Eine Oktoberwoche in Rom

Padre

Censor
Forum-Sponsor
Stammrömer
Una settimana di ottobre a Roma

Hier nun mein verspäteter Reisebericht von meiner Romreise im Oktober:

1. Tag: Montag, 11. Oktober 2010

Ankommen
Wir (Dottore und Padre) hoben pünktlich in Hannover ab und erlebten einen ruhigen Flug. Als wir in Rom landeten, nahmen wir nicht, wie geplant den "Leonardo-Express", sondern gönnten uns ein Taxi. Trotz 14 Romreisen hatte ich bisher kaum Erfahrungen mit römischen Taxifahrern! Das sollte nun anders werden. Kurz nach der Abfahrt, ahnten wir, dass wir diese Fahrt noch lange in Erinnerung behalten würden. Der Taxifahrer telefonierte die ganze Fahrt über mit Gott und der Welt. Ich weiß jetzt auch warum Tankstellen oft an Kreuzungen zu finden sind: Sie dienen als Abkürzungen beim Rechtsabbiegen! Linksabbiegerspuren sind auch als Überholspuren prima geeignet. Vom Drängeln, Hupen und Fluchen ganz zu schweigen. Aber wir kamen an und bezogen unsere Zimmer in unserer Unterkunft Casa di Accoglienza "Presentazione" an der Via San Agatone Papa, 16 (drei Bushaltestellen hinter dem Petersplatz). Dieses Haus wird von Ordensschwestern geführt. Die Zimmer sind einfach, das Frühstück reichhaltig und alles ist sauber und ordentlich und die Schwestern sind nett und hilfsbereit. Nachdem wir unser Gepäck abgestellt hatten zog es uns per pedes zum Petersplatz.


Es war einfach ein schönes Gefühl dort zu sein. Spätestens jetzt wußte ich: Ich bin wieder Zuhause! Da kaum Besucher bei der Sicherheitskonrtolle anstanden, ging es in St. Peter hinein und in die Grotten hinab. Am Grab von Papst Johannes Paul II. waren kaum Beter, so dass wir dort in Andacht verweilen konnten. Von St. Peter ging es über der Engelsbrücke zu unserer Lieblingsbar Bella Roma, die sich nur einen Steinwurf weit von der Engelsbrücke befindet. Leider mussten wir feststellen, das sie wegen Renovierunsarbeiten geschlossen war. Rom ohne Lieblingsbar - eine Katastrophe! Danach Kurzbesuch auf der Piazza Navona, San Luigi dei Francesi und dem Pantheon. Ersatzbar: Bar S. Euchstchio. Danach ging es zurück zur Unterkunft und der Abend endete mit einem schönen Abendessen.

2.Tag: Dienstag, 12. Oktober 2010

Vatikan
Der zweite Tag begann sehr früh! Um 7:00 Uhr verließen wir ohne Frühstück unsere Unterkunft und machten uns auf den Weg zum Vatikan. Den größten Teil des Tages wollten wir dort verbringen.
Ich war schön öfter in den frühen Morgenstunden in St. Peter und war desshalb auf die Reaktion von Dottore gespannt! Wir überquerten einen leeren Petersplatz und betraten eine fast leere Peterskirche.


Die Reaktion von Dottore war, wie erwartet überwältigend. Hier und da durchschritten Priester mit ihren Ministranten die Kirche, um an den vielen Altären die Messe zu feiern. Wir begrüßten den hl. Petrus und gingen zum Andreaspfeiler und stiegen in die Grotten hinab. Unser erstes Ziel war die Capella Clementina,


die geöffnet war - und die wir für uns allein hatten. Rom ist immer für Überraschungen gut: So traf ich, als wir die Clementina verließen, einen Kollegen, der auch in Rom war. Nach Begrüßung und Austausch trennten sich unsere Wege (aber in den folgenden Tagen begegneten wir uns immer mal wieder zufällig). Wir besuchten die Gräber von Pius XII., Johannes Paul I. (mein Lieblingspapst), Johannes Paul II. und Paul VI. Danach ging es wieder hinauf in die Basilika und wir feierten eine Messe am Altar von Johannes XXIII.


Ein sehr netter, bescheidener und den Gottesdienstbesuchern zugewandter Bischof zelebrierte die Messe und wir waren dankbar, diesen Ort auch mal liturgisch wahrnehmen zu können. So gestärkt ging es dann hinauf zur Kuppel. Wir verzichteten auf den Fahrstuhl und bestiegen die Kuppel ganz zu Fuß. Nachdem wir 1 Stunde lang die großartige Aussicht genossen hatten, ging es wieder abwärts. Zwischenstopp auf dem Dach von St. Peter. Besuch der dortigen Bar. Als wir wieder auf dem Petersplatz waren, besuchten wir die vatikanische Buchhandlung und das Postamt, um uns mit Karten und Briefmarken zu versorgen. Nun ging es zum Campo Santo Teutonico (für mich persönlich der eindrücklichste Ort in Rom. Die Christusstatue rechts neben dem Eingang finde ich sehr beeindruckend). Als wir den Campo verlassen wollten, wurden wir von zwei vatikanischen Sicherheitskräften daran gehindert. Schnell war uns klar warum! Die Synode der orientalischen Bischöfe tagte in Rom und der Papst war auf dem Weg zur Audienzhalle, in der die Tagung stattfand. Erst als ein schwarzer Mercedes, mit gelb-weißen Fähnchen vorbeifuhr, durften wir den Campo verlassen. An der Audienzhalle konnten wir dann das päpstliche Automobil etwas länger in Augenschein nehmen. Inzwischen war es Mittag geworden und unsere Mägen knurrten. Ich erinnerte ich an das Restaurant Il Fico zwischen Engelsbrücke und Piazza Navona gelegen. Wir nahmen das Touristenmenü für 10 €, das gut und ausreichend war. Dann zurück zu den Schwestern. Mittagspause. Am Nachmittag ging es zu der "Schreibmaschiene" - dem Vittoriano - und haben uns auf der Dachterasse einen Wein gegönnt und die schöne Aussicht auf die Trajansmärkte genossen. Anschließend sind wir durch die Stadt gebummelt.



