Rom: Hakenkreuz auf Deportations-Denkmal

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Quadraro: svastica su monumento vittime rastrellamenti nazisti - Repubblica.it

Nur eine Woche nach dem hier geschilderten Vorfall Gedenken an Aldo Moro ist in der Nacht auf Karfreitag schon wieder ein Denkmal beschmiert worden, diesmal das zu Ehren der Widerstandskämpfer im Stadtteil Quadraro und der Opfer einer entsprechenden NS-Razzia am 17. April 1944; vgl. dazu: Gedenkorte Europa - Quadraro.
Altro monumento imbratto e deturpato. È successo nella notte tra giovedì e venerdì, al Quadraro, in zona Tuscolana. La denuncia partita dal Pd di Roma che ha scritto: "Questa notte il monumento In memoria del rastrellamento nazista del Quadraro è stato imbrattato con una svastica da ignoti che se la sono presa anche con gli alberi del Parco Monti del Grano. Gesto tanto più grave poiché si colloca tra l'anniversario della strage delle Fosse Ardeatine e il 17 aprile, anniversario del rastrellamento del Quadraro" (...).
Zur Anzeige gebracht wurde die Tat durch den Partito Democratico - unter Einstufung als besonders gravierend, weil begangen mitten zwischen den Gedenktagen für die Opfer in den Fosse Ardeatine (24. März) und denen von Quadraro.
 
... schon wieder ein Denkmal beschmiert worden, diesmal das zu Ehren der Widerstandskämpfer im Stadtteil Quadraro und der Opfer einer entsprechenden NS-Razzia am 17. April 1944; vgl. dazu: Gedenkorte Europa - Quadraro.
Normalerweise weiß man ja weniger über diese Stadtteile etwas abseits der Touri-Pfade. Der Stadtteil Quadraro war auch
Zentrum des aktiven antifaschistischen Widerstands.
Eine schöne Lektüre dazu ist das schmale Büchlein Wo Rom aufhört, das die Zeit und die Menschen in Quadraro und Centocelle im Frühjahr 1944 zum Thema hat.
 
Gedenkorte Europa - Quadraro
,,, die Durchkämmungsaktion im Morgengrauen des 17. April 1944, hatte den Name „Unternehmen Walfisch“ und stand wieder unter dem Kommando von SS-Obersturmbannführer Herbert Kappler. ....

Nur zwei Wochen nach dem Massaker in den Ardeatinischen Höhlen wieder Herbert Kappler! :( Es ist einfach schrecklich, was durch unsere Landsleute da geschah. Eigentlich unglaublich, dass wir bei den Italienern keine Ablehnung hervorrufen (auch vor 30 Jahren habe ich das nicht erlebt)!
 
Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen (wenngleich aufgrund von nur rd. zwei Dritteln deiner 30 Jahre heraus ;)); und auch berichten hören habe ich es nur ein einziges Mal:
Allerdings sagte mir vor einiger Zeit eine Freundin, die auch nicht ganz selten nach Rom reist: Es sei ihr einmal begegnet in der Via Tasso (Museo storico della Liberazione - Wikipedia), dass man ihr mit der Auffassung entgegengetreten sei: Ihr Deutschen seid doch alle Faschisten. :roll: Jedoch bestaetigt m.E. gerade der Ausnahmecharakter dieses Vorkomnisses die - anders geartete - Regel.
Am 31. Oktober habe auch ich das Museo della Liberazione in der Via Tasso, 155 besucht: Erwartungsgemäß hat sich die oben geschilderte bedauerliche Erfahrung nicht wiederholt.
 
(...) Denkmal (...) zu Ehren der Widerstandskämpfer im Stadtteil Quadraro und der Opfer einer entsprechenden NS-Razzia am 17. April 1944; vgl. dazu: Gedenkorte Europa - Quadraro.
Am heutigen Jahrestag wurden auf dem Kapitol die letzten fünf Überlebenden geehrt mit dem Komtur-Kreuz des Verdienstordens.

Campidoglio, onorificenze ai sopravvissuti del rastrellamento del Quadraro - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it
Sono stati insigniti delle onorificenze di Commendatore i sopravvissuti al rastrellamento del Quadraro. A conferire i titoli, nell'Aula Giulio Cesare del Campidoglio, la sindaca di Roma Virginia Raggi che ha consegnato i riconoscimenti a Renato Corsi, Sergio Frezza, Giovanni Mola, Oreste Prosperi, Giuseppe Schiavoni, Umberto Spadoni e Guido Di Roma, deceduto il 18 febbraio 2018 e per cui è stato ritirato il solo diploma dal figlio.
Für den am 18. Februar verstorbenen Guido Di Roma nahm sein Sohn die Urkunde in Empfang.
 
