Bericht: Florenz-Siena-San Gimignano

Vielen Dank, drhoette, für die bisherigen Berichte!

drhoette schrieb:
Santa Croce ist Teil des großen Komplexes des Franziskanerklosters. Sie ist die an Kunstwerken reichste Florentiner Kirche mit zahlreichen Glasfenstern und Grabstätten der Entstehungszeit - und Fresken. Wie schon zu Anfang bemerkt, sind am Querhaus 11 Kapellen (einschl. Chorkapelle). Weitere Kapellen sind seitlich angebaut. Die Fresken einiger Kapellen sind in einem guten Zustand, bis auf die ersten Giotto-Fresken.

Die beiden ersten Kapellen rechts von der Chorkapelle wurden von Giotto ausgemalt. Die älteren sind in der zweiten, der Peruzzi-Kapelle. Giotto verwendete hier die Secco-Technik, die Fresken haben daher im Laufe der Zeit stärker gelitten.

Dazu, weil gerade über den Weg gelaufen:

Restorers using ultra-violet rays have rediscovered rich original details of Giotto's paintings in the Peruzzi Chapel in Florence's Santa Croce church that have been hidden for centuries.

Secret Giotto uncovered in Florence chapel | Reuters

Ein berühmter Freskenzyklus von Giotto (1267-1337) in der Kirche Santa Croce in Florenz ist möglicherweise deutlich älter als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der in Parma lehrende Kunsthistoriker Arturo Carlo Quintavalle nach neuen Stiluntersuchungen.
kathweb Nachrichten .:. Katholische Presseagentur Österreich


 
Hallo drhoette,

zunächst einmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Florenz-Bericht, der der eigenen Reiselust neue Nahrung gibt :nod:!

Der Hirmer-Verlag hat 2007 seine Reihe über italienische Wandmalerei abgeschlossen. Sie enthält die fünf Bände (...)

Wenn man diese Bände studiert hat, muß man natürlich losfahren, um sich die Werke im Original anzusehen.

Vielleicht ist das Rom-Forum ja nicht ganz unschuldig an Eurer winterlichen Toskana-Kunstreise :?:. Die schönen Kunstbücher hatten wir mal in diesem thread: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_19/buchtipp_geschichte_wandmalerei_italien_giotto-6241/

Gerne bin ich Euch zu den vielen schönen Plätzen und Kunstwerken gefolgt und habe die vielen tollen Bilder betrachtet.



Peruzzi-Kapelle​


Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers
Gewölbe: Vier Evangelisten
Giotto
um 1315​

Zu den Giotto-Fresken in der Peruzzi-Kapelle in Santa Croce habe ich eben diese, für Dich evt. interessante Meldung, gelesen:
kathweb Nachrichten .:. Katholische Presseagentur Österreich

Ein berühmter Freskenzyklus von Giotto (1267-1337) in der Kirche Santa Croce in Florenz ist möglicherweise deutlich älter als bisher angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der in Parma lehrende Kunsthistoriker Arturo Carlo Quintavalle nach neuen Stiluntersuchungen.

Demnach könnten die Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers und des Evangelisten Johannes in der Cappella Peruzzi bereits um 1310 und damit vor den Arbeiten Giottos in der Franziskus-Basilika von Assisi entstanden sein, schreibt Quintavalle in einem Beitrag für die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" (Montag). Bislang rechneten Kunsthistoriker mit einer Entstehung um 1318, teilweise sogar erst zwischen 1330 und 1335.

Quintavalle stützt sich bei seiner These auf neue Analysen der Bilder unter UV-Licht. Dabei sind laut dem Wissenschaftler bisher unbekannte Details zutage getreten, die eine genauere Einordnung in die künstlerische Entwicklung Giottos erlauben.