3. Tag: Mittwoch, 13. Oktober 2010

Sixtinische Kapelle, Euro-Clero, Spaziergang am Tiber, Piazza del Popolo, Pinico, Spanischische Treppe, Caffe Greco, Messe in St. Peter

Dottore und ich hatten uns fest vorgenommen, die Sixtinische Kapelle zu besuchen. Die Frage war nur, wann dafür der beste Zeitpunkt sei? Nach langen Überlegungen einigten wir uns, dass es nur der Mittwoch, während der Papstaudienz sein kann. Eine halbe Stunde vor Öffnung kamen wir am Vatikanischen Museum an und mußten feststellen, dass die Warteschlange länger als erwartet war. Mir war sie eindeutig viel zu lang! So ging ich ein ganzes Stück an der Schlange entlang - und in einem güstigen Augenblick sprang ich über die Absperrung. Dottore fand das gar nicht gut! Aber er gab seinem "Beamtenherz" einen Ruck - und tat es mir nach. Die in der Schlange Anstehenden nahmen unsere waghalsige Aktion gar nicht wahr (ich habe mir aber sagen lassen, dass es auch ganz anders hätte verlaufen können). Nun ja, Glück gehabt! So gelangten wir, kurz nach der Öffnung, in das Museum hinein. Nach der Sicherheitskontrolle und dem Kauf der Eintrittskarten (ein Euro teurer, als im Vorjahr) ging es direkt zur Sixtinischen Kapelle.

Sixtinische Kapelle
Sie war schon gut gefüllt, aber nicht überfüllt. Wir setzten uns zunächst auf einer der steinernen Seitenbänke und ließen ersteinmal diesen geschichtsträchtigen Raum auf uns wirken. Dottore war 1990, während der Renovierungsarbeiten, das letzte mal in der Sixtina und konnte damals nur einen kleinen Teil der Malereien Michelangelos bewundern. Wir waren von der Farbenpracht des Jüngsten Gericht und der Erschaffung der Welt tief beeindruckt. Aber wir nahmen auch die beiden Freskenzyklen an den Seitenwänden wahr. Sie entstanden vor den Malereien Michelangelos. Diese Zyklen nahmen uns unerwartet in den Bann. Sie zeigen auf der einen Seite Szenen aus dem Alten Testament, genauer gesagt sind es Darstellungen aus den Mosesgeschichten. Auf der anderen Seite sieht man Begebenheiten aus dem Neuen Testament. Diese zwei Zyklen korrespondieren miteinander. Bei der Deutung der Bildern aus dem Alten Testament taten wir uns schwer, obwohl wir ja Profis sind. Diese Bilder fand Michelangelo vor, als er sein Deckengemälde begann. Auf dem ersten Blick könnte man meinen, dass diese beiden Zyklen in keinem Zusammenhang mit den Malereien Michelangelos stehen. Aber dem ist nicht so. Eine sehr schöne Deutung der Sixtinischen Malereien findet sich bei Reinhardt Raffalt. Ich zitiere:

"Dies ist es, was Michelangelo vorfand, als ihn Julius II. den Entschluß abrang, sich der Decke zu bemächtigen. Wenn wir heute den Eindruck des Deckenfreskos mit den bescheidenen Arbeiten der sixtinischen Maler vergleichen, dann scheint uns kaum ein Zusammenhang zu bestehen. Doch verdanken wir der Tatsache, daß in der Sixtina der Gedanke von der Zeit des Gesetzes und der Zeit der Gnade schon an den Wänden lebte, die Inspiration Michelangelos, die Geschichte der Schöpfung auf das Gewölbe zu bannen. Was in der Welt vor sich ging, als sie einmal geschaffen war, das fand Michelangelo an den Wänden angedeutet. Welche Kräfte es bedurfte, bis es dahin kam, war sein Thema für die Decke. Und als er dreiundzwanzig Jahre später das Jüngste Gericht begann, war es in der Thematik der Sixtinischen Kapelle nur der Schlußgedanke eines von Anfang an bestehenden großen Konzepts. Mit brausender Gewalt löst am Himmel oben der Schöpfer der Welt aus dem Nichts, in der bescheidenen Zeitlichkeit der Geschichte vollzieht sich an den Wänden die Entwicklung des Heiles, und mit titanischer Kraft stellt der neue Adam an der Stirnwand der Sixtina die Ordnung der Welt endgültig her. Sechzig Jahre, ein volles Menschenalter, waren notwendig, um den Gedankenring der Sixtina zu schließen, das Maß eines Menschenlebens war erforderlich, um zu zeigen, worum es in der Kapelle der Päpste geht. Das Thema der Sixtina heißt: der Mensch."
Reinhard Raffalt: Cantana Romana, Prestel Verlag, München, 1977, S. 109 f.

Zwei Stunden lang hielten wir uns im schönsten Wahllokal der Welt auf und verließen es etwas
wehmütig.


Vom Museum zurück zum Petersplatz, den wir rasch überquerten, um bei Euro-Clero eine Dalmatik zu kaufen. Ich wurde schnell fündig. Bei meinem letzten Romaufenthalt (während der Abschlussfeierlichkeiten des Priesterjahres) war der Laden fast leergekauft. Zum Glück waren die Bestände in der Zwischenzeit wieder aufgefüllt worden! Wir gingen die Via della Conciliazione hinunter, überquerten die Engelsbrücke und sparzierten am Tiber entlang in Richtung Piazza del Popolo. Immer wieder schauten wir zum Tiber hinunter und stellten fest, dass die Römer irgendwie kein inniges Verhältnis zu ihrem Fluss haben, ganz anders als die Pariser zu ihrer Seine, sonst würde das Tiberufer nicht so trostlos und verlassen aussehen. Von der Ponte Umberto aus hat man einen schönen Blick auf St. Peter.


