Bericht: Faszinierendes Veneto: Kunst und Natur

Tizia

Censor
Stammrömer
Nunmehr zum zweiten mal in diesem Jahr habe ich in Abano Terme einen heilsamen Urlaub verbracht. Wie immer gehört der Vormittag der Kurabteilung des Hotels und der Nachmittag der Umgebung.

Ein Tag Venedig ist Pflichtprogramm doch ansonsten wollte ich dieses Mal mehr die Gegend der Po-Ebene und der südlichen Adria mit dem Po-Delta erkunden. Dabei habe ich faszinierende Landschaften gesehen und natürlich auch viel Kunst wie das eben in Italien so wunderbar zu erleben ist.

Die Anreise verlief unspektakulär. Weil ich gut in der Zeit war machte ich 100 km vor dem Ziel noch eine ausgiebige Pause in Peschiera am Lago di Garda. Ich liebe dieses kleine Städtchen und bummelte über altvertraute Wege und ließ mich in einem mir bekannten Café nieder für einen Caffelatte.


Da ich den Temperaturunterschied von vorherigen Reisen schon kannte habe ich mich entsprechend angezogen und konnte schnell mal überflüssige Kleidungsstücke loswerden. (Morgens um 4:00 Uhr in Deutschland 14 Grad, nachmittags um 15:00 Uhr in Italien 25 Grad).

Nach der ausgiebigen Pause fuhr ich weiter und wurde im Hotel in Abano Terme - Monteortone herzlich empfangen wie immer.

Im Folgenden werde ich ausschließlich von meinen Ausflügen berichten und diese einfach mit dem jeweiligen Zielort benennen.

 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia,

wie schön, auch von Dir gibt es wieder neue Eindrücke aus Bella Italia! :nod:
Mal sehen, ob wir vom einzigen Ort, den wir in diesem Sommer beide besucht haben (Mantova) ähnliche Fotos mitgebracht haben. ;)

Liebe Grüße

Angela
 
Monteortone
- Chiesa Madonna della Salute und der Berg Monte Ortone

Da ich von meinem Hotelzimmer den vertrauten Klang der Glocken der nahen Kirche Madonna della Salute hörte besuchte ich die Kirche auch bald.

Leider finde ich die Seite nicht mehr auf der ich las, dass das Altarbild von Palma dem Jüngeren gemalt wurde. Außerdem enthält die Kirche sehr alte Fresken. Eine wundersam Legende führte dazu dass diese Kirche ein Wallfahrtsort wurde. Neben der Kirche befindet sich ein Heiligtum wo unentwegt Thermalwasser fließt.





Und dann war da noch eine Ausstellung von einem modernen Künstler. Wenn mich nicht alles täuscht ist das nachfolgende Bild eine moderne Interpretation aus der Scrovegni-Kapelle


Schon lange wollte ich eine kleine Wanderung auf den Berg Monte Ortone machen. Dank meiner Wanderstöcke wagte ich es und genoss den zwar holperigen und doch schönen Waldweg mit teilweiser Macchia und Steineichen sowie Esskastanien. Man kann von da aus auch schön auf die Kirche und die angeschlossene Klosteranlage schauen.

 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia,

wie schön, auch von Dir gibt es wieder neue Eindrücke aus Bella Italia! :nod:
Mal sehen, ob wir vom einzigen Ort, den wir in diesem Sommer beide besucht haben (Mantova) ähnliche Fotos mitgebracht haben. ;)

Liebe Grüße

Angela

Da man im Palazzo Ducale nicht fotografieren darf und ansonsten das Wetter sehr bescheiden war, das heißt ein wirklich trüber Tag habe ich in Mantova gar nicht fotografiert. Freue mich sehr auf eure Bilder.

Liebe Grüße

Tizia
 
Wir durften fotografieren, sogar in der Camera degli sposi! :thumbup:
Ist ja eigenartig, dass Du nicht durftest!
 
Monteortone
- Chiesa Madonna della Salute und der Berg Monte Ortone

Da ich von meinem Hotelzimmer den vertrauten Klang der Glocken der nahen Kirche Madonna della Salute hörte besuchte ich die Kirche auch bald.

