Bericht: Bergamo und Brescia: Städtereisen in die Lombardei

Bruno-Conti-Fan

Tribunus plebis
Stammrömer
Alle Wege führen nach Rom? Nicht immer. Manche führen auch nach Bergamo und Brescia. Beide Städte habe ich während zweier Kurzbesuche im Januar und März kennengelernt. Und war von ihnen begeistert. Auf ganz unterschiedliche Weise. Ab Hamburg ging es auf beiden Reisen via Ryanair zunächst nach Bergamo (Mailand). Und von dort aus auch retour. Mit etwas Glück und in den Nebenzeiten gibt es einen Hin- sowie Rückflug bereits ab 19,98 €. Zu dem Preis selbstverständlich nur mit Handgepäck. Und das fällt bei Ryanair inzwischen sehr klein aus: 42x20x25 cm. Wobei das Kontrollkoffergestell der Fluggesellschaft bis zu 42x20x30 cm schluckt. Und das ist letztlich im Ernstfall verbindlich. Eine Gewichtsbegrenzung gibt es nicht.

Anbei ein Reisebericht mit vielen kulinarischen Impressionen. Historische und künstlerische Hinweise werden sich eher wenige finden. Dafür gibt es geeignetere Schreiber als mich Kulturbanausen. Mit dem Wetter hatte ich auf beiden Reisen Glück. Im Januar lagen die Temperaturen zwar morgens bei nicht mehr als 5 Grad, aber es war überwiegend sonnig. Am letzten Tag stieg die Temperatur nachmittags auf traumhafte 19 Grad. Im März war es schon insgesamt wärmer. Tagsüber um 12 bis 15 Grad. Meist sonnig und am Abreisetag kratzte das Thermometer an der 20 Grad Grenze. In jedem Fall kann ich euch einen Trip nach Bergamo und Brescia wärmstens ans Herz legen und hoffe mit meinem Bericht ein wenig Reisefreude anzurichten. Es ist serviert!

Bergamo vs. Brescia

Bergamo punktet bei Touristen insbesondere mit seiner oberhalb gelegenen Altstadt (Citta Alta), die von einer zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden venezianischen Stadtmauer umgeben wird. Citta Alta ist recht klein, sehr pittoresk sowie hügelig und von Kopfsteinpflaster gesäumt. Das tägliche Leben der Natives spielt sich überwiegend unten in der Ebene ab, in der viel größeren Neustadt (Citta Bassa). Die gesamte Stadt hat 120.000 Einwohner. Davon leben aber nur noch 2.000 in Citta Alta. Supermärkte gibt es daher ausschließlich in Citta Bassa. Dafür hat CA viele Hotels und B&B. Große rechteckige oder quadratische Plätze sucht man in ganz Bergamo meist vergebens. Abgesehen von der Piazza Vecchia in der Altstadt. Und vielleicht noch der 'Piazza Lorenzo Mascheroni' (CA), die allerdings sowohl im Januar als auch im März quasi tot war. Was im Sommer aber angesichts vorhandener Lokalitäten und Terrassenplätze sehr wahrscheinlich deutlich anders ist. In der Neustadt unten hat es eher einige sehr große offene Plätze.

Brescia hat deutlich mehr Einwohner. Rund 190.000. Und sie gehört zu Europas kleinsten Städten, die über eine eigene U-Bahn verfügen. Die Stadt hat mehrere große Plätze, die von der früheren Bedeutung Brescias zeugen und davon, dass sie mit Ausnahme des oberhalb gelegenen Castellos von Anfang an in der Ebene entstand. Man somit vom Start weg mehr Platz hatte als bei der Entstehung Bergamos in der Höhe. Piazza della Loggia, Piazza della Vittoria, Piazza Paolo VI. oder Piazza del Mercato - alles sehr große und beeindruckende Plätze. In Bezug auf Macht, aber auch zum Genießen. Sehr schön im Stadtbild machen sich die farblich anmutigen schmalen älteren Häuser. Dazu gibt es hinter dem Bahnhof und rund um die Via San Faustino zwei kleinere Viertel, die stark von Migranten geprägt sind. Im Regionalzug zwischen Bergamo und Brescia waren gefühlt 40 % Prozent der Fahrgäste Schwarze.

Beide Städte haben sehr viel Charme. Es gibt in Brescia und Bergamo eine Menge zu sehen. Trotz der Vielfalt sind beide für Touristen übersichtlich und auch zu Fuß gut zu erschließen. Last but not least: Man isst in beiden Städten sehr gut. Der Lombarde weiß Kulinarisches zu schätzen. Gefühlt würde ich sagen: Der kultur- und kunstinteressierte wird in Brescia einen kleinen Tick mehr Inspiration und Abwechslung finden. Der Kulinariker und Wanderer wird Bergamo den Vorzug geben. Meine Empfehlung: Beide Städte mit einem Besuch verbinden und nebeneinander genießen.

Bergamo

Bergamo teilt sich grob in zwei Stadtteile: Die jahrhundertealte hügelige Oberstadt (Citta Alta = CA) und die sich an den Felsen schmiegende neuere Unterstadt (Citta Bassa = CB), die sich in der Ebene ausbreitet. Die Enden von CB erreicht man aber spätestens nach 40 Minuten Fußweg. Der Flughafen BGY war 2018 mit einem Passagieraufkommen von fast 13 Millionen der drittgrößte Italiens. Überwiegend steuern ihn die sogenannten Billig-Airlines an. Nach Mailand benötigt man mit dem Bus eine Stunde. Zum Bahnhof Bergamos dauert es nur ca. 15 Minuten und rund 30 hoch nach Citta Alta. Werktags im 15-minütigen Takt, Sa/So alle 20 Minuten. Das Ganze zu einem extrem günstigen Preis. Denn vom Flughafen bis CA zahlt man 2,30 €. Ein 24 h Ticket kostet schlanke 5 €, ein 72 h Ticket sogar nur 7 €. Gültig im ganzen Stadtgebiet. Mit ihnen kann man somit auch die beiden Funicolare (Seilbahnen) benutzen. Sie verbinden Citta Bassa mit Citta Alta sowie den noch weiter oben gelegenen Hügel San Vigilio. Wer die Seilbahn in Stuttgart hoch zum Waldfriedhof kennt, der weiß wie das Fahrgefühl ist. Lohnt sich unbedingt. Teilweise kann es aber zu längeren Wartezeiten kommen. Insbesondere für die Fahrt von CB hoch nach CA, z.B. Samstag vormittags. Eine Einzelfahrt kostet 1,30 €. Auch insofern lohnen sich die 24/72 h Tickets. Denn mit einer Seilbahnfahrt und den Fahrten von bzw. zum Flughafen liegt man schon bei 5,90 €. Erwerben kann man die Fahrkarten am Flughafen in der Touristen-Information. Ebenso wie einen Fahrplan. Mein Eindruck war, dass sich die Stadt Bergamo insgesamt sehr um Touristen bemüht. Günstige Transportpreise, gut aufbereitete Informationsbroschüren etc. pp.

Ab ca. 10 h fallen die Touristengruppen in Citta Alta ein. Vorher hat man die Oberstadt noch für sich. Im Januar, bei meinem ersten Besuch, waren in CA zahlreiche Geschäfte und Restaurants für zwei bis drei Wochen geschlossen. Dann sind weniger Touristen in Bergamo. Auch die Übernachtungspreise sind in der Zeit bis zu 30 % günstiger.