Hier erfährt man noch mehr:​
Secret Giotto uncovered in Florence chapel | Reuters

Gerne werde ich auch in Siena und San Gimignano, die ich besser kenne, dabei sein, alte Erinnerungen auffrischen und mir neue Besichtigungsmöglichkeiten aufzeigen lassen :nod:.​

Beste Grüsse
Simone​

PS: sorry, tacitus war schneller! Ich lasse es nun doch so stehen.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist schon interessant, was die Kunsthistoriker so alles rauskriegen.

Glücklicherweise werden die Fresken (sind ja eigentlich gar keine, Secco) Giotto nicht abgesprochen...
 
Siena
Teil 1​

Nach der Protorenaissance waren die künstlerischen Kräfte Florenz' erschöpft. 200 Jahre lang entstand dort nichts von Rang. Die Künste blühten in Pisa und Lucca - und Siena. Siena und San Gimignano lagen an der Via Franca (Via Francigena). Die Straßen unten in der Ebene waren verkommen, die Ebene selbst versumpft. So nutzten die Handelsströme die beschwerliche Via Franca, die anliegenden Städte gelangten zu erheblichem Wohlstand. Besonders Siena wurde bedeutendes Kunstzentrum. Florenz benötigte seine Kräfte, um Wirtschaft und 'Industrie' zu fördern, also den Grundstein zu legen für die spätere Blüte.

Es entstanden dort in dieser Zeit lediglich ein paar unbedeutende Wehrbauten und Brücken. Werke von Rang finden sich erst wieder mit Santa Maria Novella.

Als die Sümpfe trocken gelegt und die Straßen dort repariert wurden, nutzten die Händler wieder diese bequemeren Wege, Siena und die anderen Städte an der Via Franca verloren an Bedeutung.

Zentrum Sienas ist die Piazza del Campo mit dem Palazzo Pubblico, 1297 begonnen.





Die kleine Vorhalle ist aus späterer Zeit.





Das Erdgeschoß des Palazzo ist aus Travertinblöcken erbaut, die oberen sind Backsteingeschosse. Im Erdgeschoß ist über den Fenstern der 'sienesische Bogen'. Die beiden Obergeschosse haben dreigeteilte Fenster, in deren Hauptbogen das schwarz-weiße Stadtwappen angebracht ist, die balzana. Am obersten Geschoß des mittleren Bauteils sieht man das Christus-Monogramm des hl. Bernhardin von Siena, darunter drei merkwürdige Schilde (?), über denen Kronen angebracht sind. Das mittlere könnte das Wappenschild der Medici sein.

Innenhof​

Im ersten Obergeschoß sind die Räume und Säle der Stadtoberen - auch eine schöne Kapelle. Alle Räume sind vollständig mit Fresken geschmückt, hier die Sala dei Mappamondo, benannt nach einer nicht mehr vorhandenen drehbaren Karte des sienesischen Staats. In diesem Raum traf der Rat der Republik Siena die wichtigsten politischen Entscheidungen.

Quelle: Archivio Sillabe, Siena

An der Stirnwand sieht man Simone Martinis Maestà (Madonna mit Engeln und Heiligen). Nachdem Duccio wenige Jahre zuvor eine großformatige Maestà-Tafel für den Dom geschaffen hatte, wollte der Rat der Republik in seinem Saal ebenfalls eine Maestà, sie sollte Duccios Werk offenbar übertrumpfen. Mit Rahmen hat Simones Fresko die Abmessungen 7,63 x 9,70 m.

Sala dei Mappamondo
Maestà
Simone Martini
1315

Quelle: Band 1​

An der gegenüberliegenden Wand malte Simone das Reiterbild des Guidoriccio da Fogliano mit Stadtvedute und drei Heerlagern.

Sala dei Mappamondo
Reiterbild des Guidoriccio da Fogliano
Simone Martini
um 1330

Quelle: Band 1

Quelle: Edizioni Lombardi

In der benachbarten Sala dei Nove schuf Ambrogio Lorenzetti zwei große Fresken-Allegorien.

