Frühchristliche Kirchen und moderne Architektur in Rom

Pasquetta

Magnus
Stammrömer
Eine unfreiwillige "Ruhepause" hat mir wieder einmal bewusst gemacht, dass man nicht zu viel aufschieben sollte und vor allem auch nicht die, auch kleinen, schönen Dinge des Alltags - darum will ich endlich einmal anfangen, Euch von meiner letzten Rom-Reise zu berichten. Wer Lust dazu hat, ist eingeladen, mit zu kommen auf meine Spaziergänge durch unser aller Lieblingsstadt ;)

Liebe Grüße
Pasquetta
 
Eine sehr gute Gelegenheit, wieder einmal nach Rom zu fahren und Erinnerungen aufzufrischen: Meine liebe Freundin M., die ich vor über vierzig Jahren in Rom kennen gelernt habe, hatte für einige Freundinnen und – all’italiana - für „Freunde von Freunden“ die Rom-Reise organisiert und ich begleitete sie gerne und sozusagen als „moralische“ Unterstützung. Und so verlief die Reise:


Samstag, 25.09.2010

Früher Vogel fängt den Wurm, um 7.00 Uhr aus dem Haus bei leichtem Regen. Am Frankfurter Hauptbahnhof steht der ICE nach Köln schon bereit, die Platzreservierung hätte es gar nicht gebraucht, der Zug war halb leer. Aber sicher ist sicher.

Pünktlich in Köln angekommen. Dort ist Messe-Samstag und Fußball und entsprechend viel los am Bahnhof. Es ist kühl und windig hier, nichts für erkältete Gemüter. Aber die Sonne scheint und die Domturmspitzen blitzen über dem Bahnhofsdach. Bahnhof pur: ein Hin und Her, Wartende mit viel und wenig Gepäck, immer wieder vor allem Männer, die die Abfallbehälter durchsuchen und jede darin entsorgte Schachtel aufklappen. Das ist unsere Wohlstandsgesellschaft: die einen fliegen in Urlaub, die anderen suchen nach weggeworfenen Schätzen. Flughafen Köln-Bonn: lange Bahnsteige, Rolltreppen und Aufzüge und wieder Rolltreppen und dann die Abfertigungshalle mit dem Treffpunkt germanwings-Schalter. Nun bin ich hier angekommen, die erste Etappe ist gut geschafft. Jetzt warte ich, schaue, lese im Rom-Reiseführer und bin gespannt, wer und was kommen wird.

Die Reisegruppe um M hat sich eingefunden, lauter sympathische Reisebegleiter, ob aus dem Rheinland, Bayern oder sonst wo her. Ich freue mich, wieder einmal mit M. nach Rom reisen zu können. Altbekanntes möchte ich wieder sehen und Neues kennen lernen.
Die Flugdaten stimmen mit der Wirklichkeit überein, wir landen pünktlich in Fiumicino, zügig rollen unsere Koffer an und der bestellte Bus für den Transfer zum Hotel wartet in all dem Trubel vor dem Flughafen bereits auf uns.

[hotel]176[/hotel] Und immer wieder die bange Frage: wie wird es sein, wieder in Rom? Die Befürchtung enttäuscht zu werden… und dann gehe ich raus aus dem Flughafengebäude, sehe die ersten blühenden Oleanderbüsche an der Autobahn, wie hingetupft die Cirruswolken am blauen Himmel, die brachen Felder und dazwischen die kleinen Schafherden - und ich bin wieder angekommen.

Wir fädeln uns ein in den römischen Verkehr, die Via Gregorio VII hinab in die Stadt, zur Einstimmung ein kleiner Schlenker nach St. Peter, da der Busfahrer in dem Einbahnstraßengewirr den Abbieger zum Hotel nicht rechtzeitig entdeckt hat. Wir sind wieder in der „Residenza Madre Pie“ untergebracht, nur ein paar Meter vom Petersplatz entfernt.