Ich habe eine sehr schöne Unterkunft gefunden: Das 'La Luna Blu in Old Town' (http://www.lalunabluinoldtown.com/en/). Dieses B & B liegt oben innerhalb des Gebäudes der Funicolare-Station von Citta Alta. Wenn es in der Seilbahn nicht zu voll ist, kann man auch dort einen Koffer mitnehmen. Bus Flughafen bis Station Funicolare, dann Umstieg in die Seilbahn – schon ist man da. Alternativ ein paar Stationen weiter mit dem Bus (Moovit App hilft dabei sehr) und dann ein fünfminütiger Fußweg. Walter, der Inhaber von La Luna ist ein sehr freundlicher und verbindlicher Mensch, der auch Englisch spricht. Mit seinem B&B hat er sich nach eigener Aussage einen Traum erfüllt. Und das merkt man der Unterkunft an. Es gibt nur vier Zimmer und zwei Gemeinschaftsbäder. Eines davon echt luxuriös. Bisher hab ich noch kein B&B gehabt, das so sauber war und über ein so großzügiges und toll eingerichtetes Bad verfügt. Die Zimmer sind sehr liebevoll gestaltet. Für jedes Zimmer gibt es ein Thema. Im Januar war ich im Raum 'Hollywood'. An den Wänden berühmte Schauspieler und Filmszenen. Dazu vom Fenster aus ein toller Ausblick runter auf Citta Bassa. Im März war es der Raum 'Orientexpress'. Dekoriert rund um den Zug und das Reisen an sich. Wenn sich Zeit ergibt, stelle ich später mal ein paar Bilder ein.

Dazu gibt es im Vorraum noch zur freien Benutzung einen Kühlschrank, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Mikrowelle, Kaffee, Tee, Wasser und etwas Geschirr sowie Besteck. Vor der Haustür befindet sich eine Innenhofterrasse auf der man im Sommer mit Sicherheit toll frühstücken oder abends ein Glas Wein trinken kann. Zwei Zimmer haben Fenster raus zu diesem Innenhof, die anderen zwei mit Ausblick auf Citta Bassa. Wichtig: Es gibt keinen Fahrstuhl! Man muss sein Gepäck somit über zahlreiche Treppenstufen selbst hochschleppen. Wenn ich etwas zu meckern habe, als Deutscher darf ich so etwas ja quasi naturgegeben: Die automatischen Duftzerstäuber nerven etwas. In erster Linie in den Zimmern. Im Flur und den Bädern ist es nicht so relevant. Anmerkung: Die Zimmer enthalten keine richtigen Kleiderschränke, sondern offene Stangen mit Bügeln. Für zwei oder drei Nächte an sich absolut ok. Allerdings zieht der Duft aus den Zerstäubern ein, sofern die Klamotten nicht im Koffer sind. Gibt schlimmeres, ließe sich aber auch besser lösen – ohne Duftstoffe. Ok, der Meckerdeutsche halt….

Direkt vor der Haustür befindet sich die kleine 'Piazza Mercato delle Scarpe'. Dort sollte man zumindest einmal den Imbiss 'Polentone Citta Alta' besuchen. Er bietet gut und günstig das Gericht der Region schlechthin an: Polenta. Man muss sich nur entscheiden, ob Polenta pur oder 'Polenta taragna' (mit Käse). Sowie mit welcher Sauce bzw. Beilage. Im Januar gibt es dort zudem 'Vin brule'. Nichts anderes als unser bekannter Glühwein, aber viel besser. Von der Qualität her und weil nicht so süß. Fünf Meter weiter befindet sich die 'Bar Botticelli' in der man nachmittags einen Aperitivo genießen und das Treiben auf dem kleinen Platz beobachten kann. Geht man dann die 'Via Gombito' sowie die sich anschließende 'Via Bartolomeo Colleoni' hoch, ist man im ''Einkaufsschlauch'' der Altstadt. Praktisch alle Geschäfte und ein Großteil der Restaurants befinden sich auf dieser ''Hauptader'' sowie 50 m rechts und links davon.

Citta Alta ist insgesamt sehr überschaubar und lässt sich innerhalb eines halben Tages erkunden. Alles an Zeit mehr benötigt man nur für Innehalten, ausführliche Besichtigungen diverser Sehenswürdigkeiten und la dolce vita. Selbst mit dem oberhalb von CA gelegen Hügel San Vigilio, der per Funicolare verbunden ist, reicht ein Tag, um das Wichtigste zu sehen. Sofern man gut zu Fuß ist. Denn CA ist hügelig. Voller altem Kopfsteinpflaster - die besonders fiesen kleineren Steine. So dass einem am Abend die Fußsohlen wissen lassen, was man tagsüber zurückgelegt hat. Unbedingt bequemes und stabiles Schuhwerk mitnehmen. Mit Stöckelschuhen und Flipflops nur für Masochisten ein Traum. Ganz tief beeindruckt hat mich die Basilica Santa Maggiore (CA). Selbst für einen Kunstbanausen wie mich etwas ganz besonderes.

Mittelpunkt von CA ist ganz klar die 'Piazza Vecchia'. Sowohl von der Größe und Zentralität des Platzes als auch von den zahlreichen Sehenswürdigkeiten her, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden. Bei beiden Besuchen war der Platz überwiegend in der Hand von Touristen. Einzig im traditionellen 'Caffé del Tasso' (Piazza Vecchia 3) waren die Einheimischen in der Überzahl. Es hat eine wunderhübsche Einrichtung. Im Januar war in CA nur am Freitag Abend und am Samstag sowie Sonntag etwas los. Da kamen sogar ein paar Einheimische hoch. Im März sah das schon anders aus. So waren dann bereits am Donnerstag Nachmittag zahlreiche Touristen in der Altstadt unterwegs. Zwischen Sightseeing, Shopping und dolce far niente. Ab Freitag wurde es dann schon sehr voll.

Essen in Bergamo

Im 'La Scagna' (Via Gianbatista Moroni 31; CB) und im 'Al GiGianca' (Via Brosetta 113; CB – Loreto) hat es mir insgesamt am besten geschmeckt und gefallen. In beiden Fällen wird regionale Küche angeboten.

Das 'Al GiGianca' ist im Slow Food Führer 'Osterie d'Italia' aufgeführt, aber ''nur'' meine 1b. Nicht ganz zentral gelegen, dafür findet sich fast direkt vorm Restaurant eine Bushaltestelle. Maximal 10 Minuten vom Zentrum aus. Ich tippe auf zwei Drittel einheimische Gäste. Service und Karten gibt es auch auf Englisch. Geschmacklich absolut top. Das langsam geschmorte Lammfleisch war einfach köstlich. Sehr umfangreiche Weinkarte. Angenehmes Ambiente. Unbedingt reservieren! Zwei Tage vorher konnte ich für Freitag Abend als Einzelperson nur noch einen Tisch um 19:30 – 21:30 h bekommen, statt wie gewünscht ab 20:30 h.

Meine 1a der Bergamasker Restaurants ist bisher das 'La Scagna' (La Scagna Cucina Tipica). Auch dort sollte man Freitag oder Samstag abends unbedingt reservieren. Ansonsten ist es zumindest empfehlenswert, wenn man sicher gehen und Wartezeiten vermeiden will. Selbst am Mittag ist das Restaurant sehr gut besucht. Als ich dort wochentags mittags vorbeikam, bildete sich noch vor Eröffnung um kurz vor 12 h eine kleine Schlange Einheimischer. Die junge und sehr nette Wirtin, die auch etwas Englisch spricht, vergibt die Plätze. Ihr Mann kocht. Der Vater oder Schwiegervater hilft im Service. Sehr günstige Mittagsangebote. Auch staffelbar, ob ein oder mehrere Gänge. Mittags war es schon sehr gut, abends noch eine Steigerung: Fantastisch! Die mit Stockfisch gefüllten Ravioli? Ein kulinarisches Gedicht! Die ausgelöste und gerollte Kaninchenrolle geschmort? Davon hätte ich noch eine Portion essen können. Dazu ein sehr guter und preiswerter lokaler Wein. Sehr schönes und gemütliches Ambiente. Waren auch Franzosen vor Ort. Neben Natives selten ein schlechtes Zeichen. Tippe auf 80 % Einheimische.