Ferner gibt es zu diesem Jahrestag ein Murale in der Via Decio Mure, gewidmet Sisto Quaranta, einem der Überlebenden unter den 947 damals aus diesem "Wespennest" des Widerstands Deportierten: Quadraro: 74 anni dopo il rastrellamento murales Sisto Quaranta.
Il rastrellamento del Quadraro ha rappresentato per anni una pagina oscura che, l'Italia impegnata nella propria ricostruzione, ha spesso trascurato. Eppure quasi ogni famiglia del cosiddetto "nido di Vespe" ha vissuto quella tragedia. Per rappresaglia contro l'attentato a tre soldati austriaci, avvenuto il 10 aprile 1944 all'Osteria "Da Giggetto", il 17aprile le SS rastrellarono circa duemila persone. Buona parte di questi uomini vennero poi deportati al campo di prigionia di Fossoli, in provincia di Modena. Secondo la testimonianza di Sisto Quaranta, Memoria storica di quella vicenda, i deportati furono 947.
Viel zu lange, so Roma today, habe man dieses Ereignisses nur sehr wenig gedacht.

Umso besser darum, so denke ich, dass es jetzt vermehrt geschieht. Denn offenbar haben wir es derzeit nötiger denn je, uns an die verhängnisvolle Dynamik von vor rd. acht Jahrzehnten zu erinnern.
 
Am heutigen Jahrestag wurden auf dem Kapitol die letzten fünf Überlebenden geehrt mit dem Komtur-Kreuz des Verdienstordens.

Campidoglio, onorificenze ai sopravvissuti del rastrellamento del Quadraro - 1 di 1 - Roma - Repubblica.it
Sono stati insigniti delle onorificenze di Commendatore i sopravvissuti al rastrellamento del Quadraro. A conferire i titoli, nell'Aula Giulio Cesare del Campidoglio, la sindaca di Roma Virginia Raggi che ha consegnato i riconoscimenti a Renato Corsi, Sergio Frezza, Giovanni Mola, Oreste Prosperi, Giuseppe Schiavoni, Umberto Spadoni e Guido Di Roma, deceduto il 18 febbraio 2018 e per cui è stato ritirato il solo diploma dal figlio.
Für den am 18. Februar verstorbenen Guido Di Roma nahm sein Sohn die Urkunde in Empfang.
Hervorhebung durch mich

Wollen wir keinen unterschlagen: es sind noch sechs Überlebende der Razzia vom 17. April 1944 im Quadraro.

Ferner gibt es zu diesem Jahrestag ein Murale in der Via Decio Mure, gewidmet Sisto Quaranta, einem der Überlebenden unter den 947 damals aus diesem "Wespennest" des Widerstands Deportierten: Quadraro: 74 anni dopo il rastrellamento murales Sisto Quaranta.

Interessanterweise hieß es seinerzeit bei den Pressemeldungen zum Tode von Sisto Quaranta (s. z.B. hier bei Repubblica), dass er der letzte der Überlebenden der Razzia im Quadraro war.
l'ultimo dei sopravvissuti al rastrellamento del Quadraro.
Man scheint erst dann auf weitere Überlebende aufmerksam geworden zu sein, wie hier zu lesen ist: La scomparsa di Sisto Quaranta
[Dopo la pubblicazione dell’articolo ho appreso che tra i deportati almeno uno è ancora in vita: è Guido Di Roma, che ho conosciuto durante i viaggi a Fossoli. Di questo sono ovviamente felice e mi scuso per l’errore con lui e con i lettori. F.S.]
Nach der Publikation des Artikels hat der Verfasser erfahren, dass noch mindestens einer am Leben ist: Guido Di Roma, den er anlässlich einer Reise nach Fossoli kennengelernt hat. Darüber ist er sehr froh und entschuldigt sich bei Sig. Di Roma (der ja in der Zwischenzeit auch verstorben ist) und den Lesern.

Hier sieht man übrigens recht schön die Wandmalerei zum Thema "Wespennest".
 
Wer zählen kann, ist klar im Vorteil ... ;)

Allerdings hatte ich den in der Mitte des Gruppenbilds stehenden Mann nicht als Überlebenden der Deportation von vor 74 Jahren angesehen, weil er m.E. noch nicht mal 60 sein dürfte.

Aber es ist natürlich nicht das, worauf es hier ankommt.
 
Allerdings hatte ich den in der Mitte des Gruppenbilds stehenden Mann nicht als Überlebenden der Deportation von vor 74 Jahren angesehen, weil er m.E. noch nicht mal 60 sein dürfte.
Wenn Du den ebenfalls ordengeschmückten signore neben Sig.a Raggi meinst, das dürfte der sich für die Geschichte des Quadraro verdient gemachte Historiker Pierlugi Amen sein.
Wer mich ein wenig verwundert ist Sergio Frezza (Bild 9). Auch der sieht recht jung aus im Vergleich zu den anderen dekorierten Herren. Aber vielleicht hat er auch in Vertretung die Urkunde entgegen genommen, da er ja auch "nur" das Ordenskästchen in die Hand gedrückt bekommt und nicht den Orden umgehängt.
Wie auch immer: Hauptsache man erinnert sich...
 
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