Der "Michelin-Führer" für Arme

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Augustus
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Stammrömer

Es ist ein Reiseführer der ganz besonderen Art, der in Rom gerade veröffentlicht wurde. Natürlich kommen da der Petersplatz, das Künstlerviertel Trastevere und so manch anderer bekannter Platz vor. Nur geht es hier nicht um Restaurants und Kneipen oder um mehr oder weniger noble Unterkünfte und auch nicht um Sehenswürdigkeiten. Gedacht und verteilt wurde der Stadtführer "Roma Dove - Mangiare - Dormire - Lavarsi - 2018" (Rom wo - Essen - Schlafen - Sich Waschen - 2018) an die Armen, Obdachlosen, an all diejenigen, die ihr ganzes Hab und Gut mittlerweile in zwei großen Taschen mit sich schleppen.
Deshalb ist das Buch auch als "Michelin-Führer der Armen" bekannt. Und Arme soll es in Rom sogar mehr als in Neapel geben. Die offiziellen Statistiken sprechen von 7000 bis 8000 Obdachlosen, doch laut einem Bericht der Caritas sollen es sogar doppelt so viele sein. Unter ihnen sind immer mehr, die auch Zeichen geistiger Verwirrung aufweisen.
Veröffentlicht wird der Stadtführer seit 28 Jahren von der katholische Gemeinschaft Sant'Egidio. Sie wurde 1968 gegründet und kümmert sich vornehmlich um Drogensüchtige sowie Mittel- und Obdachlose. Mittlerweile hat Sant'Egidio auch Ableger in anderen Ländern, leitet ein Kinderhilfswerk in Afrika und setzt sich für den Dialog unter den Völkern ein.
 
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