Ebenfalls sehr gut war es im 'Bella Napoli' (Via Sant‘Alessandro 28a; CB). Neapolitanische Küche inklusive echter Vesuv-Pizza. Auch dort mittags günstige nach Gängen gestaffelte Angebote. Die Pasta wunderbar bißfest, so wie man das aus Kampanien kennt. Manch Deutscher wird denken: Hey, die muss noch mal in den Topf - ich war dagegen begeistert. Die Pizza ist ein Traum. Dazu ein unglaublich leckeres hausgebackenes Brot sowie zum Abschluss ein geiler hausgemachter Melonenlikör aus den orangenen Cantaloupe-Melonen. Die Jungs sind allerdings auch geschäftstüchtig. Kann passieren, dass man mal zwischendrin umgesetzt wird, damit andere Gäste noch Platz finden. Andererseits aber auch sehr zuverlässig. Abends hieß es 20 Minuten auf der Straße warten, dann wird etwas frei. Schon nach 10 Minuten kam ich rein. Forza Napoli! Touristenanteil dürfte auch aufgrund der recht zentralen Lage in CB bei 50 % liegen. Die Karte gibt es auf Italienisch und Englisch.

Im 'Pugliese' (Via Torquato Tasso 96; CB) bekommt man hervorragende apulische Gerichte serviert und das zu recht zivilen Preisen. Das Antipasti-Buffet war sehr vielfältig und extrem appetitlich angerichtet. Ich hatte mich allerdings für zwei Gänge und als als Primo für eine Art Kichererbsensuppe mit hausgemachten Nudeln vorweg entschieden. Die war so lecker, nahrhaft und reichhaltig, dass ich vom Secondo (obwohl ohne Beilage!) nur die Hälfte geschafft habe: Calamaro Ripieno. Vier mit Semmelbröseln, Pecorino, Oliven und Kapern gefüllte Tintenfischtuben. Große Klasse! Für Nachtisch war beim besten Willen kein Platz. Der Fluch des Essens mittags und abends? Guter Wein. Auch im 'Pugliese' würde ich zumindest abends reservieren. Die Speisekarte gibt es in Italienisch und Englisch. Geschätzt 80 % Einheimische.

Wer in Citta Alta etwas gehoben Regionales essen will, ohne in die ganz hohen Preisbereiche zu geraten, dem würde ich, obwohl ich nicht dort war, das 'Da Mimmo' empfehlen (Via Bartolomeo Colleoni 17). Eine Reservierung scheint mir dort Pflicht. Auch mein B&B-Vermieter empfahl es für CA. Zwei andere Lokale in CA lohnen in jedem Fall einen Besuch: Das 'Il Circolino' (Vicolo Sant'Agata 19) und das 'ELAV' (Via Solata 8).

Das 'Il Circolino' ist das Restaurant der örtlichen Winzergenossenschaft Es wird sowohl von Einheimischen als auch von Touristen frenquentiert. Sehr uriges Ambiente. Am Samstag kam ich um 12:30 h mit einer großen Touristengruppe an, die reserviert hatte. Zu dem Zeitpunkt waren trotzdem noch reichlich Plätze vorhanden. Fünf Minuten später kamen immer mehr Leute und bereits zehn Minuten später mussten ankommende Gäste auf einen freien Platz warten. Das Essen? Lecker, reichhaltig und preislich eher günstig. Ich hatte 'Scarpinocc de par' mit Butter und Salbei. Eine Ravioli-Art aus dem nicht allzu weit entfernten Seriana-Tal. Mit ca. 16 recht groß dimensionierten Stücken reichhaltig portioniert. Für schlanke 9 €. Nach Tagen des Fressens hab ich in dem Fall, es war mein Abreisetag im März, mal einen auf Touri gemacht und nur diesen einen Gang geordert. Mehr ging nicht. Shame on me! Touristen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Besuch trotzdem schwer empfohlen.

Das 'ELAV – beer and kitchen' ist das Lokal einer regionalen Craft Beer Brauerei. Das Bier fand ich durchgängig fantastisch. Ganz besonders das Pils. Davon können sich viele deutsche und tschechische Brauereien ein Scheibchen abschneiden. Aber auch die anderen internationalen Biere hatten alle viel Geschmack. Dazu kann man dort zudem recht gut essen. Ich hatte schmackhafte 'Casoncelli' mit Butter und Salbei. Gefüllte Nudeltaschen nach Bergamasker Art. Das Personal ist sehr freundlich und spricht Englisch. Das Publikum ist eher etwas jünger, die Einrichtung recht modern. Musik kommt vom Vinyl-Plattenteller. Man darf sogar Wünsche äußern. Ein ca. 30-jähriger Gast suchte sich das 'Concert in Park' von Simon & Garfunkel aus. Manche Dinge vergehen offenbar nie. Ein Besuch ist unbedingt lohnenswert. Hat lange auf.

Wer in Citta Bassa ein lecker Bierchen trinken möchte, dem empfehle ich zum einen das 'DeGusto' (Via del Lazzaretto 2; CB). In einer sehr schlicht gehaltenen Einrichtung kann man dort verschiedene internationale Biere probieren, sehr gut essen und - alle Ebbelwoi-Fans aufgemerkt – diverse Apfelweine probieren! Darunter auch welche von Andreas Schneiders Obsthof am Steinberg. Also ganz große Kunst. Ist ein Steckenpferd vom Wirt. Er hat Schneider sowie andere Apfelwinzer sogar extra besucht. Zum Mittagessen hatte ich ganz kleine Nudeln namens Risoni. Die wurden wie ein Risotto gekocht. In einer Sauce aus Knollensellerie und garniert mit hauchdünnen dünnen Haselnussscheiben plus einigen Kaffeebohnensplittern. Klang und sah unspektakulär aus, schmeckte grandios. Alternativ dürfte sich auch ein Besuch im 'Beerghem Birreria Via Priula' (Via Pitentino 2e; CB) lohnen. Dort werden in San Pellegrino gebraute Biere serviert. Kein Tipp aus Erfahrung, sondern Bauchgefühl vom äußeren Eindruck her. Beide Lokale liegen im CB-Viertel 'Santa Caterina'. Für mich ein sehr schönes, gewachsenes und noch recht ursprüngliches Viertel. In dem sich auch viele tolle Lebensmittelgeschäfte befinden. Absolute Spitze darunter: Das Käseparadies 'Ol Formager'. Ein Traum sind aber auch der Obst- und Gemüseladen 'La Frutta Mora' oder die Tortenbäckerei 'Officina del Dolce' (Via San Tomaso 100 / 55a / 96b; CB).

Und da wir beim Thema Sabbern sind: Heaven on earth für einen ''Foodie'' wie mich ist das Feinkostgeschäft 'Gastronomia Mangili' (Via Bartolomeo Colleoni 7; CA). Vermutlich wird es von Vater und Sohn geführt. Ein Feinkostparadies. Allein wenn ich den ''alten'' Herrn in seiner stolzen und ungemein sympathischen Bescheidenheit sowie 'grandezza' hinter dem Tresen stehen und bedienen sehe, kommt mir ein wenig Pipi in die Augen. Einfach die Atmosphäre des Ladens auf sich wirken lassen. Eventuell noch ein paar der fantastischen Produkte probieren/mitnehmen und sich freuen, dass es solche Läden heute noch gibt. Die Produkte haben durchgehend einen hohen Preis, sind aber jeden Cent wegen Qualität und Laden wert. Herausragend aus meiner Sicht: Pulipetti aus der Frischetheke - kleine Tintenfischlein eingelegt in einer Tomatensauce. Ein Gedicht! Daneben noch die sehr reichhaltigen herzhaften Torta Valdostana bzw. Rustica. Und die apulischen Taralli zum Knabbern von Bonaviglia. Mit 6,50 € für 300 g wahrlich nicht günstig, aber jede Geldbörsenplünderung wert. Ganz anders als die Stein-Taralli, die man aus hiesigen italienischen Supermärkten kennt. Auch das ligurische Pesto im Glas ist absolute Spitzenklasse. Schräg gegenüber findet man mit 'Mimi – La Casa dei sapori' einen weiteren sehr schönen Feinkostladen, in dem man auch essen kann. Mein Favorit bleibt allerdings 'Mangili'.

