Forentreffen 2019 Speyer/Worms - Bericht

Angela

Augustus
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Rom-Reise
10.10.2022-18.10.2022
Prolog

Schon früh am Morgen des 16. August starteten wir Richtung Westen. Bevor wir uns in Worms mit den anderen Foristi treffen sollten, wollten wir in kleiner Gruppe noch das Kloster Lorsch besichtigen. Wir holten Ute gegen 8.45 Uhr in ihrer Wohnung in Nürnberg ab und erreichten ohne Verkehr sehr zügig um 11.30 Uhr den Parkplatz des vollkommen neu angelegten Klostergeländes von Lorsch. Zuletzt waren der BEVA und ich 2011 dort gewesen, unsere Erinnerung ist etwas verblasst, es waren damals jedenfalls überall Bauzäune, das Gelände offensichtlich in einem Komplettumbau begriffen.
Auf jeden Fall bot sich uns ein völlig neues Bild der ganzen Anlage.
Das wichtigste erhaltene Gebäude, die Königshalle, kann man innen nur mit Führung besichtigen, diese beginnen jeweils zur vollen Stunde zwischen 10 und 16 Uhr. Bis zur Führung um 10 blieb etwas Zeit, das neue Besucherzentrum mit Museum anzuschauen und wenige Minuten durch den ebenfalls herausgeputzten Ort zu streifen.
Die Führung später war eher enttäuschend, obwohl wir eine Kleingruppe mit nur 5 Besuchern waren, waren die Erläuterungen dürftig und herabgespult - wie schön, dass die folgenden Führungen in Worms und Speyer sich davon deutlich positiv unterschieden!

Hier nun unsere fotografischen Eindrücke:


Das Besucherzentrum:





Der obere Saal der Königshalle hat auf der einen Seite zwar verblasste, aber doch sehr schöne Fresken:


Musizierende Engel:


Von der unteren Halle schweift der Blick nach oben zum Fragment der Basilika:


Bevor wir weiterfahren, spazieren wir noch durch den Kräutergarten:


Kaum eine halbe Stunde Fahrt und schon erreichten wir Worms, wo wir die Foristi schon im Café versammelt antrafen.

 
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Sehr schön, liebe Angela, Dein Bericht über unseren Aufenthalt in Kloster Lorsch. Es war ein wunderbarer Einstieg in das Thema des Wochenendes, wie ja auch die Führerin durch den Dom von Worms bestätigt hat.
 
Und schon ist wieder eine Woche vergangen seit dem Forentreffen in Worms und Speyer -
Einszweidrei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit; wir laufen mit.


Ich ahne, dass doch noch der eine oder andere Beitrag (mit schönen Bildern :cool: ) zum diesjährigen FT zu sehen sein wird, und darauf freue ich mich. Aber Eile mit Weile - niemand fühlt sich hier "unter Druck gesetzt" ;).


"Hier stehe ich und kann nicht anders!" ob Luther das nun in Worms gesagt hat oder nicht -

die "protestierende Speyer"

hat sich ihm angeschlossen - noch heute weist der himmelstürmende Turm der Gedächtniskirche darauf hin.


Auch er "steht hier und kann nicht anders"

und zeigt, dass das Katholische und das Protestantische in Speyer gut nebeneinander auskommt.
Gekrönte Häupter gibt es hier auch:

Ebenso waren die Salierkaiser

von Speyer angetan - kein Wunder, bei dem Blick in den Dom

und der Grablege, die sie dann hatten.


Zwar nicht Pauken und Trompeten, aber Davids Harfen- und Cecilias Orgelklänge begleiteten uns durch die schöne Stadt


und auch die "Weisen der jüdischen Gemeinde".


Einer der "Brezelbuben" versprach, dass Speyer eine gastliche Stadt bleiben wird - der zweite entzog sich meiner "Fotografierkunst" ;).


Aber bange machen gilt nicht (wie wir schon am Wormser Dom sehen konnten).

