Forentreffen 2015 Hildesheim, Bericht

Ludovico ROB

Magnus
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Wie bereits im Vorbereitungsthread berichtet, war auch das Forentreffen in Hildesheim wieder ein voller Erfolg. Dank der Vorarbeit von Gengarde und Padre lief alles wie am Schnürchen. Wir hatten kompetente, engagierte Führer und genügend Zeit für Gespräche. Besonders gefreut haben wir uns natürlich über die neuen Gesichter, Tacitus mit BEVA und Mystagogus, sowie über das Wiedersehen mit Caius Julius Baccus. Selbst der Wettergott hat mitgespielt. Ich bin überzeugt, dass sich alle Teilnehmer in der reizenden, niedersächsischen Stadt wohlgefühlt haben.

Damit die Erinnerung erhalten bleibt, und diejenigen, die diesmal nicht dabei sein konnten oder wollten informiert und vielleicht auch animiert werden, nun der Bericht, natürlich mit Fotos.

Nach reibungsloser Autofahrt fuhr ich kurz vor 12 Uhr in die Marktgarage unter unserem Hotel ein. Da wir sofort einchecken konnten, machten wir uns sofort zu einem ersten Spaziergang auf. Den historischen Marktplatz hatten wir bereits einmal vor Jahren gesehen.



Wenn man den Marktplatz betritt, fällt sofort der spitze, hohe Giebel des prächtigen Knochenhaueramtshauses auf. Dieses markante Gebäude ist sicher der prächtigste Fachwerkbau, den ich kenne. Erläuterungen dazu und zu anderen Sehenswürdigkeiten folgen später. Dann werde ich auch die Bilder verwenden, die mir bei unserem ersten Spaziergang vor die Linse kamen.

Streift man durch Hildesheim, so fallen einem die hohen Rosensträucher vor vielen Häusern auf. Es sollen etwa 50.000 sein.


Warum das so ist, wird sofort deutlich, wenn man einen der Sinnsprüche auf der Nordseite des Knochenhaueramtshauses liest.


Dort steht geschrieben, "So lange die Rose blüht, vergehet nimmer diese Stadt". Hildesheim ist die Rosenstadt.

Eines der Bilder, die ich am Tag unserer Abfahrt aus dem obersten Giebelfenster unseres Hotels fotografieren durfte, will ich aus einem bestimmten Grund schon jetzt zeigen.


Das zweite, kleinere Fachwerkhaus auf der rechten Seite ist das Bäckeramtshaus. Dort trafen wir uns um 14.30 Uhr zu einem ersten Eis oder Kaffee. Die Plätze draußen waren zwar knapp, aber wir schafften es doch als Gruppe beieinander zu sitzen.

Auch bei schlechtem Wetter kann man im Venezia gut sitzen.


Die Wiedersehensfreude war groß. Aber nach einer guten Stunde mussten wir aufbrechen, um rechtzeitig zur Führung am Dom zu sein.

By the way, man sieht auf obigem Foto schon einige Bierstände. Auf dem gesamten Markplatz habe ich dreizehn gezählt. An diesem Wochenende fand in Hildesheim die Bierbörse statt.

Dombesichtigung

1985 nahm die UNESCO Dom und Domschatz zusammen mit St. Michaelis in ihre Welterbe-Liste auf. In diesem Jahr feiert die Stadt zudem 1200 Jahre Bistum Hildesheim.

Der heutige, romanische Dom ist etwa 1000 Jahre alt und wurde rechtzeitig zur großen Feier grundlegend renoviert.


Auch außen wirkt das Gotteshaus schlicht, aber fein.


Besonders die kleinen, kupferbedeckten Dächer und die Krone gefielen mir sehr gut.

Unser Führer, der Lehrer von Padre, trat mit uns bald in die Kirche.


Im schlichten, weiß gestrichenen Langhaus des Domes reihen sich bedeutende Kunstwerke des Mittelalters aneinander.


Das Taufbecken



Das spätromanische bronzene Taufbecken entstand um 1226. Die symbolhaften Bilder zeigen das Thema Taufe.


Der Heziloleuchter





Den romanischen Leuchter stiftete Bischof Hezilo 1061 dem Dom. Der Leuchter misst sechs Meter im Durchmesser und ist der größte und älteste von vier noch erhaltenen Leuchtern aus dem Mittelalter. Ich möchte einmal zusehen, wenn die vielen Wachskerzen entzündet werden.

