Da sola a Roma

Es freut mich, dass Du deinen Stall, wenn auch nur kurzfristig, nach Rom verlegen kannst. Ich bin auf weitere Geschichten sehr gespannt.

Dein Padre
 
Bei uns kommt das Lamm in die Röhre. Dort ist es schön warm.
Liebe Pecorella. Ich wünsche einen angenehmen Romaufenthalt. Der Besucherstrom sollte jetzt schon etwas abgeflacht sein. Aber Lämmer fühlen sich eigentlich in der Herde erst richtig wohl.
 
Bei mir kommt Lamm in Pfanne und Röhre. Aber unser Forumsschäfchen doch nicht! Das gehört nach Rom. ;)

Viel Genuss und nette Treffen wünscht Dir
Ute
 
Auch von mir dem Schäfchen einen wunderschönen Rombesuch!
 
Wunderschöne Tage! Vielleicht kannst Diu ja auch mal beim Café auf der Schreibmaschine nach den Rechten sehen.:cool:
Aber der Durchgang vom Kapitol wird vermutlich dauerhaft zu sein, oder? War so schön bequem!
 
Da sola a Roma Oktober / November 2019

Mittwoch 30.10.19 Anreise

Nachdem lange nicht klar war, ob ich überhaupt nach Rom fliegen konnte, war ich recht froh, dass ich einen günstigen Ryanair-Flug gebucht hatte. Ein Ausfall wäre zu verschmerzen gewesen.

Aber wie man weiß, Schafe sind zäh und so ging es wie geplant am 30.10.19 nach Rom.

Die Anreise über den Flughafen Ciampino ist recht angenehm, weil der Transfer mit dem ÖPNV in die Stadt von dort deutlich schneller geht, als vom Flughafen Fiumicino.
Hier meine mit scharfem Schäfchenblick ermittelten Zeiten.
Die Zeit von der Landung bis zum Hotel war etwas mehr wie eine Stunde.

Bus 520 Ciampino bis Cinecittà 10 Minuten
Metro A bis Termini 25 Minuten incl. Umstieg in Cinecittà

Mein Ausstieg war allerdings erst bei Repubblica. Zum ersten Mal wohnte ich nicht in meinem geliebten Monti, sondern in einem Hotel gleich hinter den Thermen des Diokletian. Diese auch zum Dunstkreis Termini gehörende Gegend ist recht ruhig und angenehm.

Die ÖPNV-Verbindungen von dort sind so gut, dass es nicht ein Problem ist eine Verbindung zu finden, sondern sich für eine zu entscheiden.

Nun, die erste ÖPNV-Verbindung wurde auch rasch benötigt, denn es stand sofort ein MFT mit @caravaggiolina an. Es war eine gewisse Eile geboten, denn ihr Zug fuhr um 19:00 Uhr Richtung Österreich.

So vereinbarten wir ein Treffen um 15:00 Uhr auf der Piazza Navona. Am Tag zuvor tauschen wir noch schnell Bilder aus, wie wir in Natura aussehen, denn ich hatte nicht vor im Schafsfell dort zu erscheinen und mit einem geklauten Caravaggio unterm Arm wäre wohl auch Caravaggiolina statt auf der Piazza Navona im Regina Coeli gelandet.

Das Gewusel war gegen 15:00 Uhr recht groß auf der Piazza Navona, aber wir haben uns dann doch dank eines auffälligen pinken T-Shirts meinerseits recht schnell gefunden.

Es folgte ein sehr nettes MFT, wir schlenderten durch die Gassen, Caravaggiolina entführte mich zu einem netten kleinen Tiramisu-Paradies unweit der Piazza Navona, wo sie täglich eingekehrt war. Ich versprach ab sofort diese wichtige Aufgabe zu übernehmen und ebenfalls dort täglich einzukehren, was mir auch fast immer gelang.

Zu dieser Zeit wird es ja schon recht früh dunkel in Rom und so gab es die ersten Aufnahmen bei der beginnenden Dämmerung gegen 17:00 Uhr.



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Beli wurde natürlich sofort begrüßt, das Desaster, als ich ihn bei einer Romreise erst am letzten Tag begrüßte möchte ich nicht noch einmal erleben. Damals zeigte er mir nur sein Hinterteil.
Bald wurde es für Caravaggiolina Zeit Richtung Unterkunft aufzubrechen. Ein sehr nettes MFT ging zu Ende.

Ich blieb noch ein wenig im Zentrum und schlenderte durch die Gassen, bevor es zurück in die Unterkunft ging.

