Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

Aurelia

Aedilis
Stammrömer
Hallo! Bin zurück und noch vollkommen überwältigt von allen Eindrücken, so daß ich mich nun mal offline ans Schreiben mache und meinen sicherlich langen Bericht dann morgen einfügen werde :)

Bin doch sehr schreibwütig und werde alles Stück für Stück hier einfügen...hoffe der Umfang sprengt nicht die Seite hier :)

Ich hoffe ihr habt Spaß beim Lesen; bin für jeden Hinweis oder jede Rückfrage offen :)

Sorry übrigens wegen der fehlenden Fettgedruckten Namen und Plätze, irgendwie funktioniert das hier grad nicht...
 
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Wir sind gespannt! (Also, ich zumindest. War nicht als pluralis maiestatis gedacht... :) )
 
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Rom 17. 10. – 21. 10. 2005-10-23

1. Tag:
Schon früh musste ich mich aus dem Bett quälen um meinen Flug um 7.15 in Frankfurt zu bekommen. Aber was macht man nicht alles? Läßt sogar ein ärmliches Lufthansa-Catering über mich ergehen und die winzigste Menge an Tee die man sich in einer Tasse denken kann. Dafür eben einen schönen Sonnenaufgang und die erstaunliche Erkenntnis das die Alpen bereits 10Min hinter Frankfurt anfangen…die Alpen überhaupt riefen in mir immer wieder Toblerone Assoziationen hervor. Trotz verspätetem Abflug dank nicht erscheinender Fluggäste landete ich pünktlich bei grauem Wetter in Fiumicino. Das Gepäck ließ auf sich warten aber ich begann sofort mit einer neuen Leidenschaft die ich in den folgenden Tagen noch ausbauen sollte: Uniformen bewundern 
Die nächsten 2 Stunden musste ich leider Zeit im Terminal totschlagen da der BA Flug meines Freundes sich verspätete. Armselig, kaum interessante Geschäfte…gammelige Sitzgelegenheiten und noch nicht mal einen Italien-für-Anfänger-tauglichen McDonalds! Dafür spannend zu beobachtende Diskussionen der Platzhirsche alias Taxifahrer.
So gegen 13h waren wir dann vollständig, ich schon leicht genervt und ausgehungert und machten uns mit dem Leonardo-Express problemlos auf Richtung Termini. Dort war es etwas verwirrend den passenden Ticketautomaten für die Metro zu finden, aber 16Euro für ein 7Tage Ticket ist wirklich ein Spottpreis! Endlich ging es dann mit der Metro B bis zur Haltestelle Numidio Quadrato. Das Hotel City Guest House war wirklich nah gelegen und das Einchecken problemlos. Leider war das Frühstück im Expedia Preis nicht mit inbegriffen aber wir haben das dann in Kauf genommen um so wenigstens zu einer gescheiten Mahlzeit am Tag zu kommen. Unser Zimmer lag im 3. Stock dieses halben Wohnhauses, war geräumig und nett eingerichtet. Neben dem Bad lag noch eine Art Abstellkammer für das Personal - sollte man in etwa um 4h morgens von Putzkolonnen im Zimmer geweckt werden!? Alles roch für meinen Geschmack etwas sehr streng nach Putzmitteln und Kloreinigern aber besser so als dreckig.
Nach kurzer Ruhepause ging es dann gleich mitten ins Zentrum bis zur Haltestelle Spagna an der Spanischen Treppe. Wir waren da! Mitten im Trubel! Und plötzlich kam ich mir vor wie am Piccadilly Circus in London, sehr seltsam aber so bin ich eben  Weiter direkt an den Luxusläden vorbei (in der Hinsicht habe ich ein untrügliches Gespür*lach), an den ersten Ständen der fliegenden Händlern die bei mir Herzrasen angesichts der dargebotenen Ware auslösten und kreuz und quer weiter. An den malerischen Gassen kann man sich ja echt die Finger wund fotographieren. Peinlich wurde es als wir vor einem massiven wichtig aussehenden Gebäude standen und uns fragten was es wohl ist…es war das Pantheon*hüstel. Vor lauter Reiseführerblindheit nicht erkannt bis wir drinnen waren und das „Loch“ in der Decke gesehen haben. Interessanter Bau, vor allem von außen muß ich sagen. Highlight für mich dann der kleine altmodische Papierladen rechts daneben in der Gasse. Die Zeit dort scheint stehen geblieben zu sein! Einfach nur traumhaft und ein guter Anlass sich mit einem weiteren Blanko-Buch einzudecken. Der Bummel ging weiter, die Beleuchtung schlug erstaunlich schnell in Dämmerung um, und wir kamen an der Area Sacra del Largo Torre Argentino heraus –fasziniert von den doch arg mitgenommen aussehenden Katzen. Weiter dann an den Kaiserforen hin zum Monument Vittorio Emmanuele um einfach nur staunend dem Treiben zuzusehen. Dort suchten wir uns dann mühsam den Weg zu Termini heraus und liefen los, bergauf…hungrig und durstig. Zum Glück fanden wir auf der Via Nazionale dann einen Spar und konnten uns mit dem wichtigsten eindecken um dann in Termini gleich noch mal bei Conad einzukaufen. Nicht zu vergessen natürlich der Straßenhändler Nr. 1 mit günstigen Preisen an der Piazza della Repubblica. Im Hotel ließen wir dann den Tag mit italienischem MTV, Becks Bier und belegten Sandwiches und Pizzabrot ausklingen.

