Bündisch-katholische Rom-Fahrt

Baustelle 2/3 ist aufgehoben.

Hier http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/186968 geht es zu meinem reinen Photobericht über Santa Maria in Aventino und den "Piazzale del Cedro" genannten Garten.

Ursprünglich wollte ich noch Text dazu schreiben, aber ich greife lieber später einzelne Bilder heraus und schreibe etwas dazu.

All jene, die dabei waren, werden ihren eigenen Erinnerungen beim Betrachten aller Photos nachhängen können.
 
Was für schöne - und teils auch: was für lustige :lol: - Bilder! :thumbup::thumbup:

Habe natürlich sofort das Inhaltsverzeichnis aktualisiert - und jetzt gleich kriegen alle Beteiligten eine Mail mit dem Link. :nod:
 
Was für's Photographieren auch ausgesprochen einfacher ist :D ...

... apropos, ich hab' es immer noch nicht geschafft, deine Bildbearbeitungen einzufügen :blush: :~ (und hab' ich mich, schlimmer noch, wohl auch noch gar nicht dafür bedankt 8O ... es gibt da eine Mail in meinem Entwurf-Ordner ...). Aber das kommt noch - heute noch! :nod:
 
Schöne Bilder :thumbup: - und für den "Schlüssellochblick" brauchtet Ihr nicht mal durchs Schlüsselloch gucken :!: ;)

Vielen Dank! Esatto, und wie Gaukler schreibt:

Was für's Photographieren auch ausgesprochen einfacher ist :D ...

Was ich vor dem Besuch hinter dem Schlüsselloch nicht wusste, das ist, dass die Idee zu diesem einmaligen Blick auf drei Staaten eine Idee des Kardinals Fra' Benedetto Pamhilj (Grossprior des Ordens von Malta Ende des 17. Jahrhunderts) war. Er liess ursprünglich hohe Zypressen pflanzen, die den Blick auf die Kuppel des Petersdoms lenkten.


Als Giovanni Battista Piranesi 1764 den Auftrag erhielt, das Grosspriorat des Malteserordens neu zu gestalten, liess er die Zypressen entfernen und durch Lorbeerbüsche ersetzen, die einen überdachten Gang aus Blättern bildeten und den heute bekannten Anblick bieten.
 
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Simone-Clio schrieb:
Was ich vor dem Besuch hinter dem Schlüsselloch nicht wusste ist, dass die Idee zu diesem einmaligen Blick auf drei Staaten, eine Idee des Kardinals Fra' Benedetto Pamhilj (Grossprior des Ordens von Malta Ende des 17. Jahrhunderts) war. Er liess ursprünglich hohe Zypressen pflanzen, die den Blick auf die Kuppel des Petersdoms lenkten.

Nach wie vor bin ich über Euer Detailwissen erstaunt!
 
Aus dem Photobericht über Santa Maria in Aventino, heute fast immer Santa Maria del Priorato genannt, möchte ich diesmal folgende Bilder herausgreifen:


Santa Maria in Aventino



In der zweiten Nische auf der rechten Seite der Kirche steht diese lebensgrosse Statue, das Grabdenkmal für G.B. Piranesi, dessen Asche 1780 hier beigesetzt wurde. Die lebensgrosse Statue Piranesis ist ein Werk von Giuseppe Angelini. Den Auftrag dafür gab Angela Piranesi, die Ehefrau des Künstlers. Wir sehen ihn, ausgestattet mit Feder, Winkel und Zirkel, wie er sie in seinem Beruf als Graphiker und Architekt brauchte.

Dargestellt ist Piranesi, der uns vor allem durch seine Stiche des barocken Rom bekannt ist, in einer römischen Toga.
Unter einem Arm trägt er eine Papierrolle mit der Abbildung eines Plans des Poseidontempels von Paestum, eine Anspielung auf sein letztes grosses Werk, das den griechisch-dorischen Tempeln von Paestum galt.

Die Kirche, wie auch die Piazza dei Cavalieri di Malta sind die einzigen architektonischen Werke Piranesis. Der Platz wurde 1766 fertig gestellt.