Kurz das Zimmer in Augenschein genommen und dann machen wir uns sofort auf zu unserem ersten römischen Spaziergang. An den Kolonnaden entlang zum
Borgo Santo Spirito – festlich gekleidete Hochzeitgesellschaft vor der Kirche St. Spirito, aber das Warten auf die Braut dauerte zu lange –



San Giovanni dei Fiorentini
wird von der untergehenden Sonne golden angestrahlt – unterhalb des Lungotevere, vorbei am Gefängnis Regina Coeli, gelangen wir nach Trastevere, wo es trotz vieler Touristen noch volkstümlich zugeht. Hier,

in den kleinen Gassen die zur Porta Settimiana führen, könnte de Sicas Film „Die Fahrraddiebe“ gedreht worden sein.

An Sant’Egidio vorbei,
ein Blick auf das beleuchtete Mosaik der Fassade von St. Maria in Trastevere - noch ist es früh am Abend und nicht so „viel“ los rund um den Brunnen auf der Piazza – und gleich hier um die Ecke wollen wir „Altbekanntes“ testen und wieder im Ristorante CAVE CANEM nel quartiere TRASTEVERE, eine echte römische Pizza essen. Und wie immer: die jungen Leute sind freundlich und flink und die Holzofenpizza schmeckt wieder köstlich. So „gestärkt an Leib“ machen wir uns auf nach Santa Maria in Trastevere

Wir möchten in der ältesten Marienkirche Roms mit den wunderschönen Mosaiken - in der Apsis Maria auf dem Thron gleich groß wie Christus auf golden leuchtenden Hintergrund dargestellt -, den antiken jonischen Säulen und dem herrlichen Kosmaten-Fußboden, das Abendgebet der Gemeinschaft Sant’Egidio mitfeiern. Aber heute wird ein Gottesdienst in großer Besetzung gehalten, da viele Mitglieder aus den unterschiedlichsten Regionen in den nächsten Tagen nach Barcelona fahren werden um am Internationalen Friedensgebet teilzunehmen.



Die Gemeinschaft Sant’Egidio entstand mitten aus den Studentenunruhen 1968 auf Initiative von Andrea Riccardi. Er gründete damals als Schüler eine Gruppe von Gleichgesinnten, mit dem Ziel, gemeinsam auf das Evangelium zu hören und es ins Leben umzusetzen. Heute ist daraus eine weltumspannende Gemeinschaft geworden, die sich erfolgreich in der Friedensarbeit in vielen Krisengebieten einsetzt und sich, wie vor mehr als vierzig Jahren schon, immer auch noch um die Armen in Rom kümmert. Der Dienst an Behinderten, Obdachlosen, Kindern aus den Borgate, Kranken und Gefangenen ist ein charakteristischer Aspekt im Leben der Gemeinschaft, der auch bei den Treffen in St. Maria in Trastevere zum Ausdruck kommt.

Die meditativen Gesänge und die Herzlichkeit, die sich auf alle Anwesenden überträgt, lassen immer wieder den Geist von Sant’Egidio spüren. So wie bei uns, als wir nach dem Gottesdienst Sig.a Agata getroffen haben. In ihrer freundlichen Art hat sie uns noch ein wenig die Kirche erklärt und erzählt von dem ihr so wichtigen Programm zur Bekämpfung von Aids in Afrika, einem weiteren Projekt der Gemeinschaft. Die Zeit war zu kurz, aber versprochen: wir kommen noch einmal vorbei.

So angefüllt mit schönen Eindrücken haben wir uns auf den Rückweg zum Hotel gemacht, sind am Tiber entlang spaziert - immer wieder den schönen Blick zur beleuchteten Engelsburg -



und über die Via Conciliazione, die mit vielen Bussen zugeparkt war, auf dem Petersplatz zu. Dass auch dort ein Bus am anderen stand habe ich lange nicht mehr gesehen.


