Wie schon im QC kurz erwähnt, habe ich den Fronleichnamsnachmittag nach drei Stunden Autofahrt, wie auch im letzten Jahr, zu einem Spaziergang im Haigergrund bei Tauberbischofsheim genutzt. In diesem Jahr war die Natur noch vielfältiger und bunter. Dazu kamen viele kleine Besuchergruppen quer durch alle Altersstufen. Es ergaben sich viele Gespräche nach dem Motto kennen sie diese Pflanze, was ist das denn. Meine beiden Begleiterinnen kannten sich in der Botanik recht gut aus. Doch stellte sich bald heraus, dass auch bei ihnen einige Wissenslücken zu füllen waren. Erst als wir auf dem Rückweg den ehemaligen Hausarzt meiner Cousine trafen, bekamen wir eine kostenlose Kurzlehrstunde zu diesem Naturschutzgebiet und seinen Pflanzen.
Zunächst das Hinweisschild mit kurzen Erläuterungen, sowie die Landschaft mit meinen beiden Begleiterinnen. Das Gebiet ist ein sehr kalkhaltiges Trockenwiesengebiet. Früher wuchs hier Wein. Der Anbau lohnte aber nicht mehr. Damit die blühenden Pflanzen sich möglichst ungehindert ausbreiten können, halten die Bauern aus dem Dorf im Winter das Gehölz niedrig. Ohne diesen Eingriff hätten die Pflanzen mittelfristig keine Chance gegen Büsche und Bäume. Das Projekt ist vom Kreis TBB unterstützt.
Doch nun will ich weniger erzählen, sondern mehr die Bilder sprechen lassen.
Als erstes stechen die großen Diptamflächen ins Auge. Die Pflanzen haben nicht nur sehr schöne Blüten, sondern entwickeln in Hohlräumen auch ätherische Öle, die stark nach Vanille und Zitrone riechen. Die Öle verdunsten im Sommer. Hält man an heißen Sommertagen ein Streichholz über die Pflanzen, brennt das Gas.
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Natürlich stehen überall mehr oder weniger schlichte Gräser.
https://www.roma-antiqua.de/rom-forum/attachments/Gras.JPG.48989
Bei vielen Blumen, in voller Blüte oder auch bereits verwelkt, lohnt es sich einfach zu verweilen und zu staunen. Die Vielfalt ist enorm.
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Natürlich sind die Orchideen der ganz große Höhepunkt in diesem Gebiet. Manche Orchideen sollten nicht berührt werden. Auch wenn ihr Staub nicht giftig ist, wirkt er im Sonnenlicht wie ein Brennglas und kann zu starken Verbrennungen führen.
Zunächst ein Knabenkraut, das auch hier in mehreren Arten wächst, dann die Bocks-Riemenzunge. Letztere sieht aus, als sei sie bereits verblüht. Erst bei näherem Hinsehen entdeckt man die Schönheit der Blüten im Detail.
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Sehr viel Zeit nahm die Suche nach den verschiedenen Arten von Ragwurz ein. Weltweit gibt es über 80 Arten. Hier im Haigergrund sind davon vier zu finden, Fliegen-, Bienen-, Hummel- und Spinnenragwurz. Da ich sie anfangs nicht auseinanderhalten konnte habe ich sie einfach Insektenragwurz getauft.
Die erste und kleinste davon (Blütenlänge < 1 cm) ist der Fliegenragwurz. Wie die meisten Ragwurzarten strömt er den Duft von weiblichen Fliegen aus, der die verrückten Männchen natürlich betört; wie soll es auch sonst sein.
Der zweite und dritte hier gezeigte ist ein Bienenragwurz. Der letzte der hier sehr seltene Hummelragwurz.
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Nun kommt zum Abschluss noch ein Geschenk für Dentaria (falls sie diesen Beitrag liest), ein Frauenschuh. An das Geschenk ist aber eine Aufgabe gebunden. Kultiviere diese Naturpflanze so, dass sie die Lieblingsfarbe Deiner Schuhe annimmt.
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Als wir uns vom Ex-Arzt meiner Cousine verabschiedeten, erwähnte er noch stolz, dass inzwischen viele Besucher aus nah und fern dieses Naturschutzgebiet besuchen. Er habe heute sogar ein Auto mit OB Kennzeichen gesichtet. Etwas ernüchtert war er, als ich grinsend gestand, dass ich, als fast Einheimischer, Besitzer dieses Fahrzeuges sei.