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Und Morgen gibt es schon wieder ein MFT!​
 
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31.10.19 erster Teil

Die Wetteraussichten sagten von Sonnenschein bis Regen alles voraus, weshalb ich mich auch für alle Wetterlagen ausrüsten musste. Ich mag es nicht besonders, wenn ich bepackt wie ein Esel alles bei mir haben muss. Noch weniger, wenn ich dann feststelle, dass ich bis auf meine Strickjacke nichts davon gebraucht hätte.

Mein erstes Ziel war heute die Porta Latina. Vom Termini fährt der Bus 360 dorthin. Eine interessante Fahrt, denn bald ging es doch durch eine Gegend die ich nicht kannte und noch weniger die Haltestelle an der ich aussteigen musste. Aber gut, italienische Busfahrer sind in der Regel sehr nett und so gab mir der freundliche Fahrer ein Zeichen.


Hübsch beschaulich ist es hier draußen, wenn man mal von den Autos absieht, die die Via Porta di Porta Latina mit einem Affenzahn entlang rasen.

Direkt hinter der Porta Latina sieht man das kleine Oratorium San Giovanni in Oleo. Es ist einfach hübsch anzuschauen und zu meinem Bedauern aber nicht zu besichtigen. Der Legende nach steht es an der Stelle, wo der Evangelist Johannes in Öl gesotten worden sein soll. Lediglich im Internet habe ich ein paar Fotos gefunden, die den Innenraum zeigen.


Also ging ich weiter Richtung San Giovanni a Porta Latina. Nur zu gerne hätte ich die Kirche mit ihrem schönen Glockenturm einmal komplett fotografiert, aber die Sonne machte es unmöglich.

Aber immerhin gelangen Fotos von den schönen Arkadenbögen.


Alternativ habe ich daher den hübschen kleinen Brunnen vor der Kirche besonders oft fotografiert.


Innen ist die Kirche nicht so überladen wie manch andere römische Kirche.


Vielleicht entdeckt man die schönen Fresken aus dem 12. Jahrhundert deshalb besonders leicht. Sie erzählen in 46 Bildern die Geschichte des alten und neuen Testaments von der von der Erschaffung der Welt bis zur Apokalypse


Im linken Seitenschiff gibt es einen Altar


Und an den ansonsten eher nackten Wänden ist der Kreuzweg mit seinen 14 Stationen nachgestellt.


An einer der Wände findet man ein Mosaik, dass Antonio Rosmini zeigt. Er gilt als einer der letzten Universalgelehrten und wurde 2007 selig gesprochen.


Mein nächstes Ziel war das Museo delle Mura und hier trifft Pecorella auf einen hartnäckigen Verehrer und muss sich einiges einfallen lassen um den nervigen Don Juan wieder los zu werden.
 
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@pecorella, da machst du es am Schluss deines schönen Berichtes spannend bezüglich deines Verehrers. So etwas ist lästig und ich bin gespannt was das Schäfchen sich einfallen ließ.
 
Hallo Pecorella, diese Gegend um die Porta Latina reizt mich sehr, aber bislang habe ich es bis dahin noch nicht geschafft. Ob dieses Kirchlein S. Giovanni in Oleo irgendwann mal zu besichtigen ist? Ich glaube, Simone hat mal irgendwie davon berichtet, oder verwechsele ich da was? Und in welchem Thread da war, finde ich leider auch nicht mehr heraus.
Nun bin ich aber wie Tizia sehr gespannt, welcher Don Giovanni dir da den Hof gemacht hat und wie du ihn losgeworden bist. :cool:
 
Hallo pecorella, schön, dass Du uns weiter mit Dir - nun ja nicht mehr sola a Roma ;) - unterwegs sein lässt!

Ob dieses Kirchlein S. Giovanni in Oleo irgendwann mal zu besichtigen ist? Ich glaube, Simone hat mal irgendwie davon berichtet, oder verwechsele ich da was?
Nein, Du verwechselst nichts, Nihil, s. hier: Die Werke Francescos Borrominis (ich habe auch gleich danach gesucht) und lt. 060608 sollte das Oratorium auf Nachfrage bei der Kirche San Giovanni in Porta Latina zu besichtigen sein.
Visitabile su richiesta. Rivolgersi alla Chiesa di San Giovanni a Porta Latina
Bei Wikipedia steht sogar:
Das Gebäude ist normalerweise nicht zugänglich. Interessierte Besucher können sich an den Pförtner des Rosmini-Kollegiums in der Via Porta Latina, 17 wenden[2].
(Da die Fußnote auf Rosendorfers Kirchenführer Rom, S. 109, verweist, ist meiner Meinung nach allerdings Vorsicht angeraten, da dort so mancher veraltete Hinweis zu finden ist.)
 