Und bevor es "zum Städtchen hinausgeht" - vielleicht durch den Altpörtel -


das Fazit:
das FT war schön und Worms und Speyer sind immer eine Reise wert :).

 
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Schön, dass ich diesmal den bereits begonnenen Bericht einfach fortsetzen darf. Danke Angela für den Prolog. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich auch schon in Lorsch war. Es muss in den 60er Jahren gewesen sein, als mir mein Cousin Speyer und Worms zeigte. Natürlich danke ich auch Pasquetta für ihren kurzen Speyer-Überblick.
Ich werde aber, so wie das FT auch, in Worms beginnen. Da das von mir ausgesuchte Parkhaus am Dom voll belegt war, mussten wir uns eine neue Bleibe für unseren Fabia suchen. Wir wollten Gengarde mit BEVA mit nach Speyer nehmen. Deshalb wählten wir ein Parkhaus in Bahnhofsnähe. Vor dem Beginn des FT streiften BEVA und ich noch etwas durch die Stadt.


Wie Dentaria bereits an anderer Stelle anmerkte, hat Worms einige durchaus sehenswerte Ecken und Plätze. Wir hatten uns aber im Vorfeld des FT darauf geeinigt, in Worms nur den Dom zu besichtigen. Dieser Brunnen erinnerte uns daran, dass Worms ja auch die Nibelungenstadt ist. Der Wormser Bildhauer Gustav Nonnenmacher stellte darauf Szenen aus dem Nibelungenlied dar.


Jenseits der ehemaligen Stadtmauer, dort wo wohl der Wassergraben war, erstreckt sich heute ein kleiner Park mit sehr schönen, farbenprächtigen Blumenrabatten und schattigen Ecken. Dort liegt auch unser Treffpunkt. BEVA fiel sofort die seitliche Terrasse auf, die wir für unsere Gruppe reservierten. Man kann die Schirme auf dem vorletzten Foto in Angelas Prolog erkennen. Da alle für Worms gemeldeten Teilnehmer pünktlich eintrafen, hatten wir zwei lebhafte Wiedererkennungsstunden. Rechtzeitig machten wir uns auf den Weg zum Wormser Dom, wo um 15.30 Uhr die Domführung beginnen sollte. Schon nach wenigen Metern wurde der Blick von einem monumentalen Denkmal gefesselt.



Das Lutherdenkmal schuf Ernst Rietschel zu Ehren des Reformators, der sich ja im Rahmen des Reichstages von Worms zu seinen Thesen bekannte indem er sich weigerte diese zu widerrufen. Auch der bekannte Spruch, der ihm nachträglich in den Mund gelegt wurde, ist unter der Figur von Luther zu lesen. Zahlreiche Personen und Wappen sind dargestellt und benamt. Wer mehr zu diesem eindrucksvollen Denkmal lesen möchte, den verweise ich auf folgende Beschreibung.


Am Wormser Dom mussten wir nicht lange auf unsere Führerin warten. Die Bildhauerin und Malerin Renate Neuffer brachte uns das romanische Bauwerk in 90 Minuten nahe. Sie gab uns sehr kompetent und auch unterhaltsam sowohl einen Überblick als auch verschiedene Sichten auf Details dieses berühmten Bauwerkes.


Der Dom St. Peter ist der kleinste und jüngste der drei Kaiserdome am Rhein. Das Bauwerk kann von großen Ereignissen erzählen, wie dem Wormser Konkordat und dem Reichstag zu Worms. Natürlich erhielten wir einen kompetenten Überblick über die Baugeschichte. Der Pfälzische Erbfolgekrieg und die Französische Revolution machten dem Bauwerk sehr zu schaffen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Westchor abgetragen, mit tragfähigen Fundamenten versehen und und die Außenmauern, größtenteils mit alten Steinen wieder hochgezogen. Man kann diese Bauphase deutlich sehen.