Photos vom Mai 2010

Den Auftrag zur grundlegenden Neugestaltung des Grosspriorates des Malteserordens in Rom erhielt Piranesi 1764 von Kardinal Giovanni Battista Rezzonico. Dieser war von 1763 bis zu seinem Tod Grossprior des Grosspriorates von Rom des Souveränen Malteserordens und verwandt mit dem damaligen Papst Clemens XIII. (1758 bis 1769)​


Die Stelen, Obelisken und das Portal der Villa zeigen u.a. Motive des Wappens der Familie Rezzonico, einen Turm und einen doppelköpfigen Adler.
Des weiteren erkennt man Symbole der militärischen und maritimen Tradition des Ordens z.B. Schild und Schwert.
Motive wie Flöte, Füllhorn, Lyra und Schlange sollen an das etruskische und römische Erbe des Aventin erinnern.​

Hier zum Abschluss noch ein weiteres Porträt Piranesis. Es hängt im Palazzo Braschi und ist ein Werk von Pietro Labruzzi aus dem Jahr 1779.​

 
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Man kann es nicht anders sagen: Simones detaillierte Ausführungen sind eine Zierde unseres Berichts! :nod: :thumbup: :nod:

Zum Teil entstammen sie diesem hübschen Heft, das jeder von uns geschenkt erhielt:



Es enthält durchaus nicht "nur" Informationen und Abbildungen zur Kirche, sondern noch vieles andere Wissenswerte über den Orden, samt einer ganzen Reihe weiterer schöner Photos. :thumbup::thumbup::thumbup:

Übrigens war dieses Heft auch mir noch neu, weil es aufgelegt wurde (erst) im Oktober 2010, d.h. unter dem derzeitigen Großmeister Fra' Matthew Festing - also zweieinhalb Jahre nach meinem (zuvor) letzten Aufenthalt dort, nämlich anlässlich der Beisetzung (vgl. hier: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/40920) von Großmeister Fra' Andrew Bertie, dem ich im hl. Jahr ein paar Mal persönlich begegnen durfte. :thumbup::thumbup:
 
Ja, das Heftchen ist sehr schön und gut gemacht. :thumbup: Es hat einen Ehrenplatz in meiner Rom-Bibliothek erhalten. Sehr gut gefällt mir aber auch dieses Photo mit Velasquez. :nod:


Vielen Dank auch für die netten complimenti aber das ist zu viel der Ehre. :nod:

Die Maltesermütze und ihr Träger, der Rettungstiger Lennie, werden in meinem nächsten Berichtsteil auch noch eine Rolle spielen. ;)
 
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Vielen Dank für diese schönen Bilder - am liebsten hätte ich sie alle zitiert ... Ein herrliches Fleckchen Erde! Vielleicht können ja auch die Tre a Roma mal in den Genuß kommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aus dem Photobericht über Santa Maria in Aventino, heute fast immer Santa Maria del Priorato genannt, möchte ich diesmal folgende Bilder herausgreifen:
Santa Maria in Aventino



Dass mir diese Bilder besonders gut gefallen haben, ist wahrscheinlich kein Geheimnis. Die Stiche Piranesis sind so wunderbar dank der vielen liebevollen Details

Dargestellt ist Piranesi, der uns vor allem durch seine Stiche des barocken Rom bekannt ist, in einer römischen Toga.
Unter einem Arm trägt er eine Papierrolle mit der Abbildung eines Plans des Poseidontempels von Paestum, eine Anspielung auf sein letztes grosses Werk, das den griechisch-dorischen Tempeln von Paestum galt.

Die drei dorischen Tempel von Paestum sind auch auf dem Bild von Pietro Labruzzi zu sehen. Das Bild wurde von den Kindern Piranesis nur kurze Zeit nach dessen Tod in Auftrag gegeben. Piranesi wird im Habit eines Cavaliere dello Sperone d'Oro dargestellt, mit seinen Radierwerkzeugen in der Hand und eben dem Stich, der durch die Inschrift als Bild der "tre tempi Antichi" ... "nella Citta di Posidonia" identifiziert werden kann. Die Geste der rechten Hand des Künstlers macht deutlich, welche Bedeutung er diesen Kupferstichen in seinem Lebenswerk beimaß. Obwohl Piransi schwer nierenkrank war, fertigte er die Stiche zu den Tempeln noch größtenteils eigenhändig. Höchstpersönlich kümmerte er sich auch um die Erteilung der päpstlichen Druckerlaubnis vom 15. September 1778.
War Piranesi zeitlebens ein Anhänger der römischen Kunst, die er für überlegen hielt, so entdeckte er bei seiner Reise nach Süditalien die griechischen Tempel. Seine Neugierde war wohl durch die immer zahlreicheren Ansichten griechischer Tempel geweckt worden und er wollte sie selbst in Augenschein nehmen. Dem haben wir das grandiose Stichwerk mit 21 Tafeln zu verdanken.

