Bunter Reigen römischer Tiere

Augenblicklich beschäftige ich mich gerade mit anderen gefiederten Gesellen, den Tauben

Das klingt nach einer Mammutaufgabe.

Ich habe in der Tat mehr gefunden, als ich ursprünglich gedacht habe, aber da ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe, ist es doch zu schaffen! Bis zum fertigen Tauben-Beitrag wird es allerdings noch länger dauern.

Ich habe jetzt mal meine Pfauen für dich herausgesucht, das ist überschaubarer. ;) Ich zeige die Fotos gleich in einem separaten Posting.
 
Pfauen

Dieser Beitrag ist sicher noch ausbaufähig. Dennoch jetzt schon spontan eine kleine Sammlung meiner Fotos mit Pfauendarstellungen in Rom.

* Die bekanntesten Pfauen in Rom sind wahrscheinlich jene aus den Vatikanischen Museen, sowohl die Kopien im Cortile della Pigna, als auch die Originale im Braccio nuovo.


In einer der rechten halbkreisförmigen Nische in der Mitte der langen Galerie stehen u.a. die Originale der Bronze-Pfauen aus dem Cortile della Pigna. Sie gehörten wahrscheinlich zum Mausoleum Kaiser Hadrians (117-138 n. Chr.), der heutigen Engelsburg. Später befanden sie sich lange im Quadriportikus vor dem alten Petersdom und dienten der Verzierung des sogenannten Cantaro, des Brunnes an dem sich Pilger wuschen und in dessen Mitte der grosse Pinienzapfen (heute auch im Cortile della Pigna) stand.
* Ebenfalls in den Vatikanischen Museen findet man den herrlichen Porphyrsarkophag der Constantina, Tochter Kaiser Konstantins des Großen. Auf meinem Foto erkennt man eben noch rechts und links unten einen Pfau. Hier ein besseres Foto von der Seite der Vatikanischen Museen. Quelle: Sarkophag der Constantina

* Im Museo nazionale romano des Palazzo Massimo alle Terme erkennt man in einem Fresko einen Pfau vor einem Korb mit blauen Feigen. Die Fresken wurden in einem Kolumbarium aus dem 1. Jh. in der Villa Doria Pamphilj abgenommen. In der frühchristlichen Grabkunst findet man symmetrisch angeordnete Pfauen neben einem Fruchtkorb oder einem Trinkgefäss. Der Pfau war in der Antike ein häufiges Symbol der Unsterblichkeit.

* Hier eine Aufnahme mit antikem Pfau aus der Sala dei geni in den Case romane del Celio:

* Ein antikes Bruchstück mit Pfau ist im Inneren des Mausoleums der Cecilia Metella an der Via Appia ausgestellt.

* Ein Paar Pfauen ziert die Mitte eines antiken Mosaiks in den Diokletiansthermen:

* Im mittelalterlichen Apsismosaik von San Clemente erkennt man am unteren Rand zwei Pfauen. Siehe auch dieses detailreiche Foto von Wikimedia Commons.


* Ob dieser Vogel im älteren Kreuzgang von San Cosimato ein Pfau ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, habe das Foto trotzdem mal hier aufgenommen:

* Im Kreuzgang von Santi Quattro Coronati sind diese beiden schönen Pfauen zuhause:

* Den Pfau der Göttin Hera/Juno aus der Villa Farnesina hat ja, wie jene der Vatikanischen Museen, bereits Pasquetta gezeigt. Dennoch hier auch zwei Fotos aus meiner Sammlung:
* Ein hübscher radschlagender Pfau aus der Villa Giulia. Er befindet sich mit anderen Vögeln zusammen an der Decke der halbkreisförmigen Loggia mit ihrer gemalten Pergola.

* Hier noch einmal die bereits weiter vorne erwähnten Pfauen aus der Krypta von Santa Cecilia in Trastevere. Die Mosaiken wurden von Giuseppe Bravi (1868 bis nach 1901) ausgeführt.

* Den folgenden Pfau findet man an einer Decke im Erdgeschoss der Villa Madama:

* Diese beiden Pfauen gehören zu einer ganzen Serie von Medaillons mit Vogelmotiven des Museo di Roma im Palazzo Braschi:

* In der zur Villa Torlonia gehörenden Casina delle Civette findet man schöne Jugendstilfenster mit Pfauen.