Downtown in Citta Bassa lohnen sich in Bezug auf Lebensmittel zudem: 'Chiari Formaggi' (Via Antonio Locatelli 7; CB). Ebenfalls ein alteingesessenes Feinkostgeschäft. Dort gibt es auch regionalen Bergamasker Schinken. Der schmeckt mir nicht nur besser als der auch im Angebot befindliche Parma- bzw. San Daniele-Schinken, er kostet mit 26,90 pro kg sogar noch deutlich weniger als die namhaft prominenteren Vertreter mit rund 37 €. Ein weiterer toller Feinkostladen ist das 'Lo Schiaccianoci' ( Via XX Settembre 108; CB). Büffelkäse-Liebhaber werfen einen Blick ins 'Bufalapiu' (Via Torquato 1a; CB), Brotliebhaber einen ins 'KRUH – Pane artigianale' (Via Sant‘Alessando 13; CB). In CA, aber auch in CB finden sich zudem zahlreiche Konditoreien mit noch mehr Leckereien. In der 'Panificio Tresoldi' (Via Bartolomeo Colleoni 13a; CA - einen zweiten Laden befindet gibt es in CB) kann ich z.B. die Feigenbrötchen empfehlen. Der süße König ist für mich allerdings die 'Pastry Locatelli Luigi' (Via Guglielmo Mattioli 61; CB). Etwas außerhalb im Stadtviertel Loreto. Grandios was dort produziert und verkauft wird. Insbesondere der 'Veneziane all'albicocca'. Er ähnelt dem Osterkuchen 'Colomba', ist aber mit Aprikosen gefüllt. Probiere ihn bei Locatelli und du kennst den Unterschied zwischen Handwerk und Industrie. Lohnt den recht weiten Anfahrtsweg unbedingt.

Wochenmärkte liebe ich heiß und innig. Freitags gibt es in Bergamo einen Bio-Markt auf der Piazza Pontida (CB) von 8:30 bis ca. 12:30/13 h. Sehr empfehlen kann ich sowohl die Hausschwein- als auch die Wildschweinsalami vom Stand 'Le Rovere'. Ebenso deren Wein. Die Wurst hat einen besonderen Geschmack: Weich, mit Nelke und Muskatnuss als bestimmenden Aromen. Dazu werden an weiteren Ständen diverse Käse (vor allem Ziege), Maiswaffeln aus regionalem Anbau, Rohmilch und regionale Weine angeboten. Fünf Sterne von fünf Sternen. Unregelmäßiger findet offenbar der Slow Food Markt 'Mercato della Terra di Bergamo' (Piazza Matteotti; CB) statt. Auch für den gilt: 5/5*. Samstags 8:30 bis ca. 14:30 h. Siehe: Mercato della Terra di Bergamo

Rund um den Largo Nicolo Rezzara (CB) finden sich diverse Bars, die offenbar von Einheimischen gut frequentiert werden. Von morgens bis zum frühen Abend eine Bergamasker ''Einflugschneise''. Ein Stück weit die Straße hoch nach Citta Alta habe ich im 'Lo Spuntino' (Via Sant‘Alessandro 39) sehr gern einen Café getrunken oder einen regionalen Wein gezwitschert. Mittags kann man dort auch preiswert essen. Sehr sympathischer Wirt. Außer mir null Touristen. Lecker Eis bekommt man bei 'Carmen Gelato' (Via Bartolomeo Colleoni 20c; CA + Via Gerolamo Tiraboschi 60; CB).

Für einen kleinen Imbiss à la Panini oder Focaccia zwischendrin bieten sich an: 'Schiaccia' (Via Sant'Alessandro 1 + Largo Bertolo Belloti 1; CB), 'Apulia Focacceria' (Via Sant'Alessandro 26; CB) sowie wenige Meter daneben die Pizzeria/Panificio 'Basilico' ('Via Sant'Allessandro 30a). Sizilianisches Streetfood gibt es bei 'Il sole in bocca' (Via Barltolomeo Colleoni 5; CA).

Wer mit dem Funicolare oder per pedes hoch auf den Hügel San Vigilio kommt: Unbedingt einen Blick von der Terrasse des Funicolare auf Citta Alta werfen. Am schönsten, wenn die Sonne langsam runterkommt. Auch die alte Burg dort oben ist einen Weg und Blick wert. Ebenso Spaziergänge runter ins Tal. Auf der Terrasse vom 'Baretto San Vigilio' (Via al Castello 1a) kann man mit tollem Ausblick einen Aperol Sprizz inklusive kleiner Knabbereien konsumieren. Mit 9 € ist er dort zwar ''etwas'' teurer als mit 6 € downtown in CA in der 'Bar Flora' (Piazza Vecchia 13), dafür genießt man aber einen besonderen Blick ins Tal. Und wer dort oben auf dem San Vigilio speisen will: Das 'San Vigilio' (Via San Vigilio 34) bietet von einigen Tischen am Fenster aus einen traumhaften Blick ins Tal. Pasta, Fisch, Fleisch, Pizza - alles im Angebot. Die Qualität soll, trotz für die Lage noch humaner Preise, oft ganz gut sein. Getestet habe ich es allerdings nicht.

Was ist mir noch aufgefallen?

Der zweistöckige Shop 'Legami' (Largo Niccolo Rezzara 4). Eine Mailänder Kette und Mischung aus Geschenkartikel- plus Neuheitenshop. Lohnt sich für alle, die etwas kaufen oder haben möchten, von dem sie fünf Minuten vor Betreten des Ladens nicht mal wussten, dass es existiert. Insbesondere für Hobbyköche. Aber auch für allerlei eigentlich Unnützes – also nur Unnützes auf den ersten Blick hin, gell.

Der letzte Tag und das Thema Gepäckaufbewahrung

Viele kennen es: Am letzten Tag ist noch etwas oder gar reichlich Zeit, aber der Check-Out früh (im La Luna schon um 10 h). Wohin mit dem Gepäck? Die in Deutschland bekannten Schließfächer kennt Italien kaum. Bergamo bietet drei öffentliche Lösungen: 1) Am Flughafen: Im Gebäude mit blauem Schild (Milano Parking by APOCA) in Nähe Kasse Parkplatz am Eingang des Terminal-Parkplatzes (=Ankunftszone). Abgabe 8 – 19 h, Abholung 8 – 24 h. 2) Am Bahnhof neben dem Urban Center. Automatisch. Aus der Erinnerung heraus 6 € pro Gepäckstück. 3). Torre Adalberto (Piazza Lorenzo Mascheroni 5; CA): Täglich von 9 – 17.30 h. Große Schließfächer für 4 €, in die auch zwei kleine Koffer passen. Kaum ausgeschildert. Befindet sich im gleichen Raum wie die dortige öffentliche Toilette. Zwei Minuten von dieser Gepäckaufbewahrung liegt die Bushaltestelle 'Colle Aperto', von der der Bus zum Flughafen startet. Für mich die perfekte Lösung.


Tipps für schöne Aussichten, Sehenswürdigkeiten, Natur und meine Top 10

Schöne Aussicht auf Citta Bassa I: Terrasse vom Dipartimento di Lettere, Filosfia, Communicazione: Via Pignolo 123 (CA).
... Citta Bassa II: Venezianische Stadtmauer (CA).
... Citta Bassa III: Piazzale Brigata Legnano (CA), unterhalb des Parco Rocca e Rimembranze.
... Citta Bassa IV + Umgebung: Parco Rimembranze mit Castiglio La Rocca. Dort: Museo delle storie di Bergamo.