Bevor wir uns dem Eingang näherten, führte uns Frau Neuffer noch zur Ostfassade. Zwischen Dom und Häusern verläuft eine enge Straße. So blieb nur die steil nach oben gerichtete Perspektive. Wir erfuhren einiges über die Tiergestalten und deren Symbolik. Anscheinend war auch Pasquetta von den "Bestien" dort oben beeindruckt.




Der Haupteingang des Wormser Domes liegt nicht, wie sonst üblich, auf der Westseite, sondern auf der Südseite des Langhauses. Der reiche Figurenschmuck dieses im gotischen Stil errichteten Portales musste natürlich intensiv betrachtet und erläutert werden, bevor wir den Dom betraten. Im Bogenfenster krönt Jesus seine Mutter Maria. Das Wappen zeigt sofort, wer hier Hausherr ist.


Der Westchor des gotischen Domes überrascht mit einem prächtigen barocken Altar. Dieser stammt von keinem Geringeren als Balthasar Neumann. Auch wenn ich hier lieber einen romanischen Raum sehen würde, gestehe ich zu, dass der Hochaltar meisterlich eingepasst ist.


Romanisch schlicht dagegen der Ostchor mit dem Salierkreuz und den wunderbaren Fenstern.



Hier noch einige weitere farbenprächtige Fenster.



Und noch etwas Bildhauerararbeit. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde leider beinahe der gesamte Schmuck im Innenraum vernichtet. Nach der Französischen Revolution wurden die Räume als Ställe und als Lager genutzt.


Nur zur Erinnerung. Wir sind hier im Petersdom. Die bekannte Plastik ist hier natürlich etwas kleiner als das Original.

Unsere Führerin verabschiedete sich von uns und wies noch auf den nahen jüdischen Friedhof hin.


Da dieser auf dem Weg zum Parkhaus liegt, machten wir einen kleinen Abstecher. Zugegeben, die Grabsteine stehen hier nicht ganz so eng wie auf dem berühmten jüdischen Friedhof in Prag, doch ist auch dieser Friedhof beachtenswert. Auch wenn ich die Inschriften nicht entziffern kann, zeigt das viele, fast verwitterte Papier, dass dieser Stein wohl zu einer berühmten Person gehören muss.


Natürlich gibt es auch einen neueren Teil. Unsere Führerin hatte uns beim Abschied erklärt, dass sie uns ein andermal gerne auch das jüdische Erbe von Worms zeigen würde.


Toll fanden wir diesen, so genannten Martin-Buber-Blick auf den Wormser Dom. Ich denke, dies ist ein gelungener Abschluss des Kapitels Worms beim FT 2019.

Nun ging es aber rasch zum Wagen, der uns störungsfrei nach Speyer zu unserem Hotel brachte.


Auf dem Weg zum Abendessen kamen wir an diesem Bauwerk vorbei, das uns morgen beschäftigen sollte. Zunächst hatten wir aber Hunger. Im Hof des Ratskellers war eine lange Tafel für uns gedeckt, an der wir gut bewirtet wurden.


Nun aber erst einmal Gute Nacht.
 
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Das Zentrum von Speyer erstreckt sich vom Dom im Osten über die schnurgerade Maximilanstraße zum Altpörtel im Westen. Rechts und links von der lang gestreckten Fußgängerzone gibt es kleinere Gässchen, die zum Bummeln einladen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind leicht zu Fuß zu erreichen. Wir trafen unseren Stadtführer vor der Dominfo bei leichtem Nieselregen. Zunächst waren wir erstaunt, dass er uns rings um den Dom führte, hatten wir doch für den Nachmittag eine separate Domführung gebucht. Doch schnell wurde uns klar, dass die Geschichte von Speyer eng mit der Geschichte des Doms verknüpft ist.

Die Geschichte von Speyer geht zwar 2000 Jahre zurück, doch vor dem Bau des Domes 1024/25 unter Konrad II wird Speyer ein "Kuhdorf" genannt. Unter den Salier-Kaisern erlebte die Stadt eine erste Blüte. 1294 wird Speyer freie Reichsstadt und im 16. Jdt. wird Speyer zum Mittelpunkt der Geschichte. Das Reichskammergericht nimmt hier seinen Sitz und 1529 erheben sich Protestierende gegen den Beschluss das Wormser Edikt wieder einzuführen. Das ist die Geburtsstunde der Protestanten.