Fazit des Tages:
- der Verkehr ist einfach ein Erlebnis, mehr unterhaltsam als störend und wenn man mal angefangen hat nach italienischem Vorbild Straßen zu überqueren, macht man daheim dann auch vor Autobahnen keinen Halt mehr ;-)
- noch nie hab ich mich in einer fremden statt so heimisch gefühlt-die vielen Touristen machen es möglich
- Römer sind oft ausgesprochen schöne Menschen…wann sieht man schon mal türkise oder fast lilane Augen!? Und diese sexy Carabinieri-Uniformen*schmelz
 
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Guten Tag Aurelia,
wunderbar Dein Bericht :thumbup:
geht er noch weiter:?:
Es macht richtig Spaß Ihn zu lesen. :lol: Allein schon in Vorbereitung meiner eigenen Rom-Reise in 2 Wochen.

Gruß Sylvia



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Ich war mal so frei den doppelten Post zu löschen :]
Gruß
Decius
 
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Ja, interessant, wie unterschiedlich verschiedene Menschen das gleiche wahrnehmen können.
Den einen nervt das Verkehrsgewühl mit Lärm und Abgasluft, den anderen fasziniert es.
Dem einen gehen die vielen Touris auf den Keks und es nervt ihn, dass einem fast mehr Leute aus aller Herren Länder über den Weg laufen und teilweise rücksichtslos rumdrängen und die Römer in der Minderzahl erscheinen lassen.
Den anderen faszinieren die vielen Menschen.
Allzu viele "schöne" Römer/innen habe ich allerdings auch nicht wahrgenommen. Ich kann mich noch erinnern, dass ich zu meiner Freundin gesagt habe: "ich dachte, man sieht hier lauter elegante, schöne Frauen, aber das ist ja gar nicht so - viele Frauen haben hier für mein Empfinden eine recht herbe Ausstrahlung und eher kantige, harte Gesichtszüge ...".
Und dass die Männer überwiegend in eleganten Anzügen rumlaufen, war auch nicht so. Jeans und legere Shirts etc. waren bei weitem in der Mehrheit.
An markanten Menschen sind mir halt eben in erster Linie die vielen Touristengruppen und die überall postierten Bettler in Erinnerung geblieben.
Die dieversen Straßenhändler hatten halt den üblichen Touri-Kitsch oder alle möglichen sonstigen Billigwaren (wie nachgeahmte Taschen etc.). So viele tarditionelle Kunsthandwerksläden wie in Venedig (vor allem Papier, Glas, Leder, etc.) habe ich in Rom nicht gesehen.