Viele Grüße
Claude
 
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Liebe Claude,

vielen Dank für Deine ergänzenden Kommentare zu Piranesi :thumbup: und es freut mich natürlich, dass die Bilder Dir eine kleine Freude gemacht haben.

Baustelle 3/3 habe ich eben aufgehoben. Hier http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/186969 kann man die Fortsetzung meines Tagesberichts vom 6.8.2012 betrachten.

Beste Grüsse an alle Leser dieses Berichts
von Simone
 
Auch von mir ein herzliches Dankeschön an Claude für die sachkundige Ergänzung :thumbup: zum Porträt von Piranesi: Werde auch das jetzt gleich mit verlinken im Inhaltsverzeichnis.


Sehr schöne Photos nebst gleichfalls sehr kenntnisreichem Text :thumbup::thumbup: auch wieder von Simone in diesem Beitrag, von dem ich hier aber nur wenige Teile zitiere:
Die Mittagspause verbrachten wir im ehemaligen jüdischen Ghetto.​
Nach einem leckeren Mittagessen bei Giggetto al Portico d'Ottavia holten wir uns in der benachbarten Bäckerei La Dolceroma ein kleines Eis. Dabei fiel uns das Vollkornbrot (Pane austriaco) in den Regalen auf.
(Anm. d. Bearb.: Hab' das Bild mal vergrößert, weil es mir so gut gefällt. ;) :~)​


Ich werde den Tipp noch im passenden Forum einstellen.
Ja, das tu' mal: Es gibt ganz sicherlich Forums-Leser (vor allem solche mit Selbstverpflegung in einer Ferienwohnung), die sich darüber freuen dürften. :nod::nod:​

Wobei mir selbst zuerst gar nicht das pane austriaco dort in der oberen Auslage auffiel, sondern - das hängt mit meiner Körpergröße zusammen ;) - unten in der Theke ein anderes Gebäck; und ich sagte sehr erstaunt zu meinen Begleitern:​
Gauki schrieb:
Hier gibt es Nußbeugerl! :eek::eek::eek:
Dabei dachte ich im ersten Augenblick an eine Art Gimmick für Touristen ... erst kurz darauf erfassten meine erstaunten Knopfaugen :] das komplette Sortiment.​




Ein ganz besonderer Einkaufsbummel, Pantheon und Eis bei Giolitti
Wie Gaukler schon schrieb, wurden in Pantheonnähe zwei unserer Mitreisenden sehr glücklich gemacht. Während Lennie sich damit begnügen musste das schöne kleine Birett nur leihweise zu tragen ...​
Ja, dafür musste ich hier zu Hause auch schon etliche vorwurfsvolle Knopfaugen-Blicke einstecken :roll: ... aber kommt nicht in die Tüte ... für stolze 20,- €! :uhoh: Nix da ... und da können die Plüschmonster ihren berühmt-berüchtigten Augenaufschlag üben, so oft sie wollen. :p


... durfte der zweite Mitreisende drei schöne Teile nach Hause tragen.​
Es war in der Tat eine große Freude, zu sehen, wie glücklich er darüber war. :thumbup::thumbup: :nod:




Dieses Pfoto von unseren Genüssen bei Giolitti :thumbup::thumbup: 8) hat natürlich - der kundige Forista wird es bemerkt haben - seine eigene Geschichte; und die lässt sich recht kurz ebenfalls in einem (hier allerdings vergrößerten) Pfoto dokumentieren:

