Eine Romreise in den Zeiten von Corona (Ende August 2020)

Bixio

Senator
Stammrömer
Angela und Schwarzwaldgirl haben schon über ihre Rom-Erfahrungen unter Corona-Bedingungen berichtet.
Ich möchte dies durch meine Eindrücke ergänzen.

Es wird kein traditioneller Spaziergang durch die Stadt, sondern soll mehr dem unschlüssigen Leser eine kleine Entscheidungshilfe geben, ob er aktuell nach Rom reisen kann, soll oder eher nicht.

Zunächst eine Beschreibung der An-und Rückreise mit dem Flixbus:

1. An-und Rückreise mit dem Flixbus

Die Fahrt mit dem Flixbus von Friedrichshafen nach Rom mit Umstieg in München dauert planmäßig ca. 14 Stunden.

Meine Information war, dass wegen Corona nur jeder zweite Platz im Bus besetzt wird.
Umso größer war meine Überraschung, dass bei der Fahrt von Friedrichshafen nach München in einem Doppeldeckerbus nahezu jeder Platz belegt war. Zwar hatten alle Passagiere Mundschutz an, der Sicherheitsabstand aber war nicht gegeben.

Nach einer Stunde Aufenthalt ging die Fahrt pünktlich um 22.00 Uhr weiter nach Rom, diesmal war aber absolut korrekt nur jeder zweite Platz belegbar.
Auch bei der Rückreise von Rom nach München und der Weiterfahrt nach Friedrichshafen wurde dies eingehalten.

Der Bus machte zwei kurze Stopps, um an den ZOBs in Mailand und Florenz Passagiere aus-oder zusteigen zu lassen, zudem noch zweimal an Autobahnraststätten für ca 15 Minuten als Kaffee-oder Toilettenpause.

Den Zielbahnhof in Rom die Autostazione Tiburtina erreichten die beiden Fahrer um 8.30, eine Stunde früher als geplant.

Bei der Rückreise wurden alle Passagiere an der östereichisch-deutschen Grenze (Inntal Ost) aufgefordert, den Bus zu verlassen.. Die Polizei sammelte alle Ausweispapiere ein und wir mussten uns umzingelt von ca. 10 Polizisten mit Maschinengewehren aufstellen.. Etwa gleich viele Polizisten wuselten immer zwischen verschiedenen Gebäuden hin und her, ein paar durchsuchten ben Bus. Trotz der Umstände blieb die Atmosphäre friedlich und entspannt.
Nach 45 Minuten erhielten die ersten Passagiere die Ausweise zurück und durften wieder in den Bus. Das ging so weiter bis nur noch drei Schwarze auf dem Platz übrig waren, die dann nach einigen Diskussionen mit den Polizeibeamten ihr Gepäck holen und den Bus verlassen mussten.
Nach 1 1/4 Stunden wurde die Fahrt dann ohne die Drei forgesetzt und München rechtzeitig erreicht

Zu Hause erfuhr ich, dass Fernbusse z.Z. fast durchweg kontrolliert würden, weil sie offenbar als günstige Gelegenheit für eine illegale Einreise genutzt würden.

Vorteile der Busanreise:

- durch die Nachtfahrten gewinnt man zwei volle Tage
Abfahrt Sonntag 23.8.2020, 18.40 in Friedrichshafen Ankunft in Rom Montag 8.30
Rückreise Donnerstag 21.00 in Rom Ankunft in Friedrichshafen Freitag 28.8.2020 14.00

- die Corona - Bedingungen wurden wurden mit einer Ausnahme gut eingehalten, jeder hat zwei Plätze, was die Nachtfahrt durchaus erträglicher macht. Die Busse werden nach jeder Fahrt desinfiziert, Desinfektionsmitte stehen zur Verfügung.