Aber ich freue mich für jeden, der das alles ganz anders und so überschwenglich positiv erlebt hat. :)

Andreas
 
2. Tag

2. Tag:
Gegen 8h wurde ich langsam wach und musste zu meinem eigenen Erstaunen feststellen richtig gut und fest geschlafen zu haben. Man muß zwar sagen das die Geräuschskulisse um das Hotel herum schon recht massiv war, aber mich mal Städter hat das nicht sonderlich gestört. Ob die direkt über dem Dach startenden Flugzeuge nun aus FRA oder FIU oder wo auch immer her kommen-who cares? Das Frühstück wurde auf der überdachten Dachterasse angeboten und war recht solide. Brötchen, Croissant, frisch gebackener Kuchen, Müsli und –typisch italienisch –Earl Grey*lach. Die Sonne kam raus und schien mir ins Gesicht, auf sollte es gehen Richtung San Giovanni. Dort sind wir erstmal aus dem Untergrund heraus und die Kirche ums Dorf gelaufen, haben aber letztendlich dann die Kirche San Giovanni in Laterano entdeckt. Schon der Eingang mit den Deckenfresken(?) hat mir gefallen und auch innen war ein Eindruck ungetrübt. Eine wunderschöne, reichverzierte und sonnendurchflutete Kirche die eine ganz eigene Schönheit und Heiterkeit verströmt. Befremdlich die Elektrokerzen die nach einer Spende angeknipst werden…Leider kostet der Besuch des Kreuzganges extra aber auch so ist sehr viel zu sehen. Nach einer kleinen Rangelei im Andenkenshop (lieber dort kaufen, da weiß man wenigstens wohin das Geld geht) ging es weiter Richtung Domus Aurea um sich auf einer Bank niederzulassen und sowohl Aussicht als auch Sonne zu genießen. Einen solchen Sommertag hatten wir im Oktober echt nicht mehr erwartet; Menschen in FlipFlops, zwitschernde Vögel, ohne jeden Hauch von Spätsommer! Faszinierend auch die kleinen Eidechsen die noch mal aus ihrer Starre erwacht waren und herumzischten. Der Park soll nachts ja ein übler Fleck sein, aber tagsüber sehr nett. Die nächste Ruhepause folgte gegenüber des Colloseums um den Überblick zu bekommen. Angesichts der Besucherstürme entschieden wir uns nicht rein zu gehen und beobachteten lieber das Treiben und die netten Touristinnen die mit 10cm Highheels über das Pflaster staksten. Als ich neben mir vertraute Laute hörte, wusste ich es gleich: Frankfurter  Ist schon schön wie man die Leute verwirren kann, Englisch sprechen aber deutsch sein…
Weiter ging es um durchs Forum Romanum zu schlendern und meine grenzenlose Neugierde zu stillen: echte Olivenbäume! Als fanatischer Olivenfan musste ich die Chance nutzen und eine frisch vom Baum probieren…tja, so eine Grimasse hab ich wohl noch nie gezogen*lach. Bäh, war die bitter!!! Das Sommerwetter passte kongenial zu den antiken Ruinen und ich konnte die Besucher sogar relativ gut ausblenden und die Atmosphäre genießen. Den Palatin schenkten wir uns erstmal und wollten am Donnerstag dort anknüpfen. Vorbei am Circo Maximo mit einem allerersten Blick auf den Petersdom suchten wir den Weg zum Protestantischen Friedhof aber als wir dann endlich da waren, hatte dieser Mittagspause…hmmpf, den Hinweis hatte ich im Reiseführer überlesen und finde