Bericht: Faszinierendes Veneto: Kunst und Natur

Ja, eine Anfahrt von Jesolo aus durch die nördliche Lagune hatte ich auch in Betracht gezogen. Das war den anderen, die so schnell wie möglich nach Venedig wollten, aber nicht interessant genug, so sind wir direkt weiter nach Cavallino und Punta Sabbione. Auf dem Weg dahin sind wir weitgehend an der Lagune entlanggefahren.

An meinen Erstbesuch von Venedig kann ich mich aber überhaupt nicht erinnern. Na gut, da war ich ja kaum 4 oder 5 Jahre alt.

Wie schon angedroht, hier als kleine Ergänzung eine Auswahl an Fotos von vor 2 Wochen. ;)






 
Hallo pehda,

vielen Dank für die tollen Bilder! Und jetzt haben wir durch dich schon die zweiten "Luftbilder" dieses Mal vom Campanile, die gefallen mir sehr gut.

Allmählich erkenne ich die eine oder andere Kirche auch wieder. Und San Giorgio Maggiore sieht als Gesamtbild sehr schön aus.

So dürfen wir ein wenig an deinem Tagesausflug teilhaben, sehr schön!

:thumbup: :thumbup: :thumbup:

Viele Grüße von Tizia​
 
Sentiero Monte Grande

Nach dem erlebnisreichen Tag in Venedig brauchte ich dringend etwas Ruhiges und Beschauliches. Also entschloss ich mich nach dem Mittagessen ca. 15 km in die Colli Eugenei zu fahren. In meinem Reiseführer vom Michael Müller-Verlag war eine Wanderung beschrieben die ich gerne machen wollte.

Als fuhr ich die schmalen Strässchen in die Berge hinauf. Unterwegs zeigte mir ein kleiner Hund dass er wohl das alleinige Recht auf die Straße habe. Erst nach einiger Zeit die ich langsam hinter ihm her fuhr bequemte er sich mal Richtung Straßenrand zu gehen so dass ich wieder zügig weiter fahren konnte.


Ausgangspunkt war ein Restaurant zwischen den beiden Bergen Monte della Madonna und Monte Grande.

Zum Monte Grande war ein Rundweg ausgeschildert, ein Sentiero. Ausgerüstet mit meinen Wanderstöcken ging ich diesen Weg entlang, er führte oberhalb von Rovolon ziemlich eben um den Berg herum bis ich schließlich zu einer Weggabelung kam wo der Rundweg mich nun den Hang hinaufführte. Inzwischen war die Sonne herausgekommen und ich war froh dass mein Weg bergauf größtenteils im Schatten verlief. Die Aussicht war grandios und erinnerte mich sehr an meine schwäbische Heimat wo wir auf unseren Wanderungen am Albtrauf entlang auch so weit ins Land hinaussehen konnten. Teilweise dachte ich jetzt fehlt nur noch der Fernsehturm von Stuttgart in meinem Bild. Deshalb habe ich auch ein paar Fotos mit dem Handy gemacht und sie meiner Schwester geschickt die mir meinen Eindruck auch prompt bestätigte und sehr erstaunt war solche Landschaften in Italien vorzufinden.




Oben auf dem Berg war eine Wetterstation. Hier machte ich eine Pause und genoss den Ausblick, nun hinein in die weite Hügellandschaft mit teilweise recht hohen Erhebungen. Aber auch die Vegetation hatte es mir angetan.







Ich war schon ziemlich weit oben und der Berghang war steil. Glücklicherweise war der Weg dennoch bequem.



In der Nähe des Parkplatzes war im Wald ein Kletterpark angelegt in dem sich Erwachsene und Kinder tummelten. Ich ging über eine große Picknick-Wiese zu meinem Auto und machte mich auf den Heimweg.

Der war nicht ganz ungefährlich weil nun, am späten Nachmittag, die Radfahrer unterwegs waren und mit hoher Geschwindigkeit den Berg hinab sausten.

Wenn ich so in den Bergen mit dem Auto unterwegs bin befürchte ich immer dass mir ein Hund, eine Katze oder ein Radfahrer in die Quere kommt. :uhoh: Davon gibt es einfach eine Menge und ein Zusammenstoß mit einem von ihnen wäre schrecklich für mich.

Bis jetzt ist alles gut gegangen und darüber bin ich sehr froh. :nod:

Dieser ruhige Waldspaziergang hat mir sehr gut getan und ich habe die schöne Landschaft und farbenfrohe Natur genossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich lese Deinen Bericht in Stille mit. Bisher war ich nur einen Tag in Venedig, somit sind Deine Beschreibungen für mich völliges Neuland. Eines kann ich mit Gewissheit sagen: Eine Reise - ganz nach Tizias Art :nod::nod::nod:.
 
Po-Delta

Am 04.09.2014 machte ich mich bereits am späten Vormittag auf den Weg zu meinem letzten großen Ausflug.