Sala dei Nove
Allegorie der Guten und der Schlechten Regierung
Ambrogio Lorenzetti
1338-39

Quelle: Band 1​

Auf der Rückseite hat der Palazzo im 2. Obergeschoß eine großzügige Loggia. Abends war dann Vollmond.


Die Piazza del Campo ist einer der eindrucksvollsten mittelalterlichen Stadtplätze Italiens.


Von oben sieht sie so aus:

Quelle: Centro Stampa Editoriale




Brunnen​

Auf der Piazza del Campo feiern die Sienesen zweimal im Jahr ihren Palio. Das ist ein Wettstreit der Stadtteile, der Contraden.

Zitat aus Klaus Zimmermanns, Toscana, DuMont 2009:

(Der) ... "Verlust der Eigenstaatlichkeit und vier Jahrhunderte zuvor der großartige Sieg bei Montaperti sind die beiden Ereignisse, die den popolo senese am meisten geprägt haben. Wer den Palio, seine Vorbereitungen und Nachfeiern erlebt, gewinnt den Eindruck, dass sich die Stadt mit der politischen Realität - dem Verlust der Autonomie - nicht abfinden konnte. Man würde den Palio missverstehen, sähe man in ihm eines der folkloristischen Feste, wie man sie, auf altes Brauchtum zurückgehend, in vielen Fremdenverkehrsorten erneut ins Leben gerufen hat. Der Palio ist das Fest ausschließlich der Sienesen, an dem wir Fremde als Zuschauer teilhaben können.

Dieses zweimal jährlich wiederkehrende Ereignis wird nicht allein aus dem kurzen Pferderennen auf der Piazza del Campo verständlich. Es hat seine Wurzeln in den Nachbarschaftsgemeinschaften, den Contraden. Wir kennen Contraden auch aus anderen italienischen Städten; hier in dieser auf schmalen Höhenzügen errichteten, stark strukturierten Stadt konnten sich Züge der mittelalterlichen Wehr- und Lebensgemeinschaften erhalten. Jede der 17 Contraden verehrt ihren Schutzheiligen, besitzt eine Kirche, ein Haus der Kommunikation, ein kleines Museum für Siegestrophäen, Urkunden und historische Kostüme, einen Brunnen, in dem der
contradaiolo seine weltliche Taufe empfängt. Die Contrade begleitet den Sienesen von der Geburt bis zum Tod, sie nimmt an allen wichtigen Ereignissen seines Lebens Anteil.

Zehn der 17 Contraden sind jeweils zu einem Wettkampf zugelassen (es sind die sieben, die beim vorangegangenen Palio aussetzen mussten und drei durch das Los bestimmte). Schon Tage zuvor verwandelt die Stadt sich in eine mittelalterliche Kommune. Die Pferde werden verlost, man schmückt die Palazzi, Proberennen werden abgehalten. Am Vorabend findet in Erwartung des Sieges vor dem Hause einer jeden Contrada ein Festessen statt. Spätestens an diesem Abend wird deutlich, dass der Palio mit leistungsbezogenen Sportkämpfen wenig gemeinsam hat. Man traut seinen Ohren kaum, wenn der für vier Tage gewählte, mit diktatorischen Machtbefugnissen ausgestattete
capitano in seiner offiziellen Rede auf die Wundermittel des Tierarzts hofft, wenn er von einer großen Summe spricht, die dem fantino, dem Reiter, als Prämie und Bestechungsgeld für seine Kumpanen versprochen wird. Wie die mittelalterlichen Söldner werden die fantini zum Kampf gemietet, die meisten stammen aus Sardinien, Süditalien oder den Maremmen. Wenn dann der Contraden-Priester ankündigt, er werde - wie einst in Zeiten der Not - in der Messe zur Jungfrau Maria für den Sieg beten, ist die Parallele zu Wesenszügen der mittelalterlichen Sienesen offenkundig - zur Handelstüchtigkeit und zum Vertrauen auf ihre Schutzherrin, der zu Ehren der Palio seit 1147 veranstaltet wird.