das auch irgendwie merkwürdig: Nein, nun können sie gerade weder sterben noch trauern-wir haben Pause*grins. Mit der Metro ab Piramide ging es wieder zum Bahnhof Termini und zur großen Freveltat: Mittagessen bei McDonalds…aber immerhin bei einem relativ schicken in den Arkaden von Repubblica. Erstaunlich das dort die Burger immer noch in Styropor verpackt werden. Beim Stamm-Straßenhändler erwarb ich meine nächste Trophäe und wir liefen wieder über die Via Nazionale Richtung Vittorio Emmanuele und den Capitolinischen Museen. Zuvor noch ein Blick auf die Trajanssäule um wieder aufs neue zu rätseln welche nun die echte ist  Wir bahnten uns weiter den Weg zum Trevi-Brunnen, warfen unsere Münzen herein und wehrten Rosenverkäufer ab. Ich machte weiter meine Preis-Leistungsvergleiche zum Thema Handtaschen und wir liefen wieder hin zur spanischen Treppe. Warum wussten wir beide nicht, aber ohne Ziel verläuft man sich zu sehr. Dort gab es den typischen Durchhänger den man an so aktiven Tagen bekommt aber wir marschierten tapfer weiter zum Tiber, vorbei am opulenten Justizpalast hin zur Engelsburg. Hier am Ufer kam mir die Stadt sehr ähnlich mit Paris vor…
Es begann schon zu dämmern als wir anfingen die Burg zu besichtigen und innen den Prozessionsweg hinaufstiegen auf dem Hadrians Asche entlang getragen wurde. Die Aussicht von oben war einfach schön und es tat gut sich mal von oben einen gewissen Überblick zu verschaffen wo nun was liegt. Anscheinend ziehen Theaterwissenschaftler so was an, denn es gab auf dem Dach noch eine 10min Tanzperformance „Tosca“…ich glaube mein Interesse für die Burg liegt auch in dieser Oper begründet. Ich fotographierte die Dämmerung, den Petersdom und die Wolken bis die Akkus leer waren und schmolz erneut dahin als wir von der Brücke ein fast schon unwirklich schönes Panorama sahen.
Unser Plan war es die nächste Metrostation (Flaminio oder Lepanto?) zu finden, aber wir irrten herum ohne Erfolg. Also ergatterten wir einen Platz in der Buslinie 64, waren absolut hingerissen von den Verkehrsmanövern um uns herum und endeten in Termini um mal wieder Bier und fertige Snacks einzukaufen. Der ganz Supermarkt wimmelte nur von Touristen die alle die typische „Hotezimmerverpflegung“ bunkerten…als wir in Numidio Quadrato ausstiegen fühlten wir uns schon fast zu Hause.
Fazit des Tages:
- ein großes Manko hat Rom, die Sehenswürdigkeit sind schon schlecht bis gar nicht ausgeschildert aber die Metrostationen zu finden ist eine echte Katastrophe! Das ging sogar so weit, dass wir bis Lepanto fuhren um uns davon zu überzeugen das es diese Station wirklich gibt und kein Konstrukt unserer Phantasie ist*lach
- überhaupt fällt mir die Orientierung in Rom eher schwer. Viele kleine Einzelteile wollen sich in meinem Gedächtnis noch nicht zu einem Ganzen fügen. Eigenartig, denn in Städten wie London hatte ich damit bisher noch nie Probleme
- der Verkehr ist super. Also wenn ich mich mal mit Suizidgedanken quälen sollte, werde ich mir ein Auto mieten und am Kamikaze Verkehr dort teilnehmen! Sicher!
 