Der Thietmarleuchter und die Irmensäule



Der zweite, kleinere Radleuter ist nach seinem Stifter, dem Bischof Thietmar benannt. Wie die kreuzgekrönte Irmensäule ist er aus dem 11. Jahrhundert. Beide schmücken den Altarraum.


Am linken Pfeiler, vor dem Altarraum, steht die Tintenfassmadonna. Maria ist die Patronin des Domes. Sie trägt in der rechten Hand ein Tintenfass.

Nun noch einige weitere Schätzchen in lockerer Reihenfolge.



Die unteren Fotos zeigen links das Kopfreliquiar des Hl. Bernward und rechts jenes der Hl. Cäcilia.

Die Christussäule



Die den römischen Siegessäulen nachgebildete Säule zeigt 24 Szenen aus dem Leben Jesu. Sie ist aus einem Guss gefertigt.

Die Krypta




Im westlichen Teil der Krypta befindet sich der Reliquienschrein des 1038 verstorbenen Bischofs Godehard. Vorne steht eine vergoldete Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß. Ich liebe das mystische dieser dämmrigen Räume. Die Folge der Rundbögen mit den Licht- und Schattenstellen ergeben immer wieder neue Muster.

Die Bernwardtür


Die beiden in einem Guss gefertigten Türen sind ein weiteres Highlight des Hildesheimer Domes. Sie sind einzigartig und waren mit ausschlaggebend für die Aufnahme des Mariendomes in die Liste der UNESCO.



Unser Führer erläuterte uns im Detail die Bilderfolge der beiden Türen und die Beziehungen zwischen den einzelnen Szenen. Die linke Türe zeigt Ereignisse aus dem Alten Testament. Rechts ist eine Sequenz aus dem Neuen Testament dargestellt. Man merkte dem engagierten Vortrag an, dass dies das Lieblingswerk unseres Domführers ist.

Nach einem Blick zurück durch den Heziloleuchter auf die Orgelpfeifen


treten wir hinaus in den Kreuzgang.


Natürlich wollen wir auch den riesigen tausendjährigen Rosenstock sehen.


Ein Blick in die gotische Annenkapelle auf den Annenfriedhof im Kreuzgang des Hildesheimer Domes.


Schließlich verabschiedet sich unser Führer nach mehr als zwei Stunden vor der Glasskulptur (der brennende Dom am 22. März 1945) der Annenkapelle von uns. Wir spendeten gerne und dankbar reichlich Beifall.

Ich streifte mit der Kamera noch kurz außen um den Dom.



Und noch einige Nachtfotos.



Ich habe mich hier bewusst kurz gehalten. Mehr äußerst interessante Informationen zum Mariendom Hildesheim und seinen Kunstschätzen verbergen sich hinter diesem Link.

Der Abend

In der Nähe des Domes war bei Da Filippo für uns reserviert. Gengarde hatte uns kurzfristig auf die Terrasse umdisponiert. Das war an diesem lauen Abend die richtige Entscheidung. Hier gesellte sich noch Lizabetta mit Begleitung zu uns.



Bei leckerem Essen und anregenden Gesprächen verflog die Zeit wie im Fluge.

Auf dem Weg zum Hotel steckte ich die Kamera nicht weg.


Dieses Knusperhäuschen wird aufgrund seiner Form umgestülpter Zuckerhut genannt.


Auf den Straßen Richtung Marktplatz standen zahlreiche, vor allem junge Menschen mit Biergläsern in der Hand.



Wir verabschiedeten uns vom Rest der Truppe und bahnten uns den Weg durch das Gedränge auf dem Marktplatz zum Hotel, schlossen dort das Fenster und schlummerten bis zum nächsten Morgen.

Anmerkung: Natürlich kann sich jeder FT-Teilnehmer hier an diesem Thread beteiligen. Es soll, wie auch in den Vorjahren, ein gemeinsamer FT-Bericht sein.

 
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Danke für den Einstieg in einen FT-Bericht, Ludwig:thumbup:. Den Titel des Threads habe ich mir erlaubt aus dem Jahre 2014 in die Jetztzeit zu heben;). Erlaubt sei mir aber noch der Hinweis, dass wir nicht im Bistum Münster weilten:twisted:. Da sind wir hier auch als Evangelische eigen. Bistum haben wir selber.

