Dies & das - quattro chiacchiere XLIII

Dentaria, schön, dass du wieder das Reisen genießen kannst.
Nach einigen Aufenthalten im Norden Deutschlands, freue ich mich wieder über die kleinen Dinge in meiner näheren Umgebung. Ich habe die Natur um unser Haus mal wieder näher durch das Objektiv betrachtet.

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Bei offener Blende kommt die Stockrose aus der Nähe betrachtet erst voll zur Geltung. Das störende Umfeld verschwindet und die Formen und Farben wirken ganz für sich allein. Die blaue Blüte der bescheidenen Wegwarte in meiner Insektenweide besticht mit ihrer Zartheit. Beim Betrachten der verdorrten Exemplare kommt mir das japanische Schönheitsideal des Wabi Sabi in den Sinn. Echte Schönheit entfaltet sich im Wandel. Blühen und Vergehen gehören zusammen. Ich lasse in diesem Beet die verwelkten Pflanzen überwintern.

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Vor dem Küchenfenster strahlt wieder eine Sonnenblume, die sich wohl selbst ausgesät hat. Die Vögel gehen mit ihrem Futter nicht immer sorgfältig um. Versteckt sich die Sonne mal hinter Wolken, so strahlen diese Blüten mir zu. Auch der Hummel scheint dies zu gefallen.

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Wenn ich der Natur ganz nah auf die Pelle rücke, überrascht sie mich zusehends. Aus der Leere des unscharfen Hintergrunds zeigt sich die kleine Spinne in ihrem Gespinst. Wenig später hat sie sich wieder im Nichts aufgelöst. Die Kante des kleinen Blattes erglüht beim Näherkommen, um dann wieder langsam zu verschwinden. Dieses Spiel ist ein Werden und Vergehen. Die Kategorie nennt sich Heiku Fotografie. Auch diese Art ist dem japanischen Kulturkreis entlehnt.
Das gleiche Spiel treibe ich mit dem Obst an den Sträuchern. Die Johannisbeeren schmecken danach noch besser. Die Himbeere lässt sich so nah mit Offenblende nicht mehr scharf abbilden. So tastet das Auge ganz allmählich die Kontur dieser leckeren Beere. Der Duft betört und ersetzt bei mir den Geschmack. Wie die Erdbeere steht auch die Himbeere auf meiner Verbotsliste. Manchmal kann ich aber nicht widerstehen. Erst am Bildschirm habe ich die kleine Spinne zwischen den Beeren entdeckt. Wie sagte mein zehnjähriger Enkel noch vor sechs Wochen: Opas Garten ist ein Insektenparadies.

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Bei vielen Kleintieren muss man schon sehr genau hinsehen. Die welkenden Blütenblätter des Klatschmohns scheinen die Samenkapsel zärtlich zu umschließen. Aus der Nähe betrachtet wirkt der zarte Hornklee wie die schönste Orchidee. Auch hier hat sich das Wiesengras aufgelöst. Der Hornklee ist freigestellt.

Nun habe ich einen kleinen Ausschnitt von meiner Reise in die unmittelbare Nachbarschaft gezeigt. Ich erobere diese Welt auch mit der Handy Kamera. Damit entfalten die gleichen Pflanzen eine völlig andere Welt. Wenn ich noch etwas herumgespielt habe, lasse ich euch auch daran teilhaben. Natürlich steht auch noch ein Lissabon Bericht auf meinem Plan.

Euch allen wünsche ich frohe Tage, wo immer ihr auch seid.


 
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Impression aus dem Schwarzwald

Kater Max im Paradies
vollständiger Name: MaxFactorByEllenBetrix. Als BEVA diesen Namen das erste Mal hörte war er so was von begeistert.... davor hatten wir immer weibliche Katzen, Name z.B. Hypsipyle (Gestalt aus der griechischen Mythologie Tochter des Königs von Lemmoa). Katzen soll man angeblich Namen mit vielen i geben, da sie das am besten verstehen/hören würden. Das ist eindeutig widerlegt. Max funktioniert einwandfrei...
 