Hier erlaube ich mir einen kleinen Einschub.


Die Gedächtniskirche der Protestation wurde in den Jahren 1891-1904 nach Plänen der Essener Architekten Nordmann und Flügge als Erinnerung an dieses Ereignis im neugotischen Stil errichtet. Obwohl diese Kirche nicht wie gewünscht in unserer 90 minütigen Führung Platz fand, hat sich der eine oder andere Teilnehmer dieses außergewöhnlliche Schmuckstück nicht entgehen lassen.



Im Inneren ziehen vor allem die bunten Glasfenster den Besucher in den Bann. Endrucksvoll ist auch der von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gemahling gestiftete Chor.


Das violette Licht gibt dem Innenraum etwas Mystisches.


Die direkt benachbarte St. Joseph Kirche hat ein imposantes Äußeres. Für einen Besuch fehlte mir aber die Zeit.

Zurück zur Führung. Nach der Geschichte des Domes und der Stadt Worms ging es vom Domnapf vor dem Westportal aus Richtung Stadt. Wer den Domnapf einmal in Aktion erleben möchte, sollte Speyer an einem hohen, besonderen Festtag, wie etwa der Einführung eines neuen Bischofs besuchen. Dann wird dieser Napf mit Woi gefüllt, der dann gekostet werden darf.



Unser Weg führte zur Dreifaltigkeitskirche. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg lässt der französische König Ludwig XIV. die Stadt niederbrennen. Von den mittelalterlichen Bauten bleibt nur der Altpörtel stehen. Die Dreifaltigkeitskirche ist eine der ersten Prachtbauten, die nach dem Exil entstanden. Die Inneneinrichtung, Stützpfeiler und Decke sind aus Holz errichtet und reich bemalt.



Die Gemälde zeigen Szenen aus Altem und Neuem Testament.

Wir bogen nun auf die Hauptstraße von Speyer ab, wo unser Führer noch einige öffentliche Gebäude und ihre Funktionen erklärte.


Hier einige Fotos von der Maximilianstraße ohne weitere Erläuterungen.


Vorbei am Jakobspilger spazierten wir zur letzten Station unserer Führung.


Auf dem Weg zum Judenhof kommt man an den Weisen von Speyer vorbei, die auch Pasquetta schon gezeigt hat. Im Mittelalter beherbergte Speyer eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden nördlich der Alpen. Reste der großen Vergangenheit können heute besichtigt werden.



Das jüdische Ritualbad (Mikwe) wurde intensiv erläutert und begutachtet.


Wer möchte, kann hier noch einige Informationen zu den Resten der Gebäude des mittelalterlichen jüdischen Lebens hier in Speyer nachlesen. Speyer und Worms bewerben sich zusammen um das Weltkulturerbe der UNESCO mit ihren Objekten zum mittelalterlichen Judentum in ihrer Stadt. Hauptkonkurrent ist Erfurt. Dort habe ich vor einigen Jahren auch das alte jüdische Zentrum besichtigt.

Unser Führer gab uns noch einige Hinweise zu weiteren Sehenswürdigkeiten in Speyer, wie dem Feurbach- und dem Purrmann Haus, sowie den beiden großen Museen, dem historischen Museum der Pfalz und dem Technik Museum. Bis zur Domführung blieb noch genügend Zeit für eine kleine Stärkung und einen Stadtbummel.



Hier noch einige Eindrücke von so einem Bummel.


Hier werden wir daran erinnert, dass die Pfalz eines der großen deutschen Weinbaugebiete ist.


In unserer Whatsapp Gruppe wurde berichtet, dass Nummernschilder mit der berühmten römischen Buchstabenkombination gesichtet wurden. Auch wir wurden fündig. Diese Nummern hatten einmal einen stolzen Preis. Seit aber von zwei- auf dreistellige Ziffern gewechselt wurde, sinkt der Kurs.