* Einen weiteren Jugendstilpfau findet man in einem der Kirchenfenster der Waldenserkirche an der Piazza Cavour.
Die Glasfenster sind ein besonders kostbarer Teil des Kirchenbaus. Es gibt Fenster mit geometrischen Motiven, mit floralen Motiven und ein Zyklus von Glasfenstern mit bildlichen Darstellungen, jeweils in Verbindung mit einem passenden, italienischen Bibelwort: Anker, Lamm, Pfau, Adler, Lilie, Taube, Siebenarmiger Leuchter, Weinstock, Christusmonogramm, Brennender Dornbusch, Leuchtturm, Guter Hirte, Abendmahlstisch und Arche Noah.​
Quelle: Tempio Valdese di Roma – Wikipedia

Die Fenster sind das Werk von Paolo Paschetto (1885 - 1963). Der Pfau steht hier für das ewige Leben, die Erfüllung des christlichen Lebens.

* Die Fassade der Kirche Beata Maria Vergine Addolorata a piazza Buenos Aires wird von einem großen Mosaik beherrscht, das an die frühchristlichen Mosaike erinnert: Die Figur des Lammes, Symbol für Christus, in der Mitte wird von den Symbolen der vier Evangelisten flankiert; darunter erinnern zwölf Schafe an die zwölf Apostel. Und schöne Pfauen gibt es ebenfalls zu bewundern:

Zu guter letzt noch ein quicklebendiger Pfau aus dem Bioparco:

 
Ich habe schon so lange keine Fotos mehr eingefügt und bin etwas aus der Übung gekommen. Ich versuche es nochmals.
 
Ich kann mich nur wieder mal für die Schwarmintelligenz dieses Forums herzlich bedanken....

Das Relief im Grabmal der Meteller hätte mir eigentlich auffallen müssen. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:

@Simone-Clio

oh, schade - jetzt ist das Bild weg, bei dem du nicht sicher warst, ob es ein Pfau ist. Ich hätte wegen des "Krönchens" gedacht, es ist einer...

Ein Pfau findet sich auch noch im Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo alle Terme


im Bild links oben
und in der Kirche Santa Costanza - leider etwas unscharf abgelichtet.

Und weil es so schön ist ;) : hier noch der Pfau bzw. die Pfaue aus San Clemente.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe oben noch einen Hinweis auf weitere antike Pfauen in den Vatikanischen Museen eingefügt.

* Ebenfalls in den Vatikanischen Museen findet man den herrlichen Porphyrsarkophag der Constantina, Tochter Kaiser Konstantins des Großen. Auf meinem Foto erkennt man eben noch rechts und links unten einen Pfau. Hier ein besseres Foto von der Seite der Vatikanischen Museen. Quelle: Sarkophag der Constantina

 
Tauben
Teil 1

Öffnen wir nun die Tür zu einem neuen Kapitel im bunten Reigen der römischen Tiere. Das Thema "Tauben" wird mehrere Beiträge umfassen.


* Am Campo Santo stossen wir auf zwei erste Tauben am schmiedeeisernen Tor mit den ausgesparten Worten "Teutones in Pace", d.h. Deutsche ruhen hier in Frieden. Die Tauben sind hier wohl als Symbol für die aufsteigende Seele der Verstorbenen zu verstehen.


Weitere römische Taubendarstellungen versuche ich teils chronologisch, teils thematisch zusammenzustellen.

1. Antike Tauben und Tauben aus der antiken Mythologie

* In den Kapitolinischen Museen findet man in der Sala delle Colombe u.a. folgendes wundervolle Taubenmosaik. Es handelt sich um die römische Nachbildung eines dem griechischen Mosaizisten Sosos zugeschriebenen Werks.



Capitoline Museums, Public domain, via Wikimedia Commons​

Sosos war ein griechischer Mosaizist, der wahrscheinlich zur Zeit der Attaliden zu Pergamon tätig war.

