Italien verliert seine Strände
Italien hat mehr als 7000 Kilometer Küste, doch frei zugängliche Strände schwinden. Der Zugang zum Meer wird immer mehr privatisiert. (...) 60 Prozent der Sandstrände des Landes seien von Strandbädern und Lidos okkupiert (...) .Dort muss man erst den Parkplatz zahlen und dann für „ombrellone e lettini“, Sonnenschirm und Liegen. (...) Im Durchschnitt sind es 24 Euro pro Person; Essen und Trinken kommen dazu.
Das Problem: In Italien gibt es kein nationales Gesetz wie in anderen europäischen Ländern, das festschreibt, wie viel Prozent der Strände offen gehalten werden muss, mit freiem Zugang zum Meer. Jede Region entscheidet selbst und das sehr unterschiedlich, wie die Umweltschützer auflisten: Vorbildlich seien Sardinien und Apulien, die festgelegt haben, dass 60 Prozent der Strandflächen für alle offen sein müssen. Schlusslichter sind die Toskana und Sizilien, wo es gar kein entsprechendes Gesetz gibt. In Rimini gibt es nur zehn Prozent freien Strand und wenn man etwa in Ostia die Küstenstraße entlangläuft, reiht sich ein „stabilimento balneare“ an das nächste, und der enge Zugang für alle führt genau zu dem Strandabschnitt, der am wenigsten attraktiv und oft auch schmutzig ist.