Schöne Aussicht auf Citta Alta, Citta Bassa und Umgebung I: Torre del Gombito (CA).
Nur montags mit Anmeldung! Von Ende März bis September. Besonders schön bei Sonnenuntergang.
Schöne Aussicht auf Citta Alta, Citta Bassa und Umgebung II: Terrasse + Umgebung des Funicolare San Vigilio.
Schöne Aussicht auf Citta Alta, Citta Bassa und Umgebung III: Castello di San Vigilio.

Sehenswürdigkeiten und Museen:
Venezianische Stadtmauer + Tore (UNESCO Weltkulturerbe) | Piazza Vecchia | Basilica di Santa Maria Maggiore | Duomo di Bergamo |
Campanone (Glockenturm) | Funicolare | Lavataio (Alter Waschbrunnen) | Torre del Gombito | Castello La Rocca di Bergamo |
Parco di Rimembranze | Castello di San Vigilo | Teatro Sociale | Donizetti Museum | Sestini (Museum der Fotografie) |
Accademia Carrara (Pinakothek) | GAMeC Museum (Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst) |
Via Gombito und die Verlängerung als Via Bartolomeo Colleoni = Einkaufsstraßen von Citta Alta |
Via Tasso = hübsche Einkaufsstraße in Citta Bassa | Stadtviertel Borgo Santa Caterina (tolle kleine Geschäfte)

Im Grünen
Schöner Weg von Citta Bassa nach Citta Alta: Treppen des Scorlazzino und des Scorlazzone. Steil + uneben!
Ein Päuschen im Grünen kann man im Stadtwäldchen (Parco Suardi) machen. Dort hat es Café, Toilette und Spielplatz.
Naturfans können sich am Orto Botanico di Bergamo (Botanischer Garten) + Exkursionen im Tal der Biodiversität (La Valle della Biodiversita) erfreuen. Wer viel Zeit hat, kann in der Gegend schön wandern. Zum Beispiel auf dem 'Alta Via delle Grazie'. Ein spiritueller Weg zwischen den Marienheiligtümern der Stadt, den Bergen und dem See. Über 315 km in 12 Tagen. Siehe hier.

Meine Top 10 für Bergamo:
1) Citta Alta als Ganzes
2) Basilica di Santa Maggiore (CA)
3) Castello La Rocca (CA)
4) Aussicht auf Citta Bassa von der Terrasse vom Dipartimento di Lettere, Filosfia, Communicazione (am Rande von CA)
5) Funicolare und Ausblick von der Terrasse der Seilbahnstation San Vigilio auf ganz Bergamo
6) Gastronomia Mangili (Feinkost; CA)
7) La Scagna (Restaurant; CB)
8) ELAV (Craft Beer; CA)
9) Pastry Locatelli Luigi (Konditorei; CB)
10) Bio-Markt freitags (Piazza Pontida; CB) und der samstags unregelmäßig stattfindende Mercato della Terra di Bergamo von Slow Food (Piazza Matteotti; CB)


Brescia

Brescia erreicht man von Bergamo aus mit einem Regionalzug. Die Direktverbindung (meist stündlich, außer am Vormittag) dauert rund eine Stunde und kostet pro Strecke nur 4,80 Euro. Nimmt man einen Zug mit Umsteigen ist es etwas teurer und dauert einen Tick länger.

Obacht: Mir ist es beim ersten Mal im Januar passiert, dass ich auf der Rückfahrt (hin kontrollierte niemand) dem Schaffner fröhlich die Karte vorgezeigt habe. Er guckte irritiert. Falsche Karte war mein erster Gedanke, da ohne Lesebrille gezückt. Also das andere Ticket aus der Jackentasche rausgeholt. Erneutes Stirnrunzeln, verbunden mit dem murmelnden Hinweis, dass man die Karten abstempeln müsse. Ein leichtes Kopfschütteln, dann hat er beide Karten entwertet. Also vor Antritt der Fahrt immer an den Stempelautomaten!

Beim Besuch im Januar habe ich nur einen halben Tag in Brescia verbracht. Es stand ursprünglich gar nicht auf meiner Liste, doch da ich in Bergamo das Wichtigste schon gesehen hatte und die Temperaturen deutlich unter 10 Grad lagen, so dass ich zu einer Wanderung keine Lust hatte, entschloss ich mich kurzfristig zum sonntäglichen Ausflug per Zug. Eine sehr gute Entscheidung. Denn Brescia ist eine freundlich angelegte Stadt, in der man sich schnell wohlfühlen kann. Vom Bahnhof bis zum Zentrum sind es nur rund 15 Minuten Fußweg. Im direkt an den Bahnhof grenzenden Viertel haben sich offenbar viele Migranten mit Geschäften niedergelassen. So findet man dort z.B. ein rumänisches Feinkostgeschäft: 'Il Danubio' (Via Romanino Gerolamo 4). Nicht weit davon entfernt sollten Foodies einen Blick in den schönen traditionellen italienischen Feinkostladen 'STPN' (Via Solferino 10) werfen.

Über die 'Piazza del Mercato', die riesige 'Piazza Vittoria' erreicht man schließlich den zentralen Platz, die 'Piazza della Loggia'. Ein paar Schritte weiter den ehemaligen Domplatz, heute 'Piazza Paolo VI' genannt, mit altem und neuen Dom sowie dem 'Palazzo Broletto'. Während die 'Piazza del Mercato' für mich ein klassischer italienischer Platz ist, wie ich ihn mir vorstelle, kam mir die monumentale 'Piazza Vittoria' als ein eher kühler Platz für menschliche Untertanen vor. Kein Wunder entstand er doch 1932 in der faschistischen Mussolini-Zeit. Die 'Piazza della Loggia' hat mich dagegen schwer beeindruckt. Sowohl die Bauwerke, wie der hübsche Uhrenturm oder die Arkadengänge und der Loggia-Palast, als auch die stimmige Anordnung des ganzen Platzes mit vielfältigen Möglichkeiten dort bei Café, Wein oder Aperitivo zu sitzen und das Leben einen guten Mann sein zu lassen. Meine zwei Einkehrorte waren das 'Desiderio' (Piazza della Loggia 11) und 'Al Bar' (Nr. 12b). Zum Wein oder Aperitivo (ab 3 bzw. ab 6 €) gab es immer ein paar Knabbereien, die sogenannten 'stuzzichini'.

Beim zweiten Aufenthalt habe ich in Brescia auch übernachtet. Im 'B&B T<3' (Contrada del Cavalletto 25). Zwischen Bahnhof und Zentrum gelegen. Die junge Vermieterin ist freundlich. Mein Raum war angenehm und sehr groß, da eigentlich ein Dreibettzimmer. Hellere Zimmerlampen wären schön gewesen. Lesen bei dem Licht muss nicht unbedingt sein. Das Gemeinschaftsbad war in Ordnung, aber der Toilettenspülkasten funktionierte schlecht. Nach dem Ziehen lief das Wasser quasi nur tröpfchenweise nach, so dass 2x ziehen mit elend langen Wartezeiten verbunden war. Die Lage ist allerdings angenehm und es ist sehr ruhig. Insgesamt war es angesichts des aufgerufenen Zimmerpreises ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wenn man eine einfache Unterkunft sucht, kann ich es empfehlen. An die Qualität meines B&B in Bergamo kam es aber ganz klar nicht heran.

Tief beeindruckt war ich beim Kurzbesuch im Januar von der Krippenausstellung im alten Dom ('Duomo vecchio' / 'Rotonda'). Sie findet offenbar immer im Dezember/Januar statt. Für Infos siehe: Concorsopresepi. Leider durfte man keine Fotos machen. Mir wurde es zumindest nach einigen Aufnahmen verboten. Da war so viele Liebe, Kreativität und Detailreichtum in den Arbeiten. Faszinierend! So gab es z.B. eine Krippe, die auf einer alten Platine erbaut worden war und mit deren Elementen spielte. Beides verschmolz ineinander. Auf so etwas Kreatives muss man erst mal kommen. Für einen ersten Eindruck siehe hier.