Tag und Nacht wird das Pferd vom
barbaresco, dem Reitknecht, bewacht, um es vor Vergiftungen durch verfeindete Contraden zu schützen. Am Tag des Rennens wird das Pferd in der Contraden-Kirche gesegnet. Nach dem historischen Umzug mit den berühmten Fahnenschwingern folgt dann der Höhepunkt, der eigentliche Palio, der seinen Namen von der Siegestrophäe, dem pallium, erhielt. In der spannungsgeladenen Atmosphäre auf der überfüllten Piazza ist ein halbwegs glatter Start oft nur nach mehreren Wiederholungen möglich. Den ohne Sattel reitenden fantini bietet sich die letzte Gelegenheit für Absprachen. Beim Lauf selbst ist dann jede Behinderung einschließlich der Verletzung mit dem Ochsenziemer erlaubt. An der gefürchteten Curva di San Martino kommt es häufig zum Sturz. Selbst wenn der Reiter auf der Strecke bleiben sollte - entscheidend ist, welches Pferd nach drei Umläufen als erstes das Ziel erreicht. Der nun einsetzende Jubel gilt dem Helden des Tages und dem Pferd. In wenigen Stunden überfluten die Farben der siegreichen Contrada die Stadt, des Feierns ist kein Ende. Über Tage hinaus hört man die Trommelwirbel der Umzüge. Nur eine einzige Trophäe ist zu gewinnen, beim Palio gibt es keinen zweiten Platz, nur Sieger und Besiegte".

Quelle: Edizioni Lombardi

Quelle: Edizioni Lombardi

Rundum wird eine Rennbahn abgezäunt und mit einer Sandschicht versehen. An den Gebäuden werden Tribünen aufgebaut. Wenn dann die wilden Söldner-Reiter lospreschen, wird es höchst gefährlich. Es hat in den 850 Jahren so manchen Toten gegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe soeben auf meinem Lieblingsplatz in meiner toskanischen Lieblingsstadt geträumt. Danke für Deine Siena Schilderungen und die tollen Bilder.

LG Ludovico
 
Siena
Teil 2​

Jetzt gehen wir hoch zum Dom.


Der liegt an einem steilen Hang, deswegen waren erhebliche Substruktionen erforderlich. In diesen Substruktionen errichteten die Sienesen ihr Baptisterium.




Das sechseckige Taufbecken ist mit großen Bronze-Reliefs aus der Frührenaissance geschmückt, zwei davon schuf Ghiberti. Die Reliefs zeigen Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers.

Die Treppe links vom Baptisterium führt zum Domplatz.


Etwa auf halber Höhe ist der Eingang zur sog. 'Krypta'. 2001 entdeckte man die Unterkirche des Doms, befreite sie vom Geröll und machte sie zugänglich. Dort befinden sich eindrucksvolle Secco-Malereien mit der Passion Christi. Neben den üblichen Passionsszenen kann man eine kleine 'Flucht nach Ägypten'-Darstellung entdecken, auf der die Gottesmutter Datteln pflückt.

Die Malereien sind wohl schon vor dem Auftreten Duccios entstanden. Da sie über Jahrhunderte verborgen waren, konnten sie sich in außergewöhnlicher Frische erhalten.

Der Dom hat eine interessante Baugeschichte und glänzt mit vielen Details. Wir beschränken uns auf ein paar Highlights.

Die markante, sehr plastische Fassade schuf Giovanni Pisano (* um 1250; † um 1325). Auffällig ist das kreisrunde Fenster im Obergeschoß.


Berühmt ist der Dom auch wegen der Marmor-Intarsien des Fußbodens. Sie wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und erneuert. Die Intarsien fangen schon draußen auf dem Treppenpodest an.


Inneres
Quelle: Plurigraf, Florenz


Sibyllen

Detail aus dem
Kindermord in Betlehem​

Der Bau ist dreischiffig mit Querhaus und Vierungskuppel. Diese ist sechseckig!