- die Busfahrt ist vergleichsweise günstig


Nachteile der Busanreise:

-
die Abstandsregeln wurden nicht konsequent eingehalten

- eine Nachtfahrt ist bestimmt nicht jedermanns Sache


Fortsetzung folgt
 
Toll, das klingt sehr interessant, der dritte Rombericht in Corona-Zeiten nach Bremen und Schwarzwaldgirl. Vielen Dank, wir sind gespannt, was dir alles widerfahren ist. Dein Anreisevehikel ist natürlich ungewöhnlich! Das machen wohl eher junge Leute. Vorallem diese Riesenstrecke. Ich hoffe du kamst ohne steifen Hals und ohne geschwollene Füsse in Rom an und konntest gleich den ersten Tag voll nutzen.
 
Dein Anreisevehikel ist natürlich ungewöhnlich! Das machen wohl eher junge Leute

Es kommt natürlich drauf an, wo lange man zu den Jungen zählt.

Ich zähle mich mit 69 bestimmt nicht dazu, halte mich aber als passionierter Golfspieler für fit genug, um die Fahrt zu bewältigen. Aber du hast schon recht, ein reines Vergnügen ist es sicher nicht. Das Spektrum der Mitreisenden umfasste aber durchaus eine große Alterspanne. Ich war nicht der Älteste.

Bei den anderen Verkehrsmitteln muss man aberschon auch immer die Gesamtzeit sehen:
Die Sicherheitsspanne bei der Anreise zum Flughafen, die Wartezeiit im Terminal, Transfer zum Hotel und evt. Verspätungen summieren sich auch. Eine schöne Anreise mit Etappen lässt sich natürlich mit dem Auto machen, aber das Parkplatzproblem am Ziel schränkt einen bei der Hotelauswahl wieder arg ein.

Bis auf Bahn haben meine Frau und ich schon alles gemacht, das Bequemste bleibt wohl der Flieger.

Ich hoffe du kamst ohne steifen Hals und ohne geschwollene Füsse in Rom an und konntest gleich den ersten Tag voll nutzen.

Ich war schon in der Lage , mich sofort in medias res zu stürzen
 
Danke für den Anfang deines Berichtes und Informationen. Flix Bus ist ja auch mal eine interessante Variante sich der ewigen Stadt zu nähern.

Die Fahrt mit dem Flixbus von Friedrichshafen

Und wieder einmal beneide ich alle die im Süden von D wohnen, weil sie einfach vielfältige Möglichkeiten nutzen können um nach Italien zu kommen.

Hier aus dem Bergischen Land bleibt der Flieger das zeitlich einzig vernünftige Verkehrsmittel.
 
Und wieder einmal beneide ich alle die im Süden von D wohnen, weil sie einfach vielfältige Möglichkeiten nutzen können um nach Italien zu kommen.
@pecorella,
wir haben sogar zwei Regionalflughäfen in Friedrichshafen und Memmingen vor der Haustür. Wenn wir ab Friedrichahfen fliegen, können wir uns in 10 Minuten direkt vor das Terminal bringen lassen. Aber leider fliegt von dort aus keiner nach Rom. Dann muss man auch nach Stuttgart oder München.
 
Bis auf Bahn haben meine Frau und ich schon alles gemacht, das Bequemste bleibt wohl der Flieger.
Ich bedanke mich, dass du deine Reiseerfahrungen mit uns teilst.
Mit dem Bus bin ich bisher noch nicht nach Rom gefahren. Der Preis wäre zwar ein Argument, aber ich muss mich ab und zu bewegen können, und das ist im Bus kaum möglich.
Ich bin bisher immer mit dem Nachtzug gefahren und habe verschiedene Erfahrungen gemacht.
Kontrolliert wird an der Grenze zu Ö. seit ein paar Jahren.
 
wir haben sogar zwei Regionalflughäfen in Friedrichshafen und Memmingen vor der Haustür

Ich habe hier ja ein Luxusproblem mit den Flughäfen Düsseldorf und Köln, beide sind in ca. 45 Minuten zu erreichen.

Der Aufwand nach Stuttgart oder München vom Bodensee aus ist gerade zeitlich nicht zu unterschätzen, zumal man ja immer noch alle möglichen Eventualitäten bedenken muss. Da muss man wahrscheinlich schon zig Stunden vorher aufbrechen.
 