Schönen Abend wünscht
gengarde

,der sich schon auf die Fortsetzung freut,
 
Vielen Dank, lieber Ludwig, auch von mir für den schönen Einstieg in den Bericht. :thumbup:
Tolle Fotos des Marktplatzes zeigst Du uns, auch der Dom sieht auf Deinen Bildern mindestens so beeindruckend aus wie in natura. :nod:

Da wir ab morgen gen Süden reisen, werde ich wohl nicht mehr dazu kommen, unsere Fotos hochzuladen, aber ich denke, es gibt genügend schöne von den übrigen Teilnehmern.

Liebe Grüße

Angela
 
Kurze Anmerkung. Der Bericht des ersten Tages ist nicht abgeschlossen und wird von mir noch überarbeitet.

Jetz ist der erste Tag meinerseits abgeschlossen. Mini-Überarbeitung behalte ich mir vor.
 
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Lieber Ludwig,
auch von mir einen herzlichen Dank für den Anfang deines Berichts :nod::thumbup:. Die Fotos sind toll!


Der Heziloleuchter




Ich möchte einmal zusehen, wenn die vielen Wachskerzen entzündet werden.

Ich habe es einmal erlbebt, wie die 72 Kerzen entzündet wurden. Es ging erstaunlich schnell und hat keine drei Minuten gedauert, allerdings waren auch vier Menschen damit beschäftigt. Damals hing der Leuchter noch über dem Altar, wie es hier zu sehen ist. Nun hängt er relativ niedrig im Langhaus und soll den Gottesdienstbesuchern, die sich unter ihm versammeln ein Zeichen sein, dass das "Himmlische Jerusalem" das Ziel unserer Pilgerreise ist. Die neue Welt kommt auf die Versammelten zu. Ein wunderschöner und tiefer Gedanke der hier zum Ausdruck kommt.

Ich freue mich auf weitere Berichte.
 
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Danke, da sind die Erinnerungen vom Wochenende sofort wieder lebendig ... :roll:

Ich freue mich schon auf die weiteren Teile des Berichts :nod: :thumbup: :!:
 
Danke Ludwig für den tollen Start des Hildesheim-Berichts!

Vielleicht schaffe ich es ja auch noch das ein oder andere Foto hochzuladen, falls es denn noch einer Ergänzung bedarf :~

Liebe Grüße
Lizabetta
 
Hallo miteinander - hier nun meine Bilder vom ersten Tag des FT. Da Ludwig ja bereits die Stationen beschrieben hat, möchte ich mich auf einige Bilder beschränken - und es liegt in der Natur eines solchen Tages, daß wir häufig gleiches fotografiert haben, daher hier nur Bilder die vielleicht aus einem anderen Blickwinkel aufgenommen wurden, als es Ludwig gemacht hat. Meine "komplette Ausbeute" findet Ihr hier

- ach so: Gelegentlich habe ich FT-Teilnehmer mit auf die Bilder bekommen. Wer diese Bilder gelöscht haben möchte, schicke mir bitte eine PN - das Recht am eigenen Bild ist mir wichtig !




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(den folgenden Tag zeige ich, wenn Ludwig "vorgelegt" hat :twisted:)
 
Samstag - Stadtführung

Nachdem FestiNalente offensichtlich darauf wartet, dass ich weitermache, folgt nun der erste Teil vom Samstag, die Stadtführung.


Hier zeige ich noch einmal den Spruch, der am Knochenhaueramtshaus zu sehen ist. Die Rose ist das Zeichen der Stadt Hildesheim. Wer die Stadt erkunden will, braucht nur den Rosen zu folgen. Zwischen den 50.000 Rosen würde man natürlich nur umherirren. Deshalb gibt es eine Rosenroute.




In die Gehwege sind Pflastersteine mit einer Rose eingelassen. Dazwischen sind Rosen in Weiß aufgemalt. Die Rosenblüte weist den Weg. Die edlen Bronzeplatten wurden gestiftet, wie man auf dem ersten Foto lesen kann. Ich trug immer ein Blatt mit der aufgezeichneten Route in der Tasche. Dieser Plan ist für Touristen besser geeignet als der offizielle Stadtplan.

An diesem Morgen benötigte ich den Plan nicht. Gengarde hatte eine Stadtführung gebucht. Pünktlich um 10 Uhr begrüßte uns die Führerin vor dem Rathaus. Natürlich ging es direkt am historischen Marktplatz mit dem Knochenhaueramtshaus los. An diesem Morgen durften wir auch Tacitus mit BEVA und Caius Julius Baccus in unseren Reihen begrüßen.