Die junge Chiara Luce Badano aus der Fokolarini-Bewegung war selig gesprochen worden und die vielen jungen Menschen, die aus mehr als 70 Ländern angereist waren, feierten sie mit Musik, Theater und Rezitationen aus Briefen und Tagebüchern der neuen Seligen. Und so war heute Abend der Petersplatz angefüllt mit Tausenden von Menschen, die mit Lichtern in den Händen die Veranstaltung verfolgten, die aus der überfüllten Audienzhalle auf die Großbildschirme übertragen wurde.


Auch wir hörten und sahen einige Zeit dem Treiben zu, bevor der erste Tag dieser Rom-Reise – bei einem Absacker in der Hotel-Bar – in eine mondklare Nacht überging.
 
Hallo liebe Pasquetta,

eben kam ich nach Hause und habe mich sehr gerne von Dir auf eine interessante Romfahrt mitnehmen lassen! :nod:

Vielen Dank für diesen spannenden Beginn, ich freue mich auf die Fortsetzung (und hoffe, dass ich bald auch mal unseren Bericht weiter schreiben kann! ;))

Liebe Grüße

Angela
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Beginn Deiner Romerzählung
-> die mit sehr schönen Bildern ausgeschmückt ist ...



Vielen Dank für diesen spannenden Beginn, ich freue mich auf die Fortsetzung (und hoffe, dass ich bald auch mal unseren Bericht weiter schreiben kann! ;))


Vielen Dank Euch beiden :nod:, dann spazier ich mal weiter durch Rom -
und, liebe Angela "Eile mit Weile" heißt es hier doch immer wieder mal zu Recht.

Liebe Grüße
Pasquetta
 
Sonntag, 26.09.2010

Ein Blick in den Himmel und auf das Stückchen Petersdom, das wir von der Terrasse vor unserem Zimmer aus sehen können, bestätigt es: der Sonntag scheint sonnig zu werden und warm.


Nach dem Frühstück mit schnellem Schritt und auf dem direkten Weg - nur ein kurzer Blick auf St. Peter -​


vorbei an den Schweizer Gardisten, zum Campo Santo Teutonico. "Und das war gut so" ;), da die Kirchenbänke schon sehr gut besetzt waren. Wir haben noch Stühle dazu gestellt und den deutschsprachigen Sonntagsgottesdienst mitgefeiert. Ein Studenten-Chor übernimmt mit einer Missa brevis von Palestrina den musikalischen Part.
Als Einstimmung auf unseren Rundgang über den Friedhof - Campo Santo - etwas aus der Kirche Santa Maria della Pietà:

und dann den Campo Santo Teutonico angeschaut, mit besonderen Blick auf Kölner/Bonner Grabmäler. Da ist z.B. das der „Rheingräfin“ Sibylle Mertens-Schaaffhausen,
die „Principessa tedesca“, wie sie in Rom genannt wurde, wo sie 1857 starb und auf dem Campo Santo Teutonico beigesetzt wurde. Eine Gedenktafel neben dem Eingang zum CST erinnert an den bekannten Bonner Theologieprofessor Hubert Jedin. Kirche und Friedhof der Deutschen in Rom gehen auf die Schola Francorum zurück und werden bis heute von der „Erzbruderschaft U.L.Frau auf dem Campo Santo Teutonico bei St. Peter in Rom“ betreut. Dieser Friedhof im Schatten der Peterskuppel ist eine wahre Oase der Ruhe.


Mancher berühmte Name findet sich auf den Grabplatten vermerkt. Die älteste
geht auf einen Pilger im Jubeljahr 1500 zurück, der in Rom verstorben ist. Unter einem kleinen Granatapfelbäumchen ruhen

der Schriftsteller Stephan Andres und seine Frau und unter einfachen Grabplatten deutsche Ordensschwestern oder der in Köln geborene Archäologe P. Engelbert Kirschbaum, der maßgeblich an den Ausgrabungen um das Petersgrab beteiligt war. Wir sind uns einig: ein schöner Platz für die „letzte Ruhe“.
Das Portal der Kirche, die 1975 restauriert wurde und vor der man vor kurzem zwei antike Säulen freilegte,wurde 1957 von Bundespräsident Heuß gestiftet und von dem Kölner Künstler Elmar Hillebrand ausgeführt.