An der Piazza angekommen, führte unser erster Weg in die Kirche Santa Maria del Popolo. Während seines Aufenthaltes in Rom hat Martin Luther in dieser Kirche die Messe gelesen und im angrenzenden Augustinerkloser (das heute nicht mehr besteht) gewohnt. Die Römer sollen deshalb diese Kirche lange gemieden haben. Schade, denn in dieser Kirche befinden sich zwei Gemälde von Caravaggio, die zu seinen Hauptwerken zählen: Die Bekehrung des Paulus und Die Kreuzigung des Petrus.

Links neben der Kirche führt eine Treppe hinauf zum Monte Pinico, die wir nun erklommen. Übrigens, so habe ich es mir von einem in Hannover ansässigen Römer sagen lassen, soll man vom dritten Podest aus in das Zimmer schauen können, in dem Luther damals gewohnt hat. Von der Aussichtsterrasse des Pinico aus bot sich uns ein grandioser Ausblick: Wir schauten über die beiden Zwillingskirchen nach St. Peter hinüber.

Weiter ging es zur Spanischen Treppe.


Da Dottore ein leidenschaftlicher Kaffeetrinker ist, wollte er mit mir ins Caffe Greco, in der Via Condotti, gehen. Bei seinem letzten Rombesuch hatte er es erstmals besucht und in allerbester Erinnerung behalten, obwohl die Preise dort gepfeffert sind. Ein Cappuccino kostet am Tisch stolze 7,-- €! So betraten wir das Caffe in dem schon Goethe gesessen hat und fanden auch einen recht schönen Platz. Wir erwischten das "Revier" des Oberkellners. Er trug einen Frack, die anderen Kellner einen Smoking. Es dauerte eine Ewigkeit bis er sich bequemte unsere Bestellung entgegen zu nehmen. Als wir zwei Cappuccini bestellten und unsere Kuchenbons hinreichten, verzog er missmutig sein Gesicht. Dann, man muss es so sagen, schmiss er mehr unsere Kuchenteller auf den Tisch, als dass er sie servierte - bei den Tassen war es nicht anders. Wir waren etwas geschockt, beruhigten uns aber wieder, als wir sahen, dass er die anderen Gäste ähnlich behandelte. Dottore genoss eine italienische Variante der Sachertorte, die sehr lecker gewesen sein soll. Ich hatte einen größeren dreieckigen Keks mit Marmelade, auch nicht schlecht. Ich war etwas zurückhaltender, da die Kuchenpreise an der Theke nicht ersehbar waren - und ich wollte keine böse Überraschung erleben. Aber weit gefehlt. Anscheinend hat dort jedes Gebäck den gleichen Preis: 8,-- €. Ich war im nach hinein froh, dass ich kein "Schweineohr" genommen hatte. Aber zurück zum Oberkellner: Als wir unsere Speisen und Getränke verzehrt hatten, knallte er uns die Rechnung auf dem Tisch und blieb stehen. Wir hatten begriffen: Unsere Zeit war abgelaufen! Wir waren insgesamt um 30,-- € ärmer und um eine Erfahrung reicher: Der Gast ist nicht immer König, auch wenn er teuer zahlt. Aber das soll es auch schon in der Antike gegeben haben! Als wir das Greco verließen, teilten sich unsere Wege. Dottore machte sich auf, um die Engelsburg zu besichtigen.


Ich streifte durch die Altstadt. Mein Ziel war S. Maria sopra Minerva. Ich wollte der hl. Caterina einen Besuch abstatten.


Dottore und ich feierten dann gemeinam die Abendmesse in St. Peter und blieben dort, bis der Petersdom seine Pforten schloss.


Es folgte dann ein schönes Abendessen.

4. Tag: Donnerstag, 14. Okober 2010

San Andrea della Valle, Campo de´ Fiori, Suche nach Matteo, Jüdischisches Viertel, Aventin, Kurzbesuch in Trastevere

Das erste Ziel des Tages sollte die Kirche S. Andrea della Valle sein, die am Corso Vittorrio Emanuele II liegt. Die Kuppel dieser Kirche ist die zweitgrößte Roms nach der der Peterskirche. Für Opernfreunde ist diese Kirche auch interessant: In der ersten Seitenkapelle links, der Cappella Lancelotti, spielt der erste Akt der Oper Tosca. Ich erinnerte mich an eine Tosca-Aufführung, die Dottore und ich vor vielen Jahren einmal in Kassel gesehen hatten. Dort spielte der erste Akt in einem leeren Schwimmbecken. Nun, diese Kapelle hat nichts, aber auch gar nichts, mit einem Schwimmbecken zu tun. Ich fand dieses Bild damals befremdlich und beim Anblick des Originals wohl auch zu recht. Nach dem Besuch von S. Andera streiften wir durch die vielen kleinen Gassen, hin zum Campo de´ Fiori.

Wir betraten den Platz, der von einer düsteren Statue des Girodano Bruno dominiert wird und das auch zu recht: Er war einer der bedeutendsten Denker der Renaissance, der als erster die Unendlichkeit des Weltalls postulierte. Dafür wurde er eben auf diesem Platz verbrannt. Aber, dieser, in der Geschichte Roms, so dunkle Ort, ist heute ein Platz der Lebendigkeit und des geschäftigen Treibens, über das Girodano Bruno streng wacht.



