Bunter Reigen römischer Tiere

An dem einigen der Schweine bin ich schon vorbeigelaufen - ohne dass sie meine Beachtung fanden. Allein das Schweinchen im Coppedè Viertel kam mir bekannt vor. Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag!
 
Wieder ein sehr lesenswerter "Römische Tiere"-Beitrag, vielen Dank dafür! Und er regt natürlich an, selbst mal zu schauen - und nachzulesen (Zeit hat bzw. nimmt man sich ja derzeit eher) ;).

Ich habe noch ein "Schweinchen" entdeckt und zwar auf einem Sarkophag im Thermenmuseum

und im schlauen "Helbig" nachgelesen, dass es sich bei der Darstellung um zwei Szenen ländlichen Opfers an Dionysos handelt, der einmal - rechts - als bärtiger, alter Gott der Unterwelt abgebildet ist (der eine Ziege (Widder?) Opfernde ist jung) und - links - als jugendlicher Gott des Weines, dem ein bärtiger Hirte ein Schweinchen opfert.

Als kleine Zugabe zu den Bären habe ich bei der heutigen Foto-Recherche :) noch ein Bild aus der Villa Madama gefunden, dass vermutlich auch Du hast - evtl. nur als "Gesamtaufnahme" der Halbkuppel:

Ich vermute, dass es sich bei der Darstellung um Paris aus der griechischen Mythologie handelt, der auf dem Berg Ida ausgesetzt und dort von einer Bärin gesäugt wurde.

Ich bin gespannt auf weitere Tierentdeckungen und freue mich, wieder Neues diesbezüglich zu erfahren.
 
(...) besonders hübsch finde ich das Schweinchen auf dem Grabstein in San Giovanni della Pigna.

Danke für das nette Feedback und ich freue mich, dass du einen Favoriten unter den Borstentieren ;) gefunden hast. Nachdem ich mir meine Fotos von 2016 noch einmal angesehen habe, habe ich festgestellt, dass es in der Kirche sogar mehrere Grabplatten mit dem Porcari-Wappen gibt:

Allein das Schweinchen im Coppedè Viertel kam mir bekannt vor.

Dabei ist gerade das wirklich nicht einfach zu sehen! Hut ab!

Was für eine wirklich interessante und amüsante Schweinerei!

:D Danke schön!
 
Und nun zum Beitrag von Pasquetta!

Als kleine Zugabe zu den Bären habe ich bei der heutigen Foto-Recherche :) noch ein Bild aus der Villa Madama gefunden, das vermutlich auch Du hast - evtl. nur als "Gesamtaufnahme" der Halbkuppel (...)

Mit dieser Zugabe hast du mir eine besondere Freude bereitet und schöne Erinnerungen an den Herbst 2013 geweckt. An den Jungbären aus der Villa Madama habe ich leider beim Zusammenstellen des Bären-Beitrags nicht gedacht, aber nun ist die Erinnerung wieder da.

Ich habe in der Tat zwei Fotos, auf denen man ihn sehen kann, wenn man von ihm weiss.

Ich vermute, dass es sich bei der Darstellung um Paris aus der griechischen Mythologie handelt, der auf dem Berg Ida ausgesetzt und dort von einer Bärin gesäugt wurde.

Diesbezüglich muss ich dich leider enttäuschen. Die gesamte Halbkuppel ist mit Motiven aus Buch XIII der Metamorphosen von Ovid ausgeschmückt und zwar jenen von der unerfüllten Liebe des Zyklopen Polyphem zur Nymphe Galatea. Das Bildfeld mit dem Bären stellt Polyphem dar, der gerade noch Flöte gespielt hat. Ähnlich wie Orpheus mit seinem Gesang, hat er damit vielleicht einen musikliebenden Bären angelockt.

Unlängst hab ich entdeckt, für dich ein ergötzliches Spielwerk.
Ganz einander sich gleich, dass kaum du vermagst sie zu scheiden,
Hoch auf erklommenem Berg zwei Junge der zottigen Bärin;
Diese entdeckt ich und sprach: "Die heben wir auf für die Liebste."
Hebe das niedliche Haupt nun auch aus dem bläulichen Meere,
Komm, Galateia, herauf und verschmäh nicht unsere Gaben.

Quelle: Ovid: Metamorphosen, 13. Buch (deutsche Übersetzung v. R.Suchier)

Ich bin gespannt auf weitere Tierentdeckungen und freue mich, wieder Neues diesbezüglich zu erfahren.

Ich habe schon ein neues Thema ins Auge gefasst, aber bis zum Bericht wird es noch eine Weile dauern.
 
Liebe Simone,

auch dein neuer Beitrag ist wieder sehr informativ und ich muß gestehen, dass ich, außer dem Schwein in der Via della Scrofa
und dem in der Loggia Mattei, keines der anderen Gezeigten bisher wahrgenommen habe.

Fazit: noch aufmerksamer sein!
 
