Rom: Faschistische Namen - Rom benennt Straßen um

Simone-Clio

Augustus
Teammitglied
Moderator
Forum-Sponsor
Stammrömer

... Forscher hatten 1938 das „Manifest für die Rasse“ unterzeichnet, das die Rassengesetze von Diktator Benito Mussolini (1883-1945) unterstützte.

Die Strassen tragen jetzt die Namen

... der jüdischen Agrarwissenschaftlerin Enrica Calabresi (1891-1944), die sich vor der drohenden Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz das Leben nahm.

... des Medizinprofessors Mario Carrara (1866-1937), der von den Faschisten entlassen und eingesperrt wurde.

... der Physikerin Nella Mortara (1893-1988) (...), der wegen der faschistischen Gesetze die Habilitation aberkannt worden war.

Vgl.: Roma Capitale | Sito Istituzionale | Cambiano nome le strade intitolate a firmatari del Manifesto della razza
Mit Biographien der 3 Wissenschaftler und

Mit Fotos
 
Vielleicht vermögen ja derartige Ausrufezeichen den Widerstand gegen den heutigen Populismus (übrigens hier bei uns in Deutschland kaum weniger als in Italien) zu stärken.
 
Ich habe kürzlich von einer Gemeinde in Deutschland gehört (leider weiß ich nicht mehr, wo das war), die einen anderen Weg gegangen ist.
Dort wurden nicht die Strassen umbenannt, sondern es wurden Hinweisschilder angebracht und über die geschichtlichen Zusammenhänge aufgeklärt. Das wurde sehr gut angenommen und ist in meinen Augen ein guter Versuch, das Gedenken (in diesem Fall negativ gedacht) aufrecht zu erhalten.
 
Eben, deshalb finde ich diesen Ansatz auf jeden Fall besser. Im anderen Fall wird schon eine Generation später nichts mehr mit den Namen anfangen können.
 
Zumal Letzteres (also die simple Streichung der Namen) natürlich auch die Gefahr in sich birgt, es könnten einschlägige Personen bzw. Gruppen darauf den Anspruch gründen, aufgrund ihrer abweichenden Ansichten als arme, unschuldige, ausgegrenzte und nicht tolerierte Opferlämmer wahrgenommen zu werden. :rolleyes:

Aber das nur nebenbei.
 
Zurück
Oben