Wir hatten vor Jahren einmal das Glück, in der Renovierungsphase von zwei netten Arbeitern hereingelassen zu werden. Ich habe damals auch Fotos gemacht, allerdings natürlich mit Gerüst.
 

31.10.19 zweiter Teil

Nicht weit entfernt von der Porta Latina liegt das Museo delle Mura. Es ist sogar kostenlos zu besichtigen. Wie der Name schon sagt, ist das Museum Teil der aurelianischen Mauer. Ein besonderes Highlight ist, dass man hier auch ein Stück über diese Mauer laufen kann.


Beschaulich geht es auch hier zu, obwohl ich nicht alleine bin. Zwei kleine Reisgruppen mit ca. 8 Leuten sind auch dort.

Es ist kostenlos zu besichtigen, aber muss man sich ein Ticket holen, Ordnung muss sein.

An der Kasse sitzt ein Mann, ca. mein Alter. Er fragt, ob ich zu einer der beiden Gruppen gehöre und ich antworte brav mit nein, ich bin alleine hier. Gut, das war ein Fehler! Denn nun fühlt er sich berufen sich um mich zu kümmern. Zuerst empfiehlt er mir die Ausstellung „30 Jahre Mauerfall“ die zu dieser Zeit dort lief.


Ich freue mich, dass man auch in Italien an den Fall der Mauer mit einer Ausstellung erinnert und das nicht nur aus dem Grund, dass ich mich natürlich vor 30 Jahren sehr über den Fall der Mauer sehr gefreut habe, sondern auch deshalb, weil die große Tochter am 8.11.89 zur Welt kam.

Eigentlich sind wir beide richtige Mauerkinder, denn ich wurde im Oktober 1961 geboren, als die Situation am Checkpoint Charlie eskalierte.

So betreibe ich brav Konversation zum Mauerfall mit meinem neuen Begleiter, der dann aber zum Glück wieder an seine Kasse muss.

Ich steige hinauf zur Aussichtsplattform. Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht über Rom.


Gleich unter mir geht es zur Via Appia Antica, die hier aber noch eine viel befahrene Straße ist.


Dann geht es wieder hinunter, ich möchte nun ein Stück über die Mauer gehen. Irgendwie bin ich der Meinung, dass man dies nach zig Rombesuchen mal gemacht haben sollte.

Kaum nähere ich mich unten dem Ausgang zur Mauer erscheint mein neuer Fan. Eine andere Aufseherin sitzt nun an der Kasse und er hat jetzt Zeit mir mehr zu zeigen.

Mh, so ganz weiß ich nicht was ich davon halten soll, eigentlich könnte ich jetzt auch ganz gut alleine über die Mauer spazieren.


Es dauert allerdings nicht lange, da möchte er meine Handynummer haben, denn er möchte mir unbedingt am nächsten Tag die Castelli Romani zeigen

Nun gut, an den Castelli Romani hätte ich sicherlich Interesse, an seiner Begleitung wohl eher nicht.

So langsam überlege ich wie ich ihn wieder loswerden kann, denn wir sind hier alleine auf der Mauer, andere Leute sind nicht in Sicht, so richtig wohl fühle ich mich nicht.

Ein bekanntes Frauenproblem kommt mir als Ausrede gerade recht und so frage ich ihn nach der Toilette. Diese hat auch den Vorteil, dass er mir dorthin unmöglich folgen kann. Außerdem hege ich die Hoffnung, dass er sich nun wieder zu seinem Arbeitsplatz an der Kasse begibt.

Das macht er auch, allerdings steht er nun vor der Kasse und auf meinem Weg Richtung Ausgang muss ich mehr oder weniger daran vorbei. Unsichtbar machen geht leider nicht und die Mauer wollte ich mich wegen des kleinen Casanovas nun auch nicht hinunter stürzen.

Da hilft nur ein flotter Schritt und den Abgang hinunter fest im Blick. Zumindest dachte ich, dass dies hilft. Kaum erblickt er mich fragt er mich auch schon was ich jetzt vorhabe. Nun, ich fahre jetzt zurück ins Zentrum, weil ich dort eine Verabredung habe und das stimmt sogar. Denn in Rom wartet ein MFT mit Schwarzwaldgirl auf mich.

Doch so ein echter Italiener gibt nicht so schnell auf. Nun will er mich höchstpersönlich ins Zentrum fahren, außerdem möchte er mich heute Abend zum Essen einladen. Aber auch da bin ich schon fest vergeben.