In Rom habe ich eine Liebe entdeckt: die zu Lebensmitteln! Das mag vielleicht etwas merkwürdig klingen, aber es ist so. Ich könnte stundenlang an den Marktständen des Campo de`Fiori entlang schlendern und einfach nur schauen und mich an den angebotenen Waren sattsehen. So durchstreiften wir den Campo. Es machte Spaß den Käufern beim Prüfen der Ware zuzuschauen, oder wie die Marktfrauen Salat rupften – bei einer Marktfrau schaute aus dem Kittel das Köpfchen eines Hundes hervor, der immer mal wieder liebevoll gestreichelt wurde. Neben Lebensmittel werden auch Haushaltswaren angeboten, auch Espressomaschinen, die man auf einer Herdplatte stellt. Für Dottore war dieser Stand am interessantesten. Die Geschäfte am Campo de´Fiori sollte man auch nicht außer Acht lassen. So gibt es dort eine Fleischerei, die über und über voll ist von Würsten aller Art, so dass man sich im Verkaufsraum kaum bewegen kann, geschweige denn einen freien Blick zu den Verkäuferinnen hat.



In einem Buch von Marco Lodoli hatte ich gelesen, dass sich in der Kirche Santissima Trinita dei Pellegrini eine Statue des hl. Matteo befinden soll, die Jacob Cobaert geschaffen hat. Lodoli berichtet, dass der Bildhauer sehr unbegabt war und dass er 30 Jahre lang, voller Hingabe, an dieser Figur gearbeitet hat. Als er schließlich seine Arbeit ablieferte, sie war ursprünglich für die Kirche San Luigi dei Francesi bestimmt, verweigerte man dort die Annahme, da der Matteo außerordentlich hässlich geraten war. Aus Mitleid stellte man dann den Matteo in der Kirche Santissima Trinita dei Pellegrini auf. Mich rührte diese Geschichte an. Bei meiner letzten Romreise wollte ich mir diese Figur unbedingt anschauen, konnte aber die Kirche nicht finden. Nun standen wir vor der Kirche,aber leider war sie nicht geöffnet. So zogen wir unverrichteter Dinge weiter (bei meiner letzten Reise war die Kirche geöffnet. Ich fand den Matteo nicht gerade schön, aber so hässlich, wie Lodoli ihn beschreibt, ist er aber auch nicht).


Unser Weg führte uns weiter ins Jüdische Viertel, durch dessen engen Gassen wir nun bummelten. In der Bar Toto legten wir eine kurze Rast ein. Weiter ging es zum Schildkrötenbrunnen, von dem Dottore sehr begeistert war.



Mehr durch Zufall standen wir auf einmal vor einem der interessantesten Geschäfte Roms: Leone Limentani. Wir stiegen ein paar Stufen in den Keller hinab und befanden uns in einem Labyrinth aus Sälen und Gängen, die vollgestopft sind mit Töpfen, Geschirr und feinstem Porzellan. Dottore und ich sind nicht gerade die idealen Hausmänner, aber es machte uns trotzdem Spaß durch dieses Gewirr von Haushaltsartikeln zu streifen. Am Marcellustheather und S.Maria in Cosmedin vorbei, ging es zum Aventin hinauf. Im Orangenpark legten wir eine längere Pause ein und waren vom Ausblick, der uns dort geboten wurde, begeistert. Inzwischen war es Mittag geworden. S. Sabina war schon geschlossen, so zogen wir weiter zum berühmtesten Schlüsselloch der Stadt und zu San Anselmo.

Vom Aventin ging es wieder zum Tiber und zurück zur Tiberinsel, die wir rasch überquerten. Unser nächstes Ziel war Trastevere. Uns war klar, dass wir für diesen interessanten Stadtteil nicht viel Zeit hatten. Aber wir versuchten das Beste draus zu machen. Unser erstes Ziel war Santa Maria in Trastevere. Auf den Weg dorthin machten wir Einkehr in einer der kleinen Bäckerreien und versorgten uns mit sündhaften Leckereien, die wir auf unseren weiteren Weg vernaschten und die einfach köstlich waren! Noch mit Puderzucker auf den Lippen und an der Kleidung, betraten wir Santa Maria in Trastevere.


Eine wirklich schöne Kirche. Diese Kirche ist eine der wenigen in Rom, die zur Besinnung einladen, auch wenn Musik von der CD abgespielt wird. Wir besuchten den Andenkenshop und ich wurde fündig: Ein Regenschirm auf dem die Kuppel von St. Peter abgedruckt ist. Ich bin in solchen Läden eher zurückhaltend, aber diesen Schirm mußte ich einfach haben: Cupola mobile, für Hannover! Wir streifen durch Trastevere entdeckten noch das ein oder andere und wollten über den Gianicolo weiter zum Petersplatz. Da die Wolken aber immer dunkler wurden, nahmen wir davon Abstand. Wir fuhren mit der Straßenbahn zur Area Sacra del Largo Torre Argentina und von dort aus mit dem Bus zu unserer Unterkunft. Natürlich endete auch dieser Tag mit einem netten Abendssen. Danach besuchten wir den fast nächtlichen Petersplatz und gingen dann müde und geschafft ins Bett.

5. Tag: Freitag, 15. Oktober 2010

San Giovanni in Laterano, San Paolo fuori le Mura, Pyramide und protestantischer Friedhof, Il Gesu

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus und der Metro zu San Giovanni in Laterano. Da Dottore und ich bei unserem letzten gemeinsamen Besuch der römischen Kathedrale bereits den Kreuzgang besichtigt hatten, galt unsere Aufmerkamkeit ganz dem Kirchraum. Zum Schluß warfen wir ein paar Münzen auf das Grab von Papst Martin V., das sich in der Confessio befindet. Ein netter Brauch: Dieser Papst hatte mit seinem Privatvermögen, den Erhalt der Kathedrale gesichert. Als Dank dafür geben die Besucher dem Papst ein paar Cents zurück! Wir verließen die Kirche und gingen in die benachbarte Taufkapelle.