Noch ist Zeit bis zur Video-Übertragung des Angelus-Segens durch Papst Benedikt XVI., der sich in Castel Gandolfo aufhält. Also spazieren wir zwischen all den anderen Menschen

- und der Pronto soccorso mit dem besonderen Kreuz ;) ist auch nicht weit -
über den Petersplatz


um in der kleinen Via Pfeiffer nach der Kirche San Lorenzo in Piscibus zu schauen. Sie ist ein Kleinod in klaren, romanischen Baustil – und heute, am Sonntag, überraschenderweise geschlossen. Wahrscheinlich ist sie nur zu besichtigen, wenn das dazugehörende Jugendzentrum geöffnet ist. Alternativ haben wir „wenigstens“ dem Tierschützer mit seiner flügellahmen Möwe zugesehen bei seinem vergeblichen Versuch, das Tier in seinem „Kartongehege“ ruhig zu halten.

Zurück zum Petersplatz auf dem sich die Menschenschlangen einmal rum herum schlängeln um in die Basilika rein zukommen. Wie mag das da drinnen aussehen!? Unglaublich, wie die Touristenströme zugenommen haben. Und über allem, immer wieder sonntägliche Klänge, von St. Peter läuten die Glocken und schlägt die Uhr zu jeder Viertelstunde wohlklingend die Zeit.


 
Zuletzt bearbeitet:
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

Tolle Bilder mit dem schönen römischen Himmel

:!::!::!:

Jaaaa, der Campo Santo Teutonico hat schon eine ganz besondere Atmosphäre ...

Ich bin schon gespannt wie es weitergeht ...
 
Danke, liebe Pasquetta, für die wohlbekannte Sonntagmorgensitmmung aus dem Campo Santo und vom Petersplatz.

LG Ludovico
 
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Jaaaa, der Campo Santo Teutonico hat schon eine ganz besondere Atmosphäre ...

Ich bin schon gespannt wie es weitergeht ...

... die wohlbekannte Sonntagmorgensitmmung aus dem Campo Santo und vom Petersplatz.

Es freut mich, wenn Ihr es auch so erlebt. :nod: Ich finde es immer wieder schön, in diesem relativ ruhigen "Garten" bei dem ganzen Trubel rundherum.
In den ich mich jetzt gleich noch stürzen :lol: werde mit der Fortsetzung des Rom-Spaziergangs.
 
Noch immer Sonntag, 26.09.2010


An diesem Nachmittag wollen wir, fachkundig begleitet von „unserer“ Signora B. das barocke Rom kennen lernen, ein „Muss“ für jeden Rom-Neuling und auch für Rom-Erfahrene immer wieder schön.
Wir treffen B. am Petersplatz und spazieren die Via Conciliazione

entlang zur Engelsburg. Ab hier werde ich mich ab und zu ein wenig von dem Grüppchen entfernen und eigene Wege gehen ;) Dank eines Tages der Monumenti patriacali ist freier Eintritt in die Engelsburg und entsprechend viele Menschen wollen sie auch besichtigen – aber es lohnt, auch im Gedränge, ein Blick auf die Stadt aus dieser Sicht.




Wegen zeitweiliger Überfüllung reicht die Menschenschlange weit hinaus auf die Engelsbrücke,


eine gute Gelegenheit die ausdrucksvollen Engelsstatuen (nach Entwürfen von Bernini geschaffen) auf der schönsten Brücke Roms zu betrachten.