Leider finde ich die Seite nicht mehr auf der ich las, dass das Altarbild von Palma dem Jüngeren gemalt wurde.

Das ist ja ein wunderschönes Renaissance-Kirchlein! :nod:
Der italienische Wikipedia-Artikel enthält nicht nur den Hinweis auf die Kreuzigung von Palma il Giovane, sondern auch die beteiligten Baumeister: Pietro und Tullio Lombardo sowie Baldassare Longhena.
Das würde mir als Venedigfan auch gefallen! :~
 
Liebe Angela,

dank deiner begeisterten Berichte über die verschiedensten Kirchen habe ich erst ein Auge für dieses Kirchlein bekommen. Von Mal zu Mal gefällt sie mir besser. Der Taufstein bzw. das Weihwasserbecken soll auch etwas besonderes sein.

Die Kirche hat vor allem auch eine gute Atmosphäre und ich halte mich gerne dort auf.

Es freut mich sehr dass sie dir gefällt.
 
Montagnana und Mantova

An einem trüben Tag an dem man keinerlei Anzeichen für die jeweilige Tageszeit hatte machte ich mich am späten Vormittag auf den Weg über Monselice und Este nach Montagnana. Dieser Ort hat eine ca. 2 km lange durchgängige Stadtmauer.

In der Mitte der Stadt am Piazzale Vittorio Emanuele steht eine wunderschöne Kirche. Leider kam ich gerade so an dass ich den Türschließer nur noch grüßen konnte als er gerade das Kirchenportal abschloss, schade!

Ich versuchte die große Kirche irgendwie aufs Bild zu bekommen aber es ist mir nicht gelungen. Da das Wetter so deprimierend war habe ich an diesem Tag irgendwie keine gescheiten Aufnahmen gemacht. Vielleicht habe ich sie auch mit meiner analogen Kamera mit schwarz-Weiß-Film fotografiert, dann stelle ich die Fotos später ein wenn der Film voll ist und ich die Bilder digitalisiert habe. Kann sein dass ich auf diesem Weg auch noch Fotos von Mantova habe, das wäre schön. Ansonsten kann ich nämlich leider keine entdecken, weder auf meiner Kompakten noch auf dem Handy.

In Montagnana schaute ich mich in den Geschäften um und kaufte mir einen interessanten Sonnenhut. Der Verkäufer empfahl mir den Prosciutto von Montagnana zu probieren und so setzte ich mich gleich in das anschließende Lokal und genoss die Spezialität.


Anschließend machte ich einen Spaziergang durch den Ort und bewunderte vor allem die riesige Stadtmauer von innen.





Auch sonst ist der Ort recht hübsch und ich machte einen gemütlichen Spaziergang.


Dann ging es wieder zum Stadttor hinaus. Wenn man an der Mauer entlang fährt ist so noch viel imposanter als von innen aber ich hatte keine Gelegenheit mehr zu fotografieren. Ich hoffe ihr seht es deutlich auf dem Link zur Stadt.

Durch die Weite der Po-Ebene fuhr ich auf schnurgeraden Straßen. Hier ist die Möbelindustrie zuhause und man findet ein Möbelhaus neben dem anderen, es ist unglaublich. Dazwischen mal eines was der Konkurrenz offensichtlich nicht standhalten konnte und geschlossen und vernagelt keinen schönen Anblick bot.

In dem ebenen Land gab es auch viele Radwege und trotz der Eintönigkeit fand ich es auch irgendwie interessant.

Schließlich verließ ich das Veneto für einen kleinen Abstecher in die Lombardei, nach Mantova.

Außerhalb der Stadtmauer, direkt hinter dem Palazzo ducale, fand ich einen Parkplatz und spazierte von dort in die Stadt hinein. Vor ca. 6 - 7 Jahren war ich das erste und vorerst letzte Mal in Mantova gewesen und freute mich die schönen Häuser wieder zusehen. Nun sah ich wie der eine oder andere Turm durch ein Gerüst gut abgestützt wurde. Anscheinend reicht auch hier das Geld nicht für eine grundlegende Sicherung der Gebäude. Ich kaufte mir ein leckeres Eis und schlenderte weiter. Schließlich kam ich zum Palazzo duale und kaufte mir ein Ticket. An diesem trüben Tag hoffte ich auf etwas Farbe im Palazzo.

