Fund römischer Münzen

Hochinteressant das. Zumal aus dieser Zeit wegen des schwachen Edelmetallanteils wenige Bodenfunde in unseren Breiten vorhanden sind. Diese Antoniniane sind ja meist nur mit einem dünnen Silbermantel "überzogene" Bronzemünzen und bei Funden in Mitteleuropa zumeist in einem völlig korrodierten Zustand. Die hier genannten müssen aber wohl noch ganz anständig erhalten sein und stammen nach der Zeit des Limessturms durch die Alemannen.
Wirklich interessant:thumbup::nod:
 
Ein höchst interessanter Fund, vor allem des Umfangs und der fast prägefrischen Erhaltung wegen. Wie ich das überschaue, besteht er (ausschliesslich) aus Antoninianen vor der Reform durch Diokletian.

Es darf also spekuliert werden... Kriegskasse? :roll::roll:
 
Entweder das oder ein in der Eile vergrabenes Privatvermögen. Wahrscheinlich bei einem der doch zahlreichen Alemanneneinfälle nach Resträtien.
Die pressemäßig geäußerte Meinung es handele sich um einen Schatz, der vor der Diokletianischen Münzreform in Sicherheit gebracht werden sollte, halte ich hingegen für abwegig. Die diokletianische Reform beendete ja gerade die anhaltende Münzverschlechterung unter den Soldatenkaisern, warum hätte jemand das Gelumpe da in Sicherheit bringen sollen ?
 
Bei Privatvermögen frage ich mich allerdings, wie ein Privatier in der Provinz an eine solche Menge prägefrischer Münzlein, die dem Typus nach in der Münzsstätte Rom geprägt wurden, kommt ;)
 
Ein etwas ausführlicherer Artikel im Spiegel online erwähnt, dass es sich um Münzen von Aurelian bis Maximian handelte,die also zwischen mindestens 270 und 286 n.Chr. geprägt wurden.
Prägefrisch kann man das kaum mehr nennen. Wenn es sich um Münzen ein und des selben Kaisers handeln würde, hättest Du natürlich Recht. Da käme nur eine Kriegskasse in Frage.
 
Nun, ich würde erst einmal nichts wirklich ausschliessen. Wie schon gesagt - ohne genauere Informationen ist alles nur Spekulation - auch bzw. gerade zum Erhaltungszustand, nicht wahr.
 
Ein bisschen mehr gibts jetzt in diesem Video.

Nur dass sie die Münzlein nach dem 'Kankelfitz' bestimmen, finde ich ein wenig "irritierend"; es ist nicht gerade ein wissenschaftiliches Standardwerk 8O
 
Ich denke, dass man daraus nicht "unwissenschaftliches Vorgehen" ableiten darf. Für eine erste Übersicht kann die Kankelfitz-Methode doch durchaus geeignet sein. Weitere Analysen werden sicher noch folgen. Leider werden diese Resultate dann wahrscheinlich nicht derart öffentlich gemacht wie der Fund der Münzen.

Freundliche Grüsse
desmo
 
Für einen ersten Überblick bei den doch 5000 Stücken ist der Kankelfitz m.E. durchaus geeignet. Der RIC beispielsweise als Standardwerk ist doch etwas unübersichtlich und im übrigen noch älter als der Kankelfitz.
Wie gesagt, für einen ersten Überblick absolut geeignet. Um die veralteten Wertangaben gehts in diesem Fall ja nicht.
 
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