Zuerst Geschenke in Abano Terme kaufen, dann Fahrt nach Rovigo in der gleichnamigen Provinz. Rovigo ist die Hauptstadt der Polésine und hat eine hübsche Altstadt. Leider habe ich dort nicht fotografiert.

Die Polésine ist laut Reiseführer (Venetien, Eberhard Fohrer, Michael Müller-Verlag, S. 270) der Landstrich der von Etsch und Po begrenzt wird und den südlichsten Teil des Veneto bildet: Halb Land, halb Meer, durchzogen von zahlreichen Kanälen.

Genauso habe ich es auch erlebt. Ich dachte mir am Mississippi oder am Amazonas muss es ähnlich sein nur noch größer :!:

Rovigo war als Ausgangspunkt für eine Fahrt ins Po-Delta in meinem Reiseführer "Venetien" des Michael-Müller-Verlages genannt worden.

Ich spazierte ein bisschen umher und aß in einem netten Ristorante zu Mittag. Der Ort verdient auf jeden Fall einen eigenen Tagesausflug.

Ich fuhr über das Städtchen Adria immer am Wasser entlang (SP 45, später SP 41) ins Po-Delta.

Wenn mir hier jemand gesagt hätte die Erde ist eine Scheibe, ich hätte es geglaubt, wüsste ich nichts anderes.

Überall große Wasserströme, ich war beeindruckt. Als ich endlich eine Möglichkeit zum Parken am Straßenrand entdeckte hielt ich an und machte Fotos. Das war in der Gegend von Porto Viro wie mir mein GPS des Fotoapparates verriet. Übrigens sehr zuverlässig wie ich beim Nachsehen auf Google Maps feststellte.

Ihr seht hier die schnurgerade Straße am Damm des Po der hier in ein künstliches Flussbett geleitet wurde um die weitere Versandung von Venedig zu verhindern, siehe wikipedia.

Dieser Flussarm heißt Taglio di Porto Viro. Ich habe versucht die Breite des Flussbettes aufs Bild zu bannen. So ganz zufrieden bin ich nicht.



Auf der einen Seite die großen Wassermassen und auf der anderen Seite ähnlich riesige Solaranlagen.


Das ist mein Italien: immer pragmatisch. :!:


Ich kann es übrigens keinem verübeln der diesen Berichtsteil langweilig findet. Es geht wirklich fast nur um Wasser und noch mal Wasser. Das Po-Delta ist eingebettet in den Parco del Delta del Po.

Diesen Regionalpark gibt es auf der venetischen Seite und auf dem Gebiet der Emilia Romagna. Die Web-Site dieser Region gibt es auch auf deutsch: Regionalpark Po-Delta

Auf der Weiterfahrt passierte ich den Ort Porto Viro. So schnell wie ich im Ort war war ich auch schon wieder draußen. Die Orte sind allesamt nicht wirklich groß, zumindest nicht auf einem Fleck sondern wirken eher weit verzweigt, was durch die weite Wasserlandschaft auch logisch erscheint.

Den genauen Streckenverlauf der angegeben Route habe ich nicht eingehalten, dafür war es einfach zu schwierig das Navi richtig einzustellen. Trotzdem habe ich mein Ziel annähernd erreicht.

Ich fuhr weiter Richtung Porto Tolle und kam schließlich am Meer an und zwar in Porto Barricata, dem Südende der Halbinsel Isola della Donzella. Das war toll. Ich war wirklich im Herzen des Po-Deltas angekommen wie es auf dem Campingplatz-Schild stand.


Auf dem großen Parkplatz vor dem Campingplatz waren Autokennzeichen aus ganz Europa zu sehen. Ich dachte so für mich, dass das hier wirklich ein Ort für Liebhaber ist und nichts für Massentourismus. Obgleich der Campingplatz nicht gerade klein war, mit vier Sternen hatte er schon eine beträchtliche Größe.

Hier machte ich erst einmal einen Spaziergang. Und dabei begegneten mir diese zwei hübschen Katzen die recht zutraulich waren und sich gerne fotografieren ließen.



Es war unglaublich wie viel Treibholz hier angeschwemmt wurde und in welchen Größen. Die riesigen Steinbrocken sind sicherlich extra aufgeschichtet worden um das Land vor dem Meer zu schützen.


Ein wenig Macchia gab es auch. im Gebüsch machten es sich die Katzen bequem. Aufgrund des trüben Wetters waren die Lichtverhältnisse nicht ausreichend um sie fotografieren zu können.


Die Mündung des Po-Armes ins Meer war auch interessant.




Von Porto Barricata fuhr ich am Sacca degli Scardovari entlang zurück nach Porte Tolle.

In dieser Meeresbucht werden Muscheln gezüchtet. Dafür wurden einfache Holzgestänge ins niedrige Wasser gesetzt.


