Facciamo insieme un giro d'Italia - Ognuno racconta un po' dei suoi viaggi

Tizia

Censor
Stammrömer
Fast auf den Tag genau war ich heute vor sechs Jahren in Bergamo auf der Durchreise nach Abano Terme. Es war Palmsonntag, so wie heute. Nachdem Bergamo durch den Covid-19-Virus ganz besonders schlimm betroffen war, dachte ich es wäre eine gute Möglichkeit, heute zum einen dieses tragischen Geschehens zu gedenken und an Bergamo zu erinnern. Zum anderen einen Thread zu eröffnen, in dem wir alle unsere Erinnerungen an unsere Reisen durch Italien posten können. Wie ich beim letzten Adventsrätsel festgestellt habe gibt es unter den foristi viele, die Italien von Nord nach Süd und Ost nach West vielfach bereist haben. Da reisen aktuell schwierig ist könnte dieser Thread dazu dienen, in Erinnerungen zu schwelgen und andere an den schönen Orten Italiens teilhaben zu lassen. So reisen wir dann mit und haben alle was davon. Gerne könnt ihr auch eure Reiseberichte oder Berichtsteile hier verlinken. Ich hoffe ich stoße auf Interesse und freue mich auf ITALIEN!

Den Anfang meines Berichtes von Bergamo habe ich kopiert:

BERGAMO


Am Sonntag, den 29.03.2015 fuhr ich über Land von Como nach Bergamo. Das sind nur ca. 60 km für die man eine gute Stunde Zeit braucht.

Ich hatte zuvor die Reiseberichte von Angela und Antonius studiert und kurz bevor ich losgefahren bin noch einmal den Tip fürs Parkhaus mir angeschaut.

So parkte ich also in der Nähe der Piazza Liberta. Da ich mir nur die Altstadt anschauen wollte ging ich den anderen Touristen hinterher. Schließlich sah ich ein Hinweisschild zum Ticket-Kauf für die funicolare und erstand gleich zwei für Rauf- und runter. Dann fragte ich noch nach dem Weg und war fünf Minuten später bereits an der Talstation.

Der Blick auf die Oberstadt war beeindruckend.

Bergamo
Bergamo
Blick auf die Oberstadt

Bergamo

Bergamo
Blick auf die Oberstadt

Zu einem Spaziergang durch die Altstadt lädt dieser Link ein.
Oben angekommen ging ich zuerst zur Rocca, und schaute weit übers Tal. Das Museum interessierte mich aktuell nicht, ich wollte mir vielmehr auch einen Überblick über die Altstadt verschaffen. So erkannte ich den Dom und die anderen Kirchen und wußte nun so ungefähr wo ich entlang gehen musste.

Zuerst stand ich vor Santa Maria Maggiore mit den schönen Figuren im rückwärtigen Eingangsportal.

Bergamo
Bergamo
Portal Santa Maria Maggiore

Bergamo
Bergamo
Santa Maria Maggiore

Bergamo
Bergamo
Santa Maria Maggiore



Die Gässchen dort sind so eng und die Gebäude dicht gedrängt dass ich fast nur schiefe Bilder zustande brachte.

Bergamo
Bergamo
Centro storico

Bergamo

Bergamo
Santa Maria Maggiore


Ich gelangte zur Cappella Santa Croce

Bergamo
Bergamo


Bergamo
Bergamo
Capella di Santa Croce

Durch ein Seitenportal die Kirche Santa Maria Maggiore betreten konnte. Ich ging hinein und war zunächst einmal fasziniert von dem Gottesdienst. Es war Palmsonntag und gerade wurden die Ölzweige gesegnet. Im Anschluss daran gingen der Priester und allerlei Leute mit ihm auf einen Rundgang durch die Kirche.

Ein Chor sang und die Akustik war sehr gut so dass es wirklich ein Genuss war zuzuhören.

Ich setzte mich in eine Bank und betrachtete im Stillen den Raum während der Gottesdienst seinen Fortgang nahm. Fotos machte ich unter diesen Umständen keine. Deshalb hier ein Link zu Antonius Reisebericht in dem viele schöne Bilder, nicht nur von Santa Maria Maggiore, zu finden sind.​

Den Rest könnt hier nachlesen: Bergamo

Ich wünsche allen einen schönen Palmsonntag und bleibt gesund!
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia, das ist wirklich eine schöne Idee und ich hoffe, dass viele Foristi deinem Aufruf folgen und von ihren Italien-Reisen berichten werden. Ich habe noch nicht viel von Italien gesehen und seitdem ich Rom verfallen bin, wird das wohl auch so bleiben.
 