Die Informationen auf dem Schild zeigen den wesentlichen Einschnitt auf. Hildesheim war immer eine schmucke Fachwerkstadt. Sie gehörte übrigens auch der Hanse an. Der Marktplatz galt als einer der schönsten in Deutschland. Am 22. März 1945 übersäten die Alliierten das Stadtzentrum mit Brandbomben. Die Fachwerke brannten sofort wie Zunder. Auf dem Marktplatz blieben nur die steinernen Gebäude, das Rathaus und das Tempelhaus stehen. Auch sie waren aber stark beschädigt. Direkt nach dem Krieg entstanden die typischen Bauten der Nachkriegszeit und ein großer Parkplatz auf dem Gelände des historischen Marktplatzes. In den achtziger Jahren wurde mit hauchdünner Mehrheit beschlossen die Bausünden zu beseitigen und das alte Bild wieder herzustellen. Dass dies ein Segen war, sieht man sofort.


Das Knochenhaueramtshaus und links daneben das kleinere Bäckeramtshaus wurden original rekonstruiert und als Voll-Fachwerkhäuser errichtet. Bei den anderen Fachwerkhäusern des Marktplatzes ist nur die Fassade im alten Stil aufgebaut. Hinter der schmucken Front stehen moderne Zweckbauten.

Das Knochenhaueramtshaus gilt als der schönste Fachwerkbau Europas. Die Homepage Hildesheims beschreibt ihn so: "Das Fachwerkhaus an der Westseite des Marktplatzes wurde 1987 bis 1989 originalgetreu rekonstruiert und ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. Seine oberen Geschosse beherbergen das Stadtmuseum, der untere Bereich des Knochenhauer-Amtshauses wird gastronomisch genutzt."

Egal aus welchem Blickwinkel man ihn auch betrachtet, der Bau wirkt harmonisch und stattlich. Auf dem oberen rechten Foto sieht man deutlich, dass es sich lohnt nahe an das Gebäude heranzutreten und den Kopf weit in den Nacken zu legen. Die weiteren Detailbilder sprechen für sich.




Das Holz ist kunstvoll behauen und bemalt. Sicher ist die Instandhaltung solcher Bauwerke sehr teuer.


Witzig fanden wir, dass Norbert Blüm auf dem rechten Eckbalken verewigt wurde.


Vom wesentlich bescheideneren Bäckeramtshaus zeige ich nur dieses schmiedeeiserne Schild. Im Bäckeramtshaus befindet sich heute das Café Venezia, vor dem wir uns am Vortage begrüßt hatten.


Auf der Südseite des Platzes stehen links das Tempelhaus, in der Mitte das prächtige, dreigiebelige Wedekindhaus und rechts daneben das Lüntzel- und das Rolandhaus. Hinter den mittelalterlichen Fassaden des rechten Fotos hat die Sparkasse ihre Räume mit viel Glas und einer modernen Einrichtung. Wer mehr zu den Gebäuden des Marktplatzes wissen will, möge hier nachlesen.

Auch von diesen Gebäuden gibt es natürlich weitere Fotos.





Sehr hübsch ist auch der sogenannte Renaissance-Erker am Tempelhaus. Unsere versierte Stadtführerin stellte uns alle Gebäude des Marktplatzes gründlich und kurzweilig vor.


Weiter ging es vorbei am bereits bekannten, umgestülpten Zuckerhut,



zur Andreaskirche. Den hohen Turm hat meines Wissens von uns nur Anni bestiegen. Die Fotos vom Innenraum habe ich schon vor der Führung aufgenommen.

Hinter der Kirche steht auf dem Andreasplatz eine interessante Plastik, ein Kruzifix.


Wenige Ecken weiter steht der Huckup.


Hier wird als Warnung ein Apfeldieb gezeigt, dem ein Kobold in den Nacken gesprungen ist.

Die in Hildesheimer Platt verfasste Inschrift am Sockel lautet (Wikipedia):
Junge, lat dei Appels stahn,
süs packet deck dei Huckup an /
Dei Huckup is en starken Wicht,
hölt mit dei Stehldeifs bös Gericht.

Es ging nun weiter Richtung Neustadt.


Man sieht, es gibt nicht nur rote Rosen in Hildesheim.


Wäre die Zeit nicht begrenzt gewesen, hätte ich unterwegs wohl noch mehr fotografiert.