Immer die Via Coronari entlang, vorbei an alten Palazzi und kleinen Antiquitätengeschäften, ein schneller Blick über eine kleine Piazza und in verwinkelte Gassen


– bevor ich zur Piazza Navona komme und wieder auf die Mitreisenden treffe schaue ich noch in die schön restaurierte Kirche der deutschsprachigen Katholiken in Rom:Santa Maria dell'Anima SMA
Hier rechts im Chor ist der – nunmehr vorletzte – „deutsche“ Papst, Hadrian VI. begraben.

Ich verlasse die Kirche und ahne natürlich schon, wo nicht nur die Touristen sich einfinden, sondern auch die Römer sich gerne verabreden – auf der Piazza Navona.Mitten zwischen all den Menschen, die hier flanieren, den Straßenkünstlern und fliegenden Händlern, den Modefotografen mit ihren überschlanken Models und den gelangweilt herumstehenden Polizisten muss doch auch der Vier-Ströme-Brunnen zu sehen sein. Und hier ist es, dieses Meisterwerk des Barock!


Bernini hat die vier größten Flüsse der damals bekannten Erdteile personifiziert: der Nil, die Donau, der Ganges und der Rio de la Plata haben sich um den Obelisken, gekrönt mit der Taube – Symbol der Pamphili-Familie –, versammelt. Und zwischen sprudelndem Wasser wachsen steinern Pflanzen und Pferd und Löwe tummeln sich mit anderem Wassertieren unter der steinernen Palme, in deren Wedeln soeben der Wind gefahren zu sein scheint.

Ein weiterer Anziehungspunkt für die vielen Rom-Touristen - und wir mitten drin – das Pantheon. Unwillkürlich sieht man beim Eintreten nach oben, wo durch die 9 m breite Öffnung das Licht in den Raum fällt,


man sieht die Wolken vorbeiziehen und die Schatten an der Kassettendecke entlang wandern. Trotz Geschiebe und Gedränge erahnt man etwas von der Größe und Bedeutung dieses einzigen vollständig erhaltenen Kuppelbaus aus der Antike.


Jetzt erfrischt ein Caffè oder Eis oder wenigstens ein Schluck Wasser aus dem Nasone-Brunnen auf der Piazza, an dem sich auch die Tauben gütlich tun, bevor es weiter geht. Vorbei an Säulen aus dem ehemaligen Tempel des Kaisers Hadrian, heute die römische Börse an der Piazza di Pietra, hinüber zur Piazza Colonna mit der Mark-Aurel-Säule,

(wie ein Bilderband ist das Relief mit den Darstellungen der Siege von Mark Aurel um die Säule geschlungen) der jedoch nicht mehr die Säule krönt. Er wurde vom Apostels Paulus abgelöst – der nicht nur über die Stadt sondern auch auf den Sitz der italienischen Regierung im Palazzo Chigi auf diesen Platz blickt (und auf das Desaster das sich zur Zeit dort abspielt 8O). Wir überqueren die Via del Corso, die schnurgerade die Piazza del Popolo mit der Piazza Venezia verbindet, und gehen durch die ehemalige Galleria Colonna, die jetzt eine chice neu gestaltete Galleria Alberto Sordi geworden ist.


Die Italiener lieben ihre Gallerie um sich dort zu treffen, zu verhandeln, einzukaufen, einen Caffè zu nehmen. Wir stürzen uns auf der anderen Seite der Galleria erneut ins Getümmel. Kein Bad in der Fontana, wie bei Anita Ekberg im Film „La dolce vita“ ist möglich, aber ein Bad in der Menge:


der Trevi-Brunnen ist fast nur noch aus erhöhter Position sichtbar – von Romantik keine Spur – Gott Neptun scheint aus der Rückwand des Palazzo derer von Poli direkt in die über Felsen und Muscheln strömenden Wasserfluten, vorbei an Tritonen und geflügelten Pferden, gleiten zu wollen.


Wagt einer den obligatorischen Münzwurf? Ich denke, wir kommen auch ohne wieder einmal nach Rom zurück.