Im gesamten alten Stadtgebiet fielen mir immer wieder kleine Häuser mit unterschiedlichen freundlichen Farben auf, die eine gewisse Form von Wärme ausstrahlen. Historisch beeindruckend sind definitiv der Tempel Capitolium und das Forum Romanum aus dem 1. Jahrhundert. Besonders gut gefallen hat mir die Chiesa di San Cristo, mit ihren ihren reichlichen Wandmalereien. Siehe hier. Ebenfalls tief beeindruckt war ich vom Teatro Grande. Opulente Pracht an Wänden und Decken. Sonntags gibt es für Besucher freien Eintritt und man kann innen sogar einen Café trinken. Sehr schön zum Schlendern und Shoppen sind die Arkadengänge, die sich von der 'Piazza della Loggia' runterschlängeln (Via delle X Giornale/Corso Giuseppe Zanardelli). Das Castello di Brescia an sich und der Ausblick von oben sind ebenfalls grandios. Lustig auf dem Gelände ist eine alte Dampflok, die auf einen Vorplatz des Castello hochgeschleppt wurde. In der Gegend vom Castello findet man beim Weg rauf bzw. runter zahlreiches Kopfsteinplaster à la Bergamo Citta Alta. Insofern ist zumindest in dieser Gegend auch in Brescia besseres Schuhwerk gefragt. Für die Burg würde ich mindestens zwei Stunden Zeit einplanen. Wer sich darüber hinaus auch für den Untergrund interessiert, kann geführte Besichtigungstouren buchen (siehe hier), bei denen man die unterirdischen Teile des Kastells sowie Tunnel und Türme kennenlernt. Einen Besuch wert sind auch unbedingt die Klosterkirche San Salvatore, die Chiesa di San Faustino in Risposo detta di Santa Rita oder der mittelalterliche Torre della Palata. Für Kunstfreunde dürfte die Pinakothek Tosio Martinengo interessant sein.

Brescia kulinarisch

In einem der mutmaßlich besten Restaurants Brescias bekam ich leider trotz großen persönlichen Aufwands keinen Platz. Dem 'G. A. Porteri' (Via Trento 52). Denn ich hatte nicht reserviert. Mittwoch abends schlich ich bereits ab 19 h in der Gegend herum, aber das Restaurant öffnet erst um 20 h. Ein paar Minuten vorher warteten um die 10 Italiener vor der Tür. Drei Minuten nach acht fuhr ein Wagen vor, eine Person sprang raus und schloss auf. Die nette junge Servicekraft sagte mir dann, dass ohne Reservierung leider kein Platz mehr frei sei: ''I'm so sorry…'' Mittwochs! Als Einzelperson, da geht sonst meist immer was, und in einem Restaurant, das über mehr als 50 Plätze verfügen dürfte. Respekt, da hat sich jemand etwas erkocht. Eine Reservierung ist somit zumindest abends Pflicht. Aber nach der Erfahrung würde ich künftig auch mittags zur Sicherheit lieber vorab einen Tisch bestellen. Dann sehen wir halt beim nächsten Mal.

Zum Restaurant gehört auch das angeschlossene Feinkostgeschäft 'Salumeria Porteri' (gleiche Adresse, aber andere Öffnungszeiten). Auswahl, Präsentation und Qualität dort sind beeindruckend. Da die Via Trento etwas abseits vom Zentrum liegt, kann man einen Besuch in Restaurant oder Salumeria mit einer Fahrt in der brescianischen U-Bahn verbinden. An der Haltestelle 'Marconi' aussteigen und dann noch fünf Minuten Fußweg. Die Züge werden ohne Fahrer automatisch gesteuert. So wie auf der Linie C in Rom.

Brescia gehört zu den kleinsten Städten, die über eine U-Bahn verfügen. Irgendwo im Internet lass ich sogar, es sei die kleinste Stadt. Es gibt nur eine Linie über knapp 14 km mit 17 Haltestellen. Seit 2013 verbindet sie quer durch die Stadt führend den Norden Brescias mit dem Südosten und einigen Vororten, um den Autoverkehr im Zentrum zu reduzieren. Bis zu 17.000 Fahrgäste kann man pro Stunde transportieren. Im Zentrum kostet die Fahrkarte 1,40 € und ist 90 Minuten gültig. Vom Zentrum Brescias ab der Station Vittoria bis zur Station Marconi in der Nähe des Restaurants Porteri sind es zwei Stationen. Bei einem Restaurantbesuch braucht man im Fall von Hin- und Rückfahrt somit zwei Fahrkarten für zusammen 2,80 €. Allerdings gibt es wohl auch eine 24 h Stundenkarte für 3,40 €, mit der die U-Bahn ebenso wie die Busse genutzt werden können.

Was macht man nach einem Korb? Weiter! Beim Herumstromern vor dem versuchten Porteri-Besuch war mir ein neapolitanischer Pizzaladen in der Gegend aufgefallen. Der Eindruck von außen war sehr gut und die Rezensionen im Internet sind es ebenfalls: 'O' sole 'e napule' (Via Attilio Tosoni 11). Letztlich entschied ich mich aber dagegen dort einzukehren und fuhr wieder zurück ins Zentrum. Denn beim Kurzbesuch im Januar hatte ich dort in angenehmen Ambiente lecker gegessen. Im 'Gasparo' (Via Gasparo da Salo 24). Sonntags bietet die Trattoria immer Zicklein aus dem Ofen an. Mit Kartoffeln und Polenta (16 €). Zu dem Essen hatte mir der Wirt damals einen lokalen Rotwein empfohlen, den Colle degli Ulivi. Ein sehr harmonischer Wein aus vier Traubensorten: Barbera, Sangiovese, Marzemino + Schiava Gentile. Sowohl für gelegentliche Weintrinker als auch für Kenner eine gute Wahl. Und wie die restlichen Weine auf der Karte günstig kalkuliert. Wer sich unsicher ist: Fragt einfach, was der Experte des Hauses empfiehlt. Man kann sich in diesem Restaurant auf die Empfehlungen des Personals verlassen. Auch beim Zweitbesuch war das Essen top und die Portionen eher in Richtung reichhaltig gehend. Als Primo nahm ich 'Mericonde al burro e salvia' (10 €). Das sind Spinat-Käse-Klösschen. Ein Gedicht! Als Secondo gegrilltes Rinderfilet mit Feigensenfsauce (18 €). Für ein Dessert war absolut kein Platz mehr. Schade, sie sollen durchgängig sehr gut sein. Man spricht im Gasparo auch etwas Englisch. Das Verhältnis Einheimische/Touristen schätze ich auf 70/30 bis 60/40.

In der gleichen Straße befindet sich auch das 'Al Bianchi' (Via Gasparo da Salo 32). Es wird im Slow Food Führer 'Osterie d‘Italia 2016/17' erwähnt. Mir war es allerdings zunächst aufgefallen, weil dort beim Januar-Besuch am Sonntag noch vor 12 h reichlich Leute vor dem Lokal mit einem Glas Wein in der Hand auf der Straße standen. Es ist sowohl Weinbar als auch Restaurant. Und offenbar eine Institution, wenn ich beide Brescia-Besuche zusammen nehme. Im März kehrte ich am Brescia-Abreisetag dort mittags ein. Essen und Wein waren große Klasse. Die Einrichtung sehr einfach. Uriges Ambiente. Zwei Minuten nach mir kam eine sehr große Gruppe italienischer Touristen und wurde im Mittelraum untergebracht. Angenehmes Personal. Preislich im normalen Bereich für gutes regionales Essen. Ähnlich dem 'Gasparo'. Ich probierte als Primo 'Casoncelli alla breschiana al burro e salvia'. Eine lokale Ravioli-Form. Sehr dünner Nudelteig mit einer Semmelbrösel-Käse Füllung. Äußerst lecker! Als Secondo fand noch 'Tagliata di manzo' Platz in meinem Magen. Dünn aufgeschnittene Scheiben Rinderfiletscheiben medium. Top! Und eine reichhaltige Portion.