Spontan beschlossen wir, als nächstes Ziel Sankt Paul vor den Mauern anzupeilen. Zu Fuß gingen wir die Via San Giovanni in Laterano hinunter, zur Metro Haltestelle Colosseo. Vorbei an San Clemente (ich ahnte, dass diese Kirche noch eine Rolle spielen würde). In einer kleinen Gelateria machten wir einen kurzen Halt und stärkten uns mit einem köstlichen Eis. In der Metrostation erwischten wir einen der neueren Züge der Linie B. Wir hatten Glück: In San Paolo waren nur wenige Besucher - und die Kirche war nicht bestuhlt, so dass wir die ganze Erhabenheit des Raumes genießen konnten. Wir nahmen auch einige bauliche Veränderungen wahr. So wurde das Mosaik von Papst Benedikt XVI. verändert. Er ist nun mit dem Pallium zu sehen, das er seit einiger Zeit trägt. Auch der neue Andenkenladen fiel uns ins Auge. Wir fuhren zum Ausgleich mit einem alten, schäbigen Zug der Linie B zurück. Aber die Fahrt dauerte nicht lange, denn das nächste Ziel war die Cestiuspyramide und der Prostestantische Friedhof. Als wir die Metrostation Pyramide verließen, war es gar nicht einfach die Straße zu überqueren, um näher an die Pyramide zu kommen.






Dann betraten wir den protestantischen Friedhof. Von hier aus läßt sich die Pyramide viel besser anschauen. Wir durchstreiften die dicht an dicht liegenden Gräberreihen. Unsere Aufmerksamkeit galt auch der ein oder anderen Katze, die sich diesen Friedhof zur ihrem Zuhause erwählt hat. Wir fanden auch das Grab von August Goethe, dem Sohn von Johann Wolfgang Goethe. Die Inschrift ließ uns stutzig werden: GOETHI FILIVS. Wir fanden es schlimm, nur als Sohn eines berühmten Mannes reduziert zu werden!


Angeblich hat "Vater-Goethe" den Text für den Grabstein bestimmt. Ich wollte nach unserer Heimkehr erkunden, was für ein Verhältnis die beiden zueinander hatten, habe es aber nicht weiter verfolgt. Vom protestantischen Friedhof ging es zurück ins Zentrum. Wir durchstreiften die Gassen rund um das Pantheon


und gelangten nach Il Gesu.


Mir persönlich ist diese Kirche etwas zu "Barock" -aber trotzdem mag ich sie! Dies liegt daran, dass sich im linken Seitenaltar das Grab des hl. Ignatius befindet. Es war etwas merkwürdig, denn vor eben diesem Altar sammelten sich immer mehr Besucher. Ich erinnerte mich an einen Artikel, den ich im L`Osservatore Romano gelesen hatte. Dort wurde berichtet, dass vor einiger Zeit in diesem Altar ein alter Mechanismus restauriert wurde, der die Leinwand auf dem das Altarbild gemalt ist, versenkt und dann den Blick auf eine prachtvolle Statue des hl. Ignatius freigibt. Um Punkt 17:30 Uhr war es dann auch soweit. Unter prunkvoller, kirchlicher Musik wurde über Lautsprecher das Leben des Ignatius erzählt. Die passenden Darstellungen auf dem Altar wurden entsprechend illuminiert. Der Höhepunkt nahte, als das gemalte Bild in die Versenkung verschwand und den Blick auf die silberne Figur freigab. Wenn ich mich recht erinnere wurde dabei das "Te Deum" abgespielt. Das alles war schon sehr theatralisch, so wie es nur Römer inszinieren können.



6. Tag: Sonnabend, 16. Oktober 2010

Padre: Hannoversches Ökumenetreffen in Rom: (San Clemente und Santa Maria Maggiore). Dottore: Forum Romanum; Palatin; Colosseo. Gemeinsam: Römischer Spanferkelbraten, Teestunde, Deutsches Pilgerbüro

Vorbemerkung
Zwei Wochen vor Reiseantritt, traf ich meinen evangelischen „Nachbarpastor“. Wir stellten fest, dass wir zur selben Zeit in Rom sind. Spontan machten wir ein Date für den Samstag unserer Romwoche aus. Wir beschlossen uns gegenseitig unsere Lieblingsbar und unsere Lieblingskirche zu zeigen.

Nach dem Früstück machte ich mich mit dem Bus auf zum Petersplatz. Im vatikanischen Postamt schrieb ich meine letzten Karten und sah, dass die Vorbereitungen für die Papstmesse am Sonntag, in vollem Gange waren. Da ich noch Zeit hatte, machte ich mich zu Fuß in Richtung Pantheon auf. Hier wollte ich mich mit Pastore treffen. Ich war vor der Zeit dort – und da Pastore sich immer etwas verspätet, nutzte ich die verbleibenden Minuten, um schnell noch einmal in S. Maria sopra Minerva hineinzuschauen. Als ich wieder vor dem Pantheon stand, sah ich schon Pastore. Nach einer herzlichen Begrüßung, teilte ich Pastore – voller Schmerz mit, dass meine Lieblingsbar geschlossen ist. So ging es ein paar Schritte weiter zu seiner Lieblingsbar Tazza d´Oro. Der Cappuccino ist echt gut, wenn auch nicht so gut, wie in der Bella Roma!

Ein kleiner Exkurs:
Hat man je in der Bar
S. Euchstachio eine Monachella getrunken und sie zur Tiara unter den Kaffeegetränken erhoben, dann sollte man niemals, aber wirklich niemals, eine Monachella im Tazzo d´Oro trinken!