Mal wieder ein kleiner Blick in den Schwarzwald. Nach vielen Jahren werde ich Anfang Oktober auch mal wieder dort sein. Diesmal ist Freiburg das Ziel.

Nun will ich meine Drohung wahr machen. In den letzten Tagen und vor allem heute Morgen war ich mit meinen beiden Handies in der Natur unterwegs. Ich war manchmal doch überrascht wie gut die Kameras geworden sind.

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Auch bei diesen Fotos habe ich das Handy nahe an den Objekten platziert. Anders als bei der großen Kamera mit Makroobjektiv werden hier die Objekte aber nicht frei gestellt, sondern man sieht in welcher Umgebung hier die Ähre oder die kleine Hornkleeblüte stehen. Der Hauptgrund sind die winzigen Sensoren, die in den Handies verbaut werden. Es gibt zwar einige in denen z.B. für Portraitfotografie der Hintergrund durch elektronische Simulation verwischt wird, doch sehen diese Fotos sehr gekünstelt aus. Da muss noch was geschehen.

Auf dem rechten Foto habe ich das abgemähte Rapsfeld sehr bodennah fotografiert. Auch dieses Foto ist sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund scharf.


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Über das Ergebnis dieses Schmetterlingsfotos war ich am meisten überrascht. Um den Schachbrettfalter nicht zu verjagen, habe ich das Teleobjektiv des Handies aktiviert. Bei einer auf Kleinbildformat umgerechneten Brennweite von 77mm musste ich trotzdem sehr nahe rangehen. Normalerweise bin ich etwa doppelt so weit entfernt. Der Hintergrund ist zwar nicht so großflächig aufgelöst wie bei meinen großen Kameras, doch bildet er hier einen sehr schönen Kontrast zum Schwarz Weiß des Falters.

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Auch diese beiden Bäume auf dem Hügelkamm habe ich mit dem Tele fotografiert. Als ich später mal die Filter der Handyapp ausprobiert habe, gefiel mir diese S/W Variante sehr gut. Es sieht aus, als würde ein Blitz einschlagen. Ich habe dieses Foto Feuervogel genannt. Es initiiert in meinem Kopf direkt eine Geschichte.

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Ich habe mich heute längere Zeit in einem Sonnenblumenfeld aufgehalten. Wie man sieht, habe ich mit dem neuen Handy wieder ganz aus der Nähe fotografiert. Die Automatik hatte den Makromodus aktiviert. Trotzdem kann man auch gut in die Ferne schauen.
Ich spiele auch gerne mit den Kameras. Wenn ich bei der großen Kamera mit kleiner Isozahl und geschlossener Blende fotografiere, kann ich oft mit einer halben Sekunde fotografieren und mit Kamera- oder Zoombewegungen besondere Effekte erzeugen. Mit dem Handy geht das nicht. Auf meiner alten Huawai habe ich aber einen Modus "Wasserfall" gefunden, mit dem ich während einer fast beliebig langen Belichtungszeit das Handy bewegen kann. Ich gehe davon aus, dass dabei ein Graufilter simuliert wird, der verhindert, dass das Foto überbelichtet wird.

X Sonnenblumenfeld.jpeg Y Sonnenblumenfeld.jpg

Hier habe ich von oben in das Sonnenblumenfeld hineinfotografiert. Rechts habe ich mit dem Huawei wieder gemalt.

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Das letzte Foto habe in der Rhön aufgenommen. Während ich oben waagrecht geschwenkt habe ist das untere Bild durch Vertikalschwenk entstanden. Leider ist eine Rotation nur schwer und ein Einzoomen gar nicht mit Handy möglich.