Nach dem Geheimtipp von Gengarde heute morgen, kurz bevor der Tag zu Ende geht ein zweiter, Naturschutzgebiet Haigergrund bei TBB, zwischen Königheim und Külsheim.
Es waren einige wunderschöne Stunden, in denen ich Kraft für die Aufgaben der nächsten Tage tanken konnte.
Gruß an alle Naturfreunde
Ludovico
Zunächst das Hinweisschild mit kurzen Erläuterungen, sowie die Landschaft mit meinen beiden Begleiterinnen. Das Gebiet ist ein sehr kalkhaltiges Trockenwiesengebiet. Früher wuchs hier Wein. Der Anbau lohnte aber nicht mehr. Damit die blühenden Pflanzen sich möglichst ungehindert ausbreiten können, halten die Bauern aus dem Dorf im Winter das Gehölz niedrig. Ohne diesen Eingriff hätten die Pflanzen mittelfristig keine Chance gegen Büsche und Bäume. Das Projekt ist vom Kreis TBB unterstützt.
Doch nun will ich weniger erzählen, sondern mehr die Bilder sprechen lassen.
Als erstes stechen die großen Diptamflächen ins Auge. Die Pflanzen haben nicht nur sehr schöne Blüten, sondern entwickeln in Hohlräumen auch ätherische Öle, die stark nach Vanille und Zitrone riechen. Die Öle verdunsten im Sommer. Hält man an heißen Sommertagen ein Streichholz über die Pflanzen, brennt das Gas.
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Natürlich stehen überall mehr oder weniger schlichte Gräser.
https://www.roma-antiqua.de/rom-forum/attachments/Gras.JPG.48989
Bei vielen Blumen, in voller Blüte oder auch bereits verwelkt, lohnt es sich einfach zu verweilen und zu staunen. Die Vielfalt ist enorm.
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Natürlich sind die Orchideen der ganz große Höhepunkt in diesem Gebiet. Manche Orchideen sollten nicht berührt werden. Auch wenn ihr Staub nicht giftig ist, wirkt er im Sonnenlicht wie ein Brennglas und kann zu starken Verbrennungen führen.
Zunächst ein Knabenkraut, das auch hier in mehreren Arten wächst, dann die Bocks-Riemenzunge. Letztere sieht aus, als sei sie bereits verblüht. Erst bei näherem Hinsehen entdeckt man die Schönheit der Blüten im Detail.
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Sehr viel Zeit nahm die Suche nach den verschiedenen Arten von Ragwurz ein. Weltweit gibt es über 80 Arten. Hier im Haigergrund sind davon vier zu finden, Fliegen-, Bienen-, Hummel- und Spinnenragwurz. Da ich sie anfangs nicht auseinanderhalten konnte habe ich sie einfach Insektenragwurz getauft.
Die erste und kleinste davon (Blütenlänge < 1 cm) ist der Fliegenragwurz. Wie die meisten Ragwurzarten strömt er den Duft von weiblichen Fliegen aus, der die verrückten Männchen natürlich betört; wie soll es auch sonst sein.
Der zweite und dritte hier gezeigte ist ein Bienenragwurz. Der letzte der hier sehr seltene Hummelragwurz.
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Nun kommt zum Abschluss noch ein Geschenk für Dentaria (falls sie diesen Beitrag liest), ein Frauenschuh. An das Geschenk ist aber eine Aufgabe gebunden. Kultiviere diese Naturpflanze so, dass sie die Lieblingsfarbe Deiner Schuhe annimmt.
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Als wir uns vom Ex-Arzt meiner Cousine verabschiedeten, erwähnte er noch stolz, dass inzwischen viele Besucher aus nah und fern dieses Naturschutzgebiet besuchen. Er habe heute sogar ein Auto mit OB Kennzeichen gesichtet. Etwas ernüchtert war er, als ich grinsend gestand, dass ich, als fast Einheimischer, Besitzer dieses Fahrzeuges sei.
Nach dem Geheimtipp von Gengarde heute morgen, kurz bevor der Tag zu Ende geht ein zweiter, Naturschutzgebiet Haigergrund bei TBB, zwischen Königheim und Külsheim.
Es waren einige wunderschöne Stunden, in denen ich Kraft für die Aufgaben der nächsten Tage tanken konnte.
Gruß an alle Naturfreunde
Ludovico
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