Wir kamen nun wieder in eine Gegend mit vielen, adretten Fachwerkhäusern. Hinten sieht man am Ende der Brühl die große, romanische Godehard-Kirche.


In diesem Bereich der Stadt war die Grenze des Bombenangriffs. Ab diesem Bereich gab es nur geringe Zerstörungen.


Hier verbirgt sich der Dom hinter einer anderen Kirche, von denen in Hildesheim eine Menge stehen.


In Hildesheim gab es vor dem Krieg viele Juden. Die Synagoge wurde im Dritten Reich vernichtet. Auf dem Platz wo sie stand, wurde ein Holocaust Denkmal errichtet. Es lohnt sich dieses näher zu betrachten.



Auf allen Seiten ist der Judenstern zu sehen. Bilder aus dem alten Testament und Symbole zieren den Steinblock. Das Wasser aus den hübschen Köpfen ist leider nicht trinkbar.

Auf das nächste Ziel haben wir, BEVA und ich, uns besonders gefreut. Vor einigen Monaten strahlte das NDR eine Sendung über die Keßlergasse aus, die uns sofort ansprach. Zur Zeit kann man die Sendung noch über Internet sehen. Sie zeigt das ganz besondere Leben in dieser Straße.


Es stellte sich heraus, dass unsere Stadtführerin an dieser Sendung mitgewirkt hat. Sie ist ziemlich am Anfang des Beitrages bei einer Führung in der Straße zu sehen. Sie war auch beratend beteiligt.


Am Anfang der Straße sieht man durch eine Gasse den Kehrtwieder-Turm, den letzten, verbliebenen Turm der Wallanlagen.





Die Sprüche, die wir in dieser Straße entdeckt haben, überlasse ich Friedrich.


Durch dieses Tor sieht man das Prunkstück der Keßlerstraße.


Wie man an dem Symbol rechts und der Schrift erkennen kann, handelt es sich hier um das Haus der Freimaurer-Loge.


Wir spazieren die Straße zurück und kommen



am Waffenschmiedehaus vorbei


zur Godehard-Kirche. Diese romanische Kirche diente in der Zeit der Dom-Restaurierung als Bischofskirche.


Sie wurde im 2. Weltkrieg kaum beschädigt.


Die geschmackvolle Ausstattung wirkt harmonisch, auch wenn die Ausmalung des Chores erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte.


Der Godehard-Kirche gegenüber sieht man auf dem gleichnamigen Platz weitere schmucke Fachwerkhäuser.



Das Wernersche Haus ist reich verziert. Man sieht, dass hier, im Gegensatz zu den Bauten am Marktplatz, noch alte Holzbalken die Wände tragen. Sie haben sich im Laufe der Jahrhunderte doch etwas verzogen. Ob auch Lügen die Balken gebogen haben, ist mir nicht bekannt. Karl der Große, dessen Sohn Ludwig der Fromme das Bistum Hildesheim zur Missionierung der Sachsen ins Leben rief, ist im rechten Bild dargestellt.


Nun ging es Richtung Dom, wo sich unsere kompetente Führerin verabschiedete.


Wir hatten nun etwas Ruhe und Stärkung nötig. Als wir an diesem Lokal vorbeikamen, waren leider alle Tische besetzt.


Hinter dem Rathaus mit Blick auf diese Strandlandschaft fanden wir aber im Gartenlokal des Amadeus Platz. Die freundliche Bedienung machte uns darauf aufmerksam, dass bei der heute starken Nachfrage das Essen etwas länger auf sich warten lassen würde. Das machte uns aber nichts aus. So konnten wir erst einmal gemütlich plaudern.

Auch ich lege jetzt eine Pause ein, bevor es mit der Michaelis-Kirche weitergeht.

 
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Nachdem FestiNalente offensichtlich darauf wartet, dass ich weitermache, folgt nun der erste Teil vom Samstag, die Stadtführung. .....
sic :!: et nunc:







 
Vielen Dank den beiden Fotografen für die tollen Fotos. Da könnte ich fast glauben, ich wäre dabei gewesen ;)
 
Sankt Michaelis

Liebe Tizia, mit dir wäre es sicher noch schöner gewesen. Hoffentlich klappt es nächstes Jahr.

Wie der Dom, ist auch Sankt Michaelis ein einzigartiges Zeugnis sakraler romanischer Baukunst. Beide Kirchen wurden 1985 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen.