Ob man ins 'Gasparo' oder lieber 'Al Bianchi' einkehrt? Im Prinzip egal, denn mit keinem der beiden Restaurants kann man aus meiner Sicht etwas falsch machen. Einfach nach Gefühl und Platzangebot entscheiden. Sie liegen ungefähr 50 m auseinander.

Ganz hervorragend habe ich zudem noch an einem Abend im 'Imbufalita' (Via San Rocchino 24) gegessen. Dort wird süditalienische Küche serviert. Dazu ist der Service auf sehr natürliche Art freundlich. Zu Fuß braucht man von der Piazza del Loggia dorthin knapp 20 Minuten. Dabei geht es ein kleines Stückchen aufwärts. An einer großen vielbefahrenen Straße ist das Restaurant dann auf einem abschüssigen Grundstück platziert. So ist es trotz Umgehungsstraße sehr ruhig. Am Abend meines Besuchs der Gastraum mittelvoll gefüllt. Gegen 19:30 h traf ich ein. Vor mir war bereits eine sechsköpfige Gruppe angekommen. Nach mir kamen zwei Pärchen sowie eine Stunde später eine Gruppe von acht dort offenbar gut bekannten Geschäftsleuten. Alles war entspannt. Das Restaurant gibt es ca. zwei Jahren Zu essen hatte ich Insalata di polpo, arancia e finocchio. Große Klasse! Der Fenchel hauchdünn als Spiralen geschnitten. Ergab mit den ausgelösten Orangenfilets und dem Pulpo ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis (16 €). Ein tolles Startgericht. Als Secondo kam ein Kaninchen von der Insel Ischia mit Tomatensauce und einem Törtchen aus Kartoffel und Cime di rapa (16 €). Zu beiden Gängen ein kampanischer Weißwein: Fiano di Avellino. Das Dessert hatte seinen Ursprung ebenfalls in Kampanien, in Neapel und wird dort gern zum Frühlingsanfang serviert: Zeppole di San Giuseppe (6 €). Ein Teiggebäck gefüllt mit einer Limoncello-Eiercreme. Köstlichst! Das 'Imbufalita' kann ich wärmstens empfehlen. Für einen optischen Einblick siehe hier.

Einen guten Mittagstisch gab es im 'Torre d'Ercole' (Via Carlo Cattaneo 29b). Normalerweise hätte ich dort angesichts des pittoresken historischen Turms eine Touristenfalle vermutet. Selbst wenn das Restaurant nicht im unmittelbaren Zentrum liegt. Die Mittagstageskarte mit je zwei Primi und Secondi klang aber schon sehr gut. Knapp gehalten und trotzdem Auswahl in Bezug auf die Größe des Pranzo-Menüs. Für 9 € gab es entweder Primo oder Secondo, eine Beilage, Wasser und Café. Für 12 € sogar Primo + Secondo. Vino bianco oder rosso 0,25 l schlagen mit schlanken 2 € zu Buche. Ich hatte 'Mezzi Rigatoni all‘Amatriciana' und panierten Seehecht mit Salat. Kulinarisch kein Höhepunkt, aber sehr solide und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Drinnen war ich einer von maximal 10 % Touris. Der Rest: Natives. Ein größerer Teil ganz offenbar Teil auch Stammgäste, wenn ich die Reaktionen von Gästen und Personal aufeinander als Indiz nehme.

Drei Restaurants, die ich nicht getestet habe, dir mir aber aufgrund unterschiedlicher Umstände eine Erwähnung wert sind: Das 'La Grotta' (Vicolo del Prezzemolo 10). Es ist im Slow Food Führer 'Osterie d‘Italia 2016/17' aufgeführt. Daher im Prinzip eine Bank. Denn bisher hatte ich mit der Buchreihe nur einen einzigen Reinfall. Und der lag am Grotten-Service, nicht am Essen. Im 'Ciccus' (Largo Formentone/Piazza della Loggia 10) kann man vor allem Salumi-Platten bekommen. Darunter auch welche mit Culatello. Das ist ein besonderer Schinken, der aus schwarzen, überwiegend wildlebenden Schweinerassen hergestellt wird und der durchgängig besonders teuer ist. Das Fleisch reift in einer Schweineblase mit Rotwein und Knoblauch. Das Ambiente ist des Lokals urig. Über die Qualität kann ich aus eigener Erfahrung nichts sagen, habe allerdings ein gutes Gefühl. Eine sehr teure, aber vermutlich sichere Bank dürfte das 'Officina del Mare' (Via Indipendenza 23) sein. Der Schwerpunkt sind - logischerweise – Meeresfrüchte. Karte und die Berichte im Internet klingen so, als wenn man für die deutlich höhere Investition auch eine passende Qualität bekommt. Das Restaurant liegt ca. 5 km von Piazza della Loggia entfernt. Angesichts von Preis, Entfernung und der Spezialisierung auf Meeresfrüchte würde ich es allerdings nur 'Foodies' als möglichen Anlaufpunkt ''empfehlen''. Letzteres in Anführungszeichen geschrieben, da ich das Restaurant nicht getestet, sondern nur ein grundsätzlich gutes Gefühl habe.

Nicht immer mag und kann man in ein Restaurant. Um den kleinen Hunger zu stellen genügt meist ein Imbiss. Beim März-Besuch hatte ich mittags am Ankunftstag keine Lust groß zu essen und zudem bei der kurzen Stippvisite im Januar einen interessanten srilankesischen Imbiss in Brescia gesehen: 'K&D' (Via San Faustino 7b). Zusammen mit der italienischen ist für mich die Küche aus dem indischen Subkontinent die reizvollste. So kehrte ich dort mittags ein, bestellte ein 'Devils Chicken'. Im Hintergrund hörte ich kurz darauf ein Hacken von Geflügel. Metall auf Knochen und Brett. Später zischendes Brutzeln. Als mein Gericht kam, hatte ich kleine leicht frittierte Hühnerstücke mit Knochen. Vermutlich ein halbes Hendl. Zusammen mit einer leicht feurigen Tomatensauce und Reis. Für 6 €. Für Esser, die es pikant mögen, war es genau so, wie es vermutlich meist sein soll. Wer auf mehr, auf spicy steht, für den war es schärfemäßig unteres Mittelfeld. Es schmeckte gut und der Preis war sehr günstig. Das Viertel um den K&D-Imbiss herum ist neben dem zwischen Zentrum und Bahnhof ganz offenbar ein zweiter zentraler Punkt für Migranten-Geschäfte. Ob Obst und Gemüse, Imbiss oder anderes.

Original italienisch sind die Paninis und anderen kleinen Zwischengerichte bei 'Schiaccia' (Via Cipro 15/Via Mazzini 5a). Eine kleine Kette, die auch zwei Läden in Bergamo hat. 'La Prosciutteria' (Piazza della Vittoria 5) ist sogar eine Kette, die es auch in Rom gibt. Stammsitz ist Florenz. Ich war nicht im brescianischen Ableger, aber in den Römer Imbissfilialen hatte es mir gut geschmeckt. Wer auf Focaccia steht kann im 'Panificio Genovese' (Via Mazzini 4a) die ligurischen Versionen probieren. Die sind teigmäßig deutlich dünner als die apulischen Varianten. Gänzlich unsicher bin ich mir über die Qualität im 'Adesso Pasta' (Via Mazzini 6a). Es war mittags voll, sah nach Natives aus, aber inwieweit Pasta auch Imbiss sein kann, da bin ich überfragt. Selbst ausprobieren.