Dort befand sich sein berühmtes Werk mit den vier trinkenden oder sich sonnenden Tauben auf dem Rand eines Wassergefäßes, aus natürlichen Steinen zusammengesetzt. Eine römische Nachbildung befindet sich im kapitolinischen Museum zu Rom. Das Werk wird auf das 2. Jahrhundert v. Chr. datiert

Entdeckt wurde die römische Nachbildung 1787 in den Ruinen der Hadriansvilla in Tivoli. Zur Fundgeschichte habe ich bereits einmal etwas geschrieben:

Kardinal Giuseppe Alessandro Furietti (1684 bis 1764) begeisterte sich im 18. Jh. für das antike Rom Er finanzierte Ausgrabungskampagnen in Hadrians Villa in Tivoli. Die so gemachten Entdeckungen haben ihn berühmt gemacht. 1736 wurden die zwei Marmorstatuen von Zentauren, heute bekannt als Centauri Furietti, gefunden und von Gelehrten aus ganz Europa bewundert. Furiettis Ruhm wuchs noch mehr nach der Entdeckung der Mosaiken „Wilde Tiere in exotischer Landschaft“ und „Girlanden“ und insbesondere des Taubenmosaiks im Jahr 1737. 1752 veröffentlichte Furietti De musivis, die erste Geschichte der Mosaikkunst und -technik von der Antike bis ins achtzehnte Jahrhundert, ein Werk, das zu einem außerordentlichen Erfolg werden sollte.

* Nicht vier, sondern zwei Tauben, auf dem Rand einer Schale sitzend, sind in der Mitte eines Erntemosaiks in Santa Costanza zu erkennen:


* Zurück in die Kapitolinischen Museen. In der Sala delle Colombe befindet sich in der Mitte folgende hübsche Darstellung eines Mädchens mit einer Taube. Das Mädchen schützt die Taube vor dem Angriff einer Schlange, indem es sie in der Falte des Umhangs versteckt, der ihre lange Tunika bedeckt.


* Ein schönes Mosaik mit verschiedenen Vögeln und einem Schmetterling befindet sich in den Ausstellungsräumen der Centrale Montemartini. Ich habe 2010 leider nur die Motive mit dem grünen Sittich und dem Schmetterling fotografiert, nicht aber den linken Rand des Mosaiks mit der Taube. Zum Glück findet sich das Taubenmotiv im Fotofundus der @Tre a Roma (Claude, Gaukler und ich).


Hier ein Foto des gesamten Mosaiks aus dem weltweiten Netz. Entdeckt wurde das Mosaik 1888 in der Nähe von San Lorenzo in Panisperna. Eine Halle, möglicherweise zu öffentlichen Thermen gehörend, war damit geschmückt.

* Auch im schon mehrfach erwähnten Orpheus-Mosaik im Klosterkomplex von S. Anselmo auf dem Aventin scheint sich eine Taube zu tummeln:

* In den Fresken aus dem Gartensaal der Villa di Livia in Primaporta, heute ausgestellt im Palazzo Massimo alle Terme, glaube ich ebenfalls einige Tauben zu entdecken, bin mir aber nicht ganz sicher, ob es sich bei diesen Vögeln wirklich um Tauben handelt:

Edit: Mein Gedanke hat sich bestätigt. Siehe hier und hier.

* Keine in der Antike entstandenen Taubendarstellungen, aber Tauben aus der griechisch-römischen Mythologie findet man in den Fresken der Villa Farnesina. Raffael und seine Schüler haben Szenen rund um die Göttin Venus mit Tauben versehen.

Die Attribute der Venus sind ihr Gürtel, Myrte, zwei Tauben, Muschelschale, Spiegel, Delphin.

Quelle: Venus (Mythologie) – Wikipedia. Zu den Tauben der Venus siehe auch hier.

An der Decke der Loggia der Galatea sehen wir Venus im Tierkreiszeichen Steinbock von gleich sechs weißen Tauben umflattert.

An der Decke der Loggia mit Amor und Psyche taucht Venus immer auch in Begleitung der ihr heiligen weißen Tauben auf:


Links: Venus fährt in ihrem von Tauben gezogenen Wagen zu Jupiter
Mitte: Venus vor Jupiter
Rechts: Psyche vor Venus​

2. Frühchristliche und mittelalterliche Tauben

* Die frühen Christen haben Taubendarstellungen in den römischen Katakomben hinterlassen. Hier das Foto einer Taube mit Ölzweig in den Domitilla-Katakomben. Auf der Seite der Katakomben des heiligen Kallistus liest man zur Symbolik:

Die Taube mit Olivenzweig im Schnabel ist Symbol für die von göttlichem Frieden erfüllte Seele.