Mir geht es wie Romitis. Mein Wissenstand über Rom hinaus, ist kläglich. Aber das kann sich ja hoffentlich ändern, wenn Tizia und Andere uns ein wenig Licht ins Dunkel bringen. Und hier gibt es ja eine Reisefraktion, die schon jeden Winkel in Italien betreten hat.
Eine tolle Idee, Tizia!!! Vielen Dank!!!
 
Liebe @Nihil, dann will ich gerne weiter berichten. Nachdem ich noch nie an Ostern in Rom war so doch im übrigen Italien. Nachdem ich mit dem Palmsonntag angefangen habe will ich nun aus dem gleichen Jahr über meinen Ausflug an Karfreitag berichten. Der ist in Italien lediglich ein religiöser Feiertag, aber kein arbeitsfreier Tag.

An Karfreitag fuhr ich mit dem Fahrrad von Abano Terme nach Padova und besuchte dort den botanischen Garten. Ich habe wieder den ersten Teil meines damaligen Berichtes kopiert:


PADOVA: Orto Botanico

Am Freitag, 3. April 2015 fuhr ich mit dem Fahrrad nach Padova. Das sind ca. 10 km und man fährt die meiste Zeit am Canale Battaglia entlang.

Direkt neben einem der größten Plätze Europas, dem Prato della Valle, ist der Orto Botanico, laut Wikipedia der älteste botanische Garten Europas.

Was bei Wikipedia noch nicht steht: Im Zuge der EXPO 2015, die eigentlich in Mailand stattfindet, macht auch die Universität von Padova mit und hat den botanischen Garten in die Expo mit einbezogen, wenn ich die Plakate und die soeben gefundene Web-Site richtig verstanden habe.

Jedenfalls gibt es eine neue architektonische Besonderheit die im grossen Gegensatz zur historischen Anlage steht. Dadurch werden beide Seiten besonders betont und ich finde es ist eine wunderbare Ergänzung gelungen.

Zuerst betritt man den botanischen Garten durch eine moderne Eingangshalle mit Ticketschalter, Caffetteria und Bookshop. Dann geht es hinaus in die alte Anlage.

An einer grünen Wiese vorbei mit Blumenbänken kommt man zu einem Brunnen von dem es links in einen weiteren Teil der historischen Anlage geht und rechts zum modernen Teil.


P10301151



P10301132

P10301132

P1030116


P10301182


P10301203



P1030119


Ich entschloss mich zuerst den modernen Teil zu besichtigen. Der Weg dorthin machte schon neugierig.

P10301213

Die Basilica Santa Giustina ist allgegenwärtig.

P1030122


Und dann steht man vor dem riesigen "Gewächshaus".

P1030179


P1030154


P10301781


Auf den Wasserflächen blühen die Seerosen

P10301231


und von oben kommen die Wasserfälle

P10301491

Den restlichen Bericht meines Ausflugs nach Padova und vor allem in den Orto botanico modern und historisch könnt ihr gerne hier nachlesen: Padova Orto Botanico

Leider habe ich mich auf der kleinen Radtour etwas unterkühlt so dass ich am nächsten Tag nicht nach Venedig fahren konnte, wo ich mich mit @Angela zum Geburtstag feiern treffen wollte. Das tat mir sehr leid. Doch für die Abreise an Ostersonntag musste ich unbedingt wieder fit sein.
 
Zauberhaft!!!! Mir gefällt die moderne Archetektur sehr gut. Und diese vom Dach fallenden Wasserfälle.;) Vielen, vielen Dank für das Weiterspinnen des Fadens...
 
Vielen Dank, liebe @pecorella, fürs mitmachen. Der wirklich zauberhafte Gardasee. Als meine Nichte noch in Peschiera wohnte habe ich oft dort Urlaub gemacht. Die Orte am See sind so schön und überhaupt die ganze Landschaft. Grazie mille!
 
Auch wenn ich immer froh bin, wenn die Autokolonne der Deutschen nach den Gardasee-Abfahrten spürbar kleiner wird, sind die Fotos sehr stimmungsvoll. Die Deutschen sehnen sich doch sehr nach der Sonne, die nach dem Überqueren der Alpenpässe freigiebiger ist.
 
Wie schön, liebe pecorella, dass du diese Gardaseebilder eingestellt hast! Der Gardasee war ja im Oktober 2019 unser letzter Italienkontakt - es tut gut, die Erinnerungen noch mal aufzufrischen!
 
Bei der Suche nach den Bildern zu Pasquetta - dem "kleinen Ostern", das für die Römer der Tag ist, an dem man mit Familie und Freunden hinaus ins Grüne fährt, um zusammen zu feiern - bin ich auch auf Bilder aus der Osterwoche von 1994 gestoßen. Diese verbrachten wir damals mit Freunden in Assisi und Ausflügen in die Umgebung. Nachdem das Wetter in Umbrien damals ein bisschen dem der letzten Tage hier bei uns glich - stürmische Schneeschauer und strahlender Sonnenschein, bitterkalt und frühlingshaft warm - kam mir der Gedanke, euch auf einen kleinen giro nach Assisi, La Verna und an den Trasimener See mitzunehmen.