Neben den bereits weiter oben erwähnten Feinkostläden lohnt sich für Foodies ein Blick in folgende Lebensmittelgeschäfte: 'Gastronomia La Brace di Colosio' (Via Mazzini 22), 'La Gastronomia' (Via Carlo Cattaneo 12) und 'Gastronomia Breschiana 2.0' (Via Felice Cavalotti). Im 'Zona Alpi' (Via Carlo Cattaneo 5a) schräg gegenüber von 'La Gastronomia' findet man tollen Käse, Joghurt und Butter. Bei 'Pane e Pasta - Il Pastificio' (Via Carlo Cattaneo 28a) frische Pasta und Gnocchi. 'Melamangio' (Via Trento 95) bietet eine schön arrangierte Auswahl an bestem Gemüse und Obst an. Brot und Gebäckfreunde werden sich in den Läden von 'Il pane del Maestro Sarioli' (Via dei Musei 18a) und den sechs Filialen der kleinen Handwerkskette 'El Forner' wohlfühlen (u.a. Via Carlo Cattaneo 11). Eisfans sollten sich eine der drei Eisdielen von 'Lapecoranera' vormerken (Via Cavour 8/Via Repubblica Argentina 82/Via Famiglia Boccacci 1). Und Weinfreunde, die ein Fläschchen mitnehmen oder einen guten Wein vor Ort verkosten möchten, finden im 'Signorvino' (Piazza della Vittoria/Via IV Novembre 7b) eine beeindruckende Auswahl auf 400 qm. Alle Regionen Italiens sind vertreten. Leider waren die beiden von mir dort erstandenen Flaschen regionalen lombardischen Weins letztlich teurer als in Deutschland. Bei 14 statt 13 € ist es nicht so schlimm, aber 15 statt 11 € war dann schon heftig. Die deutschen Versandkosten lagen bei 7 € für eine Flasche. Es ist halt sinnvoller vor dem Einkauf zu recherchieren, statt danach. Der Bierfreund kann ins 'BirraLab Homebrewing' (Via Trento 77) oder in die 'Foscobar' (Via Carlo Cattaneo 22a) einkehren. Die Wochenmärkte am Samstag auf der 'Piazza della Loggia' und 'Piazza Vittoria' (7 bis 14 h) sind mir leider entgangen. Ich bin mir allerdings sicher, dass sie einen Besuch wert sind.

Tipps Sehenswürdigkeiten und meine Top 10

Sehenswürdigkeiten:
Piazza della Loggia mit Uhrenturm | Teatro Grande | Castello del Brescia | Chiesa di San Cristo |
Capitolium und Forum Romanum | Chiesa di San Faustino in Riposo detta Santa Rita |
Piazza Paolo VI mit Palazzo Broletto sowie altem und neuen Dom | San Salvatore (Klosterkirche) |
Arkadengänge (Via delle X Giornale/Corso Giuseppe Zanardelli) | Tosio Martinengo (Pinakothek) |
Piazza Vittoria | Piazza del Mercato | zahlreiche alte Wohnhäuser | die Wochenmärkte samstags |
Torre della Palata | Krippenausstellung im alten Dom (Dezember/Januar) |

Meine Top 10 für Brescia:
1) Piazza della Loggia
2) Castello di Brescia
3) Krippenausstellung im Dezember/Januar (www.concorsopresepi.it)
4) Teatro Grande
5) Chiesa di San Cristo
6) Capitolium und Forum Romanum
7) Arkadengänge (Via delle X Giornale/Corso Giuseppe Zanardelli)
8) Trattoria Gasparo + Osteria Bianchi (beide in der Via Gasparo da Salo)
9) Ristorante Imbufalita
10) Salumeria Porteri



Geplant ist, noch ein paar Bilder nachträglich in den Bericht einzustellen. Denn bekanntlich isst das Auge mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Bruno-Conti-Fan,

das ist ja eine ausführliche Anweisung, was man in Bergamo tun und vor allem essen sollte!
Vielen herzlichen Dank, dass Du Deine reichen Erfahrungen mit uns teilst und in gewohnt ausführlicher Art Tipps gibst!

Seit wir (erstmals 2014) einen Teil unseres Sommerurlaubs am Lago d´Iseo verbringen, gehört Bergamo wie auch Brescia zu unseren zwar nicht jedes Mal, aber doch hin und wieder gern aufgesuchten Ausflugszielen.
Ganz sicher werden wir diesen Sommer den ein oder anderen gastronomischen Tipp von Dir testen.

Liebe Grüße

Angela
 
Lieber Bruno Conti Fan, was für eine wunderbare Gebrauchsanweisung für Bergamo. Leider war ich noch nicht dort, aber vielleicht schaffe ich es im September, wenn wir am Gardasee sind.

Brescia kenne ich, aber ich warte gespannt auf deinen Bericht, er wird sicherlich Neues für mich enthalten.
 
Lieber Bruno- Conti- Fan
Toller Bericht, fast wie ein Einheimischer. Darf ich fragen, mit wieviel Kilo mehr auf der Hüfte oder im Koffer du dann nach Hause kommst???? Man hat den Eindruck, allein vom Lesen des Textes nehme man zu, auf jeden Fall, äusserst appetitanregend. Der Mensch wird ja nicht nur vom Anschauen der Sehenswürdigkeiten satt, sondern ein richtiges Erlebnis wird es erst dann verbunden mit einem guten Essen in einer schönen Atmosphäre. Danke für die Durchleuchtung der bergamotschen Kulinarik!
 
Auch von mir ein herzliches Dankeschön! Ich hatte vor ein paar Jahren lediglich einen Aperitivo mit einem feinen Snack zu mir genommen, doch den Namen des Lokals vergessen. Allein an das Ambiente kann ich mich noch erinnern. Nun ist mir dieser Halbtagesausflug wieder gut ins Gedächtnis gerückt worden.
 
Lieber Bruno-Conti Fan,
beide Städte habe ich noch nicht besucht, aber beim Lesen ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen. Vielen Dank für diesen Bericht, der mich sehr neugierig auf Bergamo gemacht hat!
 
Herzlichen Dank für eure netten Antworten.
@Nihil: Vermutlich werden es schon 3 bis 4 kg sein. Mangels Waage weiß ich es aber nicht genau. Zum Glück laufe ich gern und viel zu Fuß durch Städte, so dass dadurch zumindest etwas Kalorien-Kompensation stattfindet. Von Citta Bassa rauf nach Citta Alta ist diesbezüglich besonders gut.


Der Brescia-Bericht wurde oben erfolgreich angekoppelt. Fröhliches Lesen!
 
Vielen Dank auch für Deinen Brescia-Bericht!
Falls wir (was ich jetzt immer mehr annehme) im Sommer einen Abstecher machen, werde ich Deine Tipps noch einmal genauer studieren.
Klingt alles wirklich lecker, was Du uns berichtest.
Brescia als Stadt und Kunststandort hat uns auch ausgesprochen gut gefallen.
Neben der Pinacoteca Tosinengo gibt es noch den Museumskomplex Santa Giulia, wo es uns bei bisher 2 Besuchen sehr gefallen hat.
Sowohl die ausgestellten Kunstwerke wie auch das ganze Ensemble sind beeindruckend.
Siehe hier.
 
Vielen Dank für die Fortsetzung mit Brescia. Da ich diese Stadt kenne, konnte ich deine Wegen auch ein wenig mitgehen.
 
@Bruno-Conti-Fan danke für diese Ausführungen. Ja, wir sind mit RyanAir auch schon mal nach Bergamo geflogen, um nach Mailand zu kommen. Schade, dass wir dabei, der Kürze drs Aufenthalts wegen, diese beiden Orte nicht besucht haben. Was nicht war, kann noch werden.
@dentaria danke fürs gestern draufhinweisen
 
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