Der Bau besticht durch seine strenge Geometrie. Das Langhaus verbindet die beiden Chöre mit Querhaus im Osten und Westen. Die sechs Türme zeichnen eine hübsche Silhouette. Schon vor unserer Führung spazierte ich um die eindrucksvolle Kirche.


Während unserer Führung lernten wir, dass auch im Inneren Zahlen und Geometrie die Ordnung vorgeben.


Der Blick vom östlichen Altarraum nach hinten zeigt, dass zwischen den breiten Pfeilern jeweils zwei Säulen stehen. So ergeben sich die quadratischen Grundelemente des Gotteshauses.




Pfeiler und Säulen sind jeweils durch Rundbögen verbunden. Die kunstvollen Kapitelle und die Ornamente in den Bögen geben der Kirche ihren Charme.


Der Blick aus dem westlichen Chorraum zum Altar verdeutlicht die harmonische Ordnung. Die rot-weißen Streifen erinnern mich an Kirchen der Toskana. Die Ausstattung des Altarraumes ist modern. Besonders das Kruzifix fällt ins Auge. Der Korpus selbst bildet das Kreuz. Auffallend sind die extrem langen Arme und das ausgemergelte lange Gesicht. Künstliches Licht und das Licht der Fenster werfen interessante Schatten.


Die Engelchorschranken und der Sarkophag des Heiligen Bernward sind bestimmende Elemente des Westchores.


Die einzigartige, bemalte Holzdecke des Langhauses wurde im 13. Jahrhundert geschaffen. Sie wurde im zweiten Weltkrieg rechtzeitig in Sicherheit gebracht und ist so weitgehend im Original erhalten.


Die Abbildungen zeigen den Jessebaum, die Abstammung Jesu. Angefangen vom Sündenfall zeigen die acht Hauptfelder den Stammbaum bis zu Christus als Weltenrichter. Das zerstörte achte Bild wurde 1960 nach einem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert ersetzt.

Nachdem sich unsere Führerin verabschiedet hatte, wartete noch eine Überraschung auf uns.



Der Mann einer Arbeitskollegin von Gengarde ist Organist und spielte für uns drei Stückeauf der Woehl-Orgel von 1999. Dieses Klangerlebnis war ein toller Abschluss in dieser wunderschönen Kirche. Ich habe sie in mein Herz geschlossen.

Draußen verabschiedeten sich Tacitus und seine BEVA von uns.


Wir umrundeten die Michaeliskirche und machten es uns noch etwas im schattigen Hof bequem. Wer mehr über diese interessante Kirche wissen möchte, dem bietet u.a. Wikipedia viele Details


Nach kurzer Beratung machten wir es uns unterhalb der Kirche vor dem Michaelis Weltcafé bequem. Mit einem Aperitif in der Hand und Blick auf den wunderschönen Sakralbau plauderten wir noch eine Weile. Dann machten wir uns auf den Weg zum Hotel, um uns noch für das Abendessen im Palazzo frisch zu machen. Bei leckerem Essen und anregender Unterhaltung ließen wir den Tag harmonisch ausklingen.

Ich hatte mein großes Stativ mitgenommen, um auf dem wunderschönen Marktplatz beeindruckende Nachtfotos zu schießen. Die Bierbörse vereitelte diesen Plan. So zog ich nach dem Abendessen noch mit meiner Frau los, um einige Fotos vom Dom (wurden bereits gezeigt) und von Sankt Michaelis zu ergattern.


Ich hatte die kompakte Panasonic auf ein Ministativ montiert und fotografierte von einer Bank aus per Smartphone über WLAN.


Ich glaube die Ergebnisse können sich sehen lassen. Sie bewiesen mir, dass es nicht immer die schwere Spiegelreflex sein muss.
 
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.... und hier meine Ergänzungen:






Nach dem Besuch von S.Michael bummelten G. und ich ganz gemütlich in Richtung Hotel - mit Zwischenaufenthalt zum Mittagsimbiss bei "Amadeus"


Auf dem Weg in´s Palazzo, wo wir uns zum Abendessen treffen wollten, fiel mir das aktualisierte Denkmal auf


.... und abends war´s dann auf der Bierbörse so voll, daß ich die Foristi, die sich dort noch einen Absacker genehmigen wollten wirklich nicht finden konnte :~:~:~


Am nächsten Morgen:


Nach einem letzten Treffen im Venezia ging´s dann wieder nach Hause :~:~:~

Schön war´s mit Euch !