(im September 2006 sah es dort so aus ;) )


:)



In der Hoffnung, dass in nicht zu ferner Zukunft auch wieder richtige Reisen ins schöne Italien möglich sein werden!​
 
Liebe @Pasquetta, vielen Dank dass du uns mitnimmst auf diesen schönen Ausflug. Es ist ja doch ein kleiner Trost, dass es schon immer wieder mal solche Ostern mit Schnee gegeben hat und das sogar in Mittel-Italien. Ich hoffe auch sehr, dass wir bald wieder diese schöne Landschaft und das Flair genießen dürfen.
 
Schon lange haben wir keinen giro d'Italia insieme mehr gemacht. Also - wenn schon nicht in realtà dann wenigstens hier im Forum ;).

Vor lauter Fußball ist gestern der Festtag des Patrons Europas - fast – übergangen worden. Um seiner doch noch zu gedenken lade ich euch auf einen kleinen giro nach Subiaco ein,


auf den Spuren des heiligen Benedikt von Nursia.
Nur ein paar dürftige Mauerreste erinnern noch an das Prachtschloss, das sich der römische Kaiser Nero im ersten Jahrhundert christlicher Zeitrechnung in Subiaco im Tal des italienischen Anio-Flusses erbauen ließ.

Doch nicht der römische Kaiser mit seinen Marmorbauten hat den Ruhm dieser Gegend begründet, sondern ein Mann, der hier mehr als 400 Jahre nach Nero in Armut und Einsamkeit nur für Gott leben wollte - und dennoch wie wenige andere den Geist Europas mitprägte: Benedikt von Nursia (um 480-547).

Quelle: Benedikt von Nursia
Durch ein kleines Tor betritt man einen mit Steineichen gesäumten Weg,

der hinaufführt zum Vorhof des Klosters San Benedetto - "limen paradisi" wie Petrarca über den Sacro Speco, die Heilige Höhle, schrieb – an der Schwelle zum Paradies.

Was für eine Landschaft! Wenn keine Pilgerscharen sich dort sammeln, dann hört man hier nur den Wald rauschen und von irgendwo her den Fluss Aniene.


Einiges zitiere ich nun der Einfachheit halber aus "Von A bis Z durch das Lazio" ;).

Kurz zur Geschichte dieser Klosteranlage, entstanden um 1200, die wie ein Vogelnest an der steilen Felsenwand hoch über dem Aniene hängt. Dorthin hatte sich der junge Benedikt von Nursia – der „Vater des abendländischen Mönchtums“ - um das Jahr 500 in eine schwer zugängige Höhle zurückgezogen. Er war des Studiums im „sittenlosen“ Rom überdrüssig und folgte einem damaligen Trend, den orientalische und ägyptische christliche Mönche verbreitet hatten, in die Einsiedelei zu gehen. Nach drei Jahren – der Überlieferung nach auf Zureden seiner Schwester Scholastika – verließ er die Einsamkeit und schuf mit anderen Einsiedlern der Gegend Mönchsgemeinschaften, die nach festen Regeln zusammenlebten. Zwölf Klöster sollen so in dieser Gegend entstanden sein.

Szenen aus seinem und dem Leben seiner Schwester Scholastica sind neben biblischen und Heiligen-Geschichten auf den fantastischen Fresken abgebildet, die alle Wände der ineinander verschachtelten Kirchen der Anlage vollständig bedecken. Detailreich ist dargestellt, welchen Intrigen und Anfeindungen er ausgesetzt war, Legenden über die Wunder, die er tat und wie sein Leben als Abt verlief.
Die Fresken in der Ober- und Unterkirche und den vielen Kapellen, die sich über fünf Ebene erstrecken, stammen aus den verschiedensten Schulen und Jahrhunderten (8.-15.Jh.) und sind doch in sich stimmig, auch mit der pittoresken Umgebung.
Fotografieren im Innenbereich war natürlich, aber auch leider und doch verständlicherweise, nicht erlaubt. Hier ein Link mit einigen Bildern zum Monastero di San Benedetto.


Ganz unten angekommen tritt man auf eine kleine Terrasse


und ist am kleinen Rosengarten angekommen – nach der Legende ehemals ein Dornengestrüpp, in das sich Benedikt stürzte, wenn ihn Versuchung und Zweifel plagten und das der heilige Franziskus bei seinem Aufenhalt in Subiaco mit aufgepfropften Rosen veredelte.
(Ende Februar 2015 blühten die Rosen noch nicht ;) .)