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Schön geschrieben - man merkt Deine Begeisterung bei jedem Satz! :D

Die Orientierung in Rom fand ich persönlich eigentlich ziemlich einfach.
Gerade dadurch, dass es an allen Ecken und Enden Sehenswertes gibt, hat man ständig wieder Orientierungspunkte.
Ein halbwegs guter Stadtplan ist dabei natürlich ein Muss.
Aber damit fand ich die Orientierung und das Auffinden der Sehenswürdigkeiten, U-Bahnstationen, etc. eigentlich schon recht einfach. ;)

Andreas
 
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Aurelia schrieb:
Rom 17. 10. – 21. 10. 2005-10-23
Römer sind oft ausgesprochen schöne Menschen…wann sieht man schon mal türkise oder fast lilane Augen!? Und diese sexy Carabinieri-Uniformen*schmelz


Hallo Aurelia!
Schöne Römer ( weder Männlein noch Weiblein ) sind mir zu meinem Erstaunen gar nicht über den Weg gelaufen. Im Gegenteil waren Begegnungen optisch so entäuschend, wie ich es aus Berlin gewohnt bin. Kellner mit Schmerbäuchen in weißen angeschmuddelten und zu engen Hemden , die mit schmutzigen und stinkenden Putztüchern kurz mal fahrig den Tisch wischen, " Businessmen " in zu engen Anzügen , Frauen mit schlechter Haut, overdressed , zu stark geschminkt und mit Hakennasen ... überhaupt kein Vergleich mit meiner Erinnerung an Bologna oder Mailand, wo alle Männer irgendwie so aussahen wie der junge Helmut Berger oder Frauen wie die junge Ornella Muti... Aber im September dominieren in Rom sicher nicht Römer ,sondern Touristen das Stadtbild.
Die Uniformen sind mir auch als schmuck aufgefallen. Die haben so etwas theatralisches, wobei auch " Schwarzes " und also assoziierte ich damit dann leider Mussolini, was mir den optischen Genuss verdarb.

Ciao
Sabine
 
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Aurelia schrieb:
2. Tag:
Weiter ging es um durchs Forum Romanum zu schlendern und meine grenzenlose Neugierde zu stillen: echte Olivenbäume! Als fanatischer Olivenfan musste ich die Chance nutzen und eine frisch vom Baum probieren…tja, so eine Grimasse hab ich wohl noch nie gezogen*lach. Bäh, war die bitter!!!

Schöner Hinweis von Dir ... Auf dem Forum stehen tatsächlich Olivenbäume? Sind mir gar nicht aufgefallen. Ich hätte bestimmt auch eine probiert. Oder als Souvenir mitgenommen ... Stattdessen habe ich mir erlaubt einen klitzekleinen Stein , der aussieht wir ein Marmorsplitter, vom Forumboden aufzuheben und mitzunehmen . Ist bestimmt verboten ...


Sabine
 
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Aurelia schrieb:
2. Tag:
Fazit des Tages:
- ein großes Manko hat Rom, die Sehenswürdigkeit sind schon schlecht bis gar nicht ausgeschildert aber die Metrostationen zu finden ist eine echte Katastrophe! Das ging sogar so weit, dass wir bis Lepanto fuhren um uns davon zu überzeugen das es diese Station wirklich gibt und kein Konstrukt unserer Phantasie ist*lach
- überhaupt fällt mir die Orientierung in Rom eher schwer. Viele kleine Einzelteile wollen sich in meinem Gedächtnis noch nicht zu einem Ganzen fügen. Eigenartig, denn in Städten wie London hatte ich damit bisher noch nie Probleme
- der Verkehr ist super. Also wenn ich mich mal mit Suizidgedanken quälen sollte, werde ich mir ein Auto mieten und am Kamikaze Verkehr dort teilnehmen! Sicher!

Also, ich hatte keine Probleme mit der Orientierung, obwohl was das angeht sicher nicht sonderbegabt.
Ich hatte mich noch zu Hause mit einem Stadtplan vertraut gemacht, der dem Dumont -Reiseführer beilag, und am 1.Tag gleich die Fahrt mit dem 110 er Bus genutzt, um eine Übersicht über die Entfernungen zwischen den Highlights und die Stadt zu bekommen.
Mit der U-Bahn hatte ich mich vorher überhaupt nicht beschäftigt, bin einfach eingestiegen und dort gelandet, wo ich landen wollte.
Allet easy jewesen.

Sabine
 
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Aurelia schrieb:
2. Tag:
... hin zur Engelsburg. Hier am Ufer kam mir die Stadt sehr ähnlich mit Paris vor…
Es begann schon zu dämmern als wir anfingen die Burg zu besichtigen und innen den Prozessionsweg hinaufstiegen auf dem Hadrians Asche entlang getragen wurde. Die Aussicht von oben war einfach schön und es tat gut sich mal von oben einen gewissen Überblick zu verschaffen wo nun was liegt. Anscheinend ziehen Theaterwissenschaftler so was an, denn es gab auf dem Dach noch eine 10min Tanzperformance „Tosca“…ich glaube mein Interesse für die Burg liegt auch in dieser Oper begründet. Ich fotographierte die Dämmerung, den Petersdom und die Wolken bis die Akkus leer waren und schmolz erneut dahin als wir von der Brücke ein fast schon unwirklich schönes Panorama sahen.