..... und nach dem FT ist vor dem FT

 
Hallo Ludovico, romanische Kirchen finde ich derzeit besonders schön. - Nachdem ich mich jetzt 2x hintereinander kurzfristig vom Forentreffen abgemeldet habe werde ich es nächstes Jahr lieber umgekehrt machen. Der August ist für mich nicht gerade günstig um am Forentreffen teilzunehmen.

Aber Hildesheim ist wirklich beeindruckend. Da glaube ich gerne dass man sich auch über das Erlebte gut austauschen konnte.

Habt ihr für nächstes Jahr schon einen Ort in die engere Wahl gezogen?

Viele Grüße

Tizia

PS: bevor ihr nach Franken verschwindet sollten wir uns hier vielleicht noch mal treffen. Morgen mache ich mit meiner Amica eine Abschiedstour durchs Bergische Land. Wir wollen uns die bunten Kirchen ansehen. (Tip von Angela). Im Herbst fängt meine junge Freundin in Heidelberg zu studieren an. - Der Süden lockt.... Nicht nur euch!
 
Abschlusstag mit Besuch des Dommuseums

Schon neigt sich das FT in Hildesheim dem Ende zu. Nach dem letzten Frühstück im Hotel Van der Valk fragte ich an der Rezeption ob es möglich sei aus einem der Giebelfenster der Marktplatzseite zu fotografieren. Nachdem ich die Kameras aus dem Zimmer geholt hatte, begleitete uns eine der beiden Damen ins oberste Geschoss und öffnete dort in dem Sitzungszimmer das Fenster. Der Blick von dort oben auf den schönen Marktplatz ist überwältigend.


Gut zu sehen sind das Rathaus, das Tempel- und das Wedekindhaus. Die Bierstände sind über den gesamten Platz verteilt und umringen auch den Marktbrunnen.


Auch wenn es eindrucksvoll ist den oberen Teil der prächtigen Giebel auf Augenhöhe zu betrachten,


merkt man spätestens beim nahen Knochenhaueramtshaus, dass die Prachtfassaden für den Blick von unten konstruiert wurden.

Wir genossen noch unser Freigetränk in der wärmenden Morgensonne vor dem Hotel. Dann war es Zeit für unser Abschiedstreffen, wieder vor dem Venezia.


Bei leckeren Getränken plauderten wir und schmiedeten natürlich auch Pläne für das FT im nächsten Jahr (dazu später). Schließlich verabschiedeten sich FestiNalente mit G. Richtung Norden. Annie hatte schon beim Frühstück beschlossen direkt nach Hause zu fahren. Der Rest der Gruppe einigte sich darauf noch das Dommuseum zu besuchen. Obwohl mich eigentlich die Ägypter mehr interessiert hätten, schloss ich mich der Mehrheit an.


Vorbei an der Bernward-Plastik vor dem Dom spazierten wir gemütlich zum Eingang des neu gestalteten edlen Museums.


Im ersten Geschoss durchquert man zunächst einen Kreuzgang.


Von dort hat man einen prächtigen Blick auf die Hofseite des Domes. Das mittlere Foto mit Blick auf die Annenkapelle zeigt, dass vor den offenen Bögen des Kreuzganges zur Sicherheit ein stabiles Netz angebracht wurde.


Im ersten Raum, den wir betreten haben, hat man einen umfassenden Blick auf den ehemaligen Lettner des Domes. Der Renaissance-Lettner ist mit Ornamenten und Darstellungen aus dem Leben von Jesus (besonders die Passion) und von Maria geschmückt.


In der unteren Etage sind noch einige Skulpturen zu sehen. Hier die Vollreliefs des Sündenfalls und der heiligen Dreikönige.


In den weiteren Räumen werden vor allem sakrale Gegendstände und Reliquiare gezeigt. Während der Renovierung des Domes waren die Schmuckstücke des Museums in New York ausgestellt. Dort lösten sie Stürme der Begeisterung aus. Der Leiter der mittelalterlichen Abteilung soll öffentlich sein Bedauern darüber ausgesprochen haben, dass er nicht annähernd diese Qualität an Ausstellungsstücken zeigen könne.


CIB hat mich gebeten einige der ausgestellten Gobelins zu fotografieren. Here you are. Falls die Auflösung in unserer Gallerie nicht ausreichen sollte, kann ich dir die Fotos in besserer Qualität zukommen lassen. Schicke mir dann einfach eine PN.


