilehaus kann ich nie tatenlos vorbei gehen.


Ich fahre eigentlich nie irgendwo hin, nur um eine Ausstellung zu besuchen, doch erkundige ich mich vor einer Fahrt in eine größere Stadt immer nach aktuellen Ausstellungen dort. Die Deichtorhallen sind für mich in Hamburg immer eine große Adresse. Die geräumigen, lichten Hallen bieten immer wieder lohnende Projekte. So auch diesmal. Sowohl das Thema im Haus der Fotografie, als auch jenes in der benachbarten Halle der modernen Kunst klangen interessant. Zuvor richtete ich die Linse aber auf das Spiegel Verlagshaus.

In der Halle der Fotografie stand die Werkschau des Magnum - Fotografen Paolo Pellegrin auf dem Programm. Der renomierte römische Fotograf zeigte unter dem Thema "un´antologia" ergreifende Fotos aus vielen Krisengebieten der Welt.


Dieses Foto, das leider unscharf ist, berührte mich direkt, als ich den ersten Raum betrat. Es zeigt kurdische Peschmerga, die um einen gefallenen Kameraden trauern.


Diese Fotos verdeutlichen, wie dicht gedrängt die Fotos präsentiert werden. Mit dem Ticket erhält man ein Heftchen, in dem die meisten Bilder mit einer Kurzbeschreibung gezeigt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Besucher beim Blick auf diese Fotos von den Kriegsgebieten nicht berührt und gerührt ist.


Das linke Foto zeigt einen tätowierten Peschmergakämpfer. Das rechte Foto, ein Bildausschnitt, zeigt einen Salafisten, der auf einem islamischen Friedhof betet. Das konzentrierte Gesicht hat mich beeindruckt.


Mit wenigen Ausnahmen waren die Fotos schwarz weiß. Auf obigem Foto spielt die Tochter einer Roma Familie im Haus ihrer Großmutter in Rom.


Auch auf diesen Fotos sind Menschen aus Roma Familien in Rom zu sehen.


Die nächste Abteilung zeigt Szenen aus amerikanischen Problemzonen, Armenviertel und Fotos von der mexikanischen Grenze zur USA.


Hier eine Straßenszene aus Tijuana Mexiko.


Die Mitte der Halle wurde von Luftaufnahmen einer NASA Kamera dominiert. Sie sollen den Klimawandel dokumentieren.


Diese Fotos wurden über der Antarktis aus dem NASA Flugzeug aufgenommen. Ich habe sie gegenüber dem Original etwas aufgehellt. So wirken sie wie moderne, abstrakte Gemälde.


Sehr beeindruckt haben mich auch die Fotos von Flüchtlingen in Griechenland. Hinter den Fotos war wohl überlegt eine Wärmedecke platziert.


Die letzten Fotos der Ausstellung zeigen Szenen von der mexikanischen Grenze zur USA.

Ich war mit Klapphocker, Ausstellungsheft und Kamera bewaffnet zwei Stunden von Fotowand zu Fotowand gezogen. Es waren zwei äußerst interessante und informative Stunden. UN´ANTOLOGIA ist noch bis 1. März in den Deichtorhallen zu sehen.


Vorbei an diesen Seeleuten verließ ich die Ausstellungsräume. Eigentlich wollte ich nun eine Pause einlegen. In dem Restaurant der Deichtorhallen war aber nicht einmal ein Einzelplatz zu bekommen. Die freundliche Bedienung empfahl mir es eine Stunde später noch einmal zu versuchen. Also schloss ich direkt den Besuch der nächsten Ausstellung an.


In der Halle für moderne Kunst wurden die früheren Werke der deutschen Maler Baselitz, Richter, Polke und Kiefer ausgestellt. Den vier Künstlern wurde jeweils eine eigene Sektion eingeräumt. Maler und Werke wurden in Deutsch und Englisch vorgestellt.


Die ersten Gemälde von Baselitz fand ich eher abstoßend. Die quellenden Körper und überdimensionierten Geschlechtsteile sind für mich unästhetisch, was den Künstler aber sicher nicht gestört hätte.


Mehr konnte ich mit diesem Bild anfangen. Der Maler ist offensichtlich durch eine Falle an der linken Hand gehemmt und wird von dem Zaun am Fortkommen gehindert.


Auch der brechende Baum regt zum Nachdenken an.


Dem Bild Sommermorgen füge ich einfach die Erläuterungen der Ausstellung bei.


In einer Phase seines Lebens hat Georg Baselitz die Welt buchstäblich auf den Kopf gestellt.



Gerhard Richter stand der Fotografie sehr nahe. Seine nachempfundene Sfumato Technik regte mich an auch fotografisch eine Variation meiner Wischtechnik auszuprobieren. Mal sehen, ob ich das hinkriege.


Sigmar Polkes Werke beeindruckten mich nicht sonderlich. Vielleicht war ich aber auch gerade schon etwas müde. Hübsch fand ich die lockeren Schwünge auf seinen Flamingo- und Reiher Bildern.


Die Bilder des international anerkannten Anselm Kiefer fand ich wieder deutlich interessanter.


Die provokante Pose des Hitlergrußes ist auf mehreren seiner Werke zu sehen; hier vor einer Gruppe klerikaler Würdenträger.


Die Erklärungen zum Bild "resurexit" reißen Kiefers philosophisches Gedankenwerk an.


Auch in dem Gemälde "Glaube, Hoffnung, Liebe" setzt sich Kiefer mit christlichem Gedankengut kritisch auseinander.

Nun hatte ich aber wirklich Hunger. Zwar war das Lokal immer noch gut gefüllt, doch hatte ich Glück, dass gerade zwei Plätze frei wurden. Nach dem leckeren Essen ruhte ich mich im Hotel aus, betätigte mich noch etwas sportlich und machte mich dann fit für Elphi.

Der Schwiegersohn wollte erst knapp vor Konzertbeginn erscheinen.


Also ließ ich mich zunächst von der langen Rolltreppe nach oben befördern,


um dann auf der Plaza, der Aussichtsterrasse noch etwas die Hamburger Skyline zu betrachten und mit dem Handy einige Fotos zu schießen.


Ich traf mich mit dem Schwiegersohn, der mich auf diese interessante Perspektive mit Blick auf eine Barebene aufmerksam machte.


Der Konzertsaal der Elbphilharmonie ist immer wieder sehenswert. Ich genoss das Konzert mit den Bambergern. Um sie zu hören, muss ich eigentlich nur eine Stunde fahren. Doch ist die Atmosphäre der Elbphilharmonie schon etwas Besonderes. Besonders beeindruckt war ich von dem Violinisten Ray Chen der sich in einer Zugabe sogar an Paganini heranwagte.

Nach diesem wunderbaren Tag ging es am frühen Freitagmorgen mit der Bahn wieder heimwärts. Schließlich wartete am Abend noch eine Geburtstagsfeier.


Unterwegs lockerte ich meine interessante Lektüre mit einigen Handy-Spielereien auf. Die vorbeiziehende Landschaft malte diese Bilder auf den Sensor. Nächstes Frühjahr zieht unsere Tochter mit ihrer Familie noch weiter in den Norden. Ich denke aber, dass ich weiterhin ab und zu im schönen Hamburg Station machen werde.
 
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