Bericht: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Juergen

Praetor
Stammrömer
Wie angedroht möchte ich Euch in einem Kurzbericht von meiner Tagesfahrt nach Xanten erzählen.

Sorry, wenn ich diesen Bericht so interessant so spannend gestalten wollte wie Aurelia in Portugal oder Ingo in Australien müßte ich schon einige Geschichten hinzulügen, aber das macht ja nicht wirklich Sinn:

Der Verband Wohneigentum (früher Siedlerbund) organisiert einmal pro Jahr eine Tagesfahrt, um den Vorstandsmitgliedern der Siedlergemeinschaften damit für die Mitarbeit zu danken.

Diesmal sollte es also nach Xanten gehen. Wie immer bei Ausflügen dieser Art mußten wir bei der Abfahrt mit 2 Reisebussen in Iserlohn feststellen, dass wir als U 50 den Altersdurchschnitt der Reisenden heftig nach unten brachten.
Das sollte unserer guten Laune aber nicht schaden, dass Wetter spielte mit, die Sonne wärmte uns. Der August hat uns ja nicht gerade verwöhnt.

Nach 2 Stunden fahrt kamen wir gegen 11 Uhr am archäologischen Park in Xanten an und wurden schon vor dem Eingang von einer Statue vom römischen Kaiser Trajan empfangen.

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Wie Ihr wißt hatte er ja um 100 nach Christi der kleinen Siedlung am Niederrhein das Stadtrecht und den Namen Colonia Ulpia Traiana verliehen.
Es entstanden dort Bauten wie eine große Stadtmaurer, ein Tempel, Thermen und ein Amphitheater.
Zu den besten Zeiten lebten dort ca. 10.000 Menschen.

Wir mußten uns an den ungarischen Dialekt unsere Führerin beim Rundgang gewöhnen, sie erwies sich aber als eine unterhalsame Erzählerin, der man gerne zuhörte. Sie führte uns vorbei an allen Sehenswürdigkeiten und gab uns einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Stadt.

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Hier seht Ihr die Thermen mit ihren herrlichen Wand- und Deckenmalerien und die Latrinen, die übrigens damals ein beliebter Treffpunkt und Kommunikationsort waren und wo nicht zwischen Männlein und Weiblein getrennt wurde.

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Ausgrabungen eines Handwerkerhauses und das rekonstuierte Amphitheater.

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Eine rekonstruierte Wasserzuleitung und der Hafentempel.

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Während des Rundganges bat sie uns möglist über den Rasen zu schweben, um der Geschichte, die unter ihm schlummerte ihre wohlverdiente Ruhe zu lassen.
Allerdings erzählte sie uns auch, dass in den nächsten 30 Jahren noch viel von den alten Gebäuden ausgegraben und rekonstruiert werden soll.
Dazu muß man wissen, dass bisher höchstens 5 Prozent der alten Stadt freiliegen und dann auch nur teilweise rekonstruiert sind.

Sie schlug uns vor, dann noch einmal wieder zu kommen. Mein Blick ging in die Runde - nee, die Bemerkung spare ich mir jetzt ......... .

Nach dem Rundgang bedankten wir uns bei unserer Führerin, wir würden Sie dann nach dem Mittagessen zu einem Rundgang durch das heutige Xanten wiedersehen.

Nach der ausgiebigen Mittagspause nahmen wir also am kurzweiligen und interessanten Stadtrundgang teil.

Hier ein paar Impressionen zum heutigen Xanten, wie ich meine immer einen Besuch wert:

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Die in Bronce gegossenden Damen mit dem Kind am Schürzenzipfel stellen übrigens eine Situation dar, in der sich 2 Frauen treffen und das Kind ungeduldig wird, obwohl sich die Frauen gerade erst eimal 2 Stunden unterhalten ..........
Auch heute noch der beliebteste Treffpunkt Xantens.

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2 Stadttore und Bilder von 2 alten Stadthäusern.

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Der Dom von Xanten.

Nach dem Rundgang verabschiedeten uns von der Stadtführerin und verabredeten uns zum nächsten Besuch in 30 Jahren. :lol:
Wir nutzen die letzt Stunde vor unserer Abfahrt noch für eine Dombesichtigung und ein dickes leckeres Eis.

Gegen 19:30 Uhr waren wir wieder zuhause, meine nicht abklingende Erkältung zwang mich geradezu zum Abend auf dem Sofa.

So, ich hoffe Ihr hattet etwas Spass an meinen Erzählungen zu Colonia Ulpia Traiana.
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Vielen Dank Jürgen für Deinen Bericht!
Man kann ja fast meinen, man ist auf dem Forum in Rom!

Dein Bericht hat diesen regnerischen, trüben Sonntag nachmittag doch sehr erhellt!
Gute Besserung und bis später an anderer Stelle!
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Unser zartes Pflänzchen "Nicht-Rom-Reisen" entwickelt sich ja wirklich prächtig. Man kann hier mittlerweile richtige Entdeckungen machen.

In diesem Sinne, Jürgen: Danke für den Bericht über Xanten.

Ich muss sagen, dass mir Xanten so richtig gar nichts sagte. Aber deine Bilder zeigen ja sehr schön, was dort alles rekonstruiert worden ist. Eindrucksvoll!

Gruß gengarde
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Ja Jürgen, auch von mir vielen Dank für den Bericht und die schönen Fotos! Ich sehe schon, ich muss jetzt wirklich auch mal in diese Richtung reisen... Jetzt habe ich in Kärnten alle Ausgrabungen abgeklappert (in der Raetia secunda eh :)), aber in den beiden germanischen Provinzen fehlt mir eigentlich noch alles :( Aber Kärnten liegt halt auch näher an Augsburg als Xanten - 400 zu 600 Kilometern! :nod: :lol:

Herzlichen Gruß
Sven
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Danke für den schönen Bericht der auch ganz ohne dazulügen interessant genug ist :) Wußte bisher überhaupt nicht von der Existenz einer solchen Stätte...
zu deiner Frage übrigens aus dem anderen Thread: Ich will mir zwar immer Notizen machen (da ich ja auch so ein leidenschaftlicher Tagebuchschreiber bin) aber meist wird das doch nichts mangels Disziplin und ich muß mich einfach nur noch in die Situationen zurückversetzen und erinnern...
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Hallo und Moin, Moin Jürgen!

Vielen Dank
:) für Deinen Bericht aus Xanten über den ich mich sehr gefreut habe und auch für die Bilder: DANKE ... alte Erinnerungen kamen hoch, ich für meinen Teil fand es damals auch recht beeindruckend .....

Kleiner Tipp am Rande .... Saalburg ( auch interessant ) - und nicht vergessen Kalkriese .........


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: Besuch im archäologischen Park in Xanten

Hallo Jürgen!

Sehr interessanter Bericht und tolle Fotos aus Xanten. Und ich merke erstmal, was ich bei meinem Besuch dort damals alles nicht gesehen habe...

Liebe Grüße in die Nachbarstadt

Ingo
 
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