Zuerst wurde man zum Castello geführt wo die camera degli sposi zu bewundern war mit einem Gemälde von Andrea Mantegna.

Dann ging es zurück in den weitläufigen Palazzo. Es war ein bisschen verwirrend durch all die Gänge geführt zu werden aber es war interessant die Räume zu sehen. Ich freue mich schon auf Angelas Bilder von ihrem Ausflug nach Mantova weil ich mich auch gar nicht mehr so richtig erinnern kann was ich da alles gesehen habe.

Irgendwie kam mir das Ganze doch recht riesig vor. Was mich am meisten beeindruckt hat waren die Gärten auf den verschiedenen Ebenen. In den großen Park konnte man hinunterschauen, der ist heute der Öffentlichkeit freigegeben. Aber dann gab es auch einen Garten auf einem der höheren Stockwerke der sehr schön angelegt war und dann war da noch der geheime Garten auf einer der unteren Ebenen. Er war winzig und ich schaute mich um als ich durch das kleine Paradies ging. Er war wirklich so gestaltet dass man von keinem der Fenster oder von einer Mauer hineinschauen konnte, sehr raffiniert gemacht. Eine kleine grüne Oase für einen einzigen Besucher.

Die Ornamente an den Wänden und die unterschiedlich gestalteten Fußböden faszinierten mich auch. Der Palazzo ist ein gutes Bespiel für die vielen reichen Adelsfamilien die an vielen Orten, wenn auch deutlich kleiner, solche Kunstwerke an Villen und Schlössern erbauten.

Nach der Besichtigung kehrte ich noch in einer netten Bar ein und trank einen spremuta d´arancia. Da ich mit dem Wort spremuta ständig im Clinch liege gab es noch was zu lachen da der Barista glaubte dass ich einen Spumante (Sekt) wollte. Zum Glück kann man wenn der Fehler nicht gar zu grob ist auch über solche Verständigungsprobleme lachen.

Gemütlich fuhr ich Richtung Autobahn und über Verona und Vicenza zurück nach Abano Terme.
 
Zuletzt bearbeitet:

Da hast Du ja wirklich einen sehr schönen Ausflug gemacht! :thumbup:

Nach Mantova muss ich auch mal fahren, das hört sich toll an.​
 
Danke, liebe pecorella, für dein Lob.

Ich bin noch nicht so ganz zufrieden weil ich in meinem Kopf viel mehr schöne Bilder habe wie auf meiner Kamera, aber ich kann sie da nicht rausholen ;)

Zur Zeit erschlägt mich die Arbeit, zwei Wochen raus geht eigentlich nicht, nur der Gesundheit zuliebe.

Mal sehen wann ich Zeit finde zum Weiterschreiben.

Viele Grüße

Tizia
 
Giardino di Villa Barbarigo a Valsanzibio

Am Mittwoch, 27.08.2014 war endlich schönes Wetter und ich konnte mit dem Fahrrad die ca. 15 km zum Garten der Viila Barbarigo in Valsinzibio fahren.

Der Radweg ging zuerst über die Route des E2 immer an Kanälen entlang. In Battaglia Terme zweigte ich dann nach links ab und folgte weiteren gut ausgebauten Radwegen mit moderatem Anstieg bis zu meinem Ziel in Valsinzibio.

Nachdem mich mein Rad "geparkt" hatte kaufte ich mir eine Eintrittkarte und betrat die wunderschöne Gartenanlage.

Wenn früher die Adelsfamilien zu einem Fest einluden dann kamen die Gäste per Boot und betraten hier




das Anwesen von wo aus sie sofort eine schöne Wasser- und Brunnenlandschaft bewundern konnten.



Ich hingegen betrat als erstes den Schattenweg der den Garten ringsum umgibt. Und mitten auf einem dieser Schattenwege steht ein großer Marmortisch.


Auf meinem weiteren Spaziergang beobachtete ich ein Film-Team. Für welchen Film hier gedreht wurde fragte ich nicht nach, auf jeden Fall handelte es sich der Verkleidung nach zu schließen um einen Kostümfilm.