Pastore teilte mir mit, dass seine Lieblingskirche San Clemente sei. Ich hatte es vermutet! Ich kenne viele Rombegeisterte, die San Clemente lieben. Ich kann diese Liebe nicht so ganz teilen. Das Apsismosaik finde ich sehr beeindruckend, alles andere, auch die Unterkirche läßt mich eher kalt – ich war aber schon mit Mitreisenden dort, die regelrecht in Extase verfielen. Ich war also gespannt, ob Pastore es schaffen würde, mir diese Kirche näher zu bringen? Er hat es tatsächlich geschafft! In San Clemente galt unsere Aufmerksamkeit zunächst dem Apsismosaik. Pastore war gut vorbereitet, er hatte ein Opernglas dabei, so dass wir das Mosaik genaustens betrachten konnten. Er hatte auch entsprechende Literatur parat, so das aufkommende Fragen sachkundig geklärt werden konnten. Auch die Seitenkapellen hat er mir näher gebracht. Ich war nun wirklich auf die Unterkirche gespannt. Als wir die Eintrittskarten kaufen wollten, ertönte die Sakristeiglocke, die uns die Mittagspause ankündigte. Etwas gefrustet verließen wir die Kirche.


Nun war meine Lieblingskirche an der Reihe: Santa Maria Maggiore. Auch hier schauten wir uns zunächst das Apsismosaik an.


Dann ging es in die Confessio hinunter, um das Krippenreliquiar anzuschauen.



Als nächstes gingen wir in die Cappella Paolina hinein uns setzten uns in die letzte Bankreihe. Ich mag diese Kapelle sehr. In ihr habe ich schon viele schöne Messen feiern können, vor allem aber finde ich die Marienikone im Altar sehr schön. Dieses Bild der Maria Saulus Populi Romani wird von den Römern sehr verehrt - und so konnten wir beobachten, wie immer wieder Römerinnen mit Einkaufstaschen beladen in die Kapelle kamen, um kurz zu beten.




Wir verweilten noch etwas in Santa Maria Maggiore, dann trennten sich unsere Wege. Ich ging in einem nahe gelegenden Supermarkt und und besorgte eine Packung 'Spanferkelbraten auf römische Art', rief Dottore an und wir trafen uns am Vittoriano.

Dottore hatte inzwischen das Forum Romanun, den Palatin und das Colosseum besichtigt. Da ich nicht mit dabei war, kann ich auch nichts dazu schreiben, hier aber ein paar Fotos:






Es war gut, dass ich den Spanferkelbraten gekauft hatte, denn inzwischen waren wir doch etwas hungrig. So setzten wir uns auf einer Bank nahe dem Pinienbrunnen und stärkten uns.




Gut gesättigt ging es ein kleines Stück in die Via del Corso hinein. Vorbei an dem Schutzmann, der von einem Podest aus, den Verkehr auf der Piazza Venezia regelte. Wenn man ihm dabei länger zuschaut, kann man verstehen, warum die Römer die Polizisten dort liebevol 'La ballerina' nennen.


Bei einer meiner letzten Romreisen hatte ich mir die Galleria Doria Pamphilj angeschaut und dort ein sehr stilvolles Caffe entdeckt. Es ist auch von außen her zugänglich und ich musste es Dottore einfach zeigen. Man kann dort auch sehr gut Tee genießen. Auf unseren Weg kamen wir an diesen schönen Brunnen vorbei.


Wir ließen uns weiter durch die Gassen treiben und wollten zum Deutschen Pilgerbüro, das sich in der Via B. San Spirito befindet. Dort holten wir unsere Einlasskarten für die am nächsten Tag statt findende Papstmesse ab. Im Pilgerbüro waren wir die einzigen Besucher, so dass wir uns etwas länger mit der Mitarbeiterin unterhielten. Von dort aus, ging es zurück zu den Schwestern. Es folgte eine kleine Pause und ein längeres Abendessen in einem Lokal in der Nähe unserer Unterkunft.

7. Tag: Sonntag, 17. Okober 2010

Messe mit Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz, Mittagessen auf Umwegen, Fontana di Trevi

Heute sollte der Höhepunkt unserer Romreise stattfinden! Eine Messe mit Papa Benedetto auf dem Petersplatz, anläßlich der Heiligsprechung von 6 Seligen. Wir standen früh auf und nach dem Frühstück ging es mit dem Bus zum Petersplatz. Im Pilgerbüro hatten wir erfahren, dass der Einlass ab 8:30 Uhr beginnen sollte. Um kurz vor 8:00 Uhr stellten wir uns in die Schlange der Wartenden an, die schon recht lang war. Aber das Warten war recht kurzweilig. Als pünklich die Sicherheitsschleusen geöffnet wurden - ging es schnell voran. Wir betraten den Petersplatz und fanden Sitzplätze direkt neben dem Obelsik. Wir waren zwar etwas weit weg, hatten dafür aber eine gute Sicht auf den Altar. Zuvor besorgten wir uns ein Büchlein mit dem Gottesdienstablauf. Es war kostenlos und recht anspruchsvoll gestaltet.


45 Minuten vor Gottesdienstbeginn startete das "Vorprogramm": Die Biographie jedes zukünftigen Heiligen wurde ausgibig vorgestellt, dann folgte ein Lied und ein Gebet. Das Ganze dauerte etwas länger, als es der Vatikan geplant hatte. Mit ca. 15-minütiger Verspätung betrat der Papst durch das Bronzetor den Petersplatz, stieg in das Papamobil und fuhr auf direkten Weg zum Altar. Ganz kurz, bevor der Papst kam, gab es eine Lautsprecherdurchsage, die darum bat, keine Beifallsbekundungen für den Papst abzugeben, damit der Gottesdienst würdig gefeiert werden kann. Das hatte Wirkung. In einer sehr feierlichen Stimmung fuhr der Papst unter dem Gesang des TU ES PETRUS zu den Stufen von St. Peter. Während der gesamten Messe hielt diese ruhige Stimmung an - und machte sie zu einem unvergesslichen Erblebnis, von dem Dottore und ich noch heute zehren. Etwa 40.000 Menschen aus vielen Nationen nahmen an dieser Feier teil. Und jeder konnte dieser Feier folgen - genau das ist es, was für mich die Katholische Kirche ausmacht: die weltweit gleiche Liturgie. Sie verbindet, egal, in welcher Sprache auch immer diese Liturgie gefeiert wird.




