Rom: Existenzprobleme durch geschlossene Metrostationen

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Simone Rinolfi versucht, seinen Humor nicht zu verlieren: „Seit die Metrostation Repubblica geschlossen ist, bricht mir der größte Teil der Tageseinnahmen weg, wer weiß, wie lange ich noch durchhalten kann“, sagt der 40-Jährige und erklärt zugleich zum zehnten Mal an diesem Tag japanischen Touristen, wie das Hop-on-Hop-off-Ticket für Rom funktioniert.

Simone ist der Besitzer einer der grünen, sechseckigen Zeitungskioske, wie sie überall in Rom stehen. Zeitungen und Magazine liegen ausgebreitet in einem „Alimentari“ genau wie Käse und Schinken. Der Verkauf von Bustickets, Rubbel-Losen oder Postkarten ist nur eine Nebeneinnahme, aber im Moment ist Simone mit jedem Euro zufrieden, den er verdient.

Der Einbruch kam im Oktober, als nach einem internationalen Fußballspiel in Rom die Rolltreppe der zentralen Metrostation Repubblica einstürzte und viele russische Fans verletzt wurden. Seitdem ist die Haltestelle geschlossen. Simones Kiosk ist direkt neben einem der Ausgänge. „Normalerweise kommen die Leute aus der U-Bahn und decken sich bei mir mit Zeitungen ein“, sagt er, „jetzt musste ich die Exemplare beim Grossisten reduzieren“.

Geschäftseinbußen von bis zu 50 Prozent
„Fünf Monate, das ruiniert uns“, sagt auch Alessandro Natalizia, Inhaber eines Fotogeschäfts in der Nähe. „Wir hatten Einbußen von 50 Prozent“, klagt beim Cappuccino die junge Frau in der Bar an der Piazza della Repubblica. Alle warten, dass die Kommune endlich etwas unternimmt, Reparaturarbeiten oder eine Wartung, aber die Eingänge bleiben weiter abgesperrt und dort sammelt sich der Dreck.
 
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