In und auf der Engelsburg habe ich mich - warum auch immer ( Psychologen vor ) - fast am wohlsten gefühlt. Die Aussicht fand ich " zum Heulen schön " und hatte deswegen so gar keinen Blick übrig für die beiden jungen Damen , die die Tanzperfomance ( ohne Musik aber mit nackten Füssen ) aufführten.
Die Engelsburg bietet auch ein Cafe mit lecker Kuchen und latte macchiato und Panoramablick , wo man die müden Beine auf mittelalterlichen Brüstungen ablegen kann, wenn der Kellner gerade mal nicht guckt.
Auf der Engelsbrücke habe ich die Engel " tot " fotografiert, wenn dies ginge und fühlte mich wie Du an Paris erinnert und zwar an den Bereich um Notre-Dame herum. Mir fielen Radfahrer auf , die unten über die ( auto- und rollerfreie ! ) Tiber-Promenade radelten, was ich auch mal ausprobieren werde.

Sabine
 
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Aurelia schrieb:
2. Tag:
- der Verkehr ist super. Also wenn ich mich mal mit Suizidgedanken quälen sollte, werde ich mir ein Auto mieten und am Kamikaze Verkehr dort teilnehmen! Sicher!


Ich denke, Suizid geht in Rom billiger - sich einfach mit einem Fahrrad ins Verkehrsgewühl stürzen.
Und wie Du diesen tobenden Höllenverkehr super finden kannst ...
( Wohl ein Vorrecht der Jugend )

Sabine
 
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Sabina schrieb:
In und auf der Engelsburg habe ich mich - warum auch immer ( Psychologen vor ) - fast am wohlsten gefühlt. Die Aussicht fand ich " zum Heulen schön " und hatte deswegen so gar keinen Blick übrig für die beiden jungen Damen , die die Tanzperfomance ( ohne Musik aber mit nackten Füssen ) aufführten.
Die Engelsburg bietet auch ein Cafe mit lecker Kuchen und latte macchiato und Panoramablick , wo man die müden Beine auf mittelalterlichen Brüstungen ablegen kann, wenn der Kellner gerade mal nicht guckt.
Auf der Engelsbrücke habe ich die Engel " tot " fotografiert, wenn dies ginge und fühlte mich wie Du an Paris erinnert und zwar an den Bereich um Notre-Dame herum. Mir fielen Radfahrer auf , die unten über die Tiber-Promenade radelten, was ich auch mal ausprobieren werde.

Sabine

Das fand ich schade, dass wir die Engelsburg nicht mehr geschafft haben (erschöpfte Freundin, gewittriges Wetter .....). :cry:

Andreas
 
AW: 2. Tag

Hallo Aurelia,

wirklich toll, Dein Reisebericht! Leider bin ich momentan etwas im Stress, so dass ich mich nicht nicht so an der Diskussion beteiligen kann, wie ich das gerne würde - ich lese aber mit! Vielen Dank jedenfalls!

Sven
 
AW: Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

Ja, machst fast gleich Lust, nochmal hinzufahren und das alles nochmal in Ruhe und auch positiver zu erleben ........ ;)
Jedenfalls eine schöne, positive Einstimmung für künftige Rombesucher.

Andreas
 
AW: Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

Moin Aurelia!

Gerne habe ich Deinen bisherigen Reisebericht gelesen ( endlich mal jemand der den Verkehr nicht ganz so grauslig findet ) :lol: - und ich hoffe, dass Dein Bericht noch vollendet wird ...

Gruß - Asterixinchen
 
3.Tag:
Ja, die guten Vorsätze…um 6.30h sollte der Wecker klingeln um sich frühzeitig zum Vatikanstaat aufzumachen…tja, hat er dann auch aber ich hab ihn auch gleich wieder abgestellt. Trotzdem schafften wir es doch um halb acht rum bei diesigem Wetter zu frühstücken und den Gesprächen der anderen Frühstücksgäste zu lauschen. Mit der Metro ging es bis zum Vatikan, denn mein schlauer Plan lautete: Wenn die meisten Touris am Petersdom aussteigen, fahren wir eine weiter. Kurz vor den Vatikanischen Museen fing es dann an zu regnen aber die winzige Schlange war konstant in Bewegung und wir schafften es tatsächlich innerhalb legendärer 3Minuten drinnen zu sein. An den Sicherheitschecks vorbei (ach, selbst die Mitarbeiter haben tolle Uniformen!), an der Kasse die Dame sogar ohne internationalen Ausweis von meinem Studentenstatus überzeugt und los gings. Erste große Überraschung: Das ist das erste Museum das ich kenne in das man Taschen und Jacken mitnehmen darf und sogar noch Fotographieren erlaubt ist!!! Mein erklärtes Ziel war die Sixtinische Kapelle, schließlich habe ich kurz vorher „Michelangelo und die Fresken des Papstes“ von Ross King gelesen und musste das nun einfach in echt sehen. Bis dahin ging es durch viele reich geschmückte Räume und Säle mit offenen Fenstern (ist das nicht schädlich wegen der Luftfeuchtigkeit?!?). Interessant fand ich die alten Landkarten die an die Wände einer der Räume gemalt sind…irgendwann waren wir dann auch zur Raffael Stanze (?) vorgedrungen und ich kann nun sagen: Ich habe sie gesehen, ohne damit ein Gefühl der Erleuchtung oder Begeisterung zu verbinden. Und dann war es soweit: die sixtinische Kapelle…Viel höher als ich dachte und damit viel schwieriger sich Einzelheiten im Detail anzuschauen. Wir setzten uns an die Seite und schauten eine ganze Weile. Wie großartig muß es sein diesen Raum alleine auf sich wirken lassen zu können? Ohne Wachpersonal das in die Hände klatscht und „Silencio!“ ruft? Was ich richtig auffallend fand, war Michelangelos erstes Fresko –die Szene mit Noah- in der sich wirklich verkalkuliert hatte und viel zu kleine, zu viele und wenig optisch wirksame Figuren entworfen hat. Wir bummelten weiter, ließen jeden Andenkenshop aus um am Ende „richtig“ zuzuschlagen und statteten auch der Pinacoteca einen Besuch ab. In der Pizzeria im Gebäude gab es dann ein Stück leckere Pizza als Snack und sogar Sitzplätze und saubere Toiletten in rauen Mengen! Am Ende saßen wir dem Irrglauben auf (verursacht wahrscheinlich durch die immer gleiche Anordnung englischer Museen), dass wir am Schluß unweigerlich noch mal an einen Souvenir- und Museumsstand gelangen würden. Von wegen! Draußen waren wir, im Nieselregen und angesichts der schon lächerlichen Schlange die sich bis fast zum Eingang des Petersdom schlängelte, kamen wir auch nicht wieder herein…ich höre nie wieder auf Männer die mich beim Einkaufen auf später vertrösten wollen, nie wieder! Der Petersplatz war als wir ankamen noch abgeriegelt, wegen der Generalaudienz vielleicht? Ich habe keine Ahnung…aber es ging schnell voran und vor den Sicherheitschecks bildete sich seltsamerweise eine sich drängende Masse und nicht wie sonst üblich eine ordentliche aber endlos lange Schlange. Da sind wir Deutschen den Engländern gegenüber ja klar im Vorteil und mit ein wenig moderatem Ellbogeneinsatz waren wir nach läppischen 10Minuten bereit das Abenteuer Petersdom anzugehen. Als erstes führte diese Art vorgefertigte Route runter in die Krypta vorbei am Grab Johannes Paul II.. Ohne hier die religiösen Gefühle anderer verletzten zu wollen, aber selten hat mich ein Ort aggressiver gemacht als dieser. Als erstes diese Unart in Kirchen und ähnlichem Musik einzuspielen, der Atmosphäre wegen (für mich klangen die Choräle mehr nach dem Vorspann vom Mr. Bean), dann diese wahnsinnig andächtigen Durchsagen in vielen Sprachen „Dies ist ein Ort der Andacht und der Stille“. Ach wat! Wer ich so nie drauf gekommen, wie gut das eben diese mögliche Stille immer wieder durch Durchsagen zerstört wird! Wie es da wirklich noch eine Hand voll Leute schafften sich trauernd und betend an die Seite zu stellen; eins der vielen Rätsel dieses Tages…
Zum Petersdom will ich gar nicht so viel sagen. Die Ausmaße sind schon groß aber ich dachte sie wirken mächtiger. Nur ein kurzer Moment wenn man aus dem Hauptschiff in den Sichtbereich der Kuppel tritt ist besonders und atemberaubend. Nicht nachvollziehbar finde ich die Tatsache, dass es keine Sitzgelegenheit in dieser Kirche aller Kirchen gibt. Was ist mit den vielen alten und gebrechlichen Menschen dort? Und auch ich hätte mich gern mal ausgeruht um den Raum auf mich wirken zu lassen…nach einer angemessenen Zeit machten wir uns wieder auf den Platz, schauten uns das Getümmel an und waren gerade noch unter den Kollonaden als der Himmel seine Schleusen öffnete und ein nicht enden wollender Wolkenbruch hinunterging. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon den leichten Verdacht: Der Vatikan mag uns irgendwie nicht*lach. Als der Regen etwas nachließ liefen wir über die Hauptstraße Richtung Tiber und suchten wieder nach einer Metrostation die wir nie finden sollten. Die 64 tat es dann auch…und in Termini warteten wieder Weißwein und Paninis. Achja, und ein Highlight noch am Straßenrand: Ein italienischer Reisebus der gerade mit Treffsicherheit und Sorgfalt rückwärts ein Verkehrsschild umbog um das dann sichtlich unbewegt zur Kenntnis zu nehmen.
Fazit des Tages:
- nie hätte ich gedacht das man so ein Glück darin haben kann Warteschlangen zu umgehen. Ich glaube mehrere Stunden Geduld wären mir weder die Museen noch der Petersdom wert gewesen.
- Selten habe ich dem katholischen Glauben mit einem solchen Unverständnis gegenüber gestanden…war fast schon neidisch als ich die vielen strahlenden Gesichter der „Pilger“ gesehen habe…ich würde das alles so gerne Verstehen aber ich kann es einfach nicht.
- Da sich mein Klischee bestätigte und alle Italiener wirklich bei Tag und Nacht, drinnen oder draußen mit riesigen Sonnenbrillen durch die Gegend laufen…: Voilá, der Stammstraßenhändler machte es möglich und ab sofort genoß ich es durch ein getöntes, Dior- ähnliches Visier in die Welt zu blicken.
 
AW: Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

Moin Aurelia!

Auch "Teil 3" hat mir gefallen! Frage: Die Kuppel habt Ihr dann doch nicht besichtigt??? Oder hab ich es überlesen? Na ja, bei Regen wohl auch nicht so sinnvoll! ( ... oder doch Platzangst?)

Freue mich schon auf den Bericht des nächsten Tages...:)

Gruß - Asterixinchen
 
AW: Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

nee, Kuppel war eine zu lange Schlange, ich kein Interesse am Aufstieg und dann natürlich noch der Regen. Ich finde wir haben mit der Engelsburg eine recht gute Alternative gefunden.
 
AW: Gesammelte Eindrücke meiner Romreise 17. - 21.10.05

wollt nur schnell mitteilen das die Tage 4 und 5 in Arbeit sind, sich aber aufgrund des begonnenen Semesters zeitlich noch etwas bitten lassen...also nicht ungeduldig werden :)
 
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