Die moderne Bronzegruppe "Fährmann hol über" wurde vom Speyerer Künstler Georg Günther Zeuner geschaffen. Im Park hinter dem Dom erzählt sie eine alte Speyerer Legende von den verstorbenen Kaisern.


Von der Sonnenbrücke aus hat man den wohl schönsten, zumindest idyllischsten Blick auf den Dom. Im Gasthof zum Halbmond sollte ursprünglich das Freitag-Abendessen stattfinden. Das Restaurant hatte aber zur fraglichen Zeit leider Betriebsferien. Da der Hotelbetrieb weiter lief, konnten einige Teilnehmer des FT dort wenigstens übernachten.

Auf meine Fortsetzung müsst ihr noch einige Tage warten. Das soll aber niemand daran hindern seinen Beitrag einzufügen.
 
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Von der Sonnenbrücke aus hat man den wohl schönsten, zumindest idyllischsten Blick auf den Dom. Im Gasthof zum Halbmond sollte ursprünglich das Freitag-Abendessen stattfinden. Das Restaurant hatte aber zur fraglichen Zeit leider Betriebsferien. Da der Hotelbetrieb weiter lief, konnten einige Teilnehmer des FT dort wenigstens übernachten.​


Zu diesen Glücklichen gehörten auch wir. Und nicht nur das:
Wir hatten sogar das Zimmer mit dem schönen Erker! :)

 
Da inzwischen ja schon Angelas ausführlicher Bericht mit Ergänzungen anderer Teilnehmer vorhanden sind, möchte ich Euch nicht mit Wiederholungen langweilen :) - falls jemand aber noch Lust hat in meinen Bildern zu blättern .... hier der Link: Forentreffen 2019

LG aus dem inzwischen schon leicht herbstlichen Norden
Friedrich​
 
Lieber Friedrich,

die Lorbeeren gebühren nicht mir, sondern Ludwig!
Ich hatte lediglich den Prolog zu Lorsch geschrieben.
Danke für Deine Fotos!
 
Inzwischen sind ja einige weitere Fotos vom diesjährigen Forentreffen zu bewundern. Ich möchte nun meinen Beitrag mit dem Samstagnachmittag fortsetzen.


Der mächtigste deutsche romanische Dom prägt das Bild von Speyer. Die Türme sind von vielen Stellen der Stadt aus zu sehen. Am prächtigsten wirkt er natürlich, wenn man vom Westen her die Maximilianstraße entlang auf ihn zuläuft.


Zusammen mit unserem Domführer, Dr. Walter Appel, erkundeten wir zunächst den Außenbereich. Mit dem Beginn des Dombaus unter Konrad II. um 1027 wuchs die Stadt zusehends und der wirtschaftliche Aufschwung begann. 1061 wurde der Dom unter Heinrich IV zu Ehren Marias und des heiligen Papstes Stephanus geweiht. Bereits 20 Jahre nach der Einweihung ließ Heinrich IV. große Teile des Doms wieder abreißen und neu aufbauen. Ob der Grund Baumängel oder ein Zeichen der Macht von Heinrich war, ist nicht geklärt. Die Gestalt des Domes änderte sich nicht unwesentlich. Er wurde deutlich schmuckvoller und wirkte leichter als zuvor. Das heutige Erscheinungsbild ist im wesentlichen das des Salierbaus. Im Erbfolgekrieg wurden Stadt und auch Dom von den Truppen des Sonnenkönigs in Schutt und Asche gelegt. Danach fehlte das Geld für den Wiederaufbau des Domes. Mitte des 18. Jahrhunderts wird nach den Plänen von Ignaz Michael Naumann eine kostengünstige Lösung angegangen. Die französichen Revolutionstruppen nutzten die Räume der Kirche und der Anbauten als Lager und Lazarett. Es gab sogar Pläne den Dom bis auf die Vorhalle abzureißen.