Der Preis wäre zwar ein Argument, aber ich muss mich ab und zu bewegen können, und das ist im Bus kaum möglich.

völlig nachvollziehbar @Romitis
in meinem Thread geht es ja um die aktuelle Corona-Situation. Dadurch hast du auf jeden Fall zwei Plätze mit deutlich mehr Bewegungsfreiheit.
Ohne Corona muss man natürlich mit einem Sitznachbarn rechnen, der diesen Bewegungsspielraum erheblich einschränkt.
 
Bixio, ich finde auch, man ist so jung, wie man sich fühlt. Allerdings entschwindet mir mit den Jahren der jugendliche Enthusiasmus für Entsagungen auf dem Weg zum Ziel.;) Ich bin da eindeutig in der Komfortecke. Ich finde es aber toll und heroisch, dass du die Flixbus-Variante ausprobiert hast. Und relativ fit gleich den ersten Romtag geniessen konntest.
 
Die Fortsetzung meines Corona-Berichts verzögert sich leider.

Mein Frau wurde gestern abend als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert.
Heute bekamen wir die Diagnose: Herzinfarkt!
Es war Gott sei Dank einer der leichteren Sorte.

Bei der Kathederuntersuchung wurden ihr zwei Stents gesetzt und wir sind guter Hoffnung, dass sie bald wieder fit wird.
 
Oh je, das tut mir leid. Gute Besserung an deine Frau.

Darf ich sagen, dass es gut ist, dass es nicht in Rom passiert ist, sondern zuhause.
Wobei man natürlich auch zuhause so etwas nicht braucht.

Euch alles Gute!!!!!
 
Lieber Bixio,

deine Nachricht macht betroffen. Meine besten Wünsche für eine gute und schnelle Genesung!
Deinen Bericht werden wir zu gegebener Zeit sehr gerne weiterverfolgen.

Alles Gute für Euch
wünscht
Simone
 
Dem kann ich mich nur anschließen!
Unsere guten Wünsche sind bei Euch.
 
@pecorella, @otium, @Simone-Clio, @Angela

ein herzliches Dankeschön für eure mitfühlenden und aufmunternden Worte.
Die Anteilnahme tut gut und zeugt auch von der vielfältigen Qualität unseres Forums.

Ich kann gute Nachrichten weitergeben. Meiner Frau geht es den Umständen entsprechend recht gut. Wir sind froh, dass der Infarkt zu einer Zeit und in einer Ausprägung kam, wo er schnell und gut behandelt werden konnte. Mit den gesetzten Stents ist die Perspektive jetzt deutlich besser, als wenn die Verengungen in den Herzgefäßen weiter zugenommen und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem schlimmeren Infarkt geführt hätten.

Nochmals allen foristi, die mitgefühlt haben, vielen Dank.

Meinen Reisebericht hoffe ich ab morgen wieder fortsetzen zu können
 
Mittlerweile habe auch ich diese schlechte Nachricht gesehen; aber zum Glück zugleich auch das Licht am Ende des Tunnels. Hoffentlich führt die Behandlung möglichst ohne weitere Komplikationen zu einem baldigen Heilungserfolg. Alles Gute!
 
Auch von mir die besten Wünsche zu einer baldigen und vollständigen Genesung. Zum Glück im Unglück wart Ihr in Deutschland.
 
Lese das auch gerade erst und bin froh, dass die Entwarmumg schon gegeben werden konnte. Weiter gute Besserung!!!
 
Die Fortsetzung verschiebt sich nochmal um einen Tag, allerdings aus erfreulichen Gründen.

Überraschend ist meine Frau heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Zeit bis zum Beginn der Reha wollen wir natürlich genießen.

Vielleicht haben eure guten Wünsche geholfen.


Danke noch an @Gaukler, @Schwarzwaldgirl und @Bremen für die Genesungswünsche.
 
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