Die Handykameras können heute sehr viel und werden sich sicher noch weiter entwickeln. Auch wenn ich mit den guten Fotohandies einiges beeinflussen kann, muss ich doch zu viel der Automatik überlassen. "Handwerkliches Geschick" ist hier nicht mehr erforderlich, wie vor langer Zeit bei der Analogfotografie. Eine kurze Einarbeitung reicht völlig aus. Das ist natürlich für die Allgemeinheit völlig ausreichend.

Bei meinem Huawei nutze ich gerne die Nachtfunktion. Damit kann ich bei Nacht aus der Hand fotografieren. Ich habe am Donnerstag ein solches Foto beim Fotoklub gezeigt. Niemand hat gemerkt, dass es nicht mit DSLR oder Systemkamera vom Stativ aufgenommen wurde. Das neue iPhone soll das auch können. Ich bin gespannt, ob die Qualität auch so gut wie bei Huawei ist. Während ich bisher meist mit zwei Kameras auf Tour ging, werde ich in Zukunft wohl meist mit einem Handy und einer größeren Kamera fotografieren. Die neuen Systemkameras sind ja auch viel kleiner und leichter geworden.​
 
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Lieber Ludwig,
wer wie du einen guten Blick für schöne Motive hat, der fängt sie auch mit der Handy-Kamera so wunder bar ein.


Vielen Dank für die schönen Sonnenblumen, ich liebe sie sehr.
 
Heute war die Hitze schon heftig. Das Thermometer unter dem Dach des Carports zeigte 40°C an. Aber auch im Schatten unserer Nordterrasse war es lecker warm, wie unser Enkel sagen würde.

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Unsere Vogeltränke war gut besucht, allerdings nicht von Vögeln sondern von unseren Haus-Feldwespen. Diese Wespenart lebt vegetarisch und ist überhaupt nicht aggressiv. Es waren quasi ständig eine oder auch mehrere Exemplare am Wasserrand.

Ich wünsche allen einen schönen Abend und vor allem eine erholsame Nacht.
 
Meine Hortensien ächzen unter der Hitze. Da fast alle am Hang stehen ist es schwer sie mit ausreichend Wasser zu versorgen. Also habe ich Tontöpfe neben die Hortensien eingegraben und diese gestern immer wieder mit Wasser gefüllt. Sie scheinen mit dem Pflegeprogramm recht zufrieden zu sein.

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Ich finde übrigens Phlox neben Hortensien wunderbar, weil sich die Blüten ähnlich sehen.

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Schon wieder keine Gartenfotos von mir, sondern heute Eindrücke aus Mainz

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Drususstein

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St. Stephan mit Chagall-Fenstern

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Ich mache heute eine Irrfahrt durch Süddeutschland mit dem 9 Euro Ticket der Bahn. Der Ehrlichkeit halber muss ich erwähnen, dass ein schnellerer Zug nur zwischen Stuttgart und Augsburg möglich wäre, die Zeitersparnis nicht mehr als 1 Stunde wäre. Ich bin früher von der Arbeit gegangen, um 12 Uhr. Auto in Pforzheim Brötzingen abgestellt und von dort mit dem Nahverkehr nach Schongau/Oberbayern. Pforzheim Brötzingen, der Zug kommt mit 4 Minuten Verspätung. Genau die Zeit, die ich in Pforzheim Hbf zum Umsteigen habe. Anschlusszug nach Stuttgart erreicht. Dort Umstieg in einen Zug nach Ulm. Der Zug fährt heute nicht! Um den halben Bahnhof gesprintet (Stuttgart Hbf wird seit Jahren umgebaut), eine S-Bahn nach Plochingen genommen, dort den ursprünglich geplanten Zug nach Ulm erreicht. Mit Verspätung in Ulm angekommen, den Zug nach Augsburg noch erreicht. Zug hält im Nirgendwo. Muss andere Fernverkehrszüge abwarten. Wieder mit Verspätung in Augsburg angekommen. Hier sollte ich eine halbe Stunde zum Umsteigen haben. Ich wollte mir etwas zum Essen oder wenigstens zum Trinken besorgen. Ich hatte 11 Minuten, reicht nicht um den Bahnhof zu verlassen. Auf dem Bahnsteig steht ein Getränkeautomat - in der prallen Sonne, also nix. Mein Anschlusszug nach Landsberg Lech ist pünktlich abgefahren. Dort habe ich etwas mehr als 30 Minuten planmäßigen Aufenthalt. Dann geht es mit einem Bus nach Schongau. Ankunft dort um 19.18 Uhr. Somit über 9 Stunden in Öffis (da ist man von München aus fast in Rom). Die Züge waren alle sauber, die Toiletten nirgends. Und das Wichtigste, ich habe überall einen Sitzplatz bekommen und einige nette Reisebekanntschaften gemacht. Fleißig war ich auch, ich habe ein bisschen das griechische Alphabet gelernt. Wir sind öfters in Thessaloniki und ich laufe quasi blind herum. BEVA hat das Graecum...
 