Immer nur durch die kleinen Straßen jenseits der Via del Tritone den Menschenmassen nach und auch wir kommen zu unserem nächsten Ziel. Am großen Palazzo di Propaganda Fide, Sitz der vatikanischen „Kongregation für die Verbreitung des Glaubens“, haben – wie schon auf der Piazza Navona mit Vier-Ströme-Brunnen und Kirche S. Agnese in Agone - die beiden rivalisierenden Baumeister Bernini und Borromini gewirkt.
Ein paar Schritte weiter steht die Colonna dell’Immaculata, eine antike Säule mit einer Marienstatue gekrönt. Jedes Jahr zum Fest der „Unbefleckten Empfängnis Mariens“ am 8. Dezember kommt der Papst hierher um Maria seine „Aufwartung zu machen“ und es wird traditionell ein großer Kranz mit weißen Blumen abgelegt. Noch ein paar Schritte weiter steht der Palazzo di Spagna, seit Jahrhunderten Sitz der spanischen Botschaft beim Hl. Stuhl, der dem Platz seinen Namen gab.
Müde sind wir, aber angekommen auf der Piazza di Spagna


mit der schönen Treppe, die elegant und beschwingt, unterbrochen durch Absätze und kleine Terrassen – aus unserer Sicht – hinaufführt zum Obelisken und zur Kirche SS. Trinità die Monti, geschaffen für’s Schreiten und Verweilen – wir sind jedoch auch dafür zu fußlahm. Diese müden Füße jetzt in der Fontana della Barcaccia kühlen – schöner Wunschtraum… unterbrochen durch die Überlegung, auf welchem Umweg wir uns zurück zum Hotel begeben wollen.

Die Via Condotti lockt und im Pulk der Flaneure bummeln auch wir vorbei an Prada, Gucci, Valentino und Versace, auch Ferragamo ist uns zu teuer und der zur Schau getragene Luxus verpackt in entsprechend groß beschriftete Tragetüten kann uns nicht beeindrucken. Wir riskieren einen Blick ins
in dem das Interieur noch immer vornehm-plüschig ist und die Kellner über allen Rummel erhaben zu sein scheinen. Gibt es noch Künstler, die hier verkehren, wie weiland Goethe & Co. und später Guttuso, de Chirico. oder sonstige Prominenz?

So einen mit so vielfältigen und reichlichen Eindrücken angefüllten Tag sollte man ruhig ausklingen lassen, was wir dann auch taten, erst beim guten Abendessen im Keller des kleinen „Piccolo“ um die Ecke am Hotel, bei angeregten Gesprächen in entspannter Atmosphäre und dann bei einem kleinen Abendspazierung „um’s quartiere“ bis wir wieder die beleuchtete Kuppel von St. Peter vor uns sahen.



Zur Einstimmung auf den morgigen Tag studierten wir noch die sinnigen Sprüche im Gästebuch des Hotels und wollten diesen - hier im Forum ja bekannten - Spruch ganz besonders beherzigen: „Gib jeden Tag die Möglichkeit, der schönste in deinem Leben zu werden“ (stammt übrigens von Marc Twain – oder ist es doch eine indische Weisheit?).
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

Ich habe Euch/Dich gerne begleitet und werde es weiterhin sicher auch gespannt tun ...



Wagt einer den obligatorischen Münzwurf?


... manchmal klappt es mehr als promt :lol: mit dem Wiederkommen -> April 2010


„Gib jeden Tag die Möglichkeit, der schönste in deinem Leben zu werden“ (stammt übrigens von Marc Twain – oder ist es doch eine indische Weisheit?).
... ich glaube schon, dass es sich hierbei um ein Titat von M. Twain handelt -> wenn nicht -> müsste ich wohl mal meine Signatur ändern :blush:
 
Liebe Pasquetta,

herzlichen Dank für diesen schönen Tag in unserem Rom. :thumbup: :thumbup:

Wagt einer den obligatorischen Münzwurf? Ich denke, wir kommen auch ohne wieder einmal nach Rom zurück.