Es war jedenfalls eine tolle Fahrt und ich kam mir vor wie in einer fremden Welt.







Auf der Straße war es sehr einsam und die Reisfelder rechts neben mir gefielen mir sehr gut. Die Sonne ging allmählich unter und verlieh der weiten Wasserfläche eine besondere Stimmung.






Auf der Weiterfahrt sah ich das Heizkraftkraftwerk von Pila, das hier sehr unpassend in der Gegend steht.


Bevor ich auf eine kleine Nebenstraße zurück nach Porto Tolle abzweigte konnte ich sogar noch Reste des früheren Waldbestandes sehen.


Doch dann ging es endgültig zurück nach Porte Tolle. Hier wurde neben Reis auch Mais angebaut. Aber die Reisfelder gefielen mir am besten. Schließlich sieht man so etwas nicht so oft in Europa.


Gemütlich fuhr ich über Rosolina nach Chioggia und von dort über Monselice nach Abano Terme zurück.

In diese Gegend komme ich auf jeden Fall wieder. Dann werde ich mit dem Fahrrad und zu Fuß die schöne Naturlandschaft erkunden und sicherlich auch einmal eine Vogelbeobachtungs-Wanderung unternehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die nachgelieferten Bilder! Und von wegen langweilig, finde deinen Bericht sehr interessant und es geht mal um etwas ganz anderes. Wasser ist halt flach ;))
Möchte aber nicht wissen, was in der Gegend mit den Mücken läuft.

Selten, dass zwei Katzen so einträchtig herumlaufen, wirklich süß. :eek:
Danke für den neuen Bericht liebe Tizia!!
 
Hallo pehda,

danke für dein Interesse. Für mich war die Gegend faszinierend. Der Bericht geht ja noch weiter.

Die beiden Katzen waren echt süß. Natürlich strichen sie auch um meine Beine und eine versuchte dabei die andere wegzuschubsen. Ich vermute mal dass es junge Katzen und Geschwister waren auch wenn sie sehr unterschiedlich aussehen aber das ist ja keine Seltenheit (wie bei den Menschen mitunter auch ;))

Liebe Grüße

Tizia
 
Abschiedsrunde durch die Colli Euganei

Am Freitag, 05.09.2014, machte ich eine letzte Abschiedsrunde durch die Colli Euganei. Vor allem wollte ich noch die Villa Sceriman besuchen, welche inmitten eines Weingutes liegt.

Auf dem Weg dorthin fuhr ich durch Castel Nuovo, von wo aus man einen herrlichen Weitblick übers Land hat. Am Ortsausgang befindet sich ein Parkplatz von wo aus man auch wandern kann.






Den hübsche Kirchturm, der so typisch für diese Gegend ist, wollte ich auch noch fotografieren.




Dann ging es weiter durch die Hügel bis zur zur Villa Sceriman die bereits auf der anderen Seite der Colli liegt.

Hier gibt es meine Lieblingsweine und ich habe ein paar wenige Flaschen mitgenommen. Nur so zum Genießen und erinnern an einen schönen Urlaub mit Wohlfühl-Charakter.

Am nächsten Tag ging es wieder nach Hause. Abano Terme / Monteortone verabschiedete mich mit einem herrlichen Sonnenaufgang.




Ich trat auf den Balkon meines Zimmers und schaute ein letztes Mal hinüber zum Kirchturm der nahen Chiesa Madonna della Salute.


Glücklich machte ich mich auf den Heimweg.

Fine
 
Liebe Tizia,

ich bin gerne Deinen weiteren Wegen durchs Veneto gefolgt und bin beeindruckt, wie viel Schönes Du in dieser Zeit gesehen und bereist hast. Danke fürs Mitnehmen und Bilder Zeigen!

Liebe Grüße

Angela
 
Danke, liebe Angela, ich bin immer wieder selbst erstaunt wie viel ich gesehen und erlebt habe.

Es freut mich dass dir mein Bericht gefallen hat obgleich nicht alle Bilder gelungen sind und nicht alle Ziele große Besonderheiten aufweisen sondern einfach nur der Erholung dienten.

Einen schönen Abend wünsche ich dir und deiner Familie,

Tizia
 





Am nächsten Tag ging es wieder nach Hause. Abano Terme / Monteortone verabschiedete mich mit einem herrlichen Sonnenaufgang.








Das ist ja wirklich ein tolle Bild zum Abschluss Deines schönen Berichts! :thumbup:

Da hast Du Dich doch sicherlich schon auf den nächsten Aufenthalt gefreut. ;)



Danke! Du hast recht, ich freue mich schon aufs nächste Mal!

Liebe Grüße

Tizia
 
Wirklich ein besonders schöner Abschiedsgruß. Ich wiederhole mich bei dem Bericht gerne, liebe Tizia - Wellness, Natur und Kultur hast Du optimal verbunden! :nod:
 
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