MFT als Fortsetzung
Letzten Samstag haben wir die unvollständige Führung/Besichtigung fortgesetzt. Wir, das sind Dentaria und Ludovico. Beim FT 2011 waren sowohl die Hofkirche der Residenz als auch der Dom wegen Renovierung geschlossen. Diese beiden Kirchen waren Ziel unseres kurzfristig vereinbarten Treffens. Angela war es leider nicht möglich teilzunehmen.
Zunächst stand die Besichtigung der Hofkirche auf dem Programm. Sie ist nicht wie vor der Renovierung vom Platz der Residenz aus zu betreten, sondern jetzt über einen Innenhof der Residenz. Hinter der Fassade, die dem Stil der Residenz angeglichen ist, würde niemand diese schwere Pracht vermuten. Das schwungvolle Innere ist kunstvoll in den relativ engen, rechteckigen Raum eingepasst. Für viele ist dieser schwere Wiener Barock sicher zu überladen.
An der Hofkirche waren die Künstler der Residenz beteiligt. Die Entwürfe stammen von Balthasar Neumann, Tiepolo hat die beiden Altarbilder der Nebenaltäre gemalt und von Bossi stammt der Stuck einschließlich der Stuckplastiken. Ein Teil der prachtvollen Dekoration stammt von Neumanns Rivalen Lucas von Hildebrandt. Weitere Würzburger Hofkünstler waren an der Ausstattung beteiligt. Im Vergleich zu meinem Besuch vor einigen Jahren
leuchtet der Innenraum nach der Renovierung in neuem Glanz. Besonders das Blattgold strahlt hell.
Hier die beiden Fresken von Giovanni Battista Tiepolo, der auch das berühmte Deckengemälde des Treppenhauses der Residenz gemalt hat.
Der Engelsturz
und die Himmelfahrt Mariä
Hier noch ein Bild des Hochaltars, mit den beiden Marmorskulpturen der Heiligen Burkard und Kilian zur Rechten und Linken, von Johann, Wolfgang van der Auvera.
Besonders angetan bin ich immer wieder von diesem Schutzengel, der den kleinen Jungen führt.
Aus der Farben- und Formenpracht der Hofkirche traten wir hinaus in die Sonne und schlenderten den kurzen Weg hinunter zum Dom. Als ich den Dom durch die Westpforte betrat, war ich etwas befremdet.
Wenn man das obige Foto, mit den nächsten vergleicht, wird man ahnen warum.
Es ist nicht nur der krasse Unterschied zur Hofkirche. Das wärmende Altrosa ist einem reinen Weiß gewichen. Zunächst wirkte das kalt auf mich. Im Laufe unseres Rundganges freundete ich mich aber immer mehr mit der Neugestaltung an. Die unterschiedlichen Stile, romanisch, barock und modern sind sehr geschmackvoll verwoben. Ich hoffe, dass die folgenden Fotos etwas von meinem Eindruck rüberbringen.
Rechts hinten im Dom ist in einem Raum ein kleines Museum eingerichtet.
Besonders liebe ich die Krypta unter dem Dom. Auch diese wurde etwas umgestaltet. Natürlich sind die leuchtenden Fenster geblieben.
Leider war der spätgotische Kreuzgang geschlossen. Die vielen Grabmale im Dom, darunter auch zwei aus der Hand von Riemenschneider, haben wir nur gestreift.
Hinten im Langhaus thront die Hauptorgel von Josef Schäfer und Hans Gerd Klais mit 87 Registern. Besonders auffällig sind die waagrecht in den Kirchenraum weisenden "Spanischen Trompeten". Sie wirken fast wie Kanonenbündel, natürlich Schallkanonen.
Sicher könnte man noch vieles aus dem Dom hier zeigen. Vielleicht nehme ich mir auch einmal so viel Zeit, wie die Gruppe von Fotografen, die an diesem Nachmittag die Kirche mit ihren Stativen bevölkerte. Schade, dass der Dom bei unserem Treffen 2011 geschlossen war. Vielleicht ist dieser kurze Nachtrag für den einen oder anderen Teilnehmer ein kleiner Trost.