Ich habe noch nie eine Münze geworfen und kam schon sooo oft zurück! :nod: ;) :~

Liebe Grüße
dentaria
 
Hallo, Pasquetta,

an diesem winterlichen und feuchtkalten Tag in unseren nördlichen Gefilden bin ich endlich dazu gekommen mich Deinen Spaziergängen durch das frühherbstliche, sonnige Rom anzuschliessen.

An diesem Nachmittag wollen wir, fachkundig begleitet von „unserer“ Signora B. das barocke Rom kennen lernen, ein „Muss“ für jeden Rom-Neuling und auch für Rom-Erfahrene immer wieder schön.

:nod: :nod: :nod:​

Pasquetta schrieb:
Immer die Via Coronari entlang, vorbei an alten Palazzi und kleinen Antiquitätengeschäften, ein schneller Blick über eine kleine Piazza und in verwinkelte Gassen


Gerne bin ich Dir durch das barocke Rom und zur Piazza San Simeone in die Gelateria del Teatro am Vicolo San Simone gefolgt! Lange Zeit habe ich mich über die beiden verschiedenen Namen gewundert. Inzwischen weiss ich, dass die Piazza mit dem Brunnen



ihren Namen der nahegelegenen Chiesa di San Simeone profeta verdankt während das Gässchen nach der Chiesa dei Santi Simone e Giuda benannt ist. Sie wurde zuletzt als Theater genutzt dessen Eingang man auf Deinem Foto am Ende der Treppe erkennen kann.

Auf weitere Spaziergänge freut sich
Simone
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe noch nie eine Münze geworfen und kam schon sooo oft zurück! :nod: ;) :~
Glück gehabt - ich hingegen wurde gleich beim ersten Mal von italienischen Malteser-Freunden erfolgreich zum Münzwurf animiert; und siehe: Er hat sich bewährt. :thumbup::thumbup::thumbup:




Gib jeden Tag die Möglichkeit, der schönste in deinem Leben zu werden
stammt übrigens von Mark Twain – oder ist es doch eine indische Weisheit?
... ich glaube schon, dass es sich hierbei um ein Titat von M. Twain handelt -> wenn nicht -> müsste ich wohl mal meine Signatur ändern :blush:
Immer schön locker bleiben: Warum sollte Mark Twain nicht auch indische Weisheiten rezipiert haben? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Pasquetta schrieb:
Immer die Via Coronari entlang, vorbei an alten Palazzi und kleinen Antiquitätengeschäften, ein schneller Blick über eine kleine Piazza und in verwinkelte Gassen


Auf das Eis am Ende dieser Gasse warte ich immer noch. Hoffentlich wird meine Sehn-Sucht im nächsten Jahr gestillt :nod:

Danke Pasquetta, dass Du mich auf Deinem interessanten Weg mitgenommen hast. Es ist immer wieder schön in Gedanken durch Rom zu streifen, begleitet von den Eindrücken Gleichgesinnter.

LG Ludovico
 
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Wagt einer den obligatorischen Münzwurf?
... manchmal klappt es mehr als promt :lol: mit dem Wiederkommen
Ich habe noch nie eine Münze geworfen und kam schon sooo oft zurück! :nod: ;) :~
- ich hingegen wurde gleich beim ersten Mal von italienischen Malteser-Freunden erfolgreich zum Münzwurf animiert; und siehe: Er hat sich bewährt. :thumbup::thumbup::thumbup:

Hallo Ihr Lieben,
freut mich, dass Ihr mitlest ;) und: ich habe früher schon mal eine Lira geworfen, aber die letzten Male nicht mehr und vertraue nun voll und ganz auf das Glück :~ immer wieder mal nach Rom fahren zu können - "Daumen drück" sagt Asterixinchen - und es hat ja auch ab und an geklappt :~
Pasquetta
 
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