Erst Mitte des 19. Jahrhunderts beschließt König Ludwig I. von Bayern den Dom wieder aufzubauen. Die prächtige Westfassade ist ein Werk des Architekten Heinrich Hübsch. Bei späteren Restaurierungsarbeiten war man bemüht den ursprünglichen Raumeindruck des Salierbaus wiederherzustellen.



Hier noch einige Details von der Außenfassade. Die Speyrer Brezel ist auch hier zu finden, was beide Führer erwähnten. Seit 1981 ist der Dom von Speyer Weltkulturerbe der UNESCO.


Nun ging es hinein in das Kircheninnere. Die Anordnung unterschiedlicher Säulen und Pfeiler gibt dem mächtigen Raum Luft und eine gewisse Leichtigkeit.



Das setzt sich auch im Seitenschiff fort.


Von der spärlichen Ausstattung sind vor allem die überdimensionale Kopie der Kaiserkrone und das Salierkreuz zu nennen.


Der Blick glitt an weiteren Details vorbei,


bevor wir die Stufen hinunter zur Krypta stiegen.


Ich habe die Fotos hier in Schwarz Weiß umgewandelt. Meiner Meinung unterstreicht das die mystische Atmosphäre dieser Räume. Das mittlere Foto zeigt Rudolph von Habsburg.


Schließlich erreichten wir die Kaisergräber mit den schlichten Grabplatten.


Als die Gruppe zurück nach oben ging, verweilte ich noch kurz in dieser unterirdischen Kapelle.


Nun ging es hinauf in den Kaisersaal. Unterwegs kamen wir an einer Tafel vorbei, auf der auf Helmut Kohl, einen großen Förderer des Domes, hingewiesen wird. Hier ist die Krönung Mariens zu sehen. Im Rahmen der Domrestaurierung wurden 1957 die Fresken Johann von Schraudolph aus dem Dom entfernt. Nur der Marienzyklus blieb erhalten.



Im vor wenigen Jahren neu gestalteten Kaisersaal wurden neun der entfernten Fresken wieder angebracht. Außer der Krönung Mariens sind vier Fresken aus dem Bernhard Zyklus und vier Bilder aus dem Stephanus Zyklus zu sehen.

Hier gaben wir unsere Kopfhörer zurück. Wer wollte, konnte nun hinauf zur Aussichtsplattform steigen. Der Rest der insgesamt 304 Stufen war schnell bewältigt.


Auf dem Weg nach oben, gab es immer wieder die Möglichkeit den Blick über die Dächer Speyers schweifen zu lassen.


Aus mittlerer Höhe waren gut Kuppel und Türme des Domes, sowie das historische Museum der Pfalz, über dessen Eingang zur Zeit Merilyn thront, zu sehen. Trotz des regnerischen Wetters war die Aussicht ordentlich.


Auf der Aussichtsplattform in 60 Metern Höhe pfiff ein kalter Wind. Die Aufpasser dort sind nicht zu beneiden. Gut zu erkennen sind die aufragenden Türme von Gedächtniskirche, St. Joseph und Altpörtel.


Auch auf dem Weg nach unten richtete ich das Objektiv ab und zu durch ein Fenster und drückte den Auslöser der Kamera.


Ein letzter Blick auf die Maximilianstraße mit der alten Münze in der Mitte auf den Altpörtel


und schließlich auf das nahe Technik Museum, das wir am Sonntag noch besuchen wollten.

Wie üblich war am zweiten Tag des FT in einem Lokal mit italienischen Speisen reserviert. Wir verbrachten dort mit 19 Personen gemütliche Stunden in trauter Runde. Der Regen draußen störte uns nicht. Danach hieß es Abschied nehmen vom Großteil der Teilnehmer. Am Sonntag wollten wir uns dann nach dem Frühstück noch kurz in kleiner Runde zu einem Drink treffen.

 
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Auch im Namen meiner Mutter: Es war ein sehr schönes Treffen - auch wenn wir nicht überall mit dabei waren, aber vor allem hat es mich gefreut, einigen dann doch mal persönlich die Hand schütteln zu dürfen.