Die große Achse mit den vielen Wasserspielen beinhaltet auch einen Regenbogenbrunnen der mir besonders gut gefiel. Leider konnte ich den Regenbogen nicht wirklich fotografieren.


Noch ein Blick hinunter


und weiter ging es auf einem der Schattenwege zum Labyrinth.



Dieses war sehr raffiniert angelegt, ist riesengroß und ich wagte mich sogar ein Stück hineinzugehen. Wer den Link gelesen hat weiß wie groß es ist und irgendwann traute ich mich nicht mehr weiter zu gehen und ging vorsichtig zurück, heilfroh, ohne Schwierigkeiten am Ausgangspunkt angekommen zu sein.



Nun führte mich der Weg zurück zur Mittelachse


von wo aus man bereits einen Blick auf die Villa werfen konnte.


Doch zunächst ging ich den Hügel hinauf bis ans Ende des Weges. Hier war eine schöne Grünfläche mit Skulpturen und Brunnen.


Mir gefiel der Blick hinunter bis zum Diana-Portal.


Weiter ging´s nun zur Kanincheninsel. So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen und war fasziniert.


In der Voliere hüpften und flogen die Wellensittiche und auf der Insel hoppelten die Kaninchen. Das war sehr possierlich anzusehen.




An einem riesen Baum vorbei


führte der Weg an einer riesen Skulptur (hier nur der Fuß)


bis in unmittelbare Nähe der Villa.




Die Bänke luden zwar zum sitzen ein doch sobald man auf den Weg trat fingen die Brunnen an ihr Wasser zu speien und man wäre gehörig nass geworden, also kein lauschiges Plätzchen für Liebespaare.


Vor der Villa war ein großes Rondell mit schönen Figuren in der Runde.


Überhaupt Skulpturen in allen Größen und Variationen.


Meine Runde durch den Park führte mich nun zu den ehemaligen Stallungen. Auf dem Weg dorthin leuchteten die weißen Begonien unter dem dunklen Grün des Waldes.


Bei den Stallungen entdeckte ich sogar noch ein Trompe l´oeil!




Selbst die Pferdeställe waren sehr schön gestaltet.


Nun hatte ich den Rundgang durch den öffentlichen Teil des wunderschönen Garten bald beendet. Den Schattenweg entlang am Diana-Portal vorbei ging es zurück zum Ausgang.


Auf dem Heimweg hatte gerade die abendliche Passeggiata begonnen. Radfahrer kamen mir entgegen, die Familien gingen mit ihren Kindern und mit den Alten und Pflegebedürftigen spazieren und vor den Bars und Gelaterien versammelte sich jung und Alt, ein schönes Bild.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seufz, Sehnsucht kommt auf, Fernweh nach dem Süden und dem verflossenen Sommer...

Leider war der Sommer bereits Ende August auch im Veneto schon vorbei. Es gab wenig Tage wie diesen und die habe ich umso mehr genossen. Ich hoffe dass ich durch viele schöne Bilder deine Sehnsucht auch ein wenig stillen kann :nod:
 
Seufz, Sehnsucht kommt auf, Fernweh nach dem Süden und dem verflossenen Sommer...

Leider war der Sommer bereits Ende August auch im Veneto schon vorbei. Es gab wenig Tage wie diesen und die habe ich umso mehr genossen. Ich hoffe dass ich durch viele schöne Bilder deine Sehnsucht auch ein wenig stillen kann :nod:

... ein wenig vielleicht... aber mehr noch nährst Du sie natürlich! ;)
 
Liebe Tizia,

wundervoll, dieser Garten!
Ich bin absolut fasziniert und will da auch hin! :nod: :~

Danke für diesen ausführlichen Bericht! :nod:

LG Angela
 
Liebe Tizia,

wundervoll, dieser Garten!
Ich bin absolut fasziniert und will da auch hin! :nod: :~

Danke für diesen ausführlichen Bericht! :nod:

LG Angela

Das freut mich, hab mich schon gefragt ob ich nicht zu ausführlich geschrieben habe. Du kennst bestimmt auch die Adelsfamilie der Barbarigo von Venedig.

Also es lohnt sich unbedingt und hat meiner Seele wirklich gut getan.

Einen schönen Sonntagnachmittag wünsche ich dir und deiner Familie,

Tizia
 
Zurück
Oben