Die Kanzel schuf Nicola Pisano (* zwischen 1205 und 1207; † 1279) mit Gehilfen, unter denen sich auch sein Sohn Giovanni befand. (Andrea Pisano war offenbar nicht mit ihnen verwandt.)


Im linken Seitenschiff befindet sich der Eingang zur Libreria Piccolomini. Sie wurde 1495 gestiftet zum Andenken an Papst Pius II. aus der sienesischen Familie Piccolomini. Stifter war sein Neffe, der spätere Papst Pius III. Über dem Eingang ein Fresko von Pinturicchio, die Krönung Pius' III.


Die berühmten Fresken im Inneren der Libreria schuf ebenfalls Pinturicchio. Sie zeigen das kirchenpolitische Wirken von Pius II.

Libreria Piccolomini
Wirken von Papst Pius II.
Pinturicchio
1502-08

Quelle: Band 3



Decke​

Die Fliesen des Fußbodens zeigen die Mondsichel des Piccolomini-Wappens.


Unter den Fresken sind 30 große Choralbücher ausgestellt (im Dommuseum 16 weitere).


Draußen fällt eine Bauruine auf. Sie beginnt mit hohen Arkaden am Dom,


die sich fortsetzen bis zu einer Querwand.


Wenn man sich das Ganze von oben ansieht, ahnt man, was das zu bedeuten hat.

Quelle: Tuscany-Photo

Die Sienesen wollten eine Riesenkathedrale bauen mit dem vorhandenen Dom als Querhaus, den Duomo Nuovo. Nach der Pest von 1348 zeigten sich Risse und Senkungen am schon Gebauten, die Arbeiten wurden eingestellt.

Wenn der Bau realisiert worden wäre, hätte man ein interessantes Problem gehabt: Zwei der sechs Säulen, welche die Kuppel tragen, würden in der Mittelachse des Langhauses stehen.

Im Dommuseum wird Duccios Großtafel der Maestà gehütet.


Man findet etliche Bilder der sienesischen Malerei,


Originalfiguren und Reliefs vom Dom,



sowie das Original des Rundfensters, welches Duccio entworfen hat. In der Mitte von unten nach oben: Marientod, Aufnahme in den Himmel und Marienkrönung.


Gegenüber der Domfassade befindet sich der Riesenkomplex des Ospedale di Santa Maria della Scala. Es beherbergte Pilger, führte die Almosenspende aus und nahm Waisen- und Findelkinder auf. Bis zur Gegenwart war es Krankenhaus. Dessen Abteilungen sind mittlerweile in einen Neubau verlegt worden. Die Sienesen bauen das Ospedale jetzt aus zu einem riesigen Museumskomplex, der mehrere Sammlungen aufnehmen soll.


Die Sala del Pellegrinaio ist der älteste Herbergs- bzw. Krankensaal. Er wurde von bedeutenden sieneser Künstlern ausgemalt.

Sala del Pellegrinaio
Krankenpflege, Betreuung der Waisenkinder, Gründungslegende
di Bartolo, il Vecchietta, della Quercia
1440-44

Quelle: Band 2


Das Erdgeschoß ist in Wirklichkeit das 4. Stockwerk. Von hinten sieht der Komplex so aus:


Die Räume, Gänge und Hallen ganz unten sind zum großen Teil in den Fels gehauen. Der Ausbau dieser Räume ist abgeschlossen. Sie beherbergen ein höchst interessantes Archäologisches Museum.

Im Hauptgang sind Prunkwagen des Palio aufgestellt.


 
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Siena
Teil 3​

Einer der prächtigsten Paläste in Siena ist der Palazzo Chigi-Saracini. Graf Guido Chigi Lucarini Saracini baute ihn in den 30-er Jahren aus zu einem Musikzentrum.