Blick vom „punto di vista“ auf Subiaco​

Gregor d.Gr. hatte den Mönchen das ganze obere Anienetal geschenkt und so konnte sich ein regelrechter „Klosterboom“ entfalten. Santa Scolastica, das der Schwester des hl. Benedikt geweihte Kloster ist das einzige noch erhaltene (natürlich nicht in der ursprünglichen Gestalt) von den zwölf Klöstern, die Benedikt in der Gegend um Subiaco eingerichtete hatte.


Benedikt zog mit einer kleinen Schar von Mönchen weiter auf den felsigen Hügel beim römische Casinum wo er auf den Ruinen eines römischen Tempels das Kloster Montecassino erbaute und die Regula Benedicti, die Ordensregeln für die Benediktiner, verfasste.


Benedikt-Säule vor dem Dom in Velletri
Benedikt von Nursia, der Patron Europas – mit dem Sternenkranz, dem Symbol für Europa - schreibt seine Regula nieder


Motto der Benediktiner: ora et labora​
 
Liebe Pasquetta, was für schöne Reise-Erinnerungen. Es ist so interessant deine Aufnahmen aus den verschiedenen Jahrzehnten zu betrachten! Im Jahre 1965 sieht man neben dem Kloster eine grosse Verbauung am Berg. Keine Ahnung , was das war, vielleicht Lawinenschutz? Auf dem Foto von 2015 ist nichts mehr davon zu sehen. Vielen Dank für´s Mitnehmen nach Subiaco und die Abtei Santa Scolastica.
 
Liebe Pasquetta,
auch ich sage herzlichen Dank für deinen Beitrag. Subiaco ist bei mir in guter Erinnerung, obgleich ich nur im Kloster Santa Scolastica war. Im Ort war es so eng und voll mit Menschen, dass ich nur durchfuhr.
 
Liebe Pasquetta,

da hast du mal wieder deine Schatzkiste für uns geöffnet und mir einen Ort gezeigt, den ich noch nicht kenne.

Ganz herzlichen Dank dafür.
 
Ich freue mich, dass ihr mit nach Subiaco zum "Sacro Speco" gekommen seid. Ein ganz besonderer Ort im Tal des Aniene.
Im Jahre 1965 sieht man neben dem Kloster eine grosse Verbauung am Berg. Keine Ahnung , was das war, vielleicht Lawinenschutz? Auf dem Foto von 2015 ist nichts mehr davon zu sehen.
Stimmt, du hast recht - bis 2015 scheint "aufgeforstet" worden zu sein und auch um den Klosterbau herum sieht es "aufgeräumter" aus. Tja, 1965 waren halt noch andere Zeiten ... Wer weiß, was sich heute hinter den Bäumen versteckt. ;)
 
An diesem schönen Sommertag lade ich euch ein, mit mir eine Stippvisite in Assisi zu machen. Der Anlass ist der Festtag der heiligen Klara von Assisi.
Klara (1193/94-1253) entstammte einer wohlhabenden Adelsfamilie und wuchs in Assisi auf.


... In der Nacht zum Palmsonntag 1212 lief die junge Klara von zu Hause fort, gelobte in der kleinen Kirche Portiunkula ein Leben nach den evangelischen Räten (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) und ließ sich von Franz als Zeichen ihrer Hingabe die Haare abschneiden.
Die kleine Portiuncula-Kapelle wurde mit der riesige Basilika S. Maria degli Angeli überbaut.

... Schließlich siedelte sie nach San Damiano über und zog in ein für sie errichtetes bescheidenes Gebäude.


Immer mehr Frauen schlossen sich Klara an und die wachsende Gemeinschaft sollte die Regeln der Benediktinerinnen übernehmen. Klara aber wollte wie Franz in radikaler Armut leben. Obwohl sie infolge strenger Askese ab 1224 ständig krank war, widersetzte sie sich beharrlich allen Versuchen, ihr passioniertes Ideal zu verwässern. Gleichzeitig war sie ihren Mitschwestern gegenüber stets freundlich, demütig und hilfsbereit. Erst am 9. August 1253 erkannte Papst Innozenz IV. Klaras Ordensregel offiziell an. Es war die erste von einer Frau für Frauen verfasste Ordensregel der Kirchengeschichte. Nur zwei Tage später starb Klara am 11. August 1253. Bereits zwei Jahre später sprach Papst Alexander IV. sie heilig.

Die Grabstätte der heiligen Klara befindet sich in der Basilika S. Chiara in Assisi.


Vielleicht hat euch der kleine giro durch Assisi auf den Spuren der heiligen Chiara ein wenig Freude gemacht (auch wenn meine Fotos nicht aktuell sind, sondern aus "einer anderen Zeit" stammen) und Italien-Erinnerungen geweckt. :)

 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben