Bündisch-katholische Rom-Fahrt

Zwei weitere Ergänzungen meinerseits (Es ist so schön, dass man hier im Reiseberichts-Forum noch mit getrennten Postings arbeiten kann! :thumbup::thumbup:) ergeben sich aus Simones Beitrag; zunächst hierzu:
Lumpenhund (...) unser bester Photograph :thumbup: - und in der Hoffnung auf einen späteren Link zu seinen Bildern (...) kommt dieser Bericht von mir recht kompakt und bündig daher.
Hier sieht man ihn mal wieder voll in Aktion :thumbup::thumbup: 8) ... und genau so sieht man ihn oft:
San Paolo fuori le Mura


Habe diese Anmerkung jetzt auch in meinem Kompakt-Bericht verlinkt. ;)
 
Venantius-Kapelle im Baptisterium von S. Giovanni in Laterano

Auf den nachstehenden Photos von Simone sieht man zunächst, wie unser guter JP III sich erstmals am Italienischen versucht :thumbup: ... und ganz glücklich ist, dass er alles versteht, was er da liest. 8) Denn der Text aus dem Messbuch ist für ihn selbstverständlich eine Bilingue, sozusagen. :D
Ein kleines Juwel ist auch die Venantius-Kapelle:




Nun aber noch etwas zur Kapelle selbst (Simone hatte ja auch schon dazu recherchiert):
Auch ich mag das Baptisterium und die Venantiuskapelle (danke für die Aufklärung, ich wusste nicht, wie sie heißt!) sehr gerne.


Zwei schöne Webseiten über das Baptisterium in englischer Sprache hier und hier.
Diese Links sind unbedingt zu empfehlen. :nod:

Unter dem zweiten finden sich u.a. Angaben einerseits zur Datierung der Mosaiken ...
Under Pope Theodore I (642-49) the chapel was decorated with mosaics.
... und andererseits zur Namensgebung bzw. zum Patron der Kapelle:
Pope John IV (640-42) added the Chapel of St. Venantius, the largest of the three side chapels. John IV was one of the first popes to transfer martyrs' bones to churches in Rome. He brought the remains of Venantius, Anastasia and Maurus from Dalmatia to place in his chapel.
Noch ausführlicher - und unter Erwähnung des Umstandes, dass es dabei zu einem Patrozinienwechsel kam; denn vor ihrer Umgestaltung war die Kapelle dem hl. Stephanus geweiht - liest man es im ökum. Heiligen-Lexikon:
Maurus, Mohr, war der erste Bischof von Parenzo in Istrien, heute Porec in Kroatien. Er starb zur Zeit des Diokletian, der aus Diokletia in Dalmatien stammte, und dort seine Palaststadt erbaute, die er Salona (heute Salo), nannte. In diesem Salona erlitt Maurus den Märtyrertod. Sein Nachfolger im 6. Jhdt., seit 521 Bischof Eufrasius, erbaute 540 ihm zur Ehre eine Basilika und überführte die Reliquien vom Friedhof außerhalb der Stadt in den Neubau und setzte sie dort unter dem Hochaltar bei. Dort ist 1846 eine entsprechende Inschriftentafel aus der Mitte des 6. Jhdt. aufgefunden worden. In der Basilika ist Maurus mit Märtyrerkrone in einem Mosaik dargestellt. Um 642 ließ der aus Dalmatien stammende Papst Johannes IV., wegen der Slawenüberfälle in seiner Heimat Dalmatien, aus Salona und Umgebung seine Reliquien (und die von weiteren sieben Märtyrern) nach Rom überführen. Hier gestaltete er im Baptisterium am Lateran die alte Stephanus-Kapelle um und nannte sie Venantius-Kapelle, in der er seine heimatlichen Heiligen beisetzen ließ. Auf dem Wandmosaik ließ er die acht darstellen, an erster Stelle den heiligen Maurus. Es müssen aber zumindest große Teile der Reliquien in Parenzo/Porec verblieben sein, denn der 778 ans Frankenreich gefallenen Stadt beurkundet Otto II. am 7. Juni 983 die Anwesenheit der Maurusreliquien in der Basilika. 1354 eroberte die Genueser Flotte die Stadt und nahm als einzige Kriegsbeute die Reliquien mit in die Mathäuskirche nach Genua, von wo sie 1934 nach Porec zurückgegeben worden sind.
Nicht ganz klar ist, ob es sich bei dem neuen Patron der Kapelle handelt um Venantius von Camerino:

Märtyrer, * um 235 (?) in Camerino in Italien, † um 250 (?) daselbst (?)

Name bedeutet: aus Venetien/Venedig stammend

Die Legende berichtet, Venantius habe als 15-Jähriger unter Decius den Martertod durch Enthauptung erlitten.
Venantius' Verehrung ist seit dem 9. Jahrhundert bezugt, er war Patron zahlreicher Kirchen. Sein angebliches Grab war in einem frühchristlichen Friedhof in Camerino, über dem im 12. Jahrhundert die nach ihm benannte Basilika San Venanzio erbaut wurde (...); viele ihrer Teile, darunter Portal, Apsis und Krypta mit seinem Sarg aus dem 14. Jahrhundert wurden beim Erdbeben von 1799 nicht zerstört. Im Hochmittelalter wurde die Verehrung populär; vom 14. bis ins 18. Jahrhundert feierte man in Camerino ihm zu Ehren ein zehntägiges Volksfest; heute noch wird an seinem Gedenktag eine Prozession abgehalten.
Gebeine eines Märtyrers Venantius wurden von Papst Johannes IV. aus Salona – dem früheren und heutigen Amfissa in Griechenland – nach Rom überführt; ob dieser Venantius mit dem aus Camerino identisch ist, ist fraglich.
Jedoch erscheint dies aufgrund der örtlichen Gegebenheiten eher wahrscheinlich, als dass es sich um den doch recht weit entfernt angesiedelten Venantius Fortunatus von Poitiers handeln könnte.


Schließlich sei die Aufmerksamkeit unserer geneigten Leser noch auf ein Detail gelenkt (habe mir zu diesem Zweck erlaubt, Simones Photo zu kopieren und zu vergrößern ;)), welches uns alten Hasen zwar nichts Neues ist, auf welches aber der Kollege vE sehr zu Recht vor allem unsere Youngsters hinwies:
Dr. J. van Elten schrieb:
Man sieht hier sofort, dass es sich bei S. Giovanni in Laterano um eine Bischofskirche handelt.
... also um die des Papstes in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom.



Denn es wird (natürlich) hier das heilige Öl aufbewahrt, welches der Diözesan-Bischof jeweils am Gründonnerstag weiht und welches sodann für die Priester und/oder Küster der gesamten Diözese zur Abholung bereit gehalten wird: Chrisam, Katechumenen-Öl und Oleum Infirmorum.

Übrigens erinnere ich mich noch sehr gut daran, wie ich zu eben diesem Zweck vor vielen Jahren mit meinem BEVA - in seiner Eigenschaft als langjähriger ehrenamtlicher Aushilfs-Küster - im Kölner Dom war. :nod:
 
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Vielen Dank für diese sehr interessanten Ergänzungen! :thumbup:
 
Nachdem Gaukler sich die Zeit genommen hat, weitere interessante Details zur Venantius-Kapelle zusammenzustellen, möchte ich mich noch mit dem Hinweis darauf bedanken, dass diese Gedenktafel mit ihrer schönen honiggelben Marmorumrandung (wie der Fries unter dem Dach des Baptisteriums) ein Werk Borrominis ist. Sie wurde 1650 in der Kapelle angebracht und erinnert an Kardinal Francesco Adriano Ceva.


 
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Wobei aber, dass muss man der guten Poppea :twisted: lassen, sie uns wirklich nur diesen einzigen Regentag bescherte - und noch am Spätnachmittag/Abend zuvor waren wir bei schönstem Sonnenschein spazierengegangen über die Passeggiata del Gianicolo bis zum Vatikan. :thumbup::thumbup:

Das stimmt! Hier ein Photo, aufgenommen aus der Villa Maria mit dem Handy, an jenem späten Nachmittag:


:thumbup: Himmelsbläue Anfang September :thumbup:​
 
Hier ein Photo, aufgenommen aus der Villa Maria mit dem Handy, an jenem späten Nachmittag:

Ja, dieser Ausblick vom Zimmer-Balkon aus ist mir natürlich auch gut bekannt :nod: - und genau das, aber noch um ein Stockwerk gesteigert ;), meinte Claude hier:
Diesmal bezogen wir ein Zimmer mit Balkon in der 3. Etage und richteten uns häuslich ein.
(...)
Atemberaubend! Am frühen Morgen (nun ja – nicht nach Gaukis Zeitbegriff) wurden die Rolladen hochgezogen, und was sage ich Euch: Rom lag uns zu Füßen.
Schöner kann man den Tag nicht beginnen.
:thumbup: :nod: :thumbup:
 
Noch eine kurze "Wasserstands"-Meldung (z.T. ganz wörtlich zu verstehen, denn es geht u.a. auch um Überschwemmungen):
Wobei aber, dass muss man der guten Poppea :twisted: lassen, sie uns wirklich nur diesen einzigen Regentag bescherte. :nod:
Hingegen die Romreisenden dieser Woche scheint es seit gestern heftig zu treffen: Nicht nur sollen sich die teils gewittrigen Regenfälle noch bis morgen fortsetzen - sondern noch dazu verursachen die durch das Unwetter angerichteten Schäden in einigen Teilen der Stadt auch noch weiterhin Verkehrsstörungen: Rom-Forum - Infos und Reise-Tipps zu Rom, Vatikan, Papst.

Weitere Photos davon hat der Corriere.
 
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Es folgt Teil 2 meines Parallel-Berichts über unsere

Bündisch-katholische Rom-Fahrt


Am Morgen des 5. September 2012 besuchten wir, wie bereits in Gauklers bericht erwähnt​

Via della Conciliazione, 51: Besuch im Generalat der Salvatorianer (uns seit 1983 freundschaftlich verbunden; auch hatten wir einen Ordens-Bruder in unserer Gruppe) mit schönen Ausblicken von der Dachterrasse.​


das Generalat der Salvatorianer im Palazzo Cesi-Armellini an der Via della Conciliazione.​


An diesem von Petrus und Paulus bewachten ;) Tor wurden wir abgeholt und kamen in den Genuss einer hochinteressanten Führung.

Edit: Am 19.8.2014 hat der Forista tacitus in diesem Thread auf einen online aufrufbaren Führer durch das Generalat der Salvatorianer hingewiesen.

Im Eingangsbereich hängt diese Gedenktafel​


für Pater Pankratius Pfeiffer (1872 bis 1945), den Nachfolger des Gründers der Salvatorianer.​

Während der Besetzung Roms durch die Nazis von 1943 bis 1944 handelte Pfeiffer als Mittelsmann zwischen Papst Pius XII und den deutschen Behörden. Es gelang ihm, die Freilassung vieler Inhaftierter zu erwirken und zahlreiche Menschenleben zu retten. Außerdem trug er wesentlich dazu bei, die Bombardierung einiger italienischer Städte zu verhindern. Täglich suchte er römische Gefängnisse in Regina Coeli und in der Via Tasso auf, um mit einem freigelassenen Häftling zurückzukehren – darunter auch solche, die zum Tod verurteilt worden waren. Er versuchte allen Menschen zu helfen, ungeachtet ihrer religiösen oder politischen Anschauungen. Seine Barmherzigkeit trug ihm den Namen „Engel Roms“ ein.

In der Nähe ist eine kleine Strasse, die Via Pancrazio Pfeiffer, nach ihm benannt.​

Zuerst sahen wir uns diese barocken Deckenfresken der Wandelhalle an:​





Hauptthema sind Szenen aus dem Leben König Salomons. Hier die bekannte Darstellung des salomonischen Urteils:


Besonders interessant war dieses Motiv:


Wir wurden auf die spiralartig gedrehten Säulen aufmerksam gemacht und fühlten uns natürlich an den Baldachin über dem Hauptaltar im Petersdom erinnert. Solche gedrehten Säulen, sei es in der Architektur, sei es in der Malerei, sind ein Hinweis auf den Tempel Salomons in Jerusalem.​

Das Motiv der gewundenen Säule und eines durch sie gesonderten Raumes taucht zunächst in Buchminiaturen des Mittelalters auf und steht durch die Jahrhunderte für eine ausser-weltliche, geheiligte Tätigkeit.​

Das Motiv der gewundenen Säulen als Darstellung des Salomonischen Tempels geht auf Säulen im alten Petersdom und einen historischen Irrtum zurück.
An der Chorschranke der Konstantinsbasilika standen solche Säulen. Dabei handelte es sich um spätantike Fundstücke, die seit 324 zum alten Petersdom gehörten. Sie finden sich heute an den Loggien der Vierungspfeiler wieder.​



Im Jahr 1438 soll eine im Petersdom angebrachte Tafel die gewundenen Säulen mit denjenigen des Salomon-Tempels gleichgesetzt haben. Bis ins 18. Jahrhundert hielt sich die Legende, dass es sich bei ihnen um Säulen aus dem Tempel Salomons handelt. In Wahrheit gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass diese gewunden waren.​

Einer solchen Darstellung sollten wir am letzten Tag noch einmal begegenen.​

Weiterführende Informationen zur sogenannten Salomonischen Säulenordnung hier, hier und hier.​

Nun aber weiter mit unserem Besuch in der Via della Conciliazione. Wir befinden uns nun auf der Dachterrasse des Palazzo Cesi. Die Sonne vertreibt eben die letzten Wölkchen und der Blick in alle Richtungen ist phantastisch. Der romanische Kirchturm gehört zu Santo Spirito in Sassia.​



Zeit für Gruppenphotos:​



Weitere Aufnahmen aus dem Generalat:​


Nun wird es Zeit die beiden Besucher der Generalaudienz an der Nervi-Halle abzuholen resp. den römischen Maltesern einen Besuch abzustatten.​



Am Nachmittag besuchten wir, wie bereits von Gaukler berichtet nacheinander drei Kirchen:​

S. Maria Maggiore




Ein Aufseher nannte uns einen Künstler namens Toffetti aus Bergamo als ihren Urheber. Siehe: Römische Kirchenportale - Seite 7


Ein ganz besonderer Moment für unseren JP III war der Besuch der Confessio unterhalb des Papstaltars mit Teilen der Krippe von Bethlehem und der Statue von Papst Pius IX.​



S. Pudenziana








Als ich die Skulptur über diesem Altar sah, war ich zunächst einmal sprachlos. Während meiner Recherchen zu Giacomo della Porta habe ich irgendwo gelesen, dass della Porta eine Skulptur von Jesus, der Petrus die Schlüssel reicht geschaffen hat. Auch ein Photo hatte ich gesehen aber wieder vergessen, wo sich die Statue befinden sollte. Nun stand ich überraschend davor! Fast hätten wir den alten Chorumgang gar nicht besucht, aber zum Glück folgte ich vE dorthin.

Inzwischen habe ich die Seite von damals und eine weitere auch wiedergefunden, es sind diese (mit Photo der Skulptur) und diese englische Wikipedia-Seiten.

The sculpture on the altar depicts "Christ delivering the keys of Heaven to St. Peter" (1594) by the architect and sculptor Giacomo della Porta.
Inzwischen glaube ich allerdings nicht mehr daran, dass die 1594 geschaffene Statue ein Werk Giacomo della Portas ist. Es ist vielmehr anzunehmen, dass sie das Werk eines anderen della Porta (wie Giacomo della Porta aus Porlezza stammend) ist, nämlich Giovan Battista della Porta (1542 bis 1597). So zu lesen auf der Website von Santa Pudenziana. Klickt man unten rechts auf das Photo der Skulptur, öffnet sich ein Fenster mit folgendem Text:

Consegna delle Chiavi a Pietro. Gruppo marmoreo di G. B. della Porta (XVI s.)
Consegna delle Chiavi a Pietro. Gruppo marmoreo di G. B. della Porta (1542-1597), posta nella Cappella di S. Pietro, costruita nel 1595 per ricordare l'ospitalità a S. Pietro nella casa di Pudente. Recenti studi dimostrano che essa è costruita in verticale sulla antica Domus di Pudente degli scavi.
Wie auch immer, sie gefällt mir sehr gut und der historische Boden auf dem man steht, tut sein Übriges dazu, dass diese Kirche zu meinen absoluten Lieblingskirchen in Rom gehört.

Petersdom

Am Portone di bronzo vorbei​


gelangten wir in kürzester Zeit in den Peterdom​



Besuch am Grab Johannes Pauls II.​



Da wir um 17 Uhr das Glück hatten an einer Messe teilnehmen zu können, reichte die Zeit leider nicht mehr für einen Besuch am Grab Johannes Pauls I. den ich eigentlich eingeplant hatte.​

An weiteren Photos entstanden aus diesem Grund auch nur noch diese von einer unverhofften und sehr netten Begegnung:​


 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr, sehr schön :thumbup::thumbup: ... und vor allem wegen der Bilder ganz unten im Beitrag habe ich dies mal sofort als Link an JP III geschickt (die anderen können warten bis zur Aufhebung der Baustelle :p).

"Rest"-Antwort von mir erst später oder morgen. ;)

Edit: Aber das Inhaltsverzeichnis hab' ich natürlich sofort aktualisiert.
 
Vielen Dank für die neuen Bilder und Erzählungen über Euren Romaufenthalt! Momentan komme ich nicht viel zum Schreiben - allenfalls zu Lesen.

Aber ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.

Liebe Grüße
Claude
 
Vielen Dank für die neuen Bilder und Erzählungen über Euren Romaufenthalt! Momentan komme ich nicht viel zum Schreiben - allenfalls zu Lesen.

Aber ich freue mich schon auf die Fortsetzungen.
Lass' dir Zeit und freu' dich in aller Ruhe darauf. ;) :nod: ;)

Von mir aber doch eine kurze Teil-Antwort noch hic et nunc ... entgegen der Ankündigung von vorhin (und obwohl auch hier anderes anliegt :~):
"Rest"-Antwort von mir erst später oder morgen. ;)
Aber diese eine typische Gauki-Bemerkung :~ :twisted: :~ sei doch gleich kolportiert - nämlich hierzu:
Generalat der Salvatorianer im Palazzo Cesi an der Via della Conciliazione.

An diesem Tor wurden wir abgeholt und kamen in den Genuss einer hochinteressanten Führung.
Stimmt genau :nod: ... und darin kamen natürlich die Dinge vor, welche man mittels Simones Link nachlesen kann unter "Geschichte des Palazzo Cesi". Aber mir geht es hier um einen anderen der dortigen Unterpunkte: "Archiv des Generalates". Es war nämlich so: Als wir hinaufstiegen zur Dachterrasse, kamen wir vorbei an einem Treppenabsatz, der großenteils bedeckt war mit Aktenordnern etc. Natürlich sagte ich sofort: "Aha ... Altregistratur". :idea: Aber nein, lautete die Antwort - sondern ein Teil des Archivs; derzeit hierhin ausgelagert wegen einer Renovierungsmaßnahme. Na, da konnte doch des Gauklers süffisant-amüsierte Antwort nicht ausbleiben: "So, so ... 'Archiv' :eek:: in Stehordnern, mit Eisen drin und nicht säurefrei ..." :~ :twisted: :~
Ein Glück mal bloß, dass zu dieser Zeit der liebe Kollege vE (mit JP III) bei der Audienz war ... sonst hätte der es wohl kaum bei dieser Bemerkung belassen, sondern sich sofort darauf gestürzt. :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Simone-Clio schrieb:
das Generalat der Salvatorianer im Palazzo Cesi an der Via della Conciliazione.​


An diesem Tor wurden wir abgeholt und kamen in den Genuss einer hochinteressanten Führung. Im Eingangsbereich hängt diese Gedenktafel​


für Pater Pankratius Pfeiffer (1872 bis 1945), den Nachfolger des Gründers der Salvatorianer.​

anfuehrung.gif

Zitat:​
Während der Besetzung Roms durch die Nazis von 1943 bis 1944 handelte Pfeiffer als Mittelsmann zwischen Papst Pius XII und den deutschen Behörden. Es gelang ihm, die Freilassung vieler Inhaftierter zu erwirken und zahlreiche Menschenleben zu retten. Außerdem trug er wesentlich dazu bei, die Bombardierung einiger italienischer Städte zu verhindern. Täglich suchte er römische Gefängnisse in Regina Coeli und in der Via Tasso auf, um mit einem freigelassenen Häftling zurückzukehren – darunter auch solche, die zum Tod verurteilt worden waren. Er versuchte allen Menschen zu helfen, ungeachtet ihrer religiösen oder politischen Anschauungen. Seine Barmherzigkeit trug ihm den Namen „Engel Roms“ ein.


In der Nähe ist eine kleine Strasse, die Via Pancrazio Pfeiffer, nach ihm benannt.​

Wie schön! Da muss doch jemand, der schon zweimal unter dem Dach des Palazzo Cardinal Cesi gewohnt hat, aber noch nie auf die Dachterrasse gekommen ist, sich bestens bedanken nicht nur für diesen Teil-, sondern für den Gesamtbericht.


 
Es

An diesem Tor wurden wir abgeholt und kamen in den Genuss einer hochinteressanten Führung. Im Eingangsbereich hängt diese Gedenktafel​


für Pater Pankratius Pfeiffer (1872 bis 1945), den Nachfolger des Gründers der Salvatorianer.​

Während der Besetzung Roms durch die Nazis von 1943 bis 1944 handelte Pfeiffer als Mittelsmann zwischen Papst Pius XII und den deutschen Behörden. Es gelang ihm, die Freilassung vieler Inhaftierter zu erwirken und zahlreiche Menschenleben zu retten. Außerdem trug er wesentlich dazu bei, die Bombardierung einiger italienischer Städte zu verhindern. Täglich suchte er römische Gefängnisse in Regina Coeli und in der Via Tasso auf, um mit einem freigelassenen Häftling zurückzukehren – darunter auch solche, die zum Tod verurteilt worden waren. Er versuchte allen Menschen zu helfen, ungeachtet ihrer religiösen oder politischen Anschauungen. Seine Barmherzigkeit trug ihm den Namen „Engel Roms“ ein.

In der Nähe ist eine kleine Strasse, die Via Pancrazio Pfeiffer, nach ihm benannt.​

Nur am Rande: Er war auch mit daran beteiligt, dass General Kesselring 1944 Rom den Status einer "Offenen Stadt" zubilligte und seine Truppen abzog. So entging die Stadt weiterem Bombardement der Alliierten, unvorstellbar was dies hätte anrichten können.

Danke für diese weitere interessante Fortsetzung. :thumbup:
 
Vielen Dank für die neuen Bilder und Erzählungen über Euren Romaufenthalt!

Es ist uns ein Vergnügen, dass Du zumindest virtuell mit durch Rom flanierst. ;)


Vielen Dank für die ergänzenden Bilder. Ich bin leider nicht dazu gekommen, den schönen Innenhof samt Brunnen zu photografieren. Nun gibt es doch Bilder davon in diesem Bericht. Das freut mich sehr. Von der Dachterrasse aus filmt auch das ZDF ab und zu. Ob sie für Hotelgäste zugänglich ist entzieht sich meiner Kenntnis.​

Danke für diese weitere interessante Fortsetzung. :thumbup:

Danke für die Ergänzung und Dein Interesse an unserem Bericht.
 
Inzwischen ist die kleine Baustelle in meinem letzten Berichtsteil aufgehoben. Neu ist der Text zum Photo.


Als ich die Skulptur über diesem Altar sah, war ich zunächst einmal sprachlos. Während meiner Recherchen zu Giacomo della Porta habe ich irgendwo gelesen, dass della Porta eine Skulptur von Jesus, der Petrus die Schlüssel reicht geschaffen hat. Auch ein Photo hatte ich gesehen aber wieder vergessen, wo sich die Statue befinden sollte. Nun stand ich überraschend davor! Fast hätten wir den alten Chorumgang gar nicht besucht, aber zum Glück folgte ich vE dorthin.

Inzwischen habe ich die Seite von damals und eine weitere auch wiedergefunden, es sind diese (mit Photo der Skulptur) und diese englische Wikipedia-Seiten.

The sculpture on the altar depicts "Christ delivering the keys of Heaven to St. Peter" (1594) by the architect and sculptor Giacomo della Porta.

Inzwischen glaube ich allerdings nicht mehr daran, dass die 1594 geschaffene Statue ein Werk Giacomo della Portas ist. Es ist vielmehr anzunehmen, dass sie das Werk eines anderen della Porta (wie Giacomo della Porta aus Porlezza stammend) ist, nämlich Giovan Battista della Porta (1542 bis 1597). So zu lesen auf der Website von Santa Pudenziana. Klickt man unten rechts auf das Photo der Skulptur, öffnet sich ein Fenster mit folgendem Text:

Consegna delle Chiavi a Pietro. Gruppo marmoreo di G. B. della Porta (XVI s.)
Consegna delle Chiavi a Pietro. Gruppo marmoreo di G. B. della Porta (1542-1597), posta nella Cappella di S. Pietro, costruita nel 1595 per ricordare l'ospitalità a S. Pietro nella casa di Pudente. Recenti studi dimostrano che essa è costruita in verticale sulla antica Domus di Pudente degli scavi.

Wie auch immer, sie gefällt mir sehr gut und der historische Boden auf dem man steht, tut sein Übriges dazu, dass diese Kirche zu meinen absoluten Lieblingskirchen in Rom gehört.
 
Fast hätten wir den alten Chorumgang gar nicht besucht, aber zum Glück folgte ich vE dorthin.
Ja, das war wirklich ein glücklicher Zufall - wobei er sich bei mir zeitlich noch etwas später ereignete: Während ich gerade irgendwo anders in der Kirche herumlief, holte vE mich nachträglich dorthin. :thumbup:

Und die gediegene Recherche :thumbup::thumbup: stammt natürlich mal wieder von Simone. 8)
 
Hingegen ganz ohne Recherche, dafür aber mit vielen zusätzlichen Impressionen, wird sich hier in absehbarer Zeit (voraussichtlich heute Nacht oder morgen) Melchiors Photo-Ausbeute bemerkbar machen. 8)
 
Melchiors Album: Anreise und erster Abend

Melchior ante portas :] :~​













Erster Abend, Passeggiata del Gianicolo zum Petersplatz:











Historischer Augenblick - lang ersehnt: JP III sieht zum ersten Mal den Petersdom.










Salita di Sant'Onofrio​













Langer bündischer Abend auf der "Dach":idea:-Terrasse
 
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Melchiors Album: Dienstag

Römischer Regen ...





... auf der Via dei Fori Imperiali.
cs18.gif






Scala Santa und S. Giovanni in Laterano





Colosseum und Beli an S. Maria sopra Minerva





S. Paolo fuori le mura





Piazza Navona am Abend: Fontana dei quattro Fiumi und Fontana del Moro



 
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