Leider bin ich aus akutem Zeitmangel noch nicht zum Bearbeiten der Fotos gekommen. Es wird auch noch ein Weilchen dauern. Das schöne Wetter nutze ich zur Zeit aus, und bin am WE natürlich mit dem Camper & bike on tour. Im Oktober geht es dann noch mal für 10 Tage an die Nordsee (zu den Texel-Schäfchen...).

Grüsse
Rainer
 
Ich sage auch Dankeschön für die schönen Berichte und die schönen Erinnerungen, jetzt gerade aus dem frischen Norden, Lübeck.
 
Jetzt aber...

Nur ein paar auserwählte Fotos aus meiner Sicht auf die schöne Stadt Speyer und deren Sehenswürdigkeiten.

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Hier auf dem Stellplatz haben wir wirklich schön gestanden...

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...mit freiem Blick auf die "Startbahn Speyer" :p

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Grüsse
Rainer
 
Vielen Dank, Friedrich.

Ich habe eben noch ein paar stimmungsvolle Fotos der Dom-Führung bearbeitet. Auch hier nur eine kleine Auswahl. Wenn ich heute noch dazu komme, folgen noch ein paar Eindrücke aus den Museen... :)


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Grüsse
Rainer
 
Nun will ich doch wenigstens noch kurz vom Sonntag in Speyer berichten. Diesmal konnten nur einige Teilnehmer zum Abschiedstrunk kommen.


Wir hatten uns in einem Kaffee am Altpörtel verabredet. Das Wetter erlaubte es, dass wir draußen sitzen konnten. Wir genossen unseren Drink und plauderten noch etwas. Dann hieß es Abschied nehmen. Gengarde und BEVA hatten einen Zug am späteren Nachmittag gewählt. So beschlossen wir noch das Technik Museum direkt bei unserem Hotel zu besuchen. Ich denke, die Fotos sind weitgehend selbsterklärend.


Unterwegs stellten wir fest, dass es in Rom nicht nur Romfans, sondern auch politisch orientierte Einwohner gibt. Ob sich Helmut Kohl wohl über dieses Nummernschild gefreut hätte?


An die Isetta habe ich noch schwache Kindheitserinnerungen.



In der weiten Halle ist ein Sammelsurium verschiedenster Fahrzeuge eng aneinandergereiht. Die Bereifung des Fahrrades war wohl ein Vorläufer der Pneus.


Das ist Mephisto.


Genaueres könnt ihr hier nachlesen.





Zwischen vielen Oldtimern hindurch, an Feuerwehrautos und einer Dampflok vorbei erklommen wir schließlich eine Plattform, von der wir die Sammlung aus der Vogelperspektive betrachten konnten.


Von der Welte Philhamonieorgel wurden nur sechs Exemplare gefertigt. Das größte dieser mechanischen Musikinstrumente steht in Speyer. Oben auf der Plattform sind Objekte aus den verschiedensten Bereichen ausgestellt, z.B. aus Landwirtschaft und Handwerk.


Wir verließen die Halle und sahen uns verschiedene Flugzeuge an.


Einige kann man betreten und das Innere in Augenschein nehmen.


Von oben hat man einen schönen Blick auf Speyer und besonders auf den Dom.



Die Ausstellungsstücke zur Weltraumtechnik studierten wir besonders interessiert.


An den übrigen Objekten in dieser Halle schlenderten wir einfach vorbei.


Wir streiften noch die Fahrzeuge aus der Schiffahrt,


widerstanden der Verlockung eines Geschwindigkeitsrausches


und schlenderten schließlich wieder an den alten Karossen vorbei zum Ausgang. Wir brachten unsere Begleiter noch zum Bahnhof, verabschiedeten uns dort und waren nach eineinhalb Stunden wohlbehalten in unserem Heim. Die Erinnerung an dieses Treffen ließen wir dort noch nachhallen.

 
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