Liebe lukasi,

ich bin zuversichtlich, dass du im nächsten Beitrag eine ganze Reihe "alter Bekannter" erkennen wirst. :)
Manche der Tiere im kommenden Kapitel wissen sich allerdings auch gut zu verstecken.

Bis dahin alles Gute
Simone
 
Der in Aussicht gestellte längere Beitrag ist noch in Arbeit, aber heute Morgen kam mit beim Anblick von Schnecken im eigenen Garten die Idee hierzu:

Schnecken
* Die ersten Schnecken, die mir in Rom über den Weg gekrochen sind ;), waren diese an der Fassade eines der beiden Palazzi degli Ambasciatori gleich hinter dem Torbogen im Coppedè-Viertel:

Es gibt noch mehr dieser Schneckenpaare unter den Fenstern des Palazzo. Den Hintergrund bilden immer die kugeligen Gebilde, die man gut auf dem Foto oben erkennen kann.


Möglicherweise sind die Schnecken hier als Symbol für der Auferstehung Christi zu verstehen. Diese Symbolik rührt daher, dass sich Weinbergschnecken in ihrem Haus mit einem Kalkdeckel einschliessen, diesen aber nach der Winterkälte sprengen und im Frühjahr zu neuem Leben erwachen. Zudem sind sie ein Symbol der Gelduld, die von jeher der Jungfrau Maria zugesprochen wurde. Weiteres zur Symbolik siehe z.B. hier.

* Vor dem Ausgang der Casina delle Civette in der Villa Torlonia findet man diese Schnecken:


* Auf dem ersten Treppenabsatz der Scala nuova im Palazzo Venezia findet man das folgende Exemplar:

Ich nehme an, dass es eine Meeresschnecke darstellt, denn es befindet sich in Gesellschaft einer Krabbe und einer Qualle. Diese zieren die beiden anderen Treppenabsätze.

* An eine Meeresschnecke denke ich auch bei dem folgenden Exemplar vom Neptunbrunnen an der Piazza Navona (links neben dem Putto):

Der Sizilianer Gregorio Zappalà aus Messina schuf die Figuren für den Brunnenrand: Zwei Nereiden, dem Wasser entsteigend, zwei Tritonenkinder, eines ein Seepferd zügelnd, eines, von einem Seepferd abgeworfen sowie Putti mit wasserspeienden Tieren.
* Eine niedlich aussehende kleine Weinbergschnecke traf ich 2018 in der riesigen Galleria Cortona des Palazzo Pamphilj an der Piazza Navona:

 
Also ich lasse mich ja stets gerne eines Neuen belehren; ganz besonders gerne hier im freundlichen und kompetenten Rom-Forum. :) Und zwar sogar, obwohl nach wie vor Schnecken wirklich nicht so "mein Ding" sind; und ich sie auch bzw. gerade im Garten als Schädlinge betrachte.
 
In der Villa Doria Pamphilj gibt es die Fontana della Lumaca.

Ja das ist mir bekannt, danke!

Die kleine Felsformation in der Mitte des Brunnens wurde entfernt. An ihre Stelle trat im Mai 1652 eine grosse schneckenförmige Muschel umgeben von drei Delphinen, "Lumaca" genannt, mit der Bernini das Zentrum des Brunnens schmückte. Die relativ kleine Gruppe konnte nicht mit den vier Tritonen della Portas mithalten. Da sie Innozenz X. Pamphilj nicht gefiel, wurde sie einen Monat nach ihrer Fertigstellung entfernt. Das Original befindet sich heute in den Privaträumen des Palazzo Doria-Pamphilj an der Via del Corso, während eine Kopie einen Brunnen im Park der Villa Doria-Pamphilj schmückt.

Sie gefällt mir nicht, darum muss es kein Foto davon in meinem Bericht geben.
 
Also ich lasse mich ja stets gerne eines Neuen belehren; ganz besonders gerne hier im freundlichen und kompetenten Rom-Forum. :) Und zwar sogar, obwohl nach wie vor Schnecken wirklich nicht so "mein Ding" sind (...)

Meins auch nicht, aber ich habe an diesem regnerischen Tag eine Beschäftigung gesucht! ;)
 
Ich bin auch kein Fan von Schnecken!

Mich würde nicht wundern, wenn man auch an der Ara Pacis welche finden würde.
 
Mich würde nicht wundern, wenn man auch an der Ara Pacis welche finden würde.

Das wäre möglich, die wären dann wohl noch winziger, als die aus dem Palazzo Pamphilj.
Nachdem wir das Schwein schon hatten, wird bald noch ein weiteres Tier vom Friedensaltar zu Ehren kommen.
 
Apoll ist das gesuchte Tier heilig! Aber zuerst kommt ja noch ein anderes Tier an die Reihe!
Wenn es von dem nur nicht so viele in Rom geben würde, wäre ich auch schon fertig mit dem Zusammenstellen des Beitrags.
 
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