* Als Beispiel für die Darstellung von Tauben des 12. Jahrhunderts seien hier jene zwölf genannt, die das Kreuz im Zentrum des Apsismosaiks von San Clemente schmücken. Die Tauben auf den Kreuzbalken stehen, wie die Lämmer darunter, für die zwölf Apostel.

Diese Symbolik geht zurück auf die Worte des Matthäus-Evangeliums: "Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!". Arglosigkeit sagt man den Tauben seit der Antike nach. Damals stand die Taube sinnbildhaft für Sanftmut, Unschuld und Liebe. Man nahm fälschlicherweise an, dass sie keine Galle besitze und darum von allem Bitteren und Bösen frei sei.

3. Die Pamphilj-Taube

Mindestens so bekannt wie die Barberini-Biene ist die Pamphilj-Taube, Wappentier des Adelsgeschlechts der Pamphilj.

Das Wappen der Pamphilj zeigt auf einem roten Feld eine silberne Taube, die im Schnabel einen Olivenzweig hält. Die Kopfleiste ist in drei blaue Felder aufgeteilt, in denen jeweils eine goldene Lilie platziert ist. Das Familienwappen war auch Teil des Papstwappens von Innozenz X.

* Hier eine Aufnahme des Wappens aus dem Palazzo Doria-Pamphilj an der Via del Corso:


Auch an der Decke des Ballsaals im Palazzo findet man die Tauben:


Sehr hübsch ist in meinen Augen auch diese Pamphilj-Taube mit Pflanzengirlande:


* Ein wahrer „Taubenschlag“ ist die Piazza Navona. Man findet die Pamphilj-Taube dort:

a) auf der Spitze des Obelisco Agonale

An seinem jetzigen Standort wurde er 1649 unter der Herrschaft Papst Innozenz X. aufgestellt, der entgegen der Tradition auf der Spitze des Obelisken kein Kreuz, sondern die Taube mit dem Ölzweig, das Wappensymbol der Familie Pamphilj, anbringen ließ.​

Mit Erlaubnis von @tacitus zeige ich oben in der Mitte und rechts seine Grossaufnahmen der Bronzetaube auf dem Obelisken. Besten Dank für die schönen Fotos.

b) am Vierströmebrunnen

Der Vierströmebrunnen (italienisch Fontana dei Quattro Fiumi) wurde von Papst Innozenz X. in Auftrag gegeben und von Gian Lorenzo Bernini in den Jahren 1648–1651 in der Mitte der Piazza Navona in Rom erbaut. Er gilt als Meisterwerk hochbarocker Plastik.


Links und Mitte: Public domain, via Wikimedia Commons​

c) an und in der Kirche Sant'Agnese in Agone

Unter Innozenz X. (1644 bis 1655) begann der Neubau der barocken Kirche, die das mittelalterliche Gotteshaus ersetzte. Die Familie Pamphilj, der er angehörte, hatte seit langem ihren Wohnsitz an der Piazza Navona.


Je eine Taubendarstellung findet man am Boden vor dem Altar der heiligen Agnes in Flammen und jenem des heiligen Sebastian:

d) am und im Palazzo Pamphilj

1470 erwarb Antonio Pamphilj drei Häuser in der Südwestecke des Platzes. Als 1644 sein Nachfahre Giovanni Battista Pamphilj zum Papst Innozenz X. (1644–55) gewählt wurde, wurden Girolamo Rainaldi und später Francesco Borromini beauftragt, das Anwesen zum neuen Palazzo Pamphilj auszubauen. Girolamo Rainaldi errichtete die Fassade. Die angrenzende Galerie (Deckenfresken von Pietro da Cortona), den großen Saal und die Ovaltreppe schuf Francesco Borromini. Innozenz X. schenkte den Palast seiner Schwägerin Olimpia Maidalchini, die auch politisch großen Einfluss auf ihn ausübte.
Besonders gut gefällt mir diese Aufnahme aus der grossen Galerie des Palazzo, ausgemalt von Pietro da Cortona. Thema ist der Aeneas-Zyklus nach Vergil.