Der Fahrplan und die Wirklichkeit passen bei der Bahn oft nicht ganz zusammen.

Ich hatte neulich so eine Irrfahrt trotz ICE-Buchung von Freiburg nach Wuppertal.

Statt 3:45 Stunden fast 6 Stunden.
 
Wir waren Sonntag per 9-EUR-Ticket unterwegs von Kiel nach Ratzeburg - Da Direktverbindung braucht der Zug, obwohl er "fast an jeder Milchkanne" hält, nur gut 1/2 Std. länger als wir per Auto gebraucht hätten. Und es gab genügend Sitzplätze ......
 
Nachtrag: in der bayrischen Regionalbahn war die Toilette sehr sauber. Auf Nachfrage beim Schaffner habe ich erfahren, dass das Reinigungspersonal während der Betriebszeiten zusteigt und seine Arbeit im fahrenden Zug ausführt. Er hat sich über mein Lob sehr gefreut.
 
Die Rückfahrt am Samstag von 7.30 bis 15.30 war etwas anstrengender. Von Augsburg nach Ulm und von Ulm nach Stuttgart standen viele Personen in den Gängen. Es wurden aber alle auf den Bahnsteigen Stehende mitgenommen. In Stuttgart hatten wir sehr viel Verspätung und mein Anschlusszug war weg. So kam ich mit einer Verspätung von 50 Minuten zu meinem Auto. Die restlichen 45 Minuten dann mit dem Auto. Ein schönes Erlebnis. Mit genug Zeit ist Zugfahren eine feine Sache. Ich bin die Strecke früher schon mit normalen Tickets gefahren. Viel schneller geht es auch mit dem ICE nicht - diesen gibt es nur auf der Teilstrecke Stuttgart - Augsburg bzw. dann München Pasing. Von dort aus nach Weilheim und in einem weiteren Zug nach Schongau. Fahrzeit ca. 6,5 Stunden. Diese Strecke war wegen Gleisarbeiten (nach dem Zugunglück bei Garmisch) komplett gesperrt. Wenn ich alleine fahre, werde ich die Bahn weiter bevorzugen. Ich kann @dentaria mit ihren vielen Bahnreisen gut verstehen. Sobald wir zu normalen Preisen und den mindestens 5 Umstiegen zu zweit fahren, ist das Auto für uns dann Gehbehinderte nicht zu schlagen.
 
Wenn ich alleine fahre, werde ich die Bahn weiter bevorzugen. Ich kann @dentaria mit ihren vielen Bahnreisen gut verstehen.

Wobei man bei Buchungen bis Ende August aufmerksam sein sollte. Plant man bis eine Fahrt mit der Kombination Fernzug/Regionalzug, so sollte man nur den Fernzug buchen, den Regionalteil aber mit dem 9-Euro-Ticket abdecken. Sonst wird es deutlich teurer!
 
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