Glänzende Propaganda

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Papstmedaillen sind eine faszinierende, bislang noch kaum verwertete Quellengattung. In der Regel halten sie ein besonderes Ereignis eines Pontifikates fest, manchmal ist in einem Bild der gesamte Pontifikat zusammengefasst. Der repräsentative Band vereint 50 dieser Erinnerungsmedaillen, mit großformatigen Abbildungen der Medaillen (beidseitig) und ihrer numismatischen Beschreibung; danach wird das kirchenhistorische Ereignis, um das es geht, konzise und kompetent geschildert.
Beispielhaft seien genannt: Die Medaille von Sixtus V., auf der die Seeschlacht von Lepanto 1571 dargestellt ist; die Medaille, die die Rundfunkansprachen Pius’ XII. 1942 feiert, der über das Radio die Welt zum Frieden mahnt; Johannes XXIII. eröffnet das 2. Vatikanische Konzil 1962.

Durch folgendes Interview von domradio mit einem der beiden Autoren, Jörg Ernesti, bin ich auf das Buch aufmerksam geworden:


Buchseite beim Herder-Verlag: Glänzende Propaganda: Kirchengeschichte auf Papstmedaillen

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe hier.
 

Beitrag von Jörg Ernesti vom 13.10.2019

Die Päpste haben immer wieder hervorragende Künstler in Dienst genommen. Das gilt für die großen Bauten und Kunstwerke Roms, das gilt aber auch für die Medaillen als Kunstwerke im Kleinstformat. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden übrigens die meisten Papstmedaillen von Angehörigen der Familie Hamerani geschaffen, die aus der Gegend von Landshut stammte. In jüngerer Zeit war es Paul VI., der auf die Gestaltung der Jahresmedaillen größten Wert legte. Selbst ein großer Kenner der modernen Kunst, beauftragte er zeitgenössische Künstler wie Emilio Greco oder Giacomo Manzù mit der Gestaltung seiner Prägungen. Lello Scorzelli, der Schöpfer des päpstlichen Kreuzstabes, beteiligte sich ebenfalls. So entstanden mutige, avantgardistische Medaillen, die zum Besten gehören, was das Genus zu bieten hat.
 
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