Die große goldene Madonna mit Kind auf dem Schoß ist ein um 1000 n.Chr. geschaffenes Werk. Die Köpfe sind moderne Kreationen.


Dieses Gemälde der Gegenreformation zeigt "mit aller Macht" die Heilige Kirche und das Papsttum. Ich hatte das Glück, dass mir Angelas BEVA dieses Werk ausführlich erläuterte. Nochmal herzlichen Dank dafür.


Im Museum gibt es mehrere kostbare, goldene, mit Edelsteinen besetzte Kreuze. Das zweite von rechts ist das berühmte Bernwardskreuz.


Eines der drei Scheibenkreuze.


Zwei silberne Kerzenleuchter und die Krümme eines Bischofsstabes.


Einige der zahlreichen ausgestellten Reliquiare. Als eifrige Rombesucher wissen wir ja, welche Bedeutung die Reliquien über mehrere Jahrhunderte hatten.

Im Museum gibt es natürlich noch viele, viele weitere kostbare Gegenstände zu bewundern, Messkelche, Monstranzen, Evangeliare und so weiter. Der Restaurator der goldenen und silbernen Gegenstände hat sein Juweliergeschäft übrigens am Anfang der Keßlerstraße. Leider war der Laden wegen Urlaub gerade geschlossen. In der bereits vorher erwähnten NDR-Sendung über die Keßlerstraße wird auch die Gestaltung des neuen Dommuseums behandelt.


Zwischen dem vielen Gold und Silber und den kostbaren Edelsteinen springen solche einfachen Objekte besonders ins Auge. Interessant ist, dass einige der Ausstellungsstücke immer noch bei feierlichen Gottesdiensten verwendet werden.


Durch den Kreuzgang ging es schließlich wieder nach draußen. Dort begann die große Verabschiedungsrunde. Die FT-Teilnehmer zogen wieder in verschiedenen Richtungen ihrer Heimat entgegen. Wir nahmen CIB noch in unserem Auto mit. Die Autobahnfahrt verlief recht flüssig. So konnten wir auch ihn bald am Bahnhof Oberhausen absetzen und die letzten Kilometer zu unserem Heim absolvieren.

In Abwandlung eines bekannten Spruches gilt auch bei uns, nach dem FT ist vor dem FT. Nächstes Jahr möchten wir uns wieder weiter im Süden treffen. Ich habe mich bereit erklärt das Treffen in Bamberg vorzubereiten. Gerne würde ich das zusammen mit einer Foristin machen, die aber noch nichts von meinem Anliegen weiß.

Nun bleibt mir nur noch, viel Spaß beim Lesen unseres gemeinsamen Berichtes zu wünschen. Vielleicht steuert ja noch der/die eine oder andere Teilnehmer(in) etwas bei. Vielleicht macht ja dieser Bericht auch Appetit im nächsten Jahr dabei sein zu wollen.
 
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Ich muss ja gestehen, dass ich gar nicht wusste, dass Hildesheim so schön ist :blush:

Meine bescheidenen Kenntnisse erlaubte es bis jetzt lediglich die Stadt zumindest geografisch richtig einzuordnen :roll:
 
@Tizia: ich denke der erste Teil deiner Antwort ist erledigt. Zum Nachtrag: das sollten wir auf jeden Fall machen. Beim FT wurde auch ein Mini-FT angeregt.

@ Pecorella: Die Forentreffen hielten für mich schon viele schöne Überraschungen bereit. Es wäre schön, wenn du diese Erfahrung auch machen könntest.
 
@Tizia: ich denke der erste Teil deiner Antwort ist erledigt. Zum Nachtrag: das sollten wir auf jeden Fall machen. Beim FT wurde auch ein Mini-FT angeregt.

Super, CIB hat auch schon per PN über ein Mini-Foren-Treffen nachgedacht.

Vielleicht könnt ihr euch zusammentun. Ich schaffe das aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen nicht. Seit vergangenen Samstag benutze ich außer Haus wieder meine Trecking-Stöcke. Wer mich kennt weiß was das bedeutet.

Bamberg ist sehr schön. In meinen jungen Jahren war ich öfters dort. Leider wußte ich damals nicht soviel über diese Stadt wie heute durch das Forum. Doch wie gesagt, eine Zusage wird es von mir erst spät geben.
 
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