Die Messe dauerte 2 1/2 bis 3 Stunden, ich kann das gar nicht mehr so genau sagen. Nachdem der Papst uns seinen Segen gegeben hatte, verlief sich die Mege der Gläubigen. Da keine zusätzlichen Ausgänge geöffnet wurden, dauerte es eine ganz Weile, bis wir den Petersplatz verlassen hatten. Nun knurrten unsere Mägen gewaltig - und ich hatte die "großartige Idee" ein Restaurante im Borgo zu suchen. Allerdings waren wir nicht die einzigen, die so dachten! Alle Lokale die wir ansteuerten waren bereits brechendvoll. Endlich fanden wir ein Restaurant, das noch freie Plätze hatte. Ein paar Minuten später war das anders: wir wurden mehrmals umplaziert. Als man unsere Bestellung aufnehmen wollte, teilte die Bedienung uns mit, das nur diese Vorspeise mit jenem Hauptgang zu bestellen sei! Das war uns zu kompliziert und zu nervig. So verließen wir gefrustet das Restaurant. Dottore machte den Vorschlag ins Il Fico, (Via di Monte Giodano, 49) zu gehen. Eine gute Idee! Über die Engelsbrücke ging es in die Via Panico hinein, vorbei an der Bar Bella Roma, hin zu unserem Ziel. Im Il Fico war noch jede Menge Platz. So genossen wir ein leckeres Mittagessen. Zur Feier des Tages bestellte ich mir meine Lieblingsvorspeise: Frittierte Zucchiniblüten. Echt lecker!!! Uns wurde nun bewußt, dass unsere Romreise dem Ende zugeht. So war unser nächster Programmpunkt klar: Der Trevibrunnen - und der obligatorische Münzwurf.


Es ging zu unseren Schwestern zurück, die neugierig waren, wie die Heiligsprechungsfeier war. Wir bestellten bei ihnen ein Taxi, um zum Flughafen zu kommen. Wir machten eine Pause, und dann fingen wir an unsere Koffer zu packen. Wir fuhren dann in ein Restaurant, das sich etwas außerhalb befindet, um dort diese wunderschöne Romreise bei einem ausgibigen Abendessen - unter Römern - zu beschließen.

8. Tag: Montag, 18. Oktober 2010

Abreise mit Verzögerungen

Nach unserem "Abschiedsfrühstück", packen wir unsere letzten Sachen zusammen. Pünklich zur vereinbarten Zeit, stand unser georderter Mietwagen vor der Tür. Die Fahrt zum Flughafen war, im Gegesatz zur Hinfahrt, eher unspektakulär. Wir betraten das Flughafengebäude, checkten ein und passierten die Sicherheitskontrolle. Wir hatten noch genug Zeit, um einen Cappuccino zu trinken. Inzwischen hatte man unser Gate verlegt. Nun ja, das kommt ja öfter mal vor. Kurz bevor das Bording beginnen sollte, kam die Durchsage, dass sich der Abflug etwas verspäten würde! Aus ein "bißchen" wurden schließlich 2 Stunden. Um das Warten etwas abzukürzen, kaufte ich mir eine Tageszeitung. Ich legte sie auf dem leeren Nebenplatz - und als ich lesen wollte, war sie weg: Das erste mal, dass ich in Rom bestohlen wurde! Aber der Verlust war zu verschmerzen und zu ersetzen. Das Flugzeug, das uns nach Hannover bringen sollte war nicht flugfähig und die Fluggesellschaft musste eine andere Maschine aus Deutschland kommen lassen. Als wir die Kabine betraten, hätten wir eigendlich in Hannover landen sollen. Vom Warten etwas angenervt hoben wir ab. Wir waren aber auch froh, dass wir nun in einer sichereren Maschine saßen! Und so endete eine spannende und schöne Oktoberwoche in Rom!!!

ENDE
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Padre,

vielen Dank für den Beginn Deines Reiseberichtes.
Die Bar Bella Roma hatte auch noch Ende Dezember 2010 geschlossen. Hier ein Bild von 2008 als Entschädigung für den entgangenen Besuch in Eurer (von einigen weiteren Foristi ebenfalls sehr geschätzten) Lieblingsbar.

Beste Grüsse
Simone​
 
bella roma

War im Januar in Rom: und "Bello Roma" war wegen Resturierung immer noch geschlossen.
Padre
 
Zuletzt bearbeitet:
....
4. Tag, Donnersta, 14. Okober 2010

San Andrea de Valle, Campo di Fiori, Suche nach Matteo, Jüdischisches Viertel, Aventin, Kurzbesuch in Tratevere

Hallo Padre,
gestern bin ich zufällig wieder auf Deinen Rom-Reisebericht gestoßen - und habe "verfolgt" :], dass Du weiter geschrieben hast. - Magst Du vielleicht jeweils am Ende dieser, Deiner Reisebericht-Seite kurz darauf hinweisen, dass es eine Fortsetzung gibt? Es wäre doch wirklich schade, wenn der schöne, informative Bericht - mit Deiner ganz eigenen Sicht auf unser "aller Lieblingsstadt" ;) - untergehen würde,
findet Pasquetta

Und noch zum Caffè Greco: das war schon immer so, dass die Kellner - und noch dazu der Capocameriere - "über allem standen" und die Gäste eher eben "von oben herab" 8) bedienten. Das gehört zum - etwas besonderen - Flair des Caffè Greco, weiß auch ich noch von früher :lol:. Man nimmt es ja nicht persönlich ;) Nur die Preise sind wirklich unverschämt, finde ich. - Ich freue mich auf die weiteren Spaziergänge mit Euch durch Rom!
Liebe Grüße
Pasquetta
 
Danke

Hallo, vielen Dank für Deine Nachricht. Werde Deine Anregung aufnehmen!