Innenhof​

Der Graf gründete die Accademia Musicale Chigiana, die ihren Sitz und ihre Wirkungsstätte in diesem Palast hat. Die Akademie wird finanziert vom gräflichen Erbe. Das Bankhaus Monte dei Paschi di Siena richtete darüber hinaus eine Stiftung ein.

Der Sitz dieser Bank ist nicht minder prächtig.



Wie in allen alten Städten speziell hier in der Toskana findet man auch in Siena die auffälligen Geschlechtertürme.


Die Türme waren ursprünglich wesentlich höher, mußten aber später abgetragen werden. Man sieht sie auch in Florenz, ja sogar in Rom. Sie stammen aus der Zeit der Geschlechter-Fehden, als einzelne Familien sich heftig bekriegten, aber auch ganze Gruppen, wie etwa Ghibellinen und Guelfen. Insbesondere zur Zeit des Investiturstreits waren diese Kämpfe besonders heftig, als Kaiser und Papst große machtpolitische Auseinandersetzungen hatten. In ihren Türmen lebten die Geschlechter zwar nicht bequem, aber sicher.

Siena hat auch eine Stadt-Loggia...


...und viele, viele Gassen.




Siena ist die Stadt der Wölfin, man sieht sie überall. Ein aus Rom Vertriebener soll sie mitgenommen und Siena gegründet haben.



Noch ein paar Impressionen:



 
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San Gimignano

Quelle: Keine Angabe

San Gimignano ist berühmt wegen seiner Geschlechtertürme, von denen etliche nicht abgetragen wurden. Man nennt die Stadt deswegen auch 'Manhattan des Mittelalters'.

Quelle: Foto Fontanelli, San Gimignano

Üblicherweise betritt man die Stadt durch die Porta San Giovanni


und geht die Via San Giovanni entlang zum Zentrum. Hier ist in einem Palast eine Außenstelle der Universität Siena.


Durch den Arco dei Becci gelangt man zur Piazza della Cisterna.


Weiter geht es zunächst über den Domplatz und durch die Via San Matteo


zur Bettelordenskirche Sant' Agostino.


Hier findet man in der Chorkapelle einen Augustinus-Zyklus.

S. Agostino, Chorkapelle
Szenen aus dem Leben des hl. Augustinus,
Christus und die Apostel, Heilige
Gewölbe: 4 Evangelisten
Benozzo Gozzoli, della Checha, Pier Francesco Fiorentino
1463-65


Es geht zurück zur Piazza del Duomo.

Palazzo del Popolo, Collegiata Santa Maria Assunta​

Im Turm das Museo d' Arte Sacra.

Die Rampe zwischen Turm und Dom


führt zur Piazza Pecori, wo sich der Besuchereingang befindet.

Quelle: Foto Fontanelli, San Gimignano
Collegiata Inneres​

An den Außenwänden der Seitenschiffe zwei Freskenzyklen: Links ein recht volkstümlicher Zyklus mit Szenen aus dem Alten Testament. Bedeutender sind die rechten Fresken: Szenen aus dem Leben Jesu.

Collegiata, rechtes Seitenschiff
Leben Jesu
Lippo Memmi (?)
um 1340

Quelle: Band 1


In San Gimignano wird eine Lokalheilige besonders verehrt: Fina. In der Collegiata ist ihre Grabkapelle.

Collegiata, Cappella di S. Fina
Szenen aus der Fina-Legende,
Propheten, Kirchenväter, Heilige
Gewölbe: 4 Evangelisten
Ghirlandaio
1475-78

Quelle: Band 3​

Im Turmmuseum eine Maestà von Lippo Memmi,


einige gemalte Holzkreuze (Kreuzikonen)


und weitere schöne Bilder aus dem Trecento/frühen Quattrocento.

 
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Moin - Moin drhoette!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die zahlreichen Fortsetzungen -> ich habe sie eben leider nur überfliegen können -> aber sicher werde ich sie ( die Tagesberichte ) noch einmal intensiver nachlesen ...


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

auch für die tollen Bilder


Gruß - Asterixinchen :)
 
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