Die aus Verglis Aeneis entnommenen Episoden weisen allegorisch auf die Taten des Auftraggebers Papst Innozenz’ X. Die zentrale Aussage, die heraldisch, allegorisch und narrativ vermittelt wird, verweist auf die durch den Papst verkörperte Göttliche Vorsehung.​
Quelle: Äneas-Zyklus der Galleria Pamphilj – Die »Teutsche Academie« auf Sandrart.net
Über dem Wappen erkennen wir die Szene "Aeneas in der Unterwelt". Nachdem Aeneas, geleitet von den Tauben seiner Mutter Venus, den goldenen Mistelzweig gefunden hatte, konnte er in die Unterwelt und auch sicher wieder zurück gelangen.

Weitere Pamphilj-Tauben am und im Palazzo an der Piazza Navona:

* Nicht weit entfernt von der Piazza Navona liegt Sant'Ivo alla Sapienza. Dort findet man die Pamphilj-Taube mit dem Ölzweig auf dem Spiraltürmchen von Francesco Borromini. Und auch weiter unten an der Laterne ist sie abgebildet.

Papst Urban VIII. (Amtszeit 1623–1644) ernannte Francesco Borromini 1632 zum Architekten und Baumeister des Archiginnasio, wie die Universität offiziell zu dieser Zeit noch hieß. Im Januar 1643 begann Borromini mit dem Bau der Universitätskapelle. In der Regierungszeit von Innozenz X. (1644–55) wurde die Kirche außen vollendet, war jedoch bei dessen Tod innen noch undekoriert. Innozenz’ Nachfolger Alexander VII. ordnete noch im selben Jahr, am 16. Juli 1655, die Fortführung der Arbeiten an.​
Quelle: Sant’Ivo alla Sapienza – Wikipedia

* Pamphilj-Tauben in der Lateranbasilika:

Hier handelt es sich um das Wappen von Papst Innozenz. X. an der Gegenfassade des Haupteingangs von S. Giovanni in Laterano.

Sein Wappen in einem Seitenschiff:


* Eine Pamphilj-Taube findet man auch im Kreuzgang der Lateranbasilika:


* Besonders gut gefallen mir die Pamphilj-Tauben im Marmorboden der Lateranbasilika:

Die baufällig gewordene Kirche wurde ab 1646 von Francesco Borromini für das Heilige Jahr 1650 stabilisiert und barockisiert. Dabei blieb die ursprüngliche Gestalt als fünfschiffige Basilika auf Wunsch von Innozenz X. bestehen, aber die Seitenschiffe mussten abgerissen und komplett neu erbaut werden.

* Sehr ähnliche Pamphilj-Tauben aus der Mitte des 17. Jahrhunderts findet man auch an den Pfeilern des Mittelschiffs im Petersdom. Mal blicken sie nach links, mal nach rechts. Gian Lorenzo Bernini war gemeinsam mit 41 anderen Künstlern, darunter Andrea Bolgi (1606/56), Ercole Ferrata (1610/86), Ercole Antonio Raggi (1624/86), Orfeo Boselli (circa 1600/67), Cosimo Fanzago (1591/1678) und Lazzaro Morelli (1608/90) damit beschäftigt die Pfeiler des neuen Petersdoms mit Stuck- und Marmordekorationen zu schmücken. Sie schufen 56 Medaillons mit Papstporträts von Petrus bis Benedikt I. (575/579), 192 Cherubim und 104 Pamphilj-Tauben. Die Arbeiten fanden während der Amtszeit von Papst Innozenz X. Pamphilj (1644/1655) statt.

Der schöne rote Marmor mit weissen Adern stammt aus Südfrankreich und ist u.a. als Rouge du Languedoc bekannt. Siehe auch Marbre de Caunes-Minervois — Wikipédia.

Insgesamt soll es 470 (!) Taubendarstellungen im Petersdom geben. In der geplanten Fortsetzung zu diesem Beitrag wird selbstverständlich auch die wahrscheinlich schönste von allen erscheinen.
 
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