Gruß
Padre
 
Hallo

Ich werde am Reisebericht weiter schreiben, und es freut mich, wenn der ein oder die andere ein wenig Gefallen daran findet.

Lieben Gruß
Padre
 
Hallo Padre!

Danke für deinen Bericht. Recht kurzweilig sind die Zeilen über das "Greco" zu lesen! Wir wollten letzte Woche (8.Romreise) dort auch vorbeischauen, es ist sich aber nicht ganz ausgegangen, jetzt muss ich wohl sagen: zum Glück nicht ausgegangen! ;)

lg

Paganus
 
Greco

Rom-Faniker müssen wohl mal dort gewesen sein - alles andrer ergibt sich dann!
Lieben Gruß
Padre
 
Matteo

Hallol,
wenn ihr Info´s zum Matteo in der Santissima Trinitata dei Pellegrini habt, dann wäre ich sehr dankbar für Eure Rückmeldung!!!!

Euer
Padre
 
Habe es nun geschafft ein paar Bilder in den Bericht hinein zu stellen. War gar nicht einfach! Aber wenn man den Dreh raus hat - geht es!

Lieben Gruß
Padre
 
Hallo, alles nicht so einfach! Aber wenn man es raus hat geht s doch.Kurze, knachige Anleitungen wären echt hilfreich!

lieben gruß
padre
 
Liebe Angela,
herzlichen Dank für Deinen Tipp! Für mich ist das alles nicht ganz einfach, da ich erst seit ein paar Monaten im Netz bin!

Lieben Gruß,
oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Angela,
herzlichen Dank für Deinen Tipp! Für mich ist das alles nicht ganz einfach, da ich erst seit ein paar Monaten im Netz bin!

Lieben Gruß,
oliver

Es freut mich, wenn ich helfen konnte!
Und Du kannst sicher sein, dass Du bei jeder Frage und jedem Problem hier immer Antwort bekommen wirst! :nod:
 
In einem Buch von Marco Lodoli hatte ich gelesen, dass sich in der Kirche Santissima Trinita dei Pellegrini eine Statue des hl. Matteo befinden soll, die Jacob Cobaert geschaffen hat. Lodoli berichtet, dass der Bildhauer sehr unbegabt war und dass er 30 Jahre lang, voller Hingabe, an dieser Figur gearbeitet hat. Als er schließlich seine Arbeit ablieferte, sie war ursprünglich für die Kirche San Luigi dei Francesi bestimmt, verweigerte man die dort Annahme, da der Matteo außerordentlich hässlich geraten war. Aus Mitleid stelle man dann den Matteo in der Kirche Santissima Trinita dei Pellegrini auf. Mich rührte diese Geschichte an. Bei meiner letzten Romreise wollte ich mir diese Figur unbedingt anschauen, konnte aber die Kirche nicht finden. Nun standen wir vor der Kirche, aber leider war sie nicht geöffnet. So zogen wir unverrichteter Dinge weiter (bei meiner letzten Reise war die Kirche geöffnet. Ich fand den Matteo nicht gerade schön, aber so hässlich, wie Lodoli ihn beschreibt, ist er aber auch nicht).

Hallo,
Wenn ihr Infos zum Matteo in der Santissima Trinita dei Pellegrini habt, dann wäre ich sehr dankbar für Eure Rückmeldung!!!!

Hallo, Padre

Zur Statue selbst kann ich Dir leider nicht mehr sagen, als dass es anscheinend die einzige Statue des flämischen Künstlers ist. Ich habe ein wenig im Internet gestöbert und nur ein einziges (schwaches) Foto gefunden.

Auch über den Künstler findet man nur ganz wenig. Er ist u.a. als Elfenbeinschnitzer bekann. Bei Interesse kannst Du Dir diese Links anschauen:

artnet.com*: bibliothèque de ressources*: Cobaert Jacob Cornelisz

Cobaert’s only statue—a marble St Matthew (Rome, Santa Trinità de’ Pellegrini) commissioned in 1587—remained unfinished.

Mehr zur Kirche:
Santissima Trinità dei Pellegrini

Spanische Seite mit einem Selbstporträt des Künstlers:
lembranzas: JACOB CORNELISZ

Er ist auch als Cope Fiammingo bekannt. Auf dieser Seite herunterscrollen dann sieht man eine von ihm geschaffene Christusfigur (Cristo alla Colonna).
Recensioni Mostre di Arte varia - V. Polito

In der Kirche Santi Ambrogio e Carlo soll eine "Kreuzabnahme" des Künstlers zu den herausragenden Kunstwerken gehören.

Hier noch der Link zur Seite der Pfarrei mit den Öffungszeiten der Kirche damit es nächstes Mal mit dem Besuch wieder klappt:
Santissima Trinità dei Pellegrini: Orario e Indirizzo#

apertura della chiesa
Domeniche e Feste di Precetto
Ore 8,00-12,30 e dalle ore 16,30-19,30
Dal lunedì al sabato
Ore 8,00-12,30 e dalle ore 16,30-19,30

Beste Grüsse
Simone
 
Liebe Simone,
ganz, ganz herzlichen Dank für Deine Infos und für das Bild! Als ich die Kirche im Januar besuchte, war sie zufällig offen. Aber leider hatte ich meinen Fotoapperat nicht dabei.

Lieben Gruß
Padre
 
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