Schlussendlich kommt mir der Zufall zu Hilfe. Eine der Gruppen erscheint und hat Fragen und ich nutze die Gelegenheit und laufe schnell Richtung Bushaltestelle. Ich hoffe, dass der Bus 118 bald erscheint, denn ich traue dem kleinen Casanova zu, dass er dort gleich mit seinem Auto vorfährt.

Die 118 hat ein Einsehen mit mir und so geht es Richtung Centro. Um 12:30 Uhr will ich mich mit @Schwarzwaldgirl bei der Buchhandlung Feltrinelli im dortigen Cafè treffen. Auch wir tauschen vorab schnell Fotos aus, damit wir uns erkennen. Ich bin kurz vor Schwarzwaldgirl dort und es dauert keine 5 Minuten da steigt sie auch schon aus dem Bus. Nun, bis zum Eingang der Buchhandluch ist es ja wirklich nicht weit, aber wir beide haben schon auf dem kurzen Stück jede Menge Spaß. Über 3 Stunden dauert unser MFT und ich muss sagen, es war sehr, sehr lustig.
Ich bekomme sogar von Schwarzwaldgirl eine hübsche Erinnerung an unser Treffen geschenkt. Einen Kühlschrankmagneten mit Datum und unseren Namen. Dafür noch einmal ganz herzlichen Dank, ich habe mich sehr darüber gefreut.

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Nun steht noch der Palazzo Spada auf meiner Besichtigungsliste. Da es vom Largo Argentina nicht allzu weit ist, nehme ich ihn in Angriff. Meine Fotos von dort finde ich nicht sonderlich gelungen, mal schauen, ob das für den Reiseführer reicht. Zumindest mit Borrominis Prospettiva bin ich zufrieden.


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Bald kehre ich zurück in die Unterkunft, denn für 19:00 Uhr ist ein Treffen mit 3 Deutschen die in Rom leben vereinbart. Alle Drei haben auf verschiedene Arten mit dem Tourismus zu tun. Einer betreibt eine Web-Site über die man Führungen buchen kann, eine Fremdenführerin und eine Buchautorin.

Der Weg zum Treffpunkt in der Via San Giovanni in Laterano gestaltet sich schwierig. Bei trockenem Wetter verlasse ich das Hotel und lasse den Regenschirm, den ich den ganzen Tag umsonst mitgeschleppt habe, im Hotel. Von Termini nehme ich die Metro bis Colosseo. Als ich Richtung Ausgang komme wundere ich mich schon, warum es in der Metrostation so voll ist. Der Grund ist ein kapitaler Wolkenbruch, der alles überschwemmt. In den Straßen steht das Wasser, es schüttet wie verrückt, ich kann unmöglich das kurze Stück zur Via San Giovanni in Laterano laufen ohne vollkommen durchnässt dort anzukommen.

Fast 20 Minuten harre ich dort aus, dann lässt zumindest der Regen nach. Elegant überspringe ich Pfützen und ganze Seen und komme leicht zerzaust dort an.

Es folgt ein wirklich netter Abend mit vielen schönen Geschichten aus und über Rom.

Als ich gegen 22:30 Uhr wieder Richtung Termini aufbreche, nutze ich den Metro-Ersatzverkehr der Linie B ab Kolosseum. Ich bin erstaunt, wie gut das funktioniert. Die Busse fahren wirklich im Minutentakt. Bis Termini kommen mir 10 Busse in Richtung Laurentina entgegen.

Nun wird es Zeit nach diesem wunderschönen und etwas aufregenden Tag schlafen zu gehen.



Aber morgen trifft Pecorella auf ein wirklich fesches Mannsbild :D
 
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Liebe Pecorella,
ich habe mich sehr gefreut, dass du mich erwähnt hast. Es war ein herzerfrischendes, informatives und lustiges Mini-FT, einfach ein herrliches Mädelstreffen, nur leider zu kurz. Da wir in Deutschland zu weit voneinander wohnen, vielleicht klappts mit einem Wiedersehen nächstes Jahr in Rom - liegt auch so nah!
Dein Bericht über den Casanova ist vorbei? Oder ist er dir noch einem begegnet?
 
Liebes Schwarzwaldgirl,
ich denke auch gerne an unser Treffen zurück. Wir hätten es sicherlich noch in Rom wiederholt, aber für euch stand ja leider am nächsten Tag der Rückflug an.

Da wir in Deutschland zu weit voneinander wohnen, vielleicht klappts mit einem Wiedersehen nächstes Jahr in Rom - liegt auch so nah!

Vielleicht klappt es schon im Sommer, denn da sind wir im Schwarzwald :)
 
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