Rettungs-Tiger Lennie




Hier trennten sich unsere Wege. Ich wollte auf den grünen Hügel zurückkehren, stellte dann aber zu meinem grossen Erstaunen fest, dass die bislang fast immer verschlossenenen Tore der Kirche Santa Maria della Concezione in Campo Marzio offenstanden. Im Dezember 2009 hatte ich hier an einem Abend ein Konzert besucht (siehe: Due giorni a Roma - meglio di niente - Seite 4 ) und freute mich nun sehr die Kirche auch bei Tageslicht zu sehen.
Wie schön :thumbup: ... und diese gelungene Überraschung :] ist ein weiterer Beweis dafür, was in meinen Augen diese wunderbaren gemeinsamen Tage in Rom auch auszeichnete: Natürlich trennten sich nicht ganz selten die Wege unserer so vergleichsweise großen Gruppe ... aber jeder hatte auf dem jeweils eigenen Weg (teils allein, teils in Begleitung) so viele schöne Erlebnisse, dass alle miteinander glücklich und zufrieden waren. :thumbup::thumbup:
 
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Ein herzliches Dankeschön an Claude für die sachkundige Ergänzung :thumbup: zum Porträt von Piranesi: Werde auch das jetzt gleich mit verlinken im Inhaltsverzeichnis.
Ist mittlerweile geschehen :nod: - und zu genau diesem Zwecke (d.h. damit es für den Nutzer des Inhaltsverzeichnisses noch eindeutiger wird) habe ich die Sache in die Form dieses separaten Beitrags gebracht.

Dargestellt ist Piranesi, der uns vor allem durch seine Stiche des barocken Rom bekannt ist, in einer römischen Toga.
Unter einem Arm trägt er eine Papierrolle mit der Abbildung eines Plans des Poseidontempels von Paestum, eine Anspielung auf sein letztes grosses Werk, das den griechisch-dorischen Tempeln von Paestum galt.
Die drei dorischen Tempel von Paestum sind auch auf dem Bild von Pietro Labruzzi zu sehen.

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Das Bild wurde von den Kindern Piranesis nur kurze Zeit nach dessen Tod in Auftrag gegeben. Piranesi wird im Habit eines Cavaliere dello Sperone d'Oro dargestellt, mit seinen Radierwerkzeugen in der Hand und eben dem Stich, der durch die Inschrift als Bild der "tre tempi Antichi" ... "nella Citta di Posidonia" identifiziert werden kann. Die Geste der rechten Hand des Künstlers macht deutlich, welche Bedeutung er diesen Kupferstichen in seinem Lebenswerk beimaß. Obwohl Piranesi schwer nierenkrank war, fertigte er die Stiche zu den Tempeln noch größtenteils eigenhändig. Höchstpersönlich kümmerte er sich auch um die Erteilung der päpstlichen Druckerlaubnis vom 15. September 1778.
War Piranesi zeitlebens ein Anhänger der römischen Kunst, die er für überlegen hielt, so entdeckte er bei seiner Reise nach Süditalien die griechischen Tempel. Seine Neugierde war wohl durch die immer zahlreicheren Ansichten griechischer Tempel geweckt worden und er wollte sie selbst in Augenschein nehmen. Dem haben wir das grandiose Stichwerk mit 21 Tafeln zu verdanken.
 
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Ja, das sind sie :) und das letzte gefällt mir besonders gut weil es so viel Fröhlichkeit versprüht.


Darüber hinaus werde ich wohl nie mein Erstaunen darüber vergessen, in diesem herrlichen Garten den "kleinen Giacomo" ;) entdeckt zu haben.



Der "grosse Bruder"​

Leider schweigt sich das uns geschenkte Büchlein über Santa Maria in Aventino ausgerechnet in diesem Punkt aus.​

Eben habe ich meine Bilder über unseren letzten gemeinsamen Tag dieser Rom-Fahrt hochgeladen und hoffe am Dienstag oder Mittwoch den entsprechenden Berichtsteil veröffentlichen zu können.​
 
Das letzte gefällt mir besonders gut, weil es so viel Fröhlichkeit versprüht.

Neben der Fröhlichkeit - eine sehr zutreffende Beobachtung :nod: :thumbup: - haben wir dabei, so meine ich mich zu erinnern, auch einiges an Wasser versprüht. :]



Darüber hinaus werde ich wohl nie mein Erstaunen darüber vergessen, in diesem herrlichen Garten den "kleinen Giacomo" ;) entdeckt zu haben.



Der "grosse Bruder"​

Leider schweigt sich das uns geschenkte Büchlein über Santa Maria in Aventino ausgerechnet in diesem Punkt aus.

Habe soeben mal eine Anfrage per Mail losgeschickt - des Inhalts, ob etwas bekannt sei über